
Ein guter Kochtopf heizt schnell auf, verteilt Wärme gleichmäßig und hält Speisen lange warm. Die Griffe bleiben kühl und die Deckel lassen sich am Topf feststecken. Zwölf Topfsets aus Edelstahl und vier aus Aluminium mussten sich im Testlabor beweisen. Ergebnis: Vier Topfsets sind gut, drei davon teuer – aber ein hoher Preis ist kein Garant für Güte (Preise: 59 bis 750 Euro pro Set à 3 bis 6 Töpfe). Ein Topfset bekam wegen schwankender Produktqualität die Note mangelhaft.
21 Minuten Kochzeit für drei Liter Wasser
Familie Tefal knurrt der Magen. Sehnsüchtig schauen Eltern und Kinder in ihren Topf. Doch das Nudelwasser sprudelt nicht. 21 Minuten braucht der Topf, um drei Liter Wasser zum Kochen zu bringen. In der gleichen Zeit kocht und serviert Familie Schulte-Ufer bissfeste Spaghetti. In ihrem Topf sprudelt das Wasser schon nach 12 Minuten. Das Beispiel zeigt, wie unterschiedlich Töpfe kochen. Die Komposition ihrer Materialien bestimmt, wie schnell sie aufheizen, wie gleichmäßig sie Wärme verteilen und ob sich Köche an Griffen die Finger verbrennen.
Eine Marke, zwei Qualitäten
Aus dem Hause Fissler standen zwei Sets im Test: ein teures und ein günstiges. Das erste kochte besser als alle anderen. Die Töpfe heizten schnell auf, verteilten Wärme gleichmäßig, hielten Speisen lange warm. Griffe blieben kühl. Deckel lassen sich am Topf feststecken, sodass nichts auf die Arbeitsfläche tropft. Auf den Böden steht „Fissler made in Germany“. Auf den Böden des zweiten Sets fehlten zwei der Wörter. „Fissler Germany“ steht darauf. Hergestellt wurde es in China. Das muss kein Zeichen schlechterer Qualität sein, ist es hier aber: Diese Töpfe haben dünnere Böden und Wände. Sie verteilen die Wärme ungleichmäßiger als ihre teuren Geschwister. Außerdem werden die Deckelgriffe heiß.
Kochtöpfe aus Deutschland und China
Auch das Traditionsunternehmen WMF wirbt mit Qualität „Made in Germany“. Doch von drei getesteten Topfsets der Marke wurde nur das teuerste hierzulande gefertigt. Die günstigeren stammen ebenfalls aus China. Die teuersten Töpfe im Test verkauft das Unternehmen AMC ausschließlich auf Messen oder Kochpartys. Das Set kostet 750 Euro. In den Deckeln steckt ein Thermometer, das die Temperatur im Topf anzeigt.
Wärmestrahlung braucht ebene Böden

Links: 7,2 Millimeter dick. Der links abgebildete Topf verteilt Wärme gleichmäßig am Boden.
Rechts: 2,3 Millimeter dünn. Der rechte Topf hat heiße und lauwarme Stellen am Boden.
Getestet haben wir alle Töpfe auf Glaskeramikkochfeldern mit Wärmestrahlung. Die stehen in der Mehrzahl aller Haushalte und stellen hohe Ansprüche ans Kochgeschirr. Der Boden muss möglichst eben auf dem Kochfeld stehen, damit die Wärme schnell fließt. Beim links oben abgebildeten Topf mit 7,2 Millimeter dickem Boden gelingt das, der rechts abgebildete Topf hat dagegen einen nur 2,3 Millimeter dünnen Boden, der sich mehr als einen Millimeter nach innen wölbt. Die Wärme verteilt sich ungleichmäßig. Einige Stellen heizen stärker auf als andere. Klebrige Speisen wie Milchreis brennen leicht an.
Töpfe sollen zum Herd passen
Die vom Anbieter angegebenen Topfgrößen beziehen sich nicht auf den Boden, sondern auf den Durchmesser des Deckels. Glaskeramikherde verfügen meist über Kochfelder der Durchmesser 18 und 21 Zentimeter. Der Boden des Elo Black Pearl misst 23,5 Zentimeter und ragt 2,5 Zentimeter über das größte Kochfeld hinaus. Die Modelle von AMC, Ballarini, Elo Lava, KHG und Le Creuset verjüngen sich so stark nach unten, dass ihre 24-er Töpfe nicht mehr auf dem 21-Zentimeterfeld stehen sollten. Das 18-Zentimeterfeld hat jedoch weniger Leistung.
Alle erkennen Induktion
Alle Sets im Test funktionieren auch auf Gas- und Induktionsfeldern – auch die Alutöpfe. Zwar reagiert Aluminium nicht auf elektromagnetische Induktion. Die Töpfe tragen allerdings eine Edelstahlschicht auf dem Boden, die die Strahlung in Wärme umwandelt. Je nach Induktionsfeld reagieren Töpfe unterschiedlich. Manche summen, manche brummen, manche schweigen.
Tipp: Wir haben auch Schnellkochtöpfe, BratpfanneKochtöpfeBratpfannen und Sous-vide-Garer getestet.