Heutzutage kann jedes Kind tolle Bilder machen. Nur: Mit welcher Kamera? Klein und kompakt? Spiegelreflex? Spiegellos? Mit Sucher? Antworten im FAQ Digitalkameras.
Digitalkameras im Test
Testergebnisse für 403 Digitalkameras
Die Systemkamera heißt so, weil sie zu einem Kamerasystem gehört, in dem verschiedene Komponenten wie Objektive und Blitzgeräte zusammengestellt werden können. Heute werden vor allem drei Arten von Systemkameras unterschieden:
1. Die traditionellen Spiegelreflexkameras mit einem Klappspiegel im Gehäuse und einem optischen Prismensucher. Oft wird diese Kameraklasse mit der Abkürzung DSLR (digital single lens reflex) beworben.
2. Die spiegellosen Systemkameras mit elektronischem Sucher, wo man durch ein Okular auf einen zusätzlichen kleinen Bildschirm schauen kann. Diese Kameraklasse ist auch unter der Abkürzung DSLM (digital single lens mirrorless) bekannt.
3. Die spiegellosen Systemkameras ohne Sucher.
Tipp: Unsere Datenbank Digitalkameras im Test liefert Testergebnisse für 403 Kameras. Ob klein und einfach, hochwertig und edel oder ausbaufähig mit wechselbaren Objektiven und Systemzubehör.
Was zeichnet eine gute Systemkamera aus?
Gute Systemkameras machen brillante Bilder. Messerscharf im Detail und mit feindosierter Unschärfe, wo nötig. Zu den Stärken einer Systemkamera zählen die hohe Auflösung, der große Bildwandler mit großen Bildpunkten und die vielen Möglichkeiten, die sie bietet: Blende, Belichtung, Brennweite – alles ist variabel und lässt sich vom Fotografen steuern. Anders als bei der Kompaktkamera mit fest verbautem Objektiv ist das Objektiv der Systemkamera wechselbar. Die Kamera lässt sich dadurch perfekt auf verschiedene Aufnahmesituationen einstellen. Systemzubehör wie Filtervorsätze und externe Blitzgeräte helfen dabei. Eine Systemkamera ist die richtige Wahl für alle, die gern und viel fotografieren und höchste Ansprüche an die Qualität. Gute Systemkameras zeigt die Datenbank Digitalkameras im Test.
Was ist vorzuziehen: eine spiegellose Systemkamera oder eine Spiegelreflexkamera?
Das ist letztlich eine Frage der Gewohnheit und der Vorlieben. Der optische Sucher einer Spiegelreflexkamera zeigt dem Auge des Fotografen im Okular ein unmittelbares optisches Bild des Motivs. Bei spiegellosen Systemkameras sind die Sucher, wenn überhaupt vorhanden, elektronische Bauteile, bei denen der Fotograf nicht direkt durch das Objektiv, sondern durch das Okular auf einen kleinen zusätzlichen Bildschirm im Kameragehäuse blickt. Dort sieht er dann genau die gleichen Bildinhalte wie auf dem Monitor der Kamera. Viele Fotografen möchten heute die zusätzlichen Möglichkeiten eines solchen elektronischen Suchers nicht missen, wie zum Beispiel Live-View, Fokus-Peaking, Histogramme, Schärfentiefevorschau, Wasserwaagen, Belichtungswarnungen, Weißabgleich, variable Gitterlinien.
Spiegellose Systemkameras sind meistens etwas kleiner und leichter als Spiegelreflexkameras – und dadurch praktischer für unterwegs.
Sind spiegellosen Systemkameras mit Vollformat-Bildsensor das Beste?
In gewisser Weise schon: Sie vereinen die Vorzüge des Vollformats (also: eines besonders großen Bildsensors) mit den Stärken der spiegellosen Technik. Dazu zählen: - die perfekte Analyse aller Bildparameter, auch der Schärfe, direkt auf dem Bildsensor; - die enge Kommunikation zwischen dem Kameragehäuse und dem verwendeten Objektiv, durch die sich Bildfehler automatisch korrigieren lassen; - die perfekte Motivvorschau im elektronischen Sucher.
