
Gut versorgt. Muttermilch soll Babys optimal gedeihen lassen – Nahrungsergänzungsmittel versprechen hierbei Unterstützung. © ddp
Eine Untersuchung von 50 Präparaten zeigt: Wichtige Nährstoffe wie Jod und die Omega-3-Fettsäure DHA sind oft nicht optimal dosiert. Nur drei Mittel sind empfehlenswert.
Die Mehrzahl versorgt nicht optimal
Nahrungsergänzungsmittel für Stillende enthalten meist eine Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Ihr Versprechen: Über die Muttermilch sollen Babys so alle wichtigen Stoffe erhalten, die sie für eine gesunde Entwicklung brauchen.
Wissenschaftlerinnen der Universität Hohenheim haben 50 Präparate für Stillende unter die Lupe genommen und ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Ernährungs Umschau veröffentlicht. Mit enttäuschender Bilanz: Die meisten Mittel versorgen Mutter und Kind nicht optimal.
Was Stillende wirklich an Extras brauchen
Für gesunde Stillende reicht es, zwei Mikronährstoffe zusätzlich einzunehmen: und zwar täglich 100 Mikrogramm Jod und – sofern sie seltener als zweimal pro Woche Fisch essen – 200 Milligramm der Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA). Das empfiehlt das Netzwerk „Gesund ins Leben“ am Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).
DHA unterstützt etwa die gesunde Entwicklung der Sehkraft. Nur bei 16 der 50 untersuchten Mittel entsprach der DHA-Gehalt den Vorgaben.
Eine gute Jodversorgung der Mutter ist unter anderem für die Entwicklung von Gehirn und Nervensystem des Kindes essenziell. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät Stillenden aber, eine tägliche Jodmenge von 150 Mikrogramm nicht zu überschreiten. Unerfreulich: Nur 5 der 50 geprüften Präparate enthielten Jod gemäß den Empfehlungen.
Nur drei Präparate sind empfehlenswert
Insgesamt überzeugen konnten nur drei Produkte, die Preise gelten pro Tagesdosis:
- Denk lactonatal + DHA (Denk Pharma; 0,57 Euro)
- Denk prenatal + DHA (Denk Pharma; 0,43 Euro)
- Femmoal Plus (Moab Pharma; 0,78 Euro)
Bei ihnen stimmten Jod- und DHA-Gehalt. Außerdem entsprachen die Dosierungen der zusätzlich enthaltenen Vitamine oder Nährstoffe wie Kalzium den jeweiligen Höchstmengenvorschlägen des Bundesinstituts für Risikobewertung. In 34 der 50 analysierten Produkte wurden entsprechende Empfehlungen überschritten, teils deutlich.
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