Wir haben für einen Musterfall – eine alleinstehende Angestellte – durchgerechnet, wie hoch ihr Monatsnetto 2026 ausfallen kann. Wenn die Frau 4 000 Euro brutto im Monat verdient, kommt sie nach den derzeit fürs nächste Jahr vorgesehenen Werten ab Januar 2026 in Steuerklasse 1 auf 2611,09 Euro netto. Zum Vergleich: 2025 erreicht sie 2 602,42 Euro im Monat, also knapp neun Euro weniger.
Diese Werte ergeben sich, wenn ihre Krankenkasse einen Zusatzbeitrag von 2,5 Prozent erhebt. Sollte ihre Kasse allerdings den Beitragssatz erhöhen, schmilzt das Plus. Angenommen, ihre Kasse verlangt ab 2026 einen Zusatzbeitrag von 3,0 Prozent. Dann bleiben ihr netto 2604,09 – knapp 2 Euro mehr als derzeit.
Um am Monatsende netto etwas besser dazustehen, hat die Alleinstehende wie alle anderen Arbeitnehmenden zumindest einige Möglichkeiten. Der Wechsel in eine günstigere Krankenkasse kann monatlich einige Euro Entlastung bringen. Zudem besteht für viele Beschäftigte oft die Möglichkeit, die Lohnsteuer etwas zu reduzieren.
Vorteil durch Steuerklassenwechsel
Wenn Sie verheiratet sind, kann eine mögliche Lösung sein, dass Sie und Ihr Partner die Steuerklassen ändern. Haben Sie als Paar bisher beide die Steuerklasse 4? Dann kann es lohnen, in Steuerklasse 3/5 zu wechseln, wenn ein Partner 60 Prozent oder mehr des gemeinsamen Lohns verdient. Der Partner mit dem höheren Verdienst nimmt dann die Steuerklasse 3, der andere die Steuerklasse 5. Durch diese Kombination sichern sich viele Paare jeden Monat erst einmal zusammen möglichst viel Nettogehalt – ihnen steht mehr Geld zur Verfügung. Je nach Einkommenssituation kann sich dann allerdings mit der Steuererklärung eine Nachforderung des Finanzamts ergeben.
Darüber hinaus spielt steuerlich die Zahl der Kinderfreibeträge eine Rolle. Alleinerziehende sollten die Steuerklasse 2 beantragen, damit sich gleich bei der Lohnsteuer der spezielle Entlastungsbetrag auswirkt.
Wichtig: Haben Sie die Steuerklasse geändert? Kontrollieren Sie im darauffolgenden Monat unbedingt Ihre Gehalts- oder Lohnabrechnung, um zu sehen, ob die Änderungen bereits umgesetzt wurden.
Geldwerte Vorteile und zusätzliche Freibeträge
Abgaben sparen auch geldwerte Extras vom Arbeitgeber, wenn der Chef etwa das Jobticket oder Kitagebühren spendiert. Auch zusätzliche Freibeträge zum Beispiel für hohe Werbungskosten oder für haushaltsnahe Dienstleistungen senken die monatliche Lohnsteuer und erhöhen das Nettogehalt. Pauschbeträge, die für Angestellte feststehen – wie die Werbungskostenpauschale oder der Grundfreibetrag – werden automatisch beim Lohnsteuerabzug berücksichtigt.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@turtle: Die Zuständigkeit des Finanzamtes zur Berechnung der Lohnsteuer hängt nicht vom Wohnsitz des Arbeitsnehmers ab, sondern vom Sitz der lohnsteuerrechtlich zuständigen Betriebsstätte. In vielen Firmen wird die Zuständigkeit des Finanzamts durch den Sitz des Unternehmens bestimmt. In besonderen Fällen kann das Unternehmen auch einen anderen Ort als lohnsteuerrechtlich zuständige Betriebsstätte bestimmen.
Hallo!
Welches Bundesland ist für den Gehaltsrechner entscheidend wenn der AG in Niedersachsen sitzt und der Arbeitnehmer in Bayern wohnt?
Meine Lohnabrechnung stimmt inzwischen auf den Cent genau.
Es lag wirklich daran, dass ein Datev-Update ausstand.
Stiftung Warentest war schneller.
Vielen Dank und weiter so!
@HWolf2001: Nochmals: Unser Rechner berechnet die Lohnsteuer für 2025 auf den Cent genau korrekt. Weil die Änderungen des Steuertarifs erst spät am Jahresende beschlossen wurden, hat das Bundesfinanzministerium eine Übergangsregel beschlossen, nach der die Arbeitgeber die Lohnsteuer zunächst noch nach dem alten, nicht mehr gültigen Steuertarif berechnen dürfen. Das führt zunächst zu einer etwas höheren Lohnsteuer als in unserem Rechner, der die Steueränderungen bereits berücksichtigt. Spätestens ab 1. März ist der neue Steuertarif aber zu berücksichtigen. Das Ministerium hat dazu am 22. Januar einen entsprechend geänderten Programmablaufplan für die Lohnsteuerberechnung veröffentlich. Die Lohnabrechnungen vom Januar und Februar sind dann nachträglich zu korrigieren.
Hallo!
Ich habe genau das gleiche Problem, Stiftung Warentest - wurde vom Steuerbüro gesagt, hat nicht die richtigen Zahlen. Unser Steuerbüro behauptet das zumindest. Grundlage sind DATEV-Zahlen, das letzte Update hier war am 7.1.25, somit wäre es aktueller als Stiftung Warentest.
Ich habe auch eine Differenz, sprich mehr Lohnsteuer wurde einbehalten, als dass Stiftung Warentest ausgerechnet hat. Handelsblatt hat die gleichen Zahlen wie mein Steuerbüro. Drei andere Netto-Rechner haben die gleichen Zahlen wie Warentest. brutto-netto-rechner.info hat bspw. auch die höheren Lohnsteuern.
Tatsächlich weiß ich jetzt nicht, ob ich der Sache weiter auf den Grund gehen soll. Auf jeden Fall wird das Steuerbüro hier keine Nachzahlungen machen, weil es der Meinung ist, mit den richtigen Zahlen zu rechnen.