
Sämige Smoothies – das schaffen fast alle 19 Mixer im Test. Der kleine Smoothie-Mixer für 20 Euro genauso wie der Hochleistungsmixer für knapp 900 Euro und der Stabmixer, den wir zum Vergleich herangezogen haben. Die Geräte unterscheiden sich vor allem hinsichtlich Füllmenge, Vielseitigkeit und Haltbarkeit. Im Dauertest versagten manche früh. Und so reicht die Bandbreite der Noten von gut bis mangelhaft. Nur eines haben alle Mixer gemeinsam: Sie sind laut.
Consumentenbond testet Smoothie-Mixer
Update 16. Juni 2020. Die niederländische Verbraucherzeitschrift Consumentengids hat aktuell 20 Smoothie-Mixer getestet. Die fünf besten waren Nutribullett 8-teilig (90 Euro), Philips HR3556 Viva Collection (75 Euro), Kitchen Aid 5KSB1585EER (155 Euro) sowie Braun JB 3060BK und Bosch MMBM7G2M (je 60 Euro). Sämige Smoothies schafften alle, waren mit voller Leistung aber oft laut und schwächelten in einzelnen Disziplinen: Nutribullet und Kitchen Aid etwa beim Zerkleinern von Eiswürfeln, Philips beim Pürieren von Babybrei. [Ende Update]
Cremige Smoothies? Kein Problem!
Grüne Smoothies stehen hoch im Kurs. Die Farbe stammt von Salat, Kräutern und Gemüse. Selbst Kiwischalen und Radieschenblätter peppen Mixgetränke auf. Der Körper erhält damit viele nützliche Stoffe (siehe Interview). Das Wort Smoothie steht für weich, sanft, sämig. So soll das Getränk aus dem Mixer kommen. Im Labor mussten alle Geräte Äpfel, Ingwer, Spinat, Staudensellerie und Wasser mixen. Das Ergebnis gaben die Prüfer durch ein 2,5-Millimeter-feines Sieb. Auch wenn sich die Ergebnisse in Nuancen unterscheiden, liefern fast alle Geräte cremige Smoothies. Lediglich der Caso hinterlässt größere Stückchen.
Suppen pürieren, Eiswürfel zerstoßen
Die großen Standmixer fassen mehr Volumen als die kleinen Smoothie-Modelle. Sie pürieren zudem Suppen, schlagen Mayonnaise und zerstoßen Eiswürfel. Die Messer der sogenannten Hochleistungsmixer mit mehr als 1 000 Watt Leistungsaufnahme drehen sich mit hoher Leistung teilweise sehr schnell. Zutaten können sich bei längerer Betätigung durch Reibung erwärmen. Smoothies erwärmen sich leicht, wenn sie zu lange gemixt werden. Zwei Anbieter liefern umfangreiche Rezeptbücher mit, die unter anderem Anleitungen für heiße Suppen und selbstgemachte Sojamilch enthalten.
Stabmixer hackt Kräuter gleichmäßig
Viele Aufgaben erledigt auch ein Stabmixer. Zum Vergleich arbeiteten die Tester mit einem Braun MQ5137. Getränke und Babybrei mixte er gut, Mayonnaise und Pfannkuchenteig sogar sehr gut. Kräuter und Zwiebeln hackte er im mitgelieferten Zerkleinerer als Einziger im Test gleichmäßig klein. Viele Standmixer dagegen zerschlugen Petersilie und Zwiebeln in unterschiedlich große Stücke. Ein Modell schleuderte die Zwiebeln angehackt gegen die Gerätewand. Wer einen Stabmixer mit Zubehör besitzt, braucht also keinen Standmixer – es sei denn, er möchte größere Mengen auf einmal zubereiten. Die Standmixer fassen bis zu zwei Liter. In den Becher des Stabmixers passt nur ein Drittel.
Alle sind laut
Alle Standmixer sind lauter als eine Waschmaschine beim Schleudern. Den größten Krach verursachte mit maximaler Leistung KitchenAid mit gut 90 Dezibel. Das kann im Ohr schmerzen – selbst wenn der Mixer nur eine Minute rührt. Etwas weniger laut dröhnen Gastroback, Krups, beide Russell Hobbs, Vitamix und WMF Kult pro Power mit 88 bis 89 Dezibel. Bosch Silentmixx arbeitet mit 82 Dezibel vergleichsweise leise, scheiterte dafür aber am Babybrei. Die Messer drehten frei, kleine Fleischstücke blieben.
Finger in Gefahr
Die kraftvollen Geräte sorgen nicht nur für Krach, sondern auch für Gefahr. Die Deckel fast aller Standmixer lassen sich bei laufendem Messer öffnen. Beim Hineingreifen können sie Finger verletzen. Oder heiße Flüssigkeiten können herausspritzen. In der Gastronomie sollen solche Geräte durch zusätzliche Gehäuse oder Sicherheitsschalter geschützt sein. Diesen Schutz verdienen auch Privatanwender. KitchenAid macht es vor. Der Krug steht fest im Gehäuse. Das Messer dreht nur mit geschlossenem Deckel. Urteil für die Sicherheit: sehr gut. Auch die kleinen Smoothie-Mixer sind sicher. Ihre Becher sind beim Mixen mit dem Motorblock verschraubt. Öffnen unmöglich.
KitchenAid macht im Dauertest früh schlapp
Im Dauertest simulierten die Prüfer die Beanspruchung über etwa acht Jahre mit je zwei vollen Krügen pro Tag. Drei KitchenAid-Geräte fielen im ersten Zehntel des Tests aus. Bei Vielnutzern hätten sie kein Jahr überlebt. Krug beziehungsweise Bodenplatte überhitzten, ein Antriebsriemen riss. Den vollen Dauertest überstanden nur fünf Geräte.