
Fachwissen. Was bringt es, wenn Objektiv und Kameragehäuse miteinander kommunizieren können? Welche Bedeutung hat die Sensorgröße? Unser FAQ klärt die wichtigsten Fragen von Hobby-Fotografen. © Depositphoto
Heutzutage kann jedes Kind tolle Bilder machen. Nur: Mit welcher Kamera? Klein und kompakt? Spiegelreflex? Spiegellos? Mit Sucher? Antworten im FAQ Digitalkameras.
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Testergebnisse für 284 DigitalkamerasAlle Fragen im Überblick
Die richtige Kamera
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Was ist eine Systemkamera?
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Die Systemkamera heißt so, weil sie zu einem Kamerasystem gehört, in dem verschiedene Komponenten wie Objektive und Blitzgeräte zusammengestellt werden können. Heute werden vor allem drei Arten von Systemkameras unterschieden:
1. Die spiegellosen Systemkameras mit elektronischem Sucher, wo man durch ein Okular auf einen zusätzlichen kleinen Bildschirm schauen kann. Diese Kameraklasse ist auch unter der Abkürzung DSLM (digital single lens mirrorless) bekannt.
2. Die spiegellosen Systemkameras ohne Sucher. Sie werden ebenfalls als DSLM bezeichnet.
3. Die traditionellen Spiegelreflexkameras mit einem Klappspiegel im Gehäuse und einem optischen Prismensucher. Oft wird diese Kameraklasse mit der Abkürzung DSLR (digital single lens reflex) beworben.
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Was zeichnet eine gute Systemkamera aus?
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Gute Systemkameras machen brillante Bilder. Messerscharf im Detail und mit feindosierter Unschärfe, wo nötig. Zu den Stärken einer Systemkamera zählen die hohe Auflösung, der große Bildwandler mit großen Bildpunkten und die vielen Möglichkeiten, die sie bietet: Blende, Belichtung, Brennweite – alles ist variabel und lässt sich vom Fotografen steuern.
Anders als bei der Kompaktkamera mit fest verbautem Objektiv ist das Objektiv der Systemkamera wechselbar. Die Kamera lässt sich dadurch perfekt auf verschiedene Aufnahmesituationen einstellen. Systemzubehör wie Filtervorsätze und externe Blitzgeräte helfen dabei. Eine Systemkamera ist die richtige Wahl für alle, die gern und viel fotografieren und höchste Ansprüche an die Qualität.
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Was ist vorzuziehen: eine spiegellose Systemkamera oder eine Spiegelreflexkamera?
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Die Kameraanbieter entwickeln heutzutage nahezu ausschließlich neue spiegellose Systemkameras. In naher Zukunft wird es Spiegelreflexkameras deshalb vermutlich nicht mehr neu zu kaufen geben. Wer sich jetzt Kameragehäuse und Objektive neu kauft, ist in der Welt der spiegellosen Kameras und ihren Systemfamilien besser für zukünftige technische Entwicklungen aufgestellt.
Darüber hinaus lässt sich die Frage mit persönlichen Vorlieben beantworten: Der optische Sucher einer Spiegelreflexkamera zeigt dem Auge des Fotografen im Okular ein unmittelbares optisches Bild des Motivs. Bei spiegellosen Systemkameras sind die Sucher, wenn überhaupt vorhanden, elektronische Bauteile, bei denen der Fotograf nicht direkt durch das Objektiv, sondern durch das Okular auf einen kleinen zusätzlichen Bildschirm im Kameragehäuse blickt. Dort sieht er dann genau die gleichen Bildinhalte wie auf dem Monitor der Kamera.
Viele Fotografen möchten heute die zusätzlichen Möglichkeiten eines solchen elektronischen Suchers nicht missen, wie zum Beispiel Live View, Fokus Peaking, Histogramme, Schärfentiefevorschau, Wasserwaagen, Belichtungswarnungen, Weißabgleich, variable Gitterlinien.
Spiegellose Systemkameras sind meistens etwas kleiner und leichter als Spiegelreflexkameras – und dadurch praktischer für unterwegs.
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Sind spiegellose Systemkameras mit Vollformat-Bildsensor das Beste?
