Veganer Butter­ersatz Es muss nicht immer Butter sein

Veganer Butter­ersatz - Es muss nicht immer Butter sein

Von außen wie Butter. Farbe und Konsistenz von Butteralternativen erinnern an das Original. © Getty Images

Veganer Block statt Butter – der Verein für Konsumenten­information hat elf mal Butter­ersatz geprüft. Woraus bestehen die Produkte und welche sind gut?

Die Butter­preise klettern derzeit wieder in neue Höhen: Während ein 250-Gramm-Päck­chen Butter von Aldi, Edeka und Co in unserem jüngsten Butter-Test von Ende 2023 noch 1,39 Euro kostete, waren es Anfang Oktober 2024 schon 2,39 Euro. Preis­werter sind dagegen viele vegane Butter­ersatz­produkte. Doch sind sie auch zu empfehlen?

Elf Butteralternativen umfang­reich geprüft

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) aus Österreich hat elf Butteralternativen aktuell geprüft. Sie nennen sich „veganer Block“, „die Vegane“, „Hafer­block“ oder auch „Margarine“. Das Test-Team aus Österreich untersuchte sie umfang­reich – auf unerwünschte Keime und Mineral­ölkohlen­wasser­stoffe, aber auch auf ihre Fett­säure­zusammenset­zung.

Während Zutaten wie Rapsöl oder Olivenöl durch ihren hohen Anteil an ungesättigten Fett­säuren positiv auf das Herz-Kreis­lauf-System wirken können, sind Kokosfett oder Palm­fett nach­teilig. Diese festeren Fette sorgen zwar für Konsistenz, enthalten aber viel an gesättigten Fett­säuren – ungünstig für das Herz-Kreis­lauf-System. Aus Sicht des VKI sollte bei den veganen Produkten der Anteil an gesättigten Fett­säuren 70 Prozent nicht über­steigen – so wie bei echter Butter auch.

Drei Empfehlens­werte gibts bei uns

Von elf Produkten im Test über­zeugten fünf. Drei Empfehlens­werte gibt es auch bei uns:

  • Alsan Bio für rund 1,80 Euro pro 250 Gramm,
  • Violife Vioblock, rund 1,99 Euro pro 250 Gramm,
  • Naturli Streichzart, rund 2,28 Euro pro 225 Gramm.

Die Preise ermittelten wir Anfang Oktober 2024 durch Einkaufs- und Onlinerecherche.

Übrigens: Butteralternativen dürfen in der EU nicht „Butter“ heißen. Die Bezeichnung ist ausschließ­lich für Erzeug­nisse aus Milch von Tieren reser­viert.

In ihrer Fett­säure­zusammenset­zung bewerteten die Österreicher die meisten veganen Produkte als „durch­schnitt­lich“. Mehr über die Ergeb­nisse erfahren Sie im kosten­pflichtigen Original-Test des Vereins für Konsumenten­information, bei dem auch noch Butter des österrei­chischen Markts getestet wurde.

Geschmack und Konsistenz ähnlich wie Butter

Sensorisch einzeln bewertet wurden die Butterpendants nicht, aber allgemein beschrieben. Demnach erinnern sie in Geschmack und Konsistenz an Butter, werden ähnlich wie Margarine hergestellt – und ohne den Einsatz tierischer Zutaten. Haupt­bestand­teil sind pflanzliche Öle und Fette.

Viele Produkte enthalten Zusatz­stoffe. Häufig werden Aromen für einen butter­ähnlichen Geschmack zugesetzt sowie Karotin für gelbe Farbe und Emulgatoren, die Fett und Wasser zu einer streich­fähigen Masse verbinden.

Vegane Produkte weniger klima­schädlich als Butter

Veganer Butter­ersatz ist interes­sant für alle, die auf tierische Lebens­mittel verzichten oder weniger davon verzehren möchten – sei es aus Sorge um das Tier­wohl von Milchkühen oder um das Klima. Im Vergleich zu Butter hat Margarine etwa einen um zwei Drittel kleineren CO2-Fußabdruck, wie das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg berechnete.

Bei der Herstellung von Milch- und Milch­produkten entstehen vergleichs­weise viele klima­schädliche Treib­hausgase – insbesondere Methan. Doch sind die Rohstoffe für die veganen Alternativen auch nicht per se unbe­denk­lich. Ein unkontrollierter Anbau von Palmen für Kokos- als auch Palm­fett etwa kann zur Abholzung des Regen­waldes beitragen.

