CO2-Mess­geräte und -Ampeln im Test

Außer Konkurrenz: Luft­gütesensor von uHoo – nur über App

CO2-Mess­geräte und -Ampeln im Test - Gute Geräte schon für unter 100 Euro

Der smarte Luft­gütesensor von uHoo liefert Mess­werte für neun verschiedene Raum­luft­faktoren. Anzeige via App. Eine CO2-Ampel am Gerät fehlt dagegen. Das grüne Licht unten im Bild ist nur eine Status­anzeige. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Der uHoo 9-in-1-Luft­gütesensor kostet rund 315 Euro. Das smarte Luft­qualitäts­mess­gerät liefert gleich neun verschiedene Mess­werte: CO2, Temperatur, relative Luft­feuchtig­keit, Luft­druck, TVOC (Gesamt­konzentration aller flüchtigen organischen Verbindungen), Fein­staub (PM2.5), CO (Kohlen­monoxid), NO2 (Stick­stoff­dioxid) und Ozon. Ange­zeigt werden die Mess­werte nur per App, nicht am Gerät. Als CO2-Lüftungs­warner ist diese Konstruktion kaum geeignet (nur im Zusammen­spiel mit der App), deshalb haben wir das Gerät außer Konkurrenz geprüft.

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Familien können Pass­wort teilen

Die CO2-Ampel in der App signalisiert grün bis 800 ppm, gelb von 800–1500 ppm und rot über 1500 ppm CO2-Konzentration. Die CO2-Messung funk­tionierte im Test sehr präzise. Beide Schwellen­werte (gelb und rot) sind in der App einstell­bar. Einen Alarm­ton am Gerät gibt es nicht. Nur eine Push-Nach­richt auf das Smartphone ist einstell­bar. Familien können sich das Pass­wort für ein uHoo-Konto teilen oder mehrere uHoo-Konten miteinander verknüpfen, damit alle Familien­mitglieder Zugriff auf Mess­werte und Ampel­anzeige bekommen.

Laut Anbieter: Nicht abschalten

Das Gerät kalibriert sich selbst. Anbieter uHoo empfiehlt, es nach der Erstinbetrieb­nahme nicht mehr vom Netz zu trennen und nicht an einen anderen Ort zu bringen. Ansonsten müsste das Gerät einige Kalibrierungs­zyklen durch­laufen, um seine Genauigkeit wieder­zuerlangen.

Stärken

  • Viele Mess­werte in der App.
  • CO2-Schwellen können angepasst werden.
  • Das Gerät kann mit anderen uHoo-Konten geteilt werden, damit auch Familien­angehörige von den Mess­werten erfahren. Wichtig ist diese Funk­tion, da das Gerät selbst keine Anzeige hat.
  • Unterstützt Amazon Alexa, Google Assistant, Mediola, Conrad Connect, AirTeq und IFTTT (If This Then That: ein Dienst­anbieter für die Verknüpfung verschiedener Webanwendungen).
  • Mess­wert­historie.

Schwächen

  • Funk­tioniert nicht mit 5-GHz-WLAN.
  • Probleme bei der Wieder­inbetrieb­nahme des Gerätes nach einem Reset.
  • Kein Alarm­ton am Gerät.
  • App schlecht ins Deutsche über­setzt.
  • Keine Wandmontage vorgesehen.
  • Schlechte Anleitung.

Fazit: Präzise Messungen, aber viele Einschränkungen

Dieser smarte Luft­gütesensor mit App-Steuerung läuft außer Konkurrenz im Test, weil das Gerät weder Mess­werte noch Ampel­farben zeigt. Die Anzeige funk­tioniert ausschließ­lich über die App und die Internet­verbindung zum persönlichen uHoo-Konto. Das Gerät kann nicht ohne Smartphone verwendet werden. Es läuft nicht in 5 GHz Netz­werken. Unsere Techniker hatten große Probleme, das Gerät nach einem Reset mit einem anderen WLan zu verbinden.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 06.05.2024 um 14:06 Uhr
    Messgenauigkeit der Geräte

    @WasiC: Bitte beachten Sie unseren Kommentar "Messgenauigkeit der CO2-Messgeräte" vom 26.10.2022.

  • WasiC am 04.05.2024 um 09:28 Uhr
    Hama

    Bei mir sind Messwerte des getesteten Gerätes von Hama weit außerhalb der in der Bedienungsanleitung angegebenen Toleranzen.