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In gewisser Weise schon: Sie vereinen die Vorzüge des Vollformats (also: eines besonders großen Bildsensors) mit den Stärken der spiegellosen Technik. Dazu zählen:
- die perfekte Analyse aller Bildparameter, auch der Schärfe, direkt auf dem Bildsensor;
- die enge Kommunikation zwischen dem Kameragehäuse und dem verwendeten Objektiv, durch die sich Bildfehler automatisch korrigieren lassen;
- die perfekte Motivvorschau im elektronischen Sucher.Die neuen spiegellosen Systemkameras mit Vollformat-Bildsensor führen unser Testfeld an. Es sind besonders feine Werkzeuge für gute Fotos. Diese Kameras sind aber auch besonders teuer: 2 000 bis über 4 000 Euro müssen Sie allein für das Kameragehäuse und ein Zoom-Objektiv rechnen. Vollformat-Objektive sind besonders groß und teuer.
Alternative: Eine gute spiegellose Systemkamera mit dem etwas kleineren APS-C- oder MFT-Bildsensor. Die besten Modelle sind kaum schlechter als die teuren Vollformater, aber preisgünstiger – vor allem bei den Objektiven.
Objektiv
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Was bedeutet „vollformattauglich“ bei Objektiven?
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Es gibt digitale Systemkameras mit unterschiedlich großen Bildsensoren. Die Größe von Vollformatsensoren entspricht dem analogen Kleinbildfilm. Darüber hinaus gibt es kleinere Bildsensoren wie APS-C und Micro Four Thirds. Die großen Vollformatsensoren erfordern entsprechend große Objektive, die die gesamte Sensorfläche belichten. Diese Objektive sind also „vollformattauglich“.
Die Bajonettanschlüsse der Kameragehäuse des jeweiligen Kamerasystems mit kleineren Bildsensoren sind immer mit den vollformattauglichen Objektiven kompatibel und können ohne Adapter angeschlossen werden. Der nutzbare Bildwinkel wird dabei jedoch kleiner, was bei sehr weitwinkligen Aufnahmen ein Problem sein kann. Hierfür müssen dann Objektive angeschafft werden, die für den kleineren Bildkreis konstruiert wurden.
Die meisten Kameragehäuse mit einem Bildsensor im Vollformat erkennen übrigens, wenn ein kompatibles Objektiv mit kleinem Bildkreis angeschlossen wird, und benutzen dann nur einen kleinen zentralen Bildausschnitt auf dem großen vollformatigen Bildsensor.
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Woran erkenne ich ein vollformattaugliches Objektiv?
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Das ist bei den verschiedenen Anbietern ganz unterschiedlich:
Bei Canon sind die vollformattauglichen Objektive mit den Buchstaben RF oder EF, und die für den kleineren Bildkreis mit den Buchstaben RF-S oder EF-S gekennzeichnet.
Bei Nikon erkennt man die Vollformat-Objektive am Zusatz FX und die für den kleineren Bildkreis am Zusatz DX.
Bei Pentax K haben die nicht-vollformattauglichen Objektive den Namenszusatz DA oder DAL.
Bei Sigma sind die vollformattauglichen Objektive mit den Buchstaben DG, und die für den kleineren Bildkreis mit den Buchstaben DC gekennzeichnet.
Bei Sony E unterscheiden sich die vollformattauglichen Objektive dadurch, dass sie mit FE statt nur mit E gekennzeichnet sind.
Bei Tamron tragen vollformattaugliche Objektive für spiegellose Systemkameras den Zusatz Di III und die Objektive für kleinere Bildsensoren den Zusatz Di III-A.
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Bringt ein vollformattaugliches Objektiv Nachteile, wenn man es an ein Kameragehäuse mit kleinem Bildsensor anschließt?
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Objektive mit speziellen Eigenschaften sind von den entsprechenden Anbietern oft nur für das Vollformat verfügbar, so dass der Nutzer oft gar keine Alternative hat. Die Verwendung von vollformattauglichen Objektiven an Kameragehäusen mit kleinem Bildsensor hat sowohl Vor- als auch Nachteile:
Vorteil 1: Die Bildfehler an den Bildrändern des Vollformats – wie Öffnungsfehler, Farbfehler, Verzeichnung und Randlichtabfall – sind bei reduziertem Bildausschnitt ebenfalls reduziert, da diese Bildfehler im allgemeinen von der Bildmitte zu den Bildecken hin deutlich zunehmen.
