CO2-Mess­geräte und -Ampeln im Test

So haben wir getestet

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CO2-Mess­geräte und -Ampeln im Test Testergebnisse für 26 CO2-Mess­geräte und -Ampeln freischalten

Im Test: 26 Kohlen­stoff­dioxid-Mess­geräte für private Nutzer (tech­nische Laien), davon 14 Geräte mit Mess­wert- und Ampel­anzeige, 3 smarte Geräte mit Mess­wert­anzeige in der mobilen App sowie 9 Ampeln mit einer Farb­anzeige ohne Mess­werte.

Zusätzlich haben wir außer Konkurrenz einen smarten Luft­gütesensor mit reiner App-Anzeige geprüft und einen CO2-Melder für den Einsatz in der Haus­technik. Da beide Geräte sehr speziell sind und nicht direkt mit den anderen vergleich­bar, erhalten sie kein test-Qualitäts­urteil.

Zwölf Geräte haben wir im Dezember 2020 im Online­handel bestellt, darunter auch der Luftgütesensor von Müller, der mangels Vergleich­barkeit nicht in der Tabelle auftaucht. Die Geräte haben wir undercover erworben – nicht unter dem Namen der Stiftung Warentest.

16 weitere Modelle haben wir im Oktober und November 2021 verdeckt gekauft, darunter auch der Luftgütesensor von uHoo, der mangels Vergleich­barkeit nicht in der Tabelle auftaucht.

Den Test hat ein unabhängiges Fach­labor durch­geführt, das die Geräte nach den Vorgaben der Stiftung Warentest prüfte. Online-Preise (ohne Versand­kosten) ermittelt durch Geizhals seit August 2023. Davor durch Idealo.

Unter­suchungen: Im Folgenden führen wir auf, welche Unter­suchungen wir vorgenommen haben – und wie wir die Ergeb­nisse im Hinblick auf das test-Qualitäts­urteil gewichtet haben.

CO₂-Messungen (40 %)

Wir ermittelten die Warn- und Alarm­schwellen der Geräte und prüften die Genauigkeit ihrer CO2-Messungen. Wie reagieren die Geräte auf Änderungen der CO2-Konzentration in der Raum­luft? Die Schwellen­werte, bei denen die Geräte Warnungen oder Alarme signalisieren, bewerteten wir anhand der Empfehlungen des Umwelt­bundes­amtes (UBA) und in Orientierung an die Normen der Reihe Din EN 16798. Für die Warn­schwelle setzen wir die Raum­luft­kategorie IDA 2 an: mitt­lere Raum­luft­qualität, 800 bis 1000 ppm CO2 laut Umwelt­bundes­amt. Für die Alarm­schwelle erwarteten wir die Raum­luft­kategorie IDA 3: mäßige Raum­luft­qualität, 1000 bis 1400 ppm Kohlen­stoff­dioxid laut Umwelt­bundes­amt.

Hand­habung (40 %)

Drei Technik-Experten prüften und bewerteten die Hand­habung der Geräte.
Gebrauchs­anleitung. Unsere Experten untersuchten unter anderem Voll­ständig­keit, Lesbarkeit, Klarheit und Verständlich­keit der mitgelierten Anleitung sowie die online vom Anbieter zur Verfügung gestellten Informationen zum jeweiligen Gerät. Bei den smarten Geräten mit App berück­sichtigten wir auch die Hilfe­funk­tionen der App.

Einstellen und Inbetriebnehmen. Die drei Experten bewerteten alle Schritte zur Erstinbetrieb­nahme der Geräte sowie die Wartung der Geräte im späteren Gebrauch.

Täglicher Gebrauch. Wir bewerteten alle Bedien­schritte zur CO2-Messung, die Menü­bedienung und die Einstel­lungen zum Betrieb des Mess­geräts. Unsere drei Experten bewerteten die Lesbarkeit der Anzeigen sowie die Darstellung der Mess­werte auf dem Display oder in der App (sofern verfügbar).