Die neuen spiegellosen Systemkameras mit Vollformat-Bildsensor führen unser Testfeld an. Es sind besonders feine Werkzeuge für gute Fotos. Diese Kameras sind aber auch besonders teuer: Zwei- bis über viertausend Euro müssen Sie allein für das Kameragehäuse und ein Zoom-Objektiv rechnen. Vollformat-Objektive sind besonders groß und teuer. Alternative: Eine gute spiegellose Systemkamera mit dem etwas kleineren APS-C- oder MFT-Bildsensor. Die besten Modelle sind kaum schlechter als die teuren Vollformater, aber preisgünstiger – vor allem bei den Objektiven.
Jede Systemkamera ist Teil einer Kamerafamilie. Ein System besteht aus verschiedenen Gehäusen, wechselbaren Objektiven und Zubehör wie Blitzgeräten, optischen Filtern, Batteriegriffen oder Objektivadaptern. Anbieter wie Canon, Nikon oder Panasonic haben eine oder mehrere Gerätefamilien im Programm. Kameragehäuse und Objektive innerhalb einer Familie besitzen denselben Bajonett-Anschluss, sämtliche Komponenten lassen sich miteinander kombinieren. Das optische, mechanische und elektrische Zusammenspiel von Gehäusen und Objektiven ist aufeinander abgestimmt. Alle Bestandteile eines digitalen Kamerasystems kommunizieren untereinander, so „erfährt“ das Objektiv zum Beispiel, welche Blendenzahl der Fotograf im Kameramenü gewählt hat. Die Kamerafamilien der diversen Anbieter sind jedoch sehr unterschiedlich, nicht jede hält alle möglichen Arten von Objektiven bereit. Mitunter bekommt ein Fotograf also nicht die ideale Linse für sein Motiv.
Damit die Auswahl des Systems leicht fällt, haben wir sechs Systeme miteinander verglichen – je ein System von Sony, Panasonic, Fujifilm, Olympus und Nikon sowie zwei Systeme von Canon. Vorgestellt werden – mit allen Test-Details – die beste und die günstigste gute Kamera einer Familie. Wenn Sie den Kamerasystem-Vergleich aus der Zeitschrift test 4/2018 freischalten, erhalten Sie Zugang zur Test-Datenbank Kameras mit Testergebnissen von hunderten Kameras.
Brauche ich noch einen Camcorder, wenn ich eine gute Kamera habe?
Die besten Kameras haben heute eine ausgezeichnete Videoqualität, die mit der von guten Camcordern weitestgehend mithalten kann. Hochwertige Kameras haben sogar einen Eingang für ein externes Mikrofon. Ansonsten können auch portable Audiorekorder verwendet werden, um Tonaufnahmen in hoher Qualität zu erhalten. Mehr dazu im Test Videos in 4k (test 12/2014) und in der Leserfrage zu 4k sowie dem Test Videos: Camcorder gegen Systemkamera (test 11/2011).
Mir schwirrt der Kopf vor lauter Fachbegriffen wie „Interpolation“ und „Belichtungskorrektur“. Gibt es ein gutes Glossar, das willigen Einsteigern weiterhilft?
Zu einzelnen Spezialthemen veröffentlichen wir regelmäßig auf der Themenseite Fototipps, Bildbearbeitung und Fotos drucken Meldungen unter der Rubrik „Fototipp“. Ein alphabetisch sortiertes Glossar zu den wichtigsten Fachausdrücken und Abkürzungen aus dem Bereich Fotografie finden Sie im kostenfreien Bereich unserer Datenbank Digitalkameras im Test.
Objektiv
Was bedeutet „vollformattauglich“ bei Objektiven?