Vorteil 2: Der maximale Einfallswinkel der abbildenden Lichtstrahlen senkrecht zur Oberfläche des Bildsensors ist kleiner. Somit ergeben sich weniger Randunschärfen durch Strahlen, die an den Bildrändern abgelenkt werden.
Nachteil 1: Die verfügbaren Brennweitenbereiche sind nicht auf das kleinere Bildsensorformat abgestimmt. Die tatsächlich genutzten Bildwinkel sind immer deutlich kleiner als beim Vollformat. Beispiel: Ein Vollformat-Weitwinkelobjektiv mit 20 mm Brennweite entspricht an einem APS-C-Kameragehäuse einem Kleinbildäquivalent von 30 mm.
Nachteil 2: Die maximal erreichbare Bildauflösung in Linienpaaren pro Bildhöhe ist deutlich reduziert, da nur ein vergleichsweise kleiner Ausschnitt des verfügbaren Bildkreises mit entsprechend geringerer Bildhöhe genutzt wird.
Nachteil 3: Vollformat-Objektive sind größer und schwerer als vergleichbare Objektive, die für einen kleineren Bildkreis konzipiert sind.
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Was sollte man beim Kauf eines Objektivs beachten?
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Das Objektiv sollte möglichst lichtstark und hochwertig sein: Je kleiner die Blendenzahl, desto lichtstärker das Objektiv. Die Brennweite muss zur Aufnahmesituation passen. Für Panoramafotos braucht es ordentliche Weitwinkelwirkung, für Porträts ein leichtes Tele, und Details bekommt der Fotograf mit einer stärkeren Telewirkung ins Bild.
Sogenannte Reisezooms bringen fast all diese Brennweiten mit. In der Bildqualität liegen jedoch Objektive mit kleinerem Brennweitenbereich vorn. Perfekt ausgerüstet sind Fotografen mit mehreren Objektiven für verschiedene Aufnahmesituationen. Besonders lichtstark und preisgünstig sind Objektive mit Festbrennweite. Testergebnisse zu mehr als 50 Objektiven finden Sie im Objektivtest aus dem Jahr 2017.
Sucher und Gehäuse
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Wozu braucht man einen Sucher?
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Bei der Verwendung eines Suchers kann sich der Fotograf besser auf das Motiv konzentrieren, da er nicht durch das periphere Sehen abgelenkt wird. Ferner ist der Kontrast im Sucherbild bei hellem Umgebungslicht (insbesondere bei Tageslicht oder gar in der Sonne) höher als auf dem Monitor an der Rückseite der Kamera, da das Auge – vom Umgebungslicht abgeschirmt – in das Okular des Suchers schauen kann.
Wird die Kamera nicht nur in den Händen gehalten, sondern zusätzlich auch noch am Auge ein wenig abgestützt, vermindert sich zudem die Gefahr, dass das Bild verwackelt. In der Regel verfügen Sucher über einen sogenannten Dioptrienausgleich, mit dem der Fotograf das Okular seiner Fehlsichtigkeit angleichen kann, so dass er eventuell sogar ohne Brille fotografieren kann.
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Was bedeutet „normale Brennweite“?
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Bei normaler Brennweite – beim Kleinbildfilm sind das 50 Millimeter – ist eine Bildperspektive wie beim menschlichen Auge gegeben. Welche normale Brennweite eine Kamera hat, hängt allein von der Diagonale des Bildsensors ab; diese ist immer um 16 Prozent kleiner als die Normalbrennweite.
Bei einem Zoomobjektiv kann die Brennweite variiert werden. Wird bei einem Zoomobjektiv die Brennweite verkürzt, nimmt die Kamera zunehmend größere Bildwinkel auf (Weitwinkelaufnahmen zum Beispiel für Personengruppen oder Landschaftspanoramen). Für Aufnahmen mit sehr kurzen Brennweiten werden vorzugsweise spezielle Objektive eingesetzt, die es nur für Systemkameras gibt – die entsprechenden Objektive werden wegen der stark nach außen gewölbten Frontlinse auch Fischaugen-Objektive genannt.
Ist die Brennweite größer als die normale Brennweite, arbeitet das Objektiv im Telebereich und kann somit weiter entfernte Motive heranholen. Für die Porträtfotografie beispielsweise ist die doppelte Normalbrennweite ideal geeignet.