Tipp: Im Report Klimafreundlich essen erfahren Sie, welche Lebens­mittel dem Klima nicht im Über­maß schaden. Bio- und Weidemilch schneiden vergleichs­weise gut ab. Für diese Produkte gelten höhere Umwelt- und Tier­wohl­stan­dards als für konventionelle Milch.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Gelöschter Nutzer am 24.10.2024 um 19:03 Uhr
    Warum die Aufregung?

    Ich kann die Aufregung hier in den Kommentaren nicht wirklich nachvollziehen. Natürlich ist vegane oder rein vegetarische Ernährung letztlich weniger ein neutraler Ernährungstil als der Ausdruck einer bestimmten Weltanschauung. Aber da kann ich nur fragen: Ja und? Was geht mich die Weltanschauung eines anderen Menschen an? Ich muss sie ja nicht teilen. Es ist aber unstrittig, dass vegetarische oder vegane Lebensmittel durchaus eine nennenswerte Nachfrage haben. Warum das so ist und ob das gut oder schlecht ist, ist dabei erst einmal vollkommen irrelevant. Die Nachfrage ist da. Folglich ist es absolut in Ordnung, wenn die Stiftung Warentest oder oder ähnliche Organisationen solcher Alternativen testen und die Ergebnisse auch veröffentlichen. Wen das nicht interessiert, ignoriert es. Das tue ich auch. Und wer einen solchen Ernährungstil aus welchen Gründen auch immer anhängt, der gewinnt daraus ja vielleicht nützliche Informationen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 22.10.2024 um 10:44 Uhr
    Vegetarisch und vegan leben

    @Alle: Antworten auf wichtige Fragen zum Thema vegetarisch und vegan leben - finden Sie hier:
    FAQ vegetarisch und vegan leben: Darauf sollten Sie beim Essen achten | Stiftung Warentest

  • marotoma am 21.10.2024 um 14:56 Uhr
    @vactorio

    Es gibt verschiedene Studien zum Thema, hier eine, die die Risiken klar auflistet. Im Übrigen ist Veganismus weniger ein "Ernährungsentwurf" sondern eine Ideologie, die auf moralischen Werturteilen basiert. Ich wollte Ihre Werte nicht beleidigen, sondern habe darauf hingewiesen, dass das Promoten einer Ideologie durch die Stiftung Warentest dem eigenen Anspruch an Unabhängigkeit und Neutralität entgegensteht.
    https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/das-blv/organisation/kommissionen/eek/vor-und-nachteile-vegane-ernaehrung/vegan-report-final.pdf.download.pdf/vegan-report-final.pdf

  • vactorio am 21.10.2024 um 13:59 Uhr
    @marotoma

    Mich würde mal interessieren, warum Sie glauben, dass eine vegane Ernährungsweise automatisch "ernährungsphysiologisch durchaus zweifelhaft" sei.
    Hochverarbeitete Lebensmittel sind auch nicht das Hoheitsgebiet von veganen Ersatzprodukten. Wenn Sie als Vegetarier oder Vegetarierin Fleischersatzprodukte konsumieren, müsste man folgerichtig auch die vegetarische Ernährung dramatisieren. Dass hochverarbeitete Lebensmittel aber nie zu einer gesunden Ernährung zählen (abgesehen von kleinen Mengen), ist Ihnen natürlich klar.
    Es ist aber natürlich verlockend, für eben die persönliche Ideologie, solche Fakten auszublenden, um gewisse andere Ernährungsentwürfe in den Dreck zu ziehen.
    Wenn Sie gerne wissen wollen, was das Bundesinstitut für Risikobewertung dazu sagt, kann ich deren Verbrauchermagazin BfR2GO empfehlen, Ausgabe 02/2020 - Schwerpunkt vegane Ernährung:
    https://www.bfr.bund.de/cm/350/bfr-2-go-ausgabe-2-2020.pdf

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 21.10.2024 um 11:51 Uhr
    Schadstoffbelastung - Violife Vioblock

    @Bossland: Schadstoffbelastungen können in unterschiedlichen Chargen eines Produkts variieren - abhängig beispielsweise von der Qualität der Rohstoffe oder von Produktionsprozessen. Es ist auch möglich, dass Hersteller Produkte, die in der Vergangenheit als schadstoffbelastetet aufgefallen sind, verbessern.
    Öko-Test veröffentlichte die Testergebnisse von veganen Butteralternativen in der Ausgabe vom April 2024 und informierte damals über Schadstoffbelastung von Violife Vioblock. Die Verein für Konsumenteninformation kam in seinem Test, der einige Monate später in der Ausgabe von September 2024 veröffentlicht wurde, zu anderen Ergebnisse. Violife Vioblock schnitt in der Prüfung auf Mineralölbestandteile mit der Note "sehr gut" ab. Drei andere Produkte erhielten hier das Urteil "weniger zufriedenstellend".