Vitamine

Sichere Höchst­mengen oft über­schritten

Von 35 Vitaminpräparaten sind 10 drastisch hoch dosiert.

Vitamin­zusätze können vor allem im Über­maß schaden. Wir wollten wissen, was für Präparate Apotheken, Drogerien, Reformhäuser, Supermärkte und Amazon anbieten, und haben exemplarisch 35 gekauft. 26 über­schreiten laut Packungs­angaben die empfohlenen Höchst­dosierungen, 6 nur leicht. 9 enthalten etwa das Doppelte bis Vierfache, 1 weiteres das 7,5-Fache. 10 Mittel sind nochmals drastisch höher dosiert.

Unsere Richt­werte

Gesetzliche Grenzen für die Vitamindosierung von Nahrungs­ergän­zungs­mitteln gibt es in Deutsch­land nicht. Wir verglichen die Tages­dosen auf den Packungen mit den sicheren Höchst­mengen, die das Bundes­institut für Risiko­bewertung (BfR) empfiehlt – außer bei Vitamin D. Hier orientierten wir uns an einer neueren Einschät­zung der Über­wachungs­behörden, die auch darauf fußt, dass die Deutsche Gesell­schaft für Ernährung seit 2012 einen höheren Bedarf annimmt.

Hoch­dosiert vor allem im Netz

Acht von zehn Mitteln, die wir bei Amazon bestellten und die meist aus dem Ausland stammten, über­schreiten die Empfehlungen deutlich bis drastisch. Größte Ausreißer: Fairvital Vitamin A 25 000 I.E. mit dem fast 19-Fachen der Höchst­menge, Life Extension Super K mit dem knapp 34-Fachen der Höchst­menge und Vitamin E von AllinOne und Vitasyg mit dem mehr als 17-Fachen der Höchst­menge.

Achtung, Arznei

Rund 270 bis 400 Milligramm Vitamin E pro Kapsel enthielten fünf Präparate, die wir in Drogerien und Reformhäusern kauf­ten. Die empfohlene Höchst­menge des BfR von 15 Milligramm pro Tag gilt für sie nicht, weil es sich laut Packungs­aufdruck um Arznei­mittel handelt. Wir fanden sie einge­reiht zwischen Nahrungs­ergän­zungs­mitteln, wo sie nicht groß auffielen. Sie sollen laut Packung der „Leistungs­fähig­keit“ oder „zur Leistungs­steigerung“ dienen. Warum sie für dieses Einsatz­gebiet zugelassen sind, erläuterte uns die Arznei­mittel­behörde nicht näher, bestätigte lediglich, dass die Präparate nicht apotheken­pflichtig sind. Auf zwei der Beipack­zettel steht, die Mittel könnten „unbe­grenzt“ einge­nommen werden. Das sollten sich Verbraucher wegen der Risiken gut über­legen. (Vitamin E: Für „Zellschutz))

Die Über­schreiter

Die Namen der Präparate, die deutlich höher dosiert sind, als das BfR empfiehlt, nennen wir in den nach­folgenden Vitamin-Steck­briefen.

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42 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • goethe100 am 22.05.2025 um 14:54 Uhr
    Vitamin B12 Mangel bei Diabetikern

    Zum Thema Vitamin B12 ist anzumerken, dass Diabetiker, die Metformin einnehmen, häufig unter einem Vitamin B12-Mangel leiden. Idealerweise sollten diese jedoch nicht zur Selbstmedikation greifen, sondern ihren gesamten Vitamin B-Spiegel im Rahmen eines Bluttests untersuchen lassen. Darauf wurde auch im Rahmen eines Diabetologen Kongresses hingewiesen.

  • HeatherStone am 21.05.2025 um 08:42 Uhr
    B-Komplex und vernünftige Antworten dazu

    Leider nur bereits bekanntes Wissen gelesen. Da gibt Chat GPT aussagekräftigere Antworten

  • FlorianVogel am 13.07.2020 um 17:44 Uhr
    Unnötige Informationen - Keine Testergebnisse

    test? fehlanzeige!

  • lilie812 am 11.07.2020 um 14:50 Uhr
    Wenig hilfreich

    Ich war auf der Suche nach Empfehlungen, welche Präparate empfehlenswert sind. Leider besteht der Artikel nur aus allgemeinen Aussagen, die jeder, der sich im Thema befindet, schon kennt. 50 Cent, die ich mir lieber gespart hätte.

  • Chief131251 am 31.03.2020 um 14:00 Uhr
    Frechheit!

    Selbst für 50 Cent ist dieses Test-Geschwafel eine Frechheit und Geldabzocke!
    Für mich ist Stiftung Warentest abgehakt! Ein richtiger Luschenverein!