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Welche Bedeutung hat die Sensorgröße?
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Die Frage nach der passenden Bildsensorgröße berührt eine ganze Reihe von technischen und fotografischen Aspekten. Am einfachsten ist noch ersichtlich, dass eine Kamera umso größer und schwerer konstruiert werden muss, je größer der Bildsensor ist – dies betrifft nicht nur das Kameragehäuse, sondern vor allem auch die dazugehörigen Objektive. Wenn der gleiche Bildwinkel (also die gleiche Perspektive) gefordert ist, sind bei halb so großem Bildsensor auch alle Längen im Objektiv (also auch die Brennweite) nur halb so groß.
Wichtig zu wissen ist, dass die Schärfentiefe der Aufnahme und die Lichtempfindlichkeit (übrigens auch die Beugungsbegrenzung bei der Bildschärfe) der Kamera bei gleicher Pixelzahl nicht unmittelbar von der minimal einstellbaren Blendenzahl abhängen, sondern allein vom tatsächlichen Durchmesser der Eintrittspupille des Objektivs. Die Lichtmenge, die zur Abbildung beiträgt, und die Schärfentiefe sind im Prinzip also nur vom Durchmesser der Frontlinse des Objektivs, aber nicht von der Bildsensorgröße abhängig.
Anders ausgedrückt: Je kleiner der Bildsensor, desto kleiner sollte auch die minimal einstellbare Blendenzahl sein. Die folgenden drei Bildsensorklassen verhalten sich bei den angegebenen Blendenzahlen unter fotografischen Gesichtspunkten also gleich, wobei der Durchmesser der Frontlinse jeweils rund 18 Millimeter beträgt und die Brennweite des Objektivs beispielhaft der Normalbrennweite entspricht:
Vollformatsensor: Brennweite 50 Millimeter, Blendenzahl 2,8
APS-C-Sensor: Brennweite 32 Millimeter, Blendenzahl 1,8
Micro-Four-Thirds-Sensor: Brennweite 25 Millimeter, Blendenzahl 1,4
Am wichtigsten ist aber vielleicht auch hier der Hinweis, dass jeder Bildsensor umso besser arbeiten kann, je größer seine Bildpunkte sind. Auf einem großen Bildsensor können folglich mehr große Bildpunkte untergebracht werden als auf einem kleinen Bildsensor – aber viele Bildpunkte erfordern auch zunehmend leistungsfähige und teure Objektive. Da der Mensch aber sowieso nur maximal 4 Millionen Bildpunkte in einem Bild unterscheiden kann, ist der Mehrwert bei 24 Millionen oder noch mehr Bildpunkten sehr begrenzt.
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Wie wichtig ist das Zusammenspiel von Objektiv und Kameragehäuse?
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Im Prinzip muss das Kameragehäuse gar nichts über das verwendete Objektiv wissen, wenn das Objektiv von Hand scharf gestellt wird. Moderne Objektive verfügen jedoch über eine eigene kleine Recheneinheit, die mit dem Kameragehäuse kommunizieren kann. Dabei werden nicht nur wichtige Bildparameter wie Brennweite, Blendenzahl oder Motiventfernung übermittelt, sondern einige Objektive teilen dem Kameragehäuse sogar mit, welche Bildfehler sie in der jeweiligen Aufnahmesituation gerade produzieren, wie zum Beispiel Vignettierung, Farbsäume oder Verzeichnung. Die Kameragehäuse können dies dann unmittelbar rechnerisch kompensieren.
Bei Rohdatenaufnahmen werden diese Informationen als Metadaten in der Bilddatei gespeichert, so dass sie später von einem Bildbearbeitungsprogramm ausgelesen und ausgenutzt werden können. Allgemein gilt: Je moderner das Kamerasystem, desto leistungsfähiger ist die Kommunikation zwischen Objektiven und Kameragehäusen. Daher sind die modernen spiegellosen Systemkameras gegenüber den traditionellen Spiegelreflexkameras im Vorteil.
Schneller, höher, weiter
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Wie schnell muss meine Speicherkarte sein?