Digitale Spiegelreflexkameras sind häufig mit einem Bildsensor im APS-C-Format ausgestattet, der kleiner ist als ein Bildsensor im Vollformat beziehungsweise der gleich große Kleinbildfilm aus der Hochphase der Analogfotografie. Die meisten Objektive für diese Spiegelreflexkamerasysteme, wie zum Beispiel Canon EF, Nikon F, Pentax K oder Sony A, sind für einen Bildkreis berechnet, der das rechteckige Vollformat (36 mm x 24 mm) vollständig abdeckt. Diese Objektive sind also „vollformattauglich“. Die Bajonettanschlüsse der Kameragehäuse des jeweiligen Kamerasystems mit kleineren Bildsensoren sind immer mit den vollformattauglichen Objektiven kompatibel und können einfach und ohne Adapter sowie in der Regel ohne Funktionseinbußen angeschlossen werden. Der nutzbare Bildwinkel wird dabei jedoch kleiner, was bei sehr weitwinkligen Aufnahmen ein Problem sein kann. Hierfür müssen dann Objektive angeschafft werden, die für den kleineren Bildkreis konstruiert wurden. Die meisten Kameragehäuse mit einem Bildsensor im Vollformat erkennen übrigens, wenn ein kompatibles Objektiv mit kleinem Bildkreis angeschlossen wird, und benutzen dann nur einen kleinen zentralen Bildausschnitt auf dem großen vollformatigen Bildsensor. Dies gilt übrigens auch für das spiegellose Kamerasystem Sony E, jedoch nicht für Canon-Spiegelreflexkameragehäuse, die über einen Bildsensor im Vollformat verfügen. An diesen Canon-Modellen lassen sich nur EF-Objektive mit großem Bildkreis anschließen, nicht aber EF-S-Objektive mit kleinerem Bildkreis. Geeignete Objektive für alle gängigen Kamerasysteme liefert unsere Datenbank Objektive im Test.
Woran erkenne ich ein vollformattaugliches Objektiv?
Das ist bei den verschiedenen Anbietern ganz unterschiedlich:
Bei Canon sind die vollformattauglichen Objektive mit den Buchstaben „EF“, und die für den kleineren Bildkreis mit den Buchstaben „EF-S“ gekennzeichnet.
Bei Nikon F erkennt man die Objektive für den kleineren Bildkreis am Namenszusatz „DX“, der auch für das kleinere Bildformat steht.
Bei Pentax K haben die nicht-vollformattauglichen Objektive den Namenszusatz „DA“ oder „DAL“.
Bei Sigma sind die vollformattauglichen Objektive mit den Buchstaben „DG“, und die für den kleineren Bildkreis mit den Buchstaben „DC“ gekennzeichnet.
Bei Sony A haben die Objektive, die nur für den kleinen Bildkreis gerechnet sind, den Buchstabenzusatz „DT“.
Bei Sony E unterscheiden sich die vollformattauglichen Objektive dadurch, dass sie mit „FE“ statt nur mit „E“ gekennzeichnet sind.
Bei Tamron ist der Unterschied nicht an der Produktbezeichnung zu erkennen. Hier sollte man im Zweifel im Fachhandel nachfragen.
Bringt ein vollformattaugliches Objektiv Nachteile, wenn man es an ein Kameragehäuse mit kleinem Bildsensor anschließt ?
Objektive mit speziellen Eigenschaften sind von den entsprechenden Anbietern oft nur für das Vollformat verfügbar, so dass der Nutzer oft gar keine Alternative hat. Die Verwendung von vollformattauglichen Objektiven an Kameragehäusen mit kleinem Bildsensor hat sowohl Vor- als auch Nachteile:
Vorteil 1: Die Bildfehler an den Bildrändern des Vollformats – wie Öffnungsfehler, Farbfehler, Verzeichnung und Randlichtabfall – sind bei reduziertem Bildausschnitt ebenfalls reduziert, da diese Bildfehler im allgemeinen von der Bildmitte zu den Bildecken hin deutlich zunehmen.
Vorteil 2: Der maximale Einfallswinkel der abbildenden Lichtstrahlen senkrecht zur Oberfläche des Bildsensors ist kleiner. Somit ergeben sich weniger Randunschärfen durch Strahlen, die an den Bildrändern abgelenkt werden.
Nachteil 1: Die verfügbaren Brennweitenbereiche sind nicht auf das kleinere Bildsensorformat abgestimmt. Die tatsächlich genutzten Bildwinkel sind immer deutlich kleiner als beim Vollformat.
Nachteil 2: Die maximal erreichbare Bildauflösung in Linienpaaren pro Bildhöhe ist deutlich reduziert, da nur ein vergleichsweise kleiner Ausschnitt des verfügbaren Bildkreises mit entsprechend geringerer Bildhöhe genutzt wird.
