
Lecker. Milchschaum aus einem guten Aufschäumer macht frischen Kaffee noch feiner. © Getty Images / RahadianWidyaMukti
Tester aus Dänemark nahmen sich Milchaufschäumer vor. Die besten im Test gibt es ab gut 60 Euro. Doch manche enthalten umweltschädliche Schadstoffe.
Zum Kaffeeerlebnis gehört ein schöner Milchschaum. Hilfe bieten hier Milchaufschäumer mit Rührgerät und automatischem Heizelement. Unsere dänischen Kollegen von Taenk haben acht Modelle getestet.
Von Magermilch bis Mandeldrink
Die Rührer mussten sich von Mager- bis Vollmilch durch die verschiedenen Fettstufen bei Milch schäumen. Als pflanzliche Milch-Alternativen kamen noch Soja- und Mandeldrinks hinzu.
Im Test wurden die Milchsorten von kühlschrankkalt auf etwa 65 Grad erwärmt. Taenk beurteilte unter anderem die Größe der Schaumblasen sowie Festigkeit und Cremigkeit des Schaumes. Außerdem stoppten die Tester die Zeit, die für 100 Milliliter Milchaufschäumen benötigt wurde, und bewerteten die Prüfpunkte Reinigung, Geräusch und Stromverbrauch.
Testsieger Severin lässt sich gut reinigen
Als Testsieger ging knapp der Severin Spuma 500 SM 3585 hervor (circa 95 Euro). Er zeigte leichte Schwächen bei 0,5-prozentiger und 1,5-prozentiger, also fettarmer Milch, dafür kann er mit bis zu 260 Milliliter deutlich mehr Milch auf einmal aufschäumen als die meisten anderen Geräte.
Seine losen Teile dürfen wie bei vielen anderen Modellen in die Spülmaschine, er ist leicht zu säubern. Nach Gebrauch sollte man allerdings den Stecker aus der Steckdose ziehen, denn der Severin hat einen hohen Standby-Verbrauch.
Nicht jeder kann jede Milch
Auf Platz 2 folgen gleichauf der Gastroback Latte Magic (62 Euro, 150 Milliliter) und der Smeg MFF01 (140 Euro, 260 Milliliter).
Der Gastroback erreichte bei Soja- und Mandelmilch nur 6 von 9 möglichen Punkten und ist schwieriger zu reinigen als die anderen Testsieger – vor allem, weil seine losen Teile nicht in die Spülmaschine sollen.
Der Smeg zeigte wie der Severin Schwächen bei Mager- und fettarmer Milch und hat einen hohen Standby-Stromverbrauch. Er ist lauter als die anderen Testbesten, aber sehr leicht zu Reinigen.
Fluffiger Schaum in 90 Sekunden
Etwa eineinhalb Minuten dauerte es, bis die guten Milchschäumer fluffigen Schaum zustande brachten. Der Schaum lag dann bei einer Temperatur von 64 bis knapp 70 Grad.
Schneller ist der Bodum Bistro (50 Euro, 190 Milliliter) mit etwa 50 Sekunden. Aber sein Schaum gefiel den Testern nur mäßig. Und im Prüfpunkt Reinigen erhielt er ebenfalls eine schlechte Note. Außerdem hat der Bodum ein weiteres Problem: fluorhaltige Schadstoffe (PFAS).
PFAS reichern sich in der Umwelt an
Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (kurz PFAS) gelangen nicht direkt aus der Beschichtung in die Milch. Aber bei der Fertigung werden sie in die Umwelt freigesetzt und können so letztlich auch dem Menschen schaden. Wie Taenk hält auch die Stiftung Warentest Produkte mit PFAS für problematisch, weil diese Fluorverbindungen chemisch extrem stabil sind und sich daher in der Umwelt nicht abbauen, sondern anreichern. Solche Stoffe haben wir zuletzt etwa in Fahrradanhängern, Buggys und Imprägniermitteln gefunden.
Abwertung für Antihaft-Beschichtung aus PFAS
Der WMF Stelio schäumt von allen Geräten am besten und ist mit etwa 60 Euro Kaufpreis auch recht günstig. Weil er eine Antihaft-Beschichtung aus PFAS aufweist, reicht es aber nicht für einen Spitzenplatz. PFAS-haltige Modelle, zu denen neben dem Bodum Bistro auch der Rig-Tig Foodie gehört, bieten laut Taenk keinen Vorteil gegenüber unbeschichteten Modellen.
Wer schon ein Gerät mit PFAS-Beschichtung hat, kann es unbedenklich weiter nutzen: Bei den üblichen Betriebstemperaturen von 60 bis 70 Grad wird kein PFAS freigesetzt. Vom Neukauf solcher Milchschäumer rät die Stiftung Warentest aus Umweltgründen jedoch ab.
Tipp für Handarbeiter
Die dänischen Tester empfehlen aus einem früheren Test noch den Bodum Chambord (45 Euro). Er fasst rund 200 Milliliter und eignet sich gleichermaßen gut für Milch und Milchersatz, die in einem Glasbehälter aufgeschäumt werden. Nachteil: Der Bodo wird von Hand betrieben, indem man einen Stempel schnell hin und her bewegt. Zudem muss man die Milch separat anwärmen. Und die Reinigung ist mühsam.
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"Vom Neukauf solcher Milchschäumer rät die aus Umweltgründen Stiftung Warentest jedoch ab."