Garnelen im Test Die besten schme­cken nach Meer

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Garnelen im Test - Die besten schme­cken nach Meer

Mit Aroma und Biss. Garnelen liefern viel Eiweiß im Salat. © Getty Images / Ekaterina Smirnova

Große oder kleine, aus Zucht oder Wild­fang – der Test der Stiftung Warentest kürt die besten Garnelen und die vertrauens­würdigsten Siegel.

Garnelen im Test Alle Testergebnisse für Tiefgefrorene Garnelen

Tiefkühl-Garnelen im Test

Ein Hauch von Meer und viel Biss – das macht perfekte Garnelen aus. Aber lassen sie sich über­haupt mit gutem Gewissen genießen? Nach­haltig­keits­siegel auf vielen Produkten sollen die Kund­schaft beruhigen. Sie versprechen, dass auf Zucht­farmen oder beim Fang auf Umwelt­schutz, Tier­wohl oder soziale Aspekte geachtet wird.

In einer zwei­teiligen Unter­suchung nimmt die Stiftung Warentest sowohl die Qualität von tiefgekühlten Garnelen unter die Lupe als auch die Aussagekraft der Nach­haltig­keits­siegel für Garnelen von Natur­land, ASC und EU-Bio.

Das bietet der Garnelen-Test der Stiftung Warentest

  • Test­ergeb­nisse. Beim Kauf des Tests erhalten Sie die Warentest-Ergeb­nisse für 18 Produkte tiefgekühlter Garnelen mit Qualitäts­urteilen von gut bis ausreichend. Und außerdem eine zweite Tabelle mit Bewertungen für die Siegel ASC, EU-Bio und Natur­land für Garnelen­produkte. Wir kauf­ten die Garnelen in Supermärkten, bei Discountern und im Biohandel ein – darunter bekannte Marken wie Bofrost und Costa sowie preis­werte Handels­marken von Lidl, Rewe und Aldi. Die Preise pro 100 Gramm reichen von 1,47 bis 4,65 Euro.
  • Kauf­beratung. Ob große Warm­wasser­garnelen oder kleine Kalt­wasser­garnelen, ob roh oder gekocht – die Tester haben alle auf Schad­stoffe und Keime geprüft, den Geschmack bewertet und am Ende von jeder Angebots­form die besten gekürt. Unser ergänzender Test zur Frage, ob Nach­haltig­keits­siegel ihre Anforderungen an Umwelt­schutz und Garnelen­zucht einlösen, zeigt: Es gibt Garnelen, die sich mit gutem Gewissen genießen lassen, ganz zuvor­derst der Sieger im Warentest.
  • Tipps und Hintergrund. Sie erfahren, aus welchen Ländern die Garnelen im Test stammen und welche Umwelt­risiken Zucht in Teich­anlagen und Wild­fang im Meer bergen. Sie erhalten Durch­blick im Namens­wirr­warr von Black Tiger bis Shrimps. Wie Garnelen richtig zuzu­bereiten sind, steht in den Tipps.
  • Heft­artikel. Wenn Sie das Thema frei­schalten, erhalten Sie Zugriff auf ein PDF mit dem Warentest plus Siegeltest aus test 6/2022.

Garnelen im Test Alle Testergebnisse für Tiefgefrorene Garnelen

Siegel für Garnelen aus Aquakultur über­prüft

Die meisten Garnelen im Test tragen ein Nach­haltig­keits­siegel. Die Stiftung Warentest hat für Zucht­garnelen drei Aquakulturlabel geprüft: das EU-Biosiegel der Europäischen Kommis­sion, das Natur­land-Siegel des Öko-Anbau­verbands Naturland und das Fisch­siegel des Aquaculture Stewardship Council (ASC). Sie unterscheiden sich in Verbreitung und Versprechen.

Wir baten die Organisationen, unsere Fragebögen auszufüllen und ihre Antworten zu belegen. Für je drei Garnelen­produkte aus dem Test sollten sie zum Beispiel nach­weisen, dass die Herkunft rück­verfolg­bar ist und die Nach­haltig­keits­vorgaben einge­halten wurden.

Natur­land

ASC

EU-Bio

Logo

Verbreitung

140 000 Biobauern und -bäue­rinnen welt­weit gehören zu dem Bioanbau­verband. Neun Betriebe in Asien und Latein­amerika, hinter denen oft etliche Farmer stehen, erzeugen Natur­land-Garnelen. Von den zirka 36 Garnelen-Produkten sind drei im Warentest.

Rund 21 000 Produkte hat der Aquaculture Steward­ship Council (ASC) zertifiziert. Die unabhängige Organisation wurde 2010 unter anderem vom World Wide Fund for Nature (WWF) gegründet. 94 Prozent der Weiß­fuß- und 42 Prozent der Black-Tiger-Garnelen im deutschen Handel tragen das ASC-Siegel. Acht Produkte sind im Garnelentest.

Das EU-Biosiegel tragen Lebens­mittel, die nach EU-Öko-Verordnung produziert wurden. Es ist ein gesetzlicher Stan­dard der Europäischen Union für ökologischen Land­bau. Bei Aquakultur­produkten ist das Siegel im Vergleich zu anderen Lebens­mitteln noch relativ wenig verbreitet, konkrete Zahlen konnten wir nicht ermitteln. Sechs Biogarnelen-Produkte haben wir getestet.

