
Alarmiert. Etliche Antiviren-Apps im Test schirmen das Smartphone zuverlässig gegen Angriffe ab und schützen damit zum Beispiel Kontodaten, Passwörter und persönliche Dokumente.
Antiviren-Apps wehren Schadsoftware und Phishing ab. Unser Test von Sicherheits-Apps für Android zeigt: Viele Programme schützen gut. Ganz vorn liegt eine Gratis-App.
Alle Testergebnisse für Antiviren-Apps für Android
Alle Antiviren-Apps für Android
Viren, Trojaner, Würmer, Erpressungs-Software, Phishing... Im Internet drohen allerlei Gefahren. Antiviren-Apps dienen dazu, Handys und Tablets davor zu schützen. Da iOS-Geräte allgemein weniger Bedrohungen ausgesetzt sind, haben wir uns in diesem Test auf Sicherheits-Apps für Android konzentriert.
Die Testergebnisse der Stiftung Warentest zeigen: Im Ernstfall schützen die Bordmittel von Android nicht besonders gut – es ist also sinnvoll, zusätzlich eine gute Antiviren-App zu nutzen. Wir sagen, welche Apps am besten schützen, welche Programme am einfachsten zu bedienen sind – und wie es die Anbieter mit dem Datenschutz halten.
Besonders erfreulich: Es gibt auch Apps mit guter oder sehr guter Schutzwirkung, die komplett kostenlos sind. Dazu gehört auch unser Testsieger.
Tipp: Sie suchen auch nach starkem Schutz für Ihren Windows- oder MacOS-Computer? Kein Problem! In unserem Test von Antivirenprogrammen für PCs werden Sie fündig.
Warum sich der Test von Antiviren-Apps für Android für Sie lohnt
Testergebnisse
Unsere Tabelle zeigt Bewertungen von elf Sicherheits-Apps für Android-Geräte, darunter Programme von Avira, F-Secure, Norton und Sophos – hinzu kommt das auf Android-Handys vorinstallierte Schutzprogramm Google Play Protect. Vier Programme sind kostenlos, die übrigen kosten zwischen 10 und 40 Euro im Jahr.
Die beste Antiviren-App für Sie
Neben der Schutzwirkung haben wir auch geprüft, wie leicht die Programme zu handhaben sind, wie stark sie den Akku belasten und wie es um den Datenschutz steht. Mithilfe unserer Tabelle finden Sie die App, die am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.
Tipps und Hintergründe
Wir erklären, welche App-Quellen am meisten Sicherheit bieten, woran Sie Phishing erkennen – und was Sie im Falle eines Geräteverlusts oder Gerätediebstahls tun können, um Ihre Daten vor dem Zugriff Fremder zu schützen.
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Alle Testergebnisse für Antiviren-Apps für Android
Antiviren-Apps für Android im Test: Vier schützen sehr gut gegen Phishing
In Googles Play Store finden sich auch Sicherheits-Apps, die lediglich gegen Schadsoftware wie Viren und Trojaner schützen. Das ist jedoch nur die halbe Miete: Die Abwehr von Phishing-Angriffen ist mindestens genauso wichtig. Die Stiftung Warentest hat daher ausschließlich Apps getestet, die sowohl Schutz gegen Malware als auch gegen Phishing bieten. Wenn nötig, haben wir dafür per In-App-Kauf die Funktionen erweitert.
Phishing-Attacken haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Da ist es beruhigend, dass gleich vier Apps im Test sehr guten Schutz gegen Phishing bieten – darunter auch der Testsieger. Doch vergleichen lohnt sich: Die Apps haben unterschiedliche Stärken. Manche sind besonders gut beim Phishing-Schutz, andere überzeugen bei der Handhabung – und eine hat in puncto Datenschutz die Nase vorn.
Tipp: Schon vor dem Freischalten können Sie Inhalte aus der Tabelle sehen – etwa die Namen und Preise aller getesteten Antiviren-Apps.
Sinnvolle Extras: Mehr Sicherheit durch Zusatzfunktionen
Viele Apps in unserem Vergleich haben mehr drauf als nur Viren- und Phishing-Schutz. Einige verfügen über einen integrierten Passwort-Manager – der erstellt komplexe, kaum knackbare Kennwörter und gibt sie eigenständig auf Websites und in Apps ein, sodass Nutzende sich die Passwörter nicht mehr merken müssen. Auch ein Datenleck-Check gehört mitunter zur Ausstattung – dabei durchsucht die App bekannte Hack-Datenbanken, um Nutzerinnen und Nutzer zu alarmieren, falls die eigenen Anmelde-Daten dabei sind. Praktisch ist auch ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) – diese Funktion schützt die Privatsphäre, indem sie die IP-Adresse verschleiert und den Datenverkehr zusätzlich verschlüsselt.
Großer Aufwand: So haben wir die Antiviren-Apps geprüft
Damit die Apps Sie im Alltag gut schützen, haben wir sie im Test einer „Virenschleuder“ ausgesetzt: Die Stiftung Warentest hat 1 000 Schadprogramme auf die Antiviren-Apps losgelassen und geprüft, ob sie das Installieren und Ausführen der Malware verhindern. Dabei haben wir auch getestet, ob die Apps das selbst dann schaffen, wenn das Handy offline ist, also keine Verbindung zum jeweiligen Anbieter des Sicherheits-Programms aufbauen kann. Außerdem haben wir 200 Websites aufgerufen, die Login-Daten durch Phishing stehlen wollen – dabei haben wir bewertet, ob die Apps die Gefahr erkennen oder nicht.
