Sicherheitscheck aber sehr wichtig.
test: Wie hoch sind die Unfallzahlen in Kletterhallen? Und was sind die häufigsten Unfallursachen?
Stopper: In der größten Halle Münchens (DAV) wurden von Mitte 2003 bis Mitte 2004 bei 135 000 Gästen zwölf Unfälle registriert. Die Unfallfolgen reichten von Bänderdehnungen bis zu Knochenbrüchen. Die Unfallhäufigkeit ist extrem gering und um ein Zigfaches kleiner als bei Fußball oder Volleyball. Etwa ein Drittel der Unfälle ist auf ein Fehlverhalten des Sichernden zurückzuführen. Beim zweiten Drittel lag ein Fehlverhalten des Kletterers vor. Das letzte Drittel sind zum Beispiel Anprallverletzungen beim Sturz oder Verletzungen während des Kletterns.
test: Wie notwendig sind Eingangstests, bei denen Erstbesucher in einer Kletterhalle ihre Sicherheitstechniken demonstrieren sollen?
Stopper: Klettern und Sichern sind komplex. Ein Schnelltest muss aber sehr oberflächlich bleiben. Zudem verunfallen nicht nur Anfänger, sondern auch erfahrene Kletterer. Flüchtigkeitsfehler sind beispielsweise durch Schnelltests nicht zu vermeiden. Wohl aber durch den Partnercheck, bei dem die sicherheitsrelevanten Punkte routinemäßig kontrolliert werden.
test: Können regelmäßige Rundgänge des Personals, bei denen auf Sicherungsfehler hingewiesen wird, die Sicherheit verbessern?
Stopper: Schaden können solche Rundgänge sicher nicht. Aber die Sportler kommen in erster Linie zum Klettern. Und nicht um sicherungstechnisch beraten zu werden. Fragen Sie erfahrenes Hallenpersonal, wie häufig sie mit ihren Hinweisen eine bleibende Verhaltensänderung erzielt haben. Selten! Zweitens wissen wir heute, dass zum Beispiel ein Umstellen der Sicherungstechnik ad hoc nicht möglich ist. Zur Veranschaulichung: Vertauschen Sie bei einem Auto einfach Brems- und Gaspedal und teilen Sie dies dem Fahrer mit. Nach hundert Metern gibt es den ersten Unfall. Der Deutsche Alpenverein konzipiert im Moment ein spezielles Sicherheitstraining für Kletterer, in dem richtiges Verhalten plausibel dargestellt und ausführlich geübt wird.
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