Paket­dienste im Test

So haben wir Paket­dienste getestet

Paket­dienste im Test - Packen die das?

Läuft. In der Verteil­station werden Pakete entsprechend ihres Ziel­orts sortiert. © picture alliance / SvenSimon

Im Paket­dienst-Test haben wir zum einen die Dienst­leistung selbst getestet, also wie gut das Versenden von Päck­chen und Paketen klappt. Zum anderen haben wir uns aber angesehen, wie es um die Arbeits­bedingungen der Zustel­lerinnen und Zusteller steht. Hier lesen Sie, wie wir dabei vorgegangen sind.

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  • Alle Testergebnisse für Paket­dienste 11/2022
  • Alle Testergebnisse für Unter­nehmens­ver­ant­wortung (CSR) bei Paket­diensten

Dienst­leistungs-Test: So haben wir geprüft

Im Test: Fünf Paket­dienste, die Sendungen von und an Privatpersonen trans­portieren. Zusätzlich prüften wir Amazon Logistics: Da der Dienst nicht direkt beauftragt werden kann, bestellten wir auf amazon.de Pakete, für die Versand durch Amazon angegeben war, und prüften den Empfang. Der Erhebungs­zeitraum des Tests reichte von Mai bis September 2022.

Unter­suchungen: Pro Dienst schickten wir zehn Pakete, die sich teils in Größe, Gewicht und Inhalt unterschieden. Sie enthielten verpackte Teller, Gläser, Bilder­rahmen, Flaschen, Vasen. Die Gegen­stände in stan­dardisierten Verpackungen mussten zuvor Fall­tests aus 81 cm Höhe unbe­schadet über­stehen. Fünf regional verteilte Haushalte schickten und empfingen die Sendungen. Sie wählten unterschiedliche Annahme­stellen, Abgabe­zeiten, Versand­optionen, Zustell­anweisungen.

Versenden und Empfangen: 70 %

Verschi­cken und Versandinfos umfasste unter anderem die Möglich­keiten der Frankierung und Bezahlung. Wir erwarteten einen Einlieferungs- beziehungs­weise Zustell­beleg. Für Zustellinfos, Einhalten von Zustell­zeiten, Empfang dokumentierten die Test­personen unter anderem, welche Informationen der Empfänger­haushalt über den Versand und den Sendungs­verlauf des Pakets erhielt. Die Benach­richtigungen sollten zum Beispiel das Zustell­datum und die Möglich­keit einer Umleitung des Pakets an einen anderen Ort oder zu einem anderen Datum enthalten. Die Sendungen sollten am vereinbarten Zustell­ort und zum angekündigten Zustell­datum ankommen. Alle Pakete sollten ohne beschädigten Inhalt eintreffen.

Allgemeine Informationen (u.a. zu Kosten, Reklamationen, Sendungs­verlauf): 20 %

Wir erfassten, ob die Website und Apps (Android und iOS) unter anderem Informationen zu Versand­kosten, Lauf­zeiten, Haftungs­grenzen enthielten. Zudem bewerteten wir die Suche nach Abga­bestellen.

Basis­schutz persönlicher Daten: 10 %

Beim spar­samen Erheben von Nutzer­daten prüften wir die Anlage des Nutzer­kontos und das Daten­sende­verhalten der Apps. Wir entschlüsselten den Daten­strom und prüften, ob er für die Funk­tion der App nicht notwendige Daten enthielt. Ein Jurist prüfte, ob die Daten­schutz­erklärungen die Anforderungen der Daten­schutz-Grund­ver­ordnung erfüllten.

Mängel in den AGB: 0 %

Ein Jurist prüfte, ob die allgemeinen Geschäfts­bedingungen unzu­lässige Klauseln enthielten.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Folgende Abwertungen haben wir einge­setzt: Kamen zwei von zehn Paketen mit beschädigtem Inhalt an, konnte das Urteil Versenden und Empfangen nicht besser als ausreichend (3,6) sein. Mit deutlichen Mängeln in der Daten­schutz­erklärung konnte der Basis­schutz persönlicher Daten nicht besser als befriedigend (3,5) sein.

