
Beratung. Die Zahnärztin erklärt, welche Kosten für Zahnersatz auf die Patientin zukommen. © Getty Images
Krone, Brücke, Implantat: Es ist wichtig, sich über die Kosten für Zahnersatz gut zu informieren. Wir sagen, worauf es ankommt – und wie Sie möglichst wenig draufzahlen.
Ist Zahnersatz fällig, drohen in den meisten Fällen unerwartete Kosten. Selbst bei der reinen Kassenversorgung müssen Versicherte einen Teil der Kosten selbst bezahlen. Wir sagen Ihnen, welchen Anteil der Kosten die Kasse übernimmt und welche Rechte Sie als Patientin oder Patient bei einer geplanten Behandlung haben. Sie erfahren, wie Sie mit Bonusheft, Zweitmeinungsmodell und speziellen Krankenkassen-Deals Geld sparen können und wer von der Härtefallregelung profitieren kann. So können Sie überblicken, welche Kosten insgesamt auf Sie zukommen und was Sie nach Beteiligung der Krankenkasse davon selbst tragen müssen – oder an Ihre Zahnzusatzversicherung weitergeben.
Den Heil- und Kostenplan kennen und verstehen
Stellt die Zahnärztin fest, dass ein Patient Zahnersatz – zum Beispiel eine Krone, eine Brücke oder ein Implantat – braucht, sollte sie die Behandlung ausführlich erläutern und auch auf alternative Optionen der Zahnersatzversorgung eingehen. Dann stellt sie den Heil- und Kostenplan auf. Er zeigt gesetzlich Krankenversicherten, wie teuer eine Zahnersatzbehandlung wie Brücke oder Krone wird, wie viel die Krankenkasse zuschießt und wie hoch ihr Eigenanteil ist – was sie also selbst zahlen sollen.
Für viele Patientinnen und Patienten ist er aber ein Buch mit sieben Siegeln. Das weiß auch Heike Morris, juristische Leiterin der Unabhängigen Patientenberatung (UPD) in Berlin. „Unsere Ratsuchenden überblicken nicht, welche Kosten insgesamt auf sie zukommen und was sie nach Beteiligung der Krankenkasse davon selbst tragen müssen.“
Ein Heil- und Kostenplan ist bei gesetzlich Krankenversicherten vorgeschrieben. Zahnärztin oder Zahnarzt trägt in das elektronische Dokument den Behandlungsplan ein und auch die voraussichtlichen Kosten. Patientinnen und Patienten erhalten eine vereinfachte „Patienteninformation zum Zahnersatz“.
Angebot auswählen und weiterlesen
Sie haben bereits eine test.de-Flatrate? Hier anmelden.
-
- Zahnersatz ist teuer, eine gute Versicherung kostet nicht viel, wie unser Test von Zahnzusatzversicherungen zeigt – mit individuellem Tarifrechner.
-
- Fehlt der Heil- und Kostenplan, kommt günstiger Zahnersatz aus Osteuropa für gesetzlich Versicherte am Ende teuer. Das musste eine deutsche Kassenpatientin schmerzhaft...
-
- Reicht das Geld nicht für die PKV-Beiträge, heißt es schnell zu handeln. Standardtarif und Basistarif können Auswege sein, der Notlagentarif ist nur eine Zwischenlösung.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Implantate
Ein Bekannter von mir - wohl mit schwierigen Bedingungen - hat in München einige Kostenvoranschläge gehabt. Weil die Zahnärzte im Verlauf oft die Preisschätzung vor Behandlungsbeginn erhöht hatten (veilleicht wollten sie auch nicht wegen des Risikos bei Rauchern) wurde es erst einmal nichts.
Über eine Bekannte, fragte er dann in Braunschweig. Bekam ein viel günstigeres Angebot. Der Zahnarzt "wenns schwierig ist, muss man halt wissen, was man wie macht".
Die Versorgung hat anstandslos geklappt - er hatte auch einen bekannten Dentisten des ausführenden Zahnarztes in München genannt bekommen, der die regelmäßige Kontrolle übernahm. (Man kann ja auch erst in die Stadt gezogen sein)
Hatte weil mich das Thema auch betraf, bei meiner Krankenkasse, die bei fragen eine telefonische Beratung von Fachärzten anbietet, mal gefragt. Da antwortete man mir, dass es im Norden wohl oft günstiger sei - ich könne ja gleich nach Schleswig Holstein gehen.
Gut, wenn man dort Verwandte hat.
@QuaPso: Welche Kosten für ein Implantat im konkreten Fall anfallen, hängt von vielen Faktoren ab, nicht nur vom Schweregrad der Behandlung. Für den gleichen Befund bezahlen Sie nachdem, von welchem Zahnarzt Sie sich behandeln lassen, ganz unterschiedliche Preise. deswegen macht es immer Sinn, sich eine Zweitmeinung einzuholen, wenn man Kosten sparen möchte.
Für unsere Untersuchung zu den Tarifen der Zahnzusatzversicherungen haben wir einen Modellfall entwickelt. Wir sind bei diesem für die Implantatversorgung von einem Rechnungsbetrag von 4213 Euro ausgegangen.
Dieser Betrag setzt sich so zusammen:
• 1358 Euro für einen Knochenaufbau (ausschließlich Zahnarzthonorar),
• 884 Euro für implantologische Leistungen,
• 917 Euro für Materialkosten und
• 1054 Euro für den Zahnersatz auf dem Implantat, die sogenannte Suprakonstruktion (davon sind wiederum die Hälfte Material- und Laborkosten). Das Zahnarzthonorar wurde zu 50 Prozent mit dem 3,5-fachen GOZ-Gebührensatz berechnet, zu 50 Prozent mit dem 2,3-fachen GOZ-Satz.
Der Modellfall stellt zwar nicht dar, was auf einen konkret an Kosten zukommt, aber er erleichtert die Auswahl einer Zahnzusatzversicherung, da wir davon ausgehen, dass unser Modellfall repräsentativ für eine Vielzahl von Fällen ist.
Ich nahm an, dass ich dem obigen Artikel entnehmen kann, wieviel ein "normales" Implantat kosten kann/darf; mit "normal" meine ich eins ohne besondere Schwierigkeiten. Dann, was - grob geschätzt - für einen Knochenaufbau dazu treten kann/darf, hier auch wieder ausgehend vom Normalfall. Klar, dass Komplikationen oder Besonderheiten immer die Kosten steigern können. Die "Normalkosten", quasi Grundkosten, kann ich aber dem Artikel nicht entnehmen. Schade.
@zachewlf: Ihr Frage können wir leider nicht beantworten, weil wir kein medizinisches Wissen zum Thema Zahntechnik und Zahnmedizin haben. Möglicherweise kann Ihnen Ihre Krankenkasse hier weiter helfen.
Bei mir muss eine Brücke von 2004 ersetzt werden, und es entstehen wieder Material- und Laborkosten in Höhe von ca. 500 €. Lt. Zahnarzt darf das Material von der alten Brücke nicht gleich wieder verwendet werden. Warum ist das nicht möglich?