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Für einzelne Bilder und Aufnahmen im JPEG-Format ist heute jede Speicherkarte schnell genug. Wenn die Aufnahmen im speicherintensiven Rohdatenformat gemacht werden, kann es bei Serienaufnahmen zu einer Geschwindigkeitseinbuße kommen. Ebenso ist es bei hochaufgelösten Videoaufnahmen, insbesondere wenn es um 4K-Aufnahmen geht. Hierbei sollten schnelle Speicherkarten eingesetzt werden, damit diese die Kamera nicht ausbremst, sodass nur eine verminderte Videoqualität gespeichert werden kann.
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Wie viel Zoom braucht eine Kamera?
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Eine Kamera ohne Zoom hat ein Objektiv mit fester Brennweite. Moderne Zoomobjektive starten etwa bei einem Bildwinkel, der ungefähr doppelt so groß ist, wie der Bildwinkel bei normaler Brennweite, die Brennweite ist dann etwa halb so groß wie die normale Brennweite. Wird der Bildwinkel verkleinert, dann zoomt das Objektiv zu längeren Brennweiten. Das Verhältnis von der längsten zur kürzesten Brennweite wird Zoomfaktor genannt. Sogenannte Superzoomkameras können recht weit in den Telebereich hineinzoomen, allerdings gilt, dass die Bildqualität umso schlechter wird, je größer der Brennweitenbereich ist, da die Objektive nicht gleichzeitig für alle Brennweiten optimiert werden können.
Für eine Allround-Kompaktkamera ist ein Zoomfaktor von 20 bis 30 recht nützlich. Einige Superzoomkameras bieten sogar Zoomfaktoren von 50 und höher. Hier sollte sich der Verbraucher jedoch fragen, für welche Aufnahmesituation solche langen Brennweiten überhaupt noch in Frage kommen. Meistens ist der Bildwinkel dann schon so klein, dass es vermehrt zu Bildverwacklungen kommt. Zudem sind Motive in großer Entfernung sowieso oft durch atmosphärischen Dunst so eingetrübt und verschleiert, dass die Bildqualität begrenzt ist.
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Wie viele Megapixel braucht eine Kamera?
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Ein digitales Bild sollte mindestens vier Megapixel haben. Da eine Digitalkamera bei jedem Bildpunkt jedoch nur eine einzige der drei Grundfarben aufnimmt, müssen die beiden jeweils fehlenden Farben aus den benachbarten Bildpunkten hinzugerechnet werden (Interpolation). Deswegen ist es in vielen Fällen völlig ausreichend, wenn eine digitale Kamera mit bis zu zwölf Megapixel ausgestattet ist. Auch die optische Auflösung von Zoomobjektiven ist auf eine solche Bildauflösung ausgelegt. Werden es mehr Bildpunkte, dann nimmt die Bildqualität in der Regel nicht mehr zu, sondern sogar ab, weil die Bildpunkte dann so klein gemacht werden müssen, dass sie störanfällig werden. Die Folge sind Bildrauschen oder vermehrt fehlerhafte Pixel.
Für größere Bildauflösungen müssen sehr hochwertige und teure Objektive, am besten Objektive mit fester Brennweite eingesetzt werden, was insbesondere bei Systemkameras möglich ist. Im Übrigen kann bei den meisten Kameras die Anzahl der gespeicherten Bildpunkte im Kameramenü auf fünf bis acht Megapixel herabgesetzt werden, ohne dass es zu nennenswerten Verlusten bei der Bildqualität kommt.
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Wie viele Achsen braucht ein guter Bildstabilisator?
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Während der Aufnahme können Wackelbewegungen des Fotografen durch die Verschiebung der Bilder in horizontaler und vertikaler Richtung ausgeglichen werden, wenn die Kamera diese Wackelbewegungen ermittelt und über einen aktiven Bildstabilisator im Objektiv oder am Bildsensor kompensiert. Diese Technik der Bildstabilisierung funktioniert mittlerweile bei vielen Kameramodellen recht gut und ist besonders bei langen Brennweiten und für längere Belichtungszeiten sehr nützlich.
