Husten­mittel im Test Nur die Hälfte hilft – ein biss­chen

Datum:
  • Text: Heike Dierbach
  • Testleitung: Dr. Claudia Michael
  • Produkt­auswahl: Marianne Bernhart
  • Faktencheck: Annika Scheerer
Husten­mittel im Test - Nur die Hälfte hilft – ein biss­chen

Selbst­heilung. Ruhe und Schonung helfen dem Körper, Husten zu bekämpfen. Zusätzliche Husten­mittel aus der Apotheke oder Drogerie haben nur begrenzte Wirkung. © lev dolgachov

Von 27 rezept­freien Husten­mitteln fallen 13 durch. Husten­stiller schneiden schlechter ab als Hustenlöser, drei haben Risiken. Plus: Welche Haus­mittel Ärzte empfehlen.

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Husten nervt! Ständig dieser Reiz. Der Schleim im Hals. Man kann kaum schlafen. Gibt es da nicht ein gutes Mittel? So starten viele Werbungen für Husten­stiller oder Hustenlöser und versprechen schnelle Hilfe – zum oft nicht gerade güns­tigen Preis. Doch bringen diese Produkte wirk­lich Linderung bei akutem Husten – und haben sie auch Risiken oder Neben­wirkungen?

Wir haben 27 rezept­freie Husten­mittel mit synthetischen und pflanzlichen Wirk­stoffen für Erwachsene und Kinder geprüft. Etwa die Hälfte davon ist mit Einschränkung geeignet. Mit unseren Ergeb­nissen können Sie entscheiden, welche Mittel infrage kommen und ob Sie ein Produkt brauchen – oder sich das Geld sparen.

Warum sich der Husten­mittel-Test für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

14 von 27 Husten­mitteln im Test sind bei akutem Husten mit Einschränkung geeignet. Die Stiftung Warentest prüfte Marken wie Prospan, ACC, Bronchipret, Mucosolvan, Umck­aloabo und Tetesept, aus der Apotheke und aus der Drogerie, in verschiedenen Darreichungs­formen wie etwa Sirup, Lutsch­tablette oder Tropfen. Die Preise pro Packung reichen von 2,15 bis 14,80 Euro.

Das beste Mittel gegen Husten für Sie

Die Test­ergeb­nisse lassen sich nach vielen Kriterien filtern wie husten­stillend oder hustenlösend, für Kinder, pflanzliche Wirk­stoffe, ohne Zucker oder ohne Alkohol. Wir erläutern, wie gut die versprochene Wirkung wissenschaftlich belegt ist und wo das Verhältnis von Nutzen und Risiken unausgewogen ist.

Alternative Haus­mittel

Eine Fach­ärztin für Allgemeinmedizin beant­wortet die Frage, ob es lohnt, für die verschiedenen Husten­phasen extra Husten­stiller und Hustenlöser zu kaufen. Und auch, welche Haus­mittel sie Patienten empfiehlt.

Heft­artikel als PDF

Nach dem Frei­schalten erhalten Sie den Heft­artikel aus der Ausgabe 11/25 zum Download.

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Husten­stiller und Hustenlöser im Test

Husten durch­läuft verschiedene Phasen: zuerst als trockener Reizhusten, später als sogenannter produktiver Husten, der den Schleim aus den Atemwegen befördert. Entsprechend werden verschiedene Husten­mittel auf dem Markt angeboten:

  • Husten­stiller speziell gegen Reizhusten
  • Schleimlöser, die das Abhusten erleichtern sollen
  • Mittel, bei denen keine speziellen Wirkungen angegeben sind

Allerdings verlaufen die Über­gänge zwischen den Phasen fließend, und viele Patienten können nicht genau sagen, ob ihr Husten gerade trocken oder produktiv ist. Deshalb hat diese Unterscheidung in der Medizin an Bedeutung verloren, entscheidend ist vielmehr die Dauer.

Viele Patienten suchen allerdings gezielt nach Husten­stil­lern oder Hustenlösern – und die Hersteller werben auch mit diesen Wirkungen. Wir haben die Mittel im Test daher entsprechend der beworbenen Wirk­weise gekenn­zeichnet.

Tipp: Schon vor dem Frei­schalten können Sie alle 27 Hustenmittel im Test ansehen, darunter Husten­stiller und Hustenlöser.