Warnhin­weise. Wir prüften, wie gut das jeweilige Gerät ein Über­schreiten der Schwell­werte signalisiert. Wir bewerteten die Ampel­anzeige beziehungs­weise die optische Kenn­zeichnung oder Hervorhebung des CO2-Gehalts der Raum­luft bei Über­schreitung der Warn- und Alarm­schwelle. Außerdem prüften wir, ob das Gerät über eine akustische Warn­funk­tion verfügt und wie gut diese funk­tioniert. Bei den smarten Geräten prüften und bewerteten unsere Experten auch die Warnhin­weise der App.

Strom­verbrauch (10 %)

Wir bewerteten die Leistungs­aufnahme im Dauer­betrieb. Zur Strom­versorgung verwendeten wir das mitgelieferte Netz­teil oder, falls nicht vorhanden, den USB-Anschluss.

Verarbeitung und Standsicherheit (10 %)

Wir prüften die Verarbeitung der Geräte, deren Standsicherheit (allein oder mit dem dafür vorgesehen Zubehör) sowie die potenzielle Verletzungs­gefahr beim Umgang mit den Geräten.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen haben wir einge­setzt: Lag die Note für den Prüf­punkt Kohlen­dioxid­messungen bei Befriedigend (3,1) oder schlechter, werteten wir das test-Qualitäts­urteil ab. War die Gebrauchs­anleitung ausreichend oder schlechter werteten wir das Urteil für die Hand­habung ab. Je schlechter die auslösende Note, desto stärker wirkt der jeweilige Abwertungs­effekt.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Hoyer2015 am 11.12.2022 um 14:56 Uhr
    @ Stiftung_Warentest Antwort vom 26.10.2022:

    Danke für die Antwort - inzwischen kann ich berichten, dass die manuelle Kalibrierung tatsächlich etwas gebracht hat. Die Werte weichen nur noch um maximal ca. 100 ppm voneinander ab.
    (Teurere Geräte benötigen übrigens keine manuelle Kalibrierung, sondern kalibrieren sich selbst regelmäßig; so bspw. meine Geräte von AirQ und Airthings.)

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 26.10.2022 um 14:38 Uhr
    Messgenauigkeit der CO2-Messgeräte

    @Hoyer2015: Unsere Tests haben belegt, dass CO2-Messgeräte für den Hausgebrauch durchaus verlässliche Messwerte liefern. Das gilt für alle Modelle, denen wir eine gute CO2-Messung attestiert haben. Manche Geräte müssen bei der Erstinbetriebnahme kalibriert werden, andere kalibrieren sich automatisch. Beachten Sie die Hinweise in der Gebrauchsanleitung des Anbieters.
    CO2-Messgeräte sind für die Verwendung in gut belüfteten Innenräumen vorgesehen.
    Die Raumluft muss den CO2-Sensor gleichmäßig umströmen können.
    Die Kombination mit einer Klimaanlage oder der Einsatz eines Ventilators kann zu unrealistischen Werten führen.
    Auch in fensterlosen Räumen ist die Luftzirkulation stark eingeschränkt oder von Lüftungsgeräten abhängig.
    Die Abweichungen, die Sie beschreiben (bis zu 400 ppm CO2), deuten auf eine oder mehrere Fehlerquellen hin.
    Beispielsweise:
    - nicht kalibrierte Messgeräte.
    - ein fensterloser Raum ohne Frischzufuhr.
    - eine Klimaanlage oder ein Lüftungsgerät im Einsatz.
    Die Verwendung mehrerer CO2-Messgeräte auf engem Raum macht übrigens keinen Sinn.
    Sind die Geräte ordentlich kalibriert und gleichmäßig von Raumluft umströmt, zeigen sie ähnliche Messwerte an. Dann helfen Ihnen die verschiedenen Geräte nicht. Zeigen die Geräte - wie in Ihrem Fall - sehr unterschiedliche Messwerte, helfen sie ebenso wenig: Wie wollen Sie entscheiden, welcher Messwert realistisch ist?
    Tipp: Verwenden Sie besser ein CO2-Messgerät mit guter CO2-Messung (etwa aus unserem Test) und sorgen Sie für die notwendige Luftzirkulation in ihrem Wohnraum. Damit erreichen Sie im Zweifelfall realistische Werte und ein zuverlässiges Signal, wann es Zeit wird zum Lüften.
    Für einen privaten Wohnraum wären die von Ihnen genannten CO2-Werte (im Schnitt fast 700 ppm CO2) eher hoch. Sorgen Sie in diesem Fall für etwas mehr Frischluftzufuhr. Für ein Großraumbüro mit mehreren Beschäftigten wären die Werte noch normal.