Bei den spiegellosen Systemkameras mit elektronischem Sucher gab es vor einigen Jahren eine neue technische Entwicklung: Nach Olympus, Panasonic und Sony bieten inzwischen alle Anbieter Modelle mit deutlich erweiterter Bildstabilisierung an. Der Stabilisator im Kameragehäuse gleicht Bewegungen in mehrere Richtungen aus. Panasonic fängt neben den beiden Verschiebungen auch die Verkippungen um diese beiden Achsen ab. Die 5-Achsen-Technik fängt zusätzlich sogar Drehbewegungen auf. Die neue Technik ermöglicht noch schärfere Aufnahmen, auch bei unruhiger Hand. Um den Spielraum für die Bildstabilisierung zu erhöhen, lässt sich der Bildstabilisator bei Panasonic und Olympus sogar mit einem im Objektiv vorhandenen Stabilisator kombinieren.
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Testergebnisse für 284 Digitalkameras-
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Kommentarliste
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@K.A.K: Vielen Dank für den richtigen Hinweis – das Objektiv 24-105 mm F4-7,1 IS STM ist nicht spritzwassergeschützt. Auch wenn sich teilweise gegenteilige Aussagen finden lassen bei Canon und anderen Anbietern. Wir werden schnellstmöglich korrigieren.
Sind sie sich sicher, dass das Objektiv (24-105 IS STM) Staub-/Spritzwassergeschützt ist? Canon wirbt anscheinend nicht direkt damit.
@Anna_C: Wir schrieben: "Ein Gehäuse lässt sich allein nicht testen, weil es mit dem Objektiv „spricht“: Die Leistungen beider (gemeint sind Gehäuse und Objektiv) hängen von der Kommunikation untereinander ab (z.B. Fehlerkorrekturen). Deshalb sind Zoomfaktor und Blendenzahlen Eigenschaften der Kamera, und deshalb testen wir Kameras."
Das soll heißen:
Eine Kamera ist ein Fotoapparat, und der besteht aus dem Gehäuse und dem Objektiv. So benennen wir die Kamera auch: Gehäusebezeichnung plus Objektivbezeichnung. Und diese Kombination testen wir im Test der Kameras.
"Deshalb sind Zoomfaktor und Blendenzahlen Eigenschaften der Kamera, und deshalb testen wir Kameras."
Diese Aussage ist, mit Verlaub, schlicht falsch. Bei der Canon EOS R7 beispielsweise geben Sie als Zoomfaktor beachtliche 7,9 an. Bei der Canon R50 dagegen sind es nur 2,4. Bei ersterer haben Sie ein Objektiv mit 18-150mm Brennweite angeschlossen, bei letzterer eins mit 18-45mm. Was, wenn ich die Objektive austausche? Wenn - wie Sie sagen - der Zoomfaktor eine Eigenschaft der Kamera ist, müsste dieser ja unabhängig vom Objektiv bestehenbleiben. Ist das der Fall?
Bei der Angabe der größten Blende haben Sie - um bei denselben Beispielen zu bleiben - 3,5/6,3 bzw. 4,5/6,3 angegeben. Diese Zahlen beziehen sich ganz offensichtlich auf das verwendete Objektiv; mit dem Body haben sie nichts zu tun. Oder würden diese Zahlen etwa auch bestehenbleiben, wenn ich eine 50mm-Festbrennweite mit max. Blende 1,7 anschließe? Sie wollen doch sicher nicht sagen, dass das Gehäuse keine Blende 1,7 kann?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
"Auch wenn man sich bereits für ein System entschieden hat, geben unsere Testergebnisse wertvolle Hinweise zu den Nachfolgeprodukten." - 90% des Tests betrifft für mich uninteressante Systeme. Und die fehlende Vergleichbarkeit bleibt:
"Kameragehäuse und Objektiv bilden gemeinsam die Kamera." - Wenn ich Canon-Body A + Objektiv X vergleiche mit Sony-Body B + Objektiv Y, weiß ich nicht, ob das Testergebnis eine Aussage über das Objektiv, die Kamera oder das Zusammenspiel zwischen beiden macht. Ein ernsthafter Vergleich wäre nur möglich, wenn ich 1 Body mit verschiedenen Objektiven oder 1 Objektiv mit verschiedenen Bodys teste.
"Tatsächlich sind in unserem Test die Urteile für das „Bild mit automatischen Einstellungen“ vergleichbar für Systemkameras und Kompaktkameras." - Systemkameras spielen ihre Stärke erst aus, wenn ich die Automatik ausschalte. Wenn ich mit automatischen Einstellungen fotografieren will, ist eine Systemkamera rausgeworfenes Geld.