Nachteil 3: Vollformat-Objektive sind größer und schwerer als vergleichbare Objektive, die für einen kleineren Bildkreis konzipiert sind.
Was sollte man beim Kauf eines Objektivs beachten?
Das Objektiv sollte möglichst lichtstark und hochwertig sein: Je kleiner die Blendenzahl desto lichtstärker das Objektiv. Die Brennweite muss zur Aufnahmesituation passen. Für Panoramafotos braucht es ordentliche Weitwinkelwirkung, für Porträts ein leichtes Tele, und Details bekommt der Fotograf mit einer stärkeren Telewirkung ins Bild. Sogenannte Reisezooms bringen fast all diese Brennweiten mit (siehe Test Reisezooms). In der Bildqualität liegen jedoch Objektive mit kleinerem Brennweitenbereich vorn. Perfekt ausgerüstet sind Fotografen mit mehreren Objektiven für verschiedene Aufnahmesituationen. Besonders lichtstark und preisgünstig sind Objektive mit Festbrennweite (siehe Test Festbrennweiten gegen Standardzooms). Geprüfte Objektive für jedes Motiv hält unsere Datenbank Objektive im Test bereit.
Sucher und Gehäuse
Wozu braucht man einen Sucher?
Bei der Verwendung eines Suchers kann sich der Fotograf besser auf das Motiv konzentrieren, da er nicht durch das periphere Sehen abgelenkt wird. Ferner ist der Kontrast im Sucherbild bei hellem Umgebungslicht (insbesondere bei Tageslicht oder gar in der Sonne) höher als auf dem Monitor an der Rückseite der Kamera, da das Auge – vom Umgebungslicht abgeschirmt – in das Okular des Suchers schauen kann. Wird die Kamera nicht nur in den Händen gehalten, sondern zusätzlich auch noch am Auge ein wenig abgestützt, vermindert sich zudem die Gefahr, dass das Bild verwackelt. In der Regel verfügen Sucher über einen sogenannten Dioptrienausgleich, mit dem der Fotograf das Okular seiner Fehlsichtigkeit angleichen kann, so dass er eventuell sogar ohne Brille fotografieren kann.
Was bedeutet „normale Brennweite“?
Bei normaler Brennweite – beim Kleinbildfilm sind das 50 Millimeter – ist eine Bildperspektive wie beim menschlichen Auge gegeben (siehe Fototipp Ändern Sie mal die Perspektive). Bei einem Zoomobjektiv kann die Brennweite variiert werden. Wird bei einem Zoomobjektiv die Brennweite verkürzt, nimmt die Kamera zunehmend größere Bildwinkel auf (Weitwinkelaufnahmen zum Beispiel für Personengruppen oder Landschaftspanoramen). Für Aufnahmen mit sehr kurzen Brennweiten werden vorzugsweise spezielle Objektive eingesetzt, die es nur für Systemkameras gibt – die entsprechenden Objektive werden wegen der stark nach außen gewölbten Frontlinse auch Fischaugen-Objektive genannt (siehe Fototipp Wie durch einen Türspion). Ist die Brennweite größer als die normale Brennweite, arbeitet das Objektiv im Telebereich und kann somit weiter entfernte Motive heranholen. Für die Porträtfotografie beispielsweise ist die doppelte Normalbrennweite ideal geeignet. Welche normale Brennweite eine Kamera hat, hängt allein von der Diagonale des Bildsensors ab; diese ist immer um 16 Prozent kleiner als die Normalbrennweite. Weitere Informationen dazu finden Sie in der Meldung Tipps für Fotoeinsteiger, test 6/2004.
Welche Bedeutung hat die Sensorgröße?
Die Frage nach der passenden Bildsensorgröße berührt eine ganze Reihe von technischen und fotografischen Aspekten. Am einfachsten ist noch ersichtlich, dass eine Kamera umso größer und schwerer konstruiert werden muss, je größer der Bildsensor ist – dies betrifft nicht nur das Kameragehäuse, sondern vor allem auch die dazugehörigen Objektive. Wenn der gleiche Bildwinkel (also die gleiche Perspektive) gefordert ist, sind bei halb so großem Bildsensor auch alle Längen im Objektiv (also auch die Brennweite) nur halb so groß.