  • Hoyer2015 am 11.12.2022 um 14:56 Uhr
    @ Stiftung_Warentest Antwort vom 26.10.2022:

    Danke für die Antwort - inzwischen kann ich berichten, dass die manuelle Kalibrierung tatsächlich etwas gebracht hat. Die Werte weichen nur noch um maximal ca. 100 ppm voneinander ab.
    (Teurere Geräte benötigen übrigens keine manuelle Kalibrierung, sondern kalibrieren sich selbst regelmäßig; so bspw. meine Geräte von AirQ und Airthings.)

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 26.10.2022 um 14:38 Uhr
    Messgenauigkeit der CO2-Messgeräte

    @Hoyer2015: Unsere Tests haben belegt, dass CO2-Messgeräte für den Hausgebrauch durchaus verlässliche Messwerte liefern. Das gilt für alle Modelle, denen wir eine gute CO2-Messung attestiert haben. Manche Geräte müssen bei der Erstinbetriebnahme kalibriert werden, andere kalibrieren sich automatisch. Beachten Sie die Hinweise in der Gebrauchsanleitung des Anbieters.
    CO2-Messgeräte sind für die Verwendung in gut belüfteten Innenräumen vorgesehen.
    Die Raumluft muss den CO2-Sensor gleichmäßig umströmen können.
    Die Kombination mit einer Klimaanlage oder der Einsatz eines Ventilators kann zu unrealistischen Werten führen.
    Auch in fensterlosen Räumen ist die Luftzirkulation stark eingeschränkt oder von Lüftungsgeräten abhängig.
    Die Abweichungen, die Sie beschreiben (bis zu 400 ppm CO2), deuten auf eine oder mehrere Fehlerquellen hin.
    Beispielsweise:
    - nicht kalibrierte Messgeräte.
    - ein fensterloser Raum ohne Frischzufuhr.
    - eine Klimaanlage oder ein Lüftungsgerät im Einsatz.
    Die Verwendung mehrerer CO2-Messgeräte auf engem Raum macht übrigens keinen Sinn.
    Sind die Geräte ordentlich kalibriert und gleichmäßig von Raumluft umströmt, zeigen sie ähnliche Messwerte an. Dann helfen Ihnen die verschiedenen Geräte nicht. Zeigen die Geräte - wie in Ihrem Fall - sehr unterschiedliche Messwerte, helfen sie ebenso wenig: Wie wollen Sie entscheiden, welcher Messwert realistisch ist?
    Tipp: Verwenden Sie besser ein CO2-Messgerät mit guter CO2-Messung (etwa aus unserem Test) und sorgen Sie für die notwendige Luftzirkulation in ihrem Wohnraum. Damit erreichen Sie im Zweifelfall realistische Werte und ein zuverlässiges Signal, wann es Zeit wird zum Lüften.
    Für einen privaten Wohnraum wären die von Ihnen genannten CO2-Werte (im Schnitt fast 700 ppm CO2) eher hoch. Sorgen Sie in diesem Fall für etwas mehr Frischluftzufuhr. Für ein Großraumbüro mit mehreren Beschäftigten wären die Werte noch normal.

  • Hoyer2015 am 25.10.2022 um 12:08 Uhr
    Kritik! CO2-Messung Glückssache??

    Ich habe derzeit 5 verschiedene Messgeräte hier (alle am gleichen Ort) und sie geben teils erheblich voneinander abweichende Werte an!
    Dies gilt auch für zwei von Stiftung Warentest getestete Produkte (deren Messleistung je mit "sehr gut", 1,2 bzw. 1,3, bewertet wurde).
    Momentaufnahme von heute:
    HEIMANN CO2 MESSGERÄT (72 €):
    537 ppm
    HAMA (Testsieger im vorliegenden Test!) (58 €):
    554 ppm
    Airthings ViewPlus ("gut, 1,9" laut vorliegendem Test) (280 €):
    694 ppm
    Air-Q light (290 €):
    770 ppm
    TFA Dostmann AirCO2ntrol Up (drei andere Modelle dieses Herstellers wurden im vorliegenden Test mit "gut" bewertet) (88 €):
    904 ppm
    Fazit:
    - Unterschiede bis zu 400 ppm, der höchste hat fast den doppelten Wert des geringsten.
    - Selbst die von Stiftung Warentest getesteten liegen weit auseinander
    - Die beiden deutlich teureren Geräte sind recht nah beieinander; die beiden günstigsten allerdings auch
    - TFA Dostmann reißt nach oben aus
    Wie sehen Sie das?
    Danke!