  • Hoyer2015 am 25.10.2022 um 12:08 Uhr
    Kritik! CO2-Messung Glückssache??

    Ich habe derzeit 5 verschiedene Messgeräte hier (alle am gleichen Ort) und sie geben teils erheblich voneinander abweichende Werte an!
    Dies gilt auch für zwei von Stiftung Warentest getestete Produkte (deren Messleistung je mit "sehr gut", 1,2 bzw. 1,3, bewertet wurde).
    Momentaufnahme von heute:
    HEIMANN CO2 MESSGERÄT (72 €):
    537 ppm
    HAMA (Testsieger im vorliegenden Test!) (58 €):
    554 ppm
    Airthings ViewPlus ("gut, 1,9" laut vorliegendem Test) (280 €):
    694 ppm
    Air-Q light (290 €):
    770 ppm
    TFA Dostmann AirCO2ntrol Up (drei andere Modelle dieses Herstellers wurden im vorliegenden Test mit "gut" bewertet) (88 €):
    904 ppm
    Fazit:
    - Unterschiede bis zu 400 ppm, der höchste hat fast den doppelten Wert des geringsten.
    - Selbst die von Stiftung Warentest getesteten liegen weit auseinander
    - Die beiden deutlich teureren Geräte sind recht nah beieinander; die beiden günstigsten allerdings auch
    - TFA Dostmann reißt nach oben aus
    Wie sehen Sie das?
    Danke!

  • borneo98 am 14.03.2022 um 20:51 Uhr
    TFA Dostmann mit Akku betrieben

    Das Gerät AirCO2ntrol 5000 von TFA Dostmann lässt sich prima mit einer einfachen Powerbank betreiben. Eine stabförmige kleine Powerbank (5 V, 1 A) habe ich hinten an das Gerät geklebt, ein kurzes USB-Kabel verbindet die Powerbank mit dem Stromanschluss des AirCO2ntrol. Der Betrieb ist über viele Stunden, vielleicht sogar Tage möglich. Und das Gerät ist im laufenden Messbetrieb mobil.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 07.02.2022 um 10:22 Uhr
    Hama

    @20FM19: Der Hama und der PCE haben fest eingebaute Akkus. Hier ist wie in den Testkommentaren erwähnt, ein mobiler Betrieb möglich, allerdings nur für gut drei (Hama) beziehungsweise gut vier (PCE) Stunden. Wir haben entsprechende Fußnoten an der Produkteigenschaft "Batteriebetrieb möglich" dieser beiden Geräte vorbereitet. Bei den beiden Geräten mit Batteriefach Airthings View Plus und Chauvin Arnoux C.A 1510 können beliebige AA-Batterien eingesetzt werden.
    Gern verweisen wir auf unsere Testkommentare; dort sind alle Details zu den einzelnen Geräten beschrieben. Hier beispielsweise der Testkommentar zum Hama Safe:
    https://www.test.de/CO2-Messgeraete-und-CO2-Ampeln-im-Test-5709239-detail/SW18520-1!SW18520-0212-00/?origin=List&sort=gesamtErgebnis