Versprechen

Eine Produktion, die „die Umwelt schont und auf das Wohl von Tier und Mensch achtet“. Seit 1999 gibt es Natur­land-Richt­linien für die Garnelen. Sie sind strenger als die des EU-Biosiegels, etwa was die Besatz­dichte betrifft.

Der ASC strebt verantwortungs­volle Aquakultur an, die zur Ernährungs­sicherheit beiträgt, soziale Vorteile schafft und negative Umwelt­auswirkungen minimiert.

Die EU-Öko-Verordnung legt Wert auf Umwelt- und Tier­schutz, stellt aber keine sozialen Anforderungen. Die Vorgaben zur Öko-Aquakultur gelten seit 2010.

Auf drei Produkten mit wild gefangenen Garnelen im Test steht das MSC-Siegel vom Marine Steward­ship Council (MSC). Es signalisiert nach­haltige Fischerei. Aktuell haben wir es nicht über­prüft, zuletzt im Jahr 2018; der MSC hat es seither weiter­entwickelt. Die Fisch­siegel standen auch auf Lachsfilets, die wir 2021 getestet haben.

Tipp: Sie interes­sieren Sich für die Aussagekraft weiterer Nach­haltig­keits­siegel wie Rainforest Alliance und Fairtrade? Lesen Sie unseren Siegel-Test.

Riesen­garnelen und kleine Shrimps

Riesen­garnele, Black Tiger, White Tiger, Tiger Prawns, Party­garnelen, Shrimps – die Namen für Garnelen sind vielfältig. Die häufig verkaufte Art Litopenaeus vannamei heißt oft White-Tiger- oder Königs-Garnele. Die etwas seltenere und größere Art Penaeus mono­don wird wegen ihrer schwarzen Streifen auf dem Panzer häufig als Black-Tiger-Garnele vermarktet. Die kleine Kalt­wasser­garnelen der Art Pandalus borealis nennen Anbieter in Deutsch­land oft Shrimps.

Tipp: Hobby­köche können sich freuen, denn Garnelen müssen nur eine halbe Stunde marinieren, da sie Aroma­stoffe schnell aufnehmen. Wer sich selbst über­zeugen will, kann unser neues Sommer-Rezept Garnelen mit Südsee-Flair nach­kochen. Welche frisch und nach Meer riechen, kräftig nach Garnelen schme­cken und knackig sind, erfahren Sie im Test. Und in unserem Buch Die Grill-Akademie finden Sie auch Rezepte für gegrillte Meeresfrüchte.

Gesund: Viel Eiweiß, wenig Fett

Das Aller­beste dabei: Garnelen machen nicht so schnell dick. Sie enthalten bis zu 20 Prozent Eiweiß und nur 1,4 Prozent Fett. Allerdings bringen sie auch Cholesterin mit: 135 Milligramm pro 100 Gramm. Das ist damit schon fast die Hälfte der 300 Milligramm, die ein Erwachsener laut Deutscher Gesell­schaft für Ernährung maximal pro Tag zu sich nehmen sollte.

Garnelen im Test Alle Testergebnisse für Tiefgefrorene Garnelen

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 20.05.2022 um 11:42 Uhr
MSC Siegel

@c.bluemel: Bei diesem Test konzentrierten wir uns auf die Überprüfung von Siegeln für Garnelen aus Aquakultur - weil sie den Markt dominieren. Das MSC-Siegel hatten wir 2018 umfangreich bei einem Test von Lachsfilets überprüft, siehe:
www.test.de/MSC-Ein-Siegel-im-Check-5297352-0/

c.bluemel am 19.05.2022 um 21:19 Uhr
msc siegel

was ist mit dem msc siegel?

testmail am 23.12.2016 um 12:20 Uhr
antibiotika

waren öfters in vietnam, seitdem habe ich keine garnelen mehr gegessen.
die schütten dort säckeweise antibiotika in ihre zuchten, damit die garnelen in den kleinen küstentümpeln überhaupt überleben (sie trennen ein stück vom meer ab, d.h. kleine dämme und züchten dort). ich nehme an, dass das alle machen, ist am billigsten wegen ebbe und flutbewässerung.

Nikolaus2011 am 21.12.2016 um 22:01 Uhr
Qualität ganz oben - Preis ganz unten, sagen ALDI

Beide Aldi Gruppen sind bei 'Unser Rat' nicht mal erwähnt bei beiden Garnelengruppen. Das ist ja keine Seltenheit mehr. Das Vertrauen der Verbraucher in die Marke Aldi lässt nach. Warum wird da nicht gegengesteuert? Preise stimmen ja immer noch. Um Qualität anzubieten werden scheinbar immer mehr Marken verkauft.

Profilbild Stiftung_Warentest am 21.12.2016 um 13:53 Uhr
Verfügbarkeit der getesteten Produkte

@Ex-Kd: Die Verfügbarkeit der getesteten Produkt hängt natürlich vom Warenangebot ab und von der Nachfrage.
Die Mindesthaltbarkeitsdaten der Produkte im Test reichen von April 2017 bis Mai 2018 – sie können also durchaus über längeren Zeitraum im Handel erhältlich sein. Vor unserer Testveröffentlichung haben wir die Anbieter befragt, ob sie ihre Produkte, die im Test bewertet wurden, verändert haben. Gewichtige Änderungen gab es demnach nicht. (spl)