
Tatwerkzeuge. Kuhfuß, Hammer, Stemmeisen, Schraubenzieher – Einbrecher kommen oft mit einfachsten Mitteln an ihr Ziel. © Stiftiung Warentest
Viele Menschen rüsten ihr Heim auf – mit Tür- und Fenstersicherungen, Alarmanlagen, Überwachungskameras. Die Tipps der Stiftung Warentest zum Einbruchschutz.
Einbrecher haben keine Zeit
Einbrecher sind ungeduldig. Schaffen sie es nach wenigen Minuten nicht in das Haus oder in die Wohnung, machen sich die meisten aus dem Staub, so das deutsche Forum Kriminalprävention. Wer sein Zuhause mit einbruchhemmender Technik aufrüstet, nutzt diese Schwäche aus. Die Polizeistatistik zeigt: Der Aufwand lohnt sich. Der Anteil erfolgloser Einbruchversuche liegt bei fast 50 Prozent. Bei rund jedem zweiten Wohnobjekt ziehen sich die Täter frustriert zurück. Ein wichtiger Grund: immer besserer privater Einbruchschutz.
Sicherungen, Schlösser und Tresore im Test
Tür- und Fenstersicherungen. Querriegel, Vertikalstangen, Kastenzusatzschlösser und Bandsicherungen sollen die Tür verstärken, griff- und scharnierseitige Fenstersicherungen den Einstieg über Erdgeschossfenster oder Balkon- und Terrassentüren verhindern. Welche Sicherungen wirklich helfen, zeigt unser Test von Tür- und Fenstersicherungen.
Türschlösser. In Mehrfamilienhäusern greifen Einbrecher häufig Wohnungstüren an. Der Türschlösser-Test der Stiftung Warentest zeigt, welche Schließzylinder sich Bohrern und Werkzeugen widersetzen.
Tresore. Sie sind gefragt, wenn der Dieb eingedrungen ist. Unser Tresor-Test zeigt Fabrikate, in denen Wertvolles sicher liegt. Zwei Modelle konnten nicht mal unsere Prüfer knacken.
Mit Alarmanlage und Videokamera überwachen
Welche Sicherungsmaßnahmen sind sinnvoll? Die Stiftung Warentest rät: Versetzen Sie sich in die Rolle eines Einbrechers. Gehen Sie ums Haus und quer durch die Wohnung und überlegen Sie systematisch, wie Verbrecher vorgehen würden. Auch simple Maßnahmen wie das Verrammeln einer Kellertür mit einem schräg gestellten Balken können ein effektiver Einbruchschutz sein. Technisch und finanziell aufwendiger ist es, moderne Sicherheitstechnik zu montieren. Alarmanlagen oder Überwachungskameras bieten heutzutage einige Möglichkeiten – bis hin zur Fernüberwachung via Smartphone. Die Stiftung Warentest hat beides getestet und – zumindest bei den Überwachungskameras – zuverlässige Wächter gefunden.
Tests und Infos zu Alarmanlagen und Überwachungskameras
Alarmanlagen. Mit Sirenen und Kameras schrecken sie Einbrecher ab. Im Alarmanlagen-Test zeigt aber selbst das beste Modell zum Selbsteinbau Schwächen.
Überwachungskameras. Sie haben das Heim rund um die Uhr im Auge. In unserem Test von 16 Überwachungskameras sind aber nur vier gute dabei.
FAQ Videoüberwachung. Die Sorge vor einem Einbruch ist für viele Hausbesitzer Grund genug, eine Überwachungskamera zu installieren. Unsere FAQ Videoüberwachung sagen, welche Regeln dafür gelten.
Mit einer Hausratversicherung vorsorgen
Haben es Einbrecher doch ins Haus geschafft, sollten die Bewohner vorgesorgt haben – mit einer Hausratversicherung. Wie teuer der Schutz ist, bestimmt das Einbruchrisiko am Wohnort. Die Versicherer haben Deutschland in vier bis sechs Tarifzonen unterteilt, die sich am Einbruchrisiko orientieren. Einwohner von Orten mit dem niedrigsten Einbruchrisiko wie der bayerischen Stadt Hof zahlen geringere Beiträge als Menschen mit dem gleichen Haushalt in Städten wie Frankfurt am Main, Bremen oder Berlin. Großes Sparpotenzial bietet ein Wechsel der Versicherung – hier hilft die individuelle Analyse der Stiftung Warentest.