Wichtig zu wissen ist, dass die Schärfentiefe der Aufnahme und die Lichtempfindlichkeit (übrigens auch die Beugungsbegrenzung bei der Bildschärfe) der Kamera bei gleicher Pixelzahl nicht unmittelbar von der minimal einstellbaren Blendenzahl abhängen, sondern allein vom tatsächlichen Durchmesser der Eintrittspupille des Objektivs. Die Lichtmenge, die zur Abbildung beiträgt, und die Schärfentiefe sind im Prinzip also nur vom Durchmesser der Frontlinse des Objektivs, aber nicht von der Bildsensorgröße abhängig. Anders ausgedrückt: je kleiner der Bildsensor, desto kleiner sollte auch die minimal einstellbare Blendenzahl sein. Die folgenden drei Bildsensorklassen verhalten sich bei den angegebenen Blendenzahlen unter fotografischen Gesichtspunkten also gleich, wobei der Durchmesser der Frontlinse jeweils rund 18 Millimeter beträgt und die Brennweite des Objektivs beispielhaft der Normalbrennweite entspricht:
Am wichtigsten ist aber vielleicht auch hier der Hinweis, dass jeder Bildsensor umso besser arbeiten kann, je größer seine Bildpunkte sind. Auf einem großen Bildsensor können folglich mehr große Bildpunkte untergebracht werden als auf einem kleinen Bildsensor – aber viele Bildpunkte erfordern auch zunehmend leistungsfähige und teure Objektive. Da der Mensch aber sowieso nur maximal 4 Millionen Bildpunkte in einem Bild unterscheiden kann, ist der Mehrwert bei 24 Millionen oder noch mehr Bildpunkten allerdings sehr begrenzt.
Wie wichtig ist das Zusammenspiel von Objektiv und Kameragehäuse?
Im Prinzip muss das Kameragehäuse gar nichts über das verwendete Objektiv wissen, wenn das Objektiv von Hand scharf gestellt wird. Moderne Objektive verfügen jedoch über eine eigene kleine Recheneinheit, die mit dem Kameragehäuse kommunizieren kann. Dabei werden nicht nur wichtige Bildparameter wie Brennweite, Blendenzahl oder Motiventfernung übermittelt, sondern einige Objektive teilen dem Kameragehäuse sogar mit, welche Bildfehler sie in der jeweiligen Aufnahmesituation gerade produzieren, wie zum Beispiel Vignettierung, Farbsäume oder Verzeichnung. Die Kameragehäuse können dies dann unmittelbar rechnerisch kompensieren. Bei Rohdatenaufnahmen werden diese Informationen als Metadaten in der Bilddatei gespeichert, so dass sie später von einem Bildbearbeitungsprogramm ausgelesen und ausgenutzt werden können. Allgemein gilt: Je moderner das Kamerasystem, desto leistungsfähiger ist die Kommunikation zwischen Objektiven und Kameragehäusen. Daher sind die modernen spiegellosen Systemkameras gegenüber den traditionellen Spiegelreflexkameras im Vorteil.
Siehe auch unseren Test von Objektiven: Objektive im Test: 54 Festbrennweiten, Tele-, Reise- und Standard-Zooms
Schneller, höher, weiter
Wie schnell muss meine Speicherkarte sein?
Für einzelne Bilder und Aufnahmen im JPEG-Format ist heute jede Speicherkarte schnell genug. Wenn die Aufnahmen im speicherintensiven Rohdatenformat gemacht werden, kann es bei Serienaufnahmen zu einer Geschwindigkeitseinbuße kommen. Ebenso ist es bei hochaufgelösten Videoaufnahmen, insbesondere wenn es um 4k-Aufnahmen geht. Hierbei sollten schnelle Speicherkarten eingesetzt werden, damit diese die Kamera nicht ausbremst, so dass nur eine verminderte Videoqualität gespeichert werden kann.
Wie viel Zoom braucht eine Kamera?