Blick in die Tabelle

Die Auswahl ist ein zufälliger Ausschnitt der Gesamttabelle und nicht sortiert.

Pflanzlich oder synthetisch?

Gerade bei unpro­blematischen Krankheiten wie Husten suchen viele Menschen nach „etwas Pflanzlichem“. Daher macht dieses Segment auch den Groß­teil der Produkte im Test aus. Schon vor dem Kauf können Sie sich die 19 Produkte mit pflanzlichen Wirkstoffen anzeigen lassen, ebenso die 8 Produkte mit synthetischen Wirkstoffen. Wobei man wissen sollte: Auch die pflanzlichen Mittel werden industriell hergestellt.

Müssen Patienten für Husten­mittel unbe­dingt in die Apotheke gehen oder reichen auch Produkte aus der Drogerie? Das Test­ergebnis fällt über­raschend deutlich aus. In unserer Daten­bank können Sie nach dem Frei­schalten gezielt nach Husten­mitteln suchen, die nur in Apotheken verkauft werden und solchen, die auch oder ausschließ­lich in Drogerien angeboten werden.

Tipp: 23 der Husten­mittel im Test sind auch für Kinder unter 12 Jahren anwend­bar, 13 für Kinder unter 6 Jahren. Wir erklären, ob Kinder solche Produkte brauchen, was Eltern beachten sollten und von welchen Mitteln Kinder­ärztinnen und Kinder­ärzte abraten.

Prüfung der Wirkungs­nach­weise

Wissenschaftliche Expertinnen und Experten sichteten im Auftrag der Stiftung Warentest alle relevanten Studien zu den Wirk­stoffen in den Produkten und prüften: Ließ sich eine Wirkung gegen Husten nach­weisen? Und wenn ja, wie stark war sie? Waren die Studien aussagekräftig und metho­disch gut gemacht? Welche Risiken traten auf? Teils fragten wir auch die Anbieter, welche Nach­weise sie für die Wirk­samkeit ihrer Produkte haben (siehe unten).

Tipp: Die Stiftung Warentest hat auch viele weitere Hilfs­mittel bei Erkältung geprüft wie Halsschmerzmittel, Nasentropfen, Schmerzmittel und Fieber-Thermometer.

So haben wir Husten­mittel getestet

Im Test: 27 rezept­freie Husten­mittel aus Apotheke und Drogerie für Erwachsene und Kinder, die zur akuten Behand­lung von Reizhusten, produktivem Husten, zähflüssigem Schleim bei Erkältungen und akuter Bronchitis einge­setzt werden.

17 Arznei­mittel sind nur in Apotheken und im Apotheken-Versand­handel erhältlich. Hier wählten wir anhand einer Markt­analyse die meist­verkauften Präparate aus. Die 10 nicht-apotheken­pflichtige Arznei­mittel und Medizin­produkte gibt es in Drogeriemärkten. Wir berück­sichtigten bekannte Marken mit starker Präsenz in Drogeriemärkten sowie online häufig beworbene Mittel, bei denen „Husten“ prominent im Namen steht. Wir kauf­ten die Produkte im Januar 2025 ein.

Preise: Stehen die Mittel in der Lauertaxe, dem offiziellen Preis­verzeichnis der Apotheken, haben wir die Preise dort erhoben (Stand: 1. September 2025). Bei nicht gelisteten Produkten verwendeten wir die von uns bezahlten Einkaufs­preise.

Bewertung:

Die Beur­teilung erfolgte auf der Basis wissenschaftlicher Literatur, die dem aktuellen Wissens­stand entspricht. Ein Gutachter und zwei Gutachte­rinnen suchten nach veröffent­lichten Studien­ergeb­nissen. Sie prüften, ob güns­tige Effekte der Produkt­wirk­stoffe gegen Husten belegt und ob Nutzen und Risiken aller Mittel ausreichend geklärt sind.

Die Anbieter der Medizin­produkte baten wir zusätzlich um Studien, die den medizi­nischen Nutzen ihrer Produkte für die deklarierten Effekte und Werbeaussagen belegen. Ein Fach­arzt für Allgemeinmedizin nahm aus klinischer Sicht die Schluss­begut­achtung vor. Unser Vorgehen orientiert sich an den wissenschaftlichen Grund­sätzen der evidenzbasierten Medizin.

Details zu unserem Vorgehen erläutern wir ausführ­lich im Special: So bewertet die Stiftung Warentest Arzneimittel.

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