Private Kranken­versicherung

Steck­brief: Der Notlagen­tarif

Private Kranken­versicherung - Beitrag zu hoch? Das bringen Stan­dard­tarif, Basis­tarif und Notlagen­tarif

Nur Akutfälle. Im Notlagen­tarif erhalten erwachsene Versicherte nur die nötigste Versorgung in akuten Fällen. © Getty Images / Kubra Cavus

Der Notlagen­tarif ist bei allen privaten Kranken­versicherern gleich geregelt. Kundinnen und Kunden landen dort, wenn sie ihre Beiträge nicht zahlen.

Für wen ist der Notlagen­tarif gut?

Der Notlagen­tarif kann für kurze Zeit das Auflaufen hoher Schulden begrenzen. Er ist keine Dauer­lösung, da der alte Tarif bei der Rück­kehr umso teurer wird, je länger jemand im Notlagen­tarif war.

Wer kann rein?

Die Versicherungs­gesell­schaften stufen Versicherte auto­matisch in den Notlagen­tarif um, die mit mindestens zwei Monats­beiträgen im Rück­stand sind und auch nach der zweiten Mahnung nicht alle Schulden begleichen. Nur wer hilfebedürftig im Sinne der Sozialgesetze ist, kommt nicht in den Notlagen­tarif. Eine bereits bestehende Umstufung endet, sobald Hilfebedürftig­keit eintritt.

Wie hoch ist der Beitrag?

Der durch­schnitt­liche Beitrag im Notlagen­tarif beträgt laut PKV-Verband derzeit etwa 155 Euro im Monat. Risiko­zuschläge wegen Vorerkrankungen gibt es nicht.

Welche Leistungen gibt es?

Der Notlagen­tarif sichert für Erwachsene lediglich eine Akut­versorgung bei Notfällen, Schmerz­zuständen und akuten Erkrankungen sowie die notwendigen Dauer­behand­lungen bei chro­nisch Kranken. Vorsorgeunter­suchungen, Psycho­therapie oder Zahn­ersatz sind nicht enthalten. Hier gibt es eine Tabelle mit allen Leistungen des Notlagentarifs im Vergleich zu normalen PKV-Tarifen.

Wie kommt man wieder raus?

Private Kranken­versicherer melden Beitrags­schulden nicht an die Schufa. Sobald Versicherte alle rück­ständigen Beiträge, Säum­niszuschläge und Mahn­kosten voll­ständig bezahlt haben, kehren sie ab dem ersten Tag des über­nächsten Monats auto­matisch wieder in den ursprüng­lichen Tarif zurück. Der Beitrag wird dort allerdings höher sein als zuvor, da der Versicherer während der Zeit im Notlagen­tarif Geld aus der Alterungs­rück­stellung entnommen hat.

Mehr zum Thema

3 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Stift-123 am 21.02.2025 um 19:18 Uhr
    Basistarif oder zurück in GKV vor dem 55. ?

    Die Anzahl der Versicherten in Basistarif ist äußerst gering mit 34100 (2022). Es stellt sich mir die Frage: welcher Arzt verzichtet gerne auf höhere Honorare bei einem Basistarif Versicherten…Ich könnte mir vorstellen, dass es bei rechnungserstattung da häufig Ärger mit PKV gibt…ist da nicht die Rückkehr in die GKV die klarere Entscheidung ( sofern Arbeitgeber dies ermöglicht)…

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 10.07.2023 um 12:22 Uhr
    PKV-Standardtarif/Höhe

    @tanteherma: Die individuelle Beitragashöhe kann nur der Anbieter selbst ermitteln. Sie ist abhängig von der Vorversicherungszeit und dem Alter. Altersrückstellungen aus dem Altvertrag müssen voll angerechnet werden.

  • tanteherma am 10.07.2023 um 05:11 Uhr
    Die Höhe in der PKV-Standard?

    Wie errechnet sich diese?