Eine Kamera ohne Zoom hat ein Objektiv mit fester Brennweite. Moderne Zoomobjektive starten etwa bei einem Bildwinkel, der ungefähr doppelt so groß ist, wie der Bildwinkel bei normaler Brennweite, die Brennweite ist dann etwa halb so groß wie die normale Brennweite. Wird der Bildwinkel verkleinert, dann zoomt das Objektiv zu längeren Brennweiten. Das Verhältnis von der längsten zur kürzesten Brennweite wird Zoomfaktor genannt. Sogenannte Superzoomkameras können recht weit in den Telebereich hineinzoomen, allerdings gilt, dass die Bildqualität umso schlechter wird, je größer der Brennweitenbereich ist, da die Objektive nicht gleichzeitig für alle Brennweiten optimiert werden können.
Für eine Allround-Kompaktkamera ist ein Zoomfaktor von 20- bis 30 recht nützlich. Einige Superzoomkameras bieten sogar Zoomfaktoren von 50 und höher. Hier sollte sich der Verbraucher jedoch fragen, für welche Aufnahmesituation solche langen Brennweiten überhaupt noch in Frage kommen. Meistens ist der Bildwinkel dann schon so klein, dass es vermehrt zu Bildverwacklungen kommt. Zudem sind Motive in großer Entfernung sowieso oft durch atmosphärischen Dunst so eingetrübt und verschleiert, dass die Bildqualität begrenzt ist.
Wie viele Megapixel braucht eine Kamera?
Ein digitales Bild sollte mindestens vier Megapixel haben. Da eine Digitalkamera bei jedem Bildpunkt jedoch nur eine einzige der drei Grundfarben aufnimmt, müssen die beiden jeweils fehlenden Farben aus den benachbarten Bildpunkten hinzugerechnet werden (Interpolation). Deswegen ist es in Ordnung, wenn eine digitale Kamera mit bis zu zwölf Megapixel ausgestattet ist. Auch die optische Auflösung von Zoomobjektiven ist auf eine solche Bildauflösung ausgelegt. Werden es mehr Bildpunkte, dann nimmt die Bildqualität in der Regel nicht mehr zu, sondern sogar ab, weil die Bildpunkte dann so klein gemacht werden müssen, dass sie störanfällig werden. Die Folge sind Bildrauschen oder vermehrt fehlerhafte Pixel.
Für größere Bildauflösungen müssen sehr hochwertige und teure Objektive, am besten Objektive mit fester Brennweite eingesetzt werden, was insbesondere bei Systemkameras möglich ist. Im Übrigen kann bei den meisten Kameras die Anzahl der gespeicherten Bildpunkte im Kameramenü auf fünf bis acht Megapixel herabgesetzt werden, ohne dass es zu nennenswerten Verlusten bei der Bildqualität kommt. Mehr dazu in unserem Schnelltest Digitalkameras: Sony im Pixelwahn.
Wie viele Achsen braucht ein guter Bildstabilisator?
Während der Aufnahme können Wackelbewegungen des Fotografen durch die Verschiebung der Bilder in horizontaler und vertikaler Richtung ausgeglichen werden, wenn die Kamera diese Wackelbewegungen ermittelt und über einen aktiven Bildstabilisator im Objektiv oder am Bildsensor kompensiert. Diese Technik der Bildstabilisierung funktioniert mittlerweile bei vielen Kameramodellen recht gut und ist besonders bei langen Brennweiten und für längere Belichtungszeiten sehr nützlich.
Neues gibt es vor allem bei den spiegellosen Systemkameras mit elektronischem Sucher: Olympus, Panasonic und Sony bieten Modelle mit deutlich erweiterter Bildstabilisierung an: Der Stabilisator im Kameragehäuse gleicht Bewegungen in mehrere Richtungen aus. Panasonic fängt neben den beiden Verschiebungen auch die Verkippungen um diese beiden Achsen ab. Die 5-Achsen-Technik fängt zusätzlich sogar Drehbewegungen aus. Die neue Technik ermöglicht noch schärfere Aufnahmen, auch bei unruhiger Hand. Um den Spielraum für die Bildstabilisierung zu erhöhen, lässt sich der Bildstabilisator bei Panasonic und Olympus sogar mit einem im Objektiv vorhandenen Stabilisator kombinieren.