CSR-Test: So haben wir die Unter­nehmens­ver­antwortung geprüft

Im Test: Die fünf Anbieter aus dem Service­test sowie der Zustell­service Amazon Logistics. Wir befragten sie zu sozialen und ökologischen Strategien sowie Anforderungen und Maßnahmen bezüglich der Arbeits­beding­ungen sowie des Umwelt­schutzes und baten um Belege. Wir verschickten pro Anbieter zwei Pakete in zwei Städte und baten sie, den Versandweg offen­zulegen und für die letzte Verteil­station und die Zustellung einen Fragebogen zu beant­worten. Unabhängige Expertinnen über­prüften die Angaben vor Ort mittels Erläuterungen, Dokumenten­einsicht und Interviews mit Zustel­lern. Für die Bewertung mittelten wir die Ergeb­nisse beider Paketsendungen. Zudem wurden Angaben beim Besuch der deutschen Unter­nehmens­zentrale über­prüft. Die Unter­suchung fand zwischen Mai und Juli 2022 statt.

Soziale und ökologische Unter­nehmens­strategie: 20 %

Wir bewerteten unter anderem Zertifizierungen, die Investition in soziale und ökologische Projekte, die Förderung nach­haltiger Technologien sowie Nach­haltig­keits­ziele etwa zu CO2-Emissionen und Energieeffizienz. Wir legten Wert auf öffent­liche Bericht­erstattung und Mitgliedschaf­ten etwa in Nach­haltig­keits­initiativen.

Arbeits­bedingungen: 35 %

Wir fragten die Anbieter nach überge­setzlichen Anforderungen etwa zur Tarifbindung, Vertrags- und Lohn­gestaltung, zu Rege­lungen von Arbeits­zeiten und deren Kontrollen, Vorgaben zum Arbeits- und Gesund­heits­schutz, zum Beschwerdemanagement, zu Schu­lungen, Weiterbildungs­maßnahmen sowie zu freiwil­ligen Sozial­leistungen.
Wir bewerteten Lieferantenbe­wertungs­systeme nach sozialen Kriterien sowie Vorgaben an Subunternehmen und deren Kontrolle etwa hinsicht­lich der Vertrags­gestaltung und des Lohn­niveaus.
In der Verteil­station und Zustellung über­prüften wir etwa die Arbeits­verträge, Entlohnung, Maßnahmen zur Vermeidung über­höhter Arbeits­zeiten, Arbeits­sicherheit, Gesund­heits­vorsorge, das Beschwerdemanagement, Rege­lungen zum Umgang mit Mobbing oder Diskriminierung, Aufenthalts­möglich­keiten und Sanitär­anlagen, die Bereit­stellung kostenloser Arbeits­kleidung und -mittel sowie Schulungs­angebote. Ebenso bewerteten wir regel­mäßige Kontrollen der Vorgaben und deren Dokumentation.

Umwelt­schutz: 35 %

Die Anbieter sollten Auskunft geben etwa zu Lieferantenbe­wertungs- und Umwelt­management­systemen. Wir bewerteten unter anderem Vorgaben zum Einsatz erneuer­barer Energien, zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Trans­port- und Routen­optimierung. Wir legten Wert auf ein nach­haltiges Fuhr­park­management sowie auf Vorgaben an Subunternehmen und deren Kontrollen. In der Verteil­station fragten wir etwa nach Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs, in der Zustellung etwa nach Maßnahmen zur Reduzierung von Schad­stoff­emissionen. Wir bewerteten auch, ob die Testpakete mit einem nach­haltigen Trans­port­mittel zugestellt wurden. Zudem fragten wir nach Kontrollen und Dokumentationen.

Trans­parenz: 10 %

Wir bewerteten, ob die Anbieter unsere Fragen beant­worteten, Aussagen belegten und wir diese vor Ort über­prüfen konnten. Wir bewerteten zudem, ob Zustel­ler­interviews ermöglicht wurden.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • LOOONY am 10.08.2024 um 12:48 Uhr
    DHL, ein Albtraum für jeden Empfänger