Da Sicherheits-Apps eine sensible Wächter-Rolle übernehmen, haben wir auch Datenschutz-Aspekte untersucht: So haben wir das Datensendeverhalten ausgelesen, um zu analysieren, ob die Apps Daten erfassen und übertragen, die für ihre Funktion eigentlich überflüssig sind. Und wir haben die Datenschutzerklärungen der Anbieter einer juristischen Prüfung unterzogen, die beurteilt, ob die Firmen die Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) einhalten.
Alle Testergebnisse für Antiviren-Apps für Android
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- Virenscanner schützen vor Schadsoftware und Phishing. 14 Antivirenprogramme im Test schützen sehr gut. 4 für Windows und 2 für MacOS sind gut und gratis.
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- Die Programme erstellen starke Passwörter und schützen vor Angriffen. Auf sie zu verzichten, kann teuer werden. Doch im Test fanden wir nicht nur zuverlässige Manager.
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- Das Smartphone ist weg – der Albtraum jedes Nutzers. Erste Maßnahme: das vermisste Handy mit einem anderen Telefon anrufen. Ist kein Klingeln oder Vibrieren zu hören, ist...
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@mosch99: Vielen Dank für Ihre kritische Nachfrage. In der Tat geht es hier nicht primär um die DSGVO, die klar vorgibt, über welche Aspekte der Verarbeitung persönlicher Daten die NutzerInnen informiert werden müssen, sondern vielmehr um das Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG). Leider operieren beide zum Teil mit unbestimmten Rechtsbegriffen. Im letzteren Fall ist gerade die Frage, was an dem Senden einzelner Daten "unbedingt erforderlich" sei, bislang nicht letztgültig geklärt. Auch ist das TTDSG in Teilen weiter gefasst als die DSGVO bei der Frage bzw. in der Auslegung, um welche konkreten (Meta-)Daten es sich prinzipiell hierbei handeln könnte. Wir behalten die sich entwickelnde Rechtsprechung zu diesem Thema aber stets im Blick und werden unsere Bewertung in zukünftigen Tests selbstverständlich anpassen, sobald neue eindeutige Erkenntnisse vorliegen.
@Stiftung_Warentest
Danke für Ihren Test und die interessanten Ergebnisse. Wie können Sie erklären, daß die Antiviren-App von Sophos eine Bewertung von 1,3 (sehr gut) für ihr Datensendeverhalten erhält, während die App von Trend Micro mit einer Note von 1,9 (gut) nur knapp schlechter abschneidet? Die App von Trend Micro übersendet **unaufgefordert** und ohne Zustimmung (somit nicht DSGVO konform) Daten an AppsFlyer, Facebook und Google Firebase Logging – zudem werden alle installierten Apps übermittelt. So etwas ist doch ein absolutes NO GO und keine Empfehlung wert!?
Das bedaure ich, muss ich sagen, denn das was auf dem Markt angeboten und gekauft wird, geht leider oft an den Bedürfnissen von Mensch und Umwelt vorbei, und das die Nachfrage alles regeln würde, halte ich für ein Märchen. Beispiel SUV, zu groß, zu schwer, zu laut, verbraucht viel, zu viel Brems und Reifenabrieb(Feinstaub), gefährlich für andere. Trotzdem wird der Massenhaft angeboten (Alternativen immer weniger) und gekauft. Ich wünsche mir das die Stiftung "Warentest" sich mehr nach den Qualitäten die ihren Lesenden wichtig sind richtet, statt nach Produkten und ihrer Marktbedeutung. Qualitätsorientiertes Testen! Aus der Permakultur ist mir die Methode "Produkte und Qualitäten" bekannt, es gibt Permakultur-Designer innen, ich bin übrigens keiner :)
Danke für die ausführliche Antwort und dafür das Sie mich anscheinend für einen Experten halten, aber ich glaube das bin ich nicht. Ich habe nicht Informatik studiert oder einen entsprechenden Beruf erlernt. Ich lese auch nur (beinahe zu viel) was Experten so schreiben, versuche es zu verstehen und setze einiges privat um. Also bei einer URL, also der Internetadresse in der Zeile oben im Browser, prüfe ich, (wenn ich sie nicht sowieso schon kenne) eigentlich nur inwiefern diese bekannt ist, also ich google diese, schaue z.B. ob diese auch bei Wikipedia verlinkt ist. Und was andere so meinen. Ansonsten sind mir jetzt keine speziellen Prüfmethoden bekannt. Ich meine eben dafür muss man kein Experte sein. Klar ich kenne auch Menschen die übertrieben ausgedrückt geradeso den An- und Aus Knopf finden, über das WLAN-Kabel stolpern und das Internet löschen. Denen versuche ich Basiswissen zu vermitteln und werde auch regelmäßig deswegen angerufen. Es ist definitiv gut jemanden zu kennen ;)
@8iroipln: Unsere Produktauswahl richtet sich, wie üblich, nach der Marktbedeutung.
Dass Sie wiederholt Mike Kuketz zitieren, können wir gut verstehen. Mike Kuketz ist einer der renommiertesten IT-Sicherheitsforscher in Deutschland – deshalb haben wir ihn auch schon mehrfach zu internen Veranstaltungen mit IT-Bezug eingeladen. Sie wissen aber sicherlich auch, dass es in innerhalb der Sicherheitsforscher-Community unterschiedliche Haltungen zu Antiviren- und Sicherheits-Software gibt – auch Mike Kuketz ist da also nicht im Besitz der alleinigen Wahrheit. Sie können sicher sein