Guter Schutz fürs Haus
Hausratversicherung. Wenn etwas gestohlen wurde, ersetzt sie den Schaden. Welche Policen für Ihren Bedarf den besten Schutz bieten, finden Sie mit unserem Vergleich Hausratversicherung leicht heraus.
Ratgeber. Unser Buch Einbruchschutz – Sicherheit für Haus und Wohnung verrät, wie Sie Ihr Haus gegen Einbrecher rüsten. Der Ratgeber der Stiftung Warentest hat 160 Seiten und ist für 19,90 Euro im test.de-Shop erhältlich.
Fördermittel. Wenn Mieter und Eigentümer Maßnahmen zum Einbruchschutz ergreifen, gibt der Staat Geld dazu. Unter welchen Bedingungen er das tut, zeigt unser Special Einbruchschutz: Was der Staat Eigentümern und Mietern zahlt.
Mit einfachen Tricks vorbeugen
Abwesenheit vertuschen. Überquellende Briefkästen, verwilderte Vorgärten oder leere Mülltonnen wirken für ungebetene Besucher wie eine Einladung. Potenzielle Einbrecher sollten gar nicht erst auf die Idee kommen, dass jemand verreist ist. Je bewohnter Häuser und Wohnungen wirken, desto besser. Nachbarn, Freunde und Verwandte können sich gegenseitig helfen, Haus und Wohnung bewohnt erscheinen zu lassen: Abfall in die Tonne füllen, Garten wässern, Rasen mähen, Briefkasten leeren und wachsam sein.
Licht an, Licht aus. In der Wohnung leisten moderne energiesparende Lampen in Kombination mit Zeitschaltuhren wertvolle Dienste: Sie täuschen in den Abendstunden Anwesenheit vor. Generell gilt: Eine gute Außenbeleuchtung des Hauses hilft Nachbarn oder Passanten, unerwünschte nächtliche Besucher leichter zu entdecken.
Sound schreckt ab. Auch Geräusche können helfen. Wird eine Zeitschaltuhr mit Radio direkt hinter der Wohnungstür platziert, klingen gelegentlich leise Töne nach draußen, ohne dass die Nachbarn gestört werden.
Checkliste. Noch mehr Tipps finden Sie in unserer Checkliste: Das Heim sichern und in unserem Interview mit einem Einbruchschutz-Experten.
Dieses Special ist erstmals am 27. Juni 2012 auf test.de erschienen. Es wurde seitdem regelmäßig aktualisiert, zuletzt am 23. September 2020.
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Die Förderung ist beendet, weil die Mittel aufgebraucht sind.
Achten Sie bei Ihrer Hausratversicherung unbedingt auf die Absicherung gegen Einbruch. Es gibt Umfragen, nach denen über 30 % der bestehenden Versicherungsverträge den Wohnungseinbruchdiebstahl nicht oder nur teilweise abdecken.
Dazu sollte man auch wissen, dass ein "Einbruch", bei dem beispielsweise die Eingangstür beschädigt wird und der Täter die Tat im Flur abbricht, weil er ein Geräusch hört etc. bei der Polizei nur als versuchter Einbruchdiebstahl registriert wird. Dies kann schon beträchtliche Konsequenzen für die Schadenregulierung haben.
Ebenso sind Einbrüche in Kellerräume, Dachböden, Gartenschuppen, Garagen und sonstige "nicht zur Wohnung gehörende Räumlichkeiten" in der letzten Zeit häufig besuchte Orte von Einbrechern, die häufig in Hausratsversicherungen nicht eingeschlossen sind.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
@drgerdhofmann: Ein interessanter Aspekt, der jedoch nicht ganz in die getestete Kategorie gepasst hätte. Wir geben Ihre Anregung aber gern einmal an unser Multimedia-Team im Hause weiter. (Bee)
Sehr geehrtes Testteam,
untersuchen Sie doch mal bitte die auf dem Markt befindlichen GPS-Tracker, mit deren Hilfe man gestohlenen Gegenstände u. U. wieder auffinden könnte, auf Brauchbarkeit und Preiswürdigkeit.
Mit freundlichem Gruss,
G. Hofmann, Abonnent seit der ersten Ausgabe.