    Was stellt DHL für Menschen ein die sowas von faul, unfähig und verlogen sind.???!!!
    Sollte heute eine Sendung bekommen, Sendungsverfolgung kam, in der vorletzten stand, kommt in 15 min, an der Tür wartete ich aber nix kam. dann eine Mail, Sendung konnte nicht zugestellt werden. Gestern am Freitag auch eine Sendung die zugestellt werden sollte, das Paket ging an den Absender zurück wegen angeblicher Beschädigung. Wie kann es sein das die DHL dann als beste Logistig ausgezeichnet wird.????!!!!!! Die Vorgesetzten der Fahrer sollten mit zur Verantwortung gezogen werden. Die sind einfach zu groß geworden und lassen ihren unzuverlässigen Fahrern oder was das sonst ist, einfach Alles durchgehen. Ich frage mich was da arbeitet.!!!! Aliens,???!!!! Es kann nicht sein das ein solcher Weltkonzern Sowas auf die Menscheit loslässt. Unfreundlich, unzuverlässig, faul und verlogen, ich hab es mehrmals erlebt und mit dieser Meinung stehe ich nicht allein. ( Gott seidank, es sind nicht Alle so )!!!!

  • pakapica am 24.01.2024 um 12:58 Uhr
    Der DHL-Service ist ein Witz

    Der DHL-Service ist ein Witz.
    Ich hatte in nur 2 Wochen zwei unangenehme Situationen mit DHL.
    Zuerst der DHL Express-Lieferservice am nächsten Tag, der gegen 17 Uhr aus Berlin (ich wohne in München) an mich verschickt wird. Es sollte am Dienstag bis zum Ende des Tages geliefert werden. Am Dienstagmorgen erhielt ich eine SMS mit der Nachricht, dass es geliefert wird. Es wurde nicht geliefert. Habe im Laufe des Tages keine weiteren Informationen erhalten. Abends habe ich die Tracking-URL überprüft - dort stand, dass die Lieferung am Mittwoch erfolgt. Mittwoch, keine Informationen für den ganzen Tag. Am späten Abend ein neues Update auf der URL – es wurde gegen Mittag in einer Postfiliale abgeliefert.
    Zweitens: normales DHL. Meine Bestellung wurde am Donnerstag versandt. Status Montagmorgen: „wird heute geliefert“. Keine Lieferung erfolgt, keine weiteren Updates. Nochmal Dienstagmorgen: „Es wird heute geliefert.“ Dienstagmittag: „Es wird in 15 Minuten geliefert.“. Später: An die Post.

  • Michael.H.ausK am 17.08.2023 um 16:01 Uhr
    Niemals DPD. Bewertung nicht nachvollziehbar

    Seit Jahren liegt, in meinen Umfeld, DPD am Ende der Zuverlässigkeitsskala. Ich kenne persönlich keinen zufriedenen DPD-Kunden auf Empfängerseite. Ich zahle lieber das Doppelte als DPD in Anspruch zu nehmen. Pakete werden zu 95% in den Paketshop geliefert, trotz Abstellgenehmigung.
    Um Versender die keine Alternative zu DPD bieten, mache ich einen Bogen. Manche Versender verschleiern wenn sie DPD beauftragen, ich storniere dann.
    Die Unzahl von negativen Bewertungen durch Empfänger auf etlichen Portalen sollte für sich sprechen. Aber offenbar ist DPD aus Versendersicht so attraktiv, dass denen die Kundenzufriedenheit egal ist. Empfänger beauftragen ja in der Regel den Paketdienst nicht, er ist nur indirekter Kunde. Daher meide ich Händler, die DPD ausschließlich nutzen.
    Auf Trustpilot hat DPD (10% Marktanteil) etwa doppelt soviele Bewertungen wie DHL (50% Marktanteil). Quasi über Nacht.
    Wie das wohl kommen mag? Fazit liebe TEST-Redaktion: Euer Ergebnis ist ein Mysterium.

  • TestUN am 06.07.2023 um 15:08 Uhr
    DHL - App-Packstationen Teil 2

    Daher mein Wunsch an TEST: könnten Sie Ihre Prüfungen dahingehend erweitern, ob und wie (einfach) Dienstleistungen jedweder Art auch ohne App-Handy möglich sind, am liebsten mit Abwertung, wenn nicht.
    Denn es gibt ja kein Gesetz, wonach jede/r Bürger/in ein App-Handy haben muss wie einen Personalausweis.
    Danke für Ihre tolle Arbeit und Grüße

  • TestUN am 06.07.2023 um 14:19 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.