- Alle Welt fotografiert mit dem Smartphone, der Fotomarkt befindet sich im Umbruch. Das spiegelte auch die diesjährige Fotomesse Photokina in Köln wider, die am Samstag...
- Smartphone, Kamera, Camcorder: Wer dreht die besten Videos? Wir haben Camcorder getestet und sie mit anderen Geräten zum Filmen verglichen. Die Ergebnisse überraschen.
- Als kleinste und leichteste spiegellose Vollformatkamera der Welt bewirbt Sigma seine Systemkamera fp. Im Schnelltest gibt sie ein eher zwiespältiges Bild ab. Ihr...
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Stiftung_Warentest am 23.03.2023 um 11:00 Uhr
Sehtest bei automatischen/manuellen Einstellungen
Aleaxxus22: Wir erläutern die Begriffe ausführlich unter "So haben wir getestet" oben im Inhaltsverzeichnis. www.test.de/Digitalkameras-im-Test-1538975-1654651/
Was ist damit gemeint? Die anderen Dinge in den Tests kann ich nachvollziehen. Hier wäre ich um eine Erläuterung dankbar bzw. einen Link mit der Erklärung. Vielen Dank im Voraus.
@peromat: Herzlichen Dank für den Hinweis, wir haben den Fehler korrigiert: "Gut so: Reine APS-C-Objektive mit Z-Bajonett gibt es nämlich derzeit nur drei. Sie sind mit DX bezeichnet und kleiner als Vollformatobjektive (FX)."
Betrifft die Panasonic Lumix DMC-LX15. Nach dem positiven Testergebnis habe ich mir diese Kamera gekauft und bin doch ziemlich enttäuscht: die Handhabung ist unterirdisch! Um den Blitz zu Auslösen zu bewegen, muss man prüfen, ob nicht eine von vier Funktionen aktiviert ist, die das verhindern. Infos findet man nur im separat zu downloadenden Handbuch. Deaktivieren geht im Automatik Modus nicht. Das ist wirklich abstrus. Überdies produziert die Kamera in diesem Modus Bilder, die sich nur unwesentlich von meiner Handykamera unterscheiden. Es ist mir rätselhaft, wie Sie für ein solches Produkt eine Kaufempfehlung geben können.
Nikon APS-C "Gut so: Reine APS-C-Objektive mit RF-Bajonett gibt es nämlich derzeit nur drei. Sie sind mit DX bezeichnet und kleiner als Vollformatobjektive (FX)." Nicht RF, sondern Z.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Aleaxxus22: Wir erläutern die Begriffe ausführlich unter "So haben wir getestet" oben im Inhaltsverzeichnis.
www.test.de/Digitalkameras-im-Test-1538975-1654651/
Was ist damit gemeint? Die anderen Dinge in den Tests kann ich nachvollziehen. Hier wäre ich um eine Erläuterung dankbar bzw. einen Link mit der Erklärung.
Vielen Dank im Voraus.
@peromat: Herzlichen Dank für den Hinweis, wir haben den Fehler korrigiert: "Gut so: Reine APS-C-Objektive mit Z-Bajonett gibt es nämlich derzeit nur drei. Sie sind mit DX bezeichnet und kleiner als Vollformatobjektive (FX)."
Betrifft die Panasonic Lumix DMC-LX15. Nach dem positiven Testergebnis habe ich mir diese Kamera gekauft und bin doch ziemlich enttäuscht: die Handhabung ist unterirdisch! Um den Blitz zu Auslösen zu bewegen, muss man prüfen, ob nicht eine von vier Funktionen aktiviert ist, die das verhindern. Infos findet man nur im separat zu downloadenden Handbuch. Deaktivieren geht im Automatik Modus nicht. Das ist wirklich abstrus. Überdies produziert die Kamera in diesem Modus Bilder, die sich nur unwesentlich von meiner Handykamera unterscheiden. Es ist mir rätselhaft, wie Sie für ein solches Produkt eine Kaufempfehlung geben können.
Nikon APS-C "Gut so: Reine APS-C-Objektive mit RF-Bajonett gibt es nämlich derzeit nur drei. Sie sind mit DX bezeichnet und kleiner als Vollformatobjektive (FX)."
Nicht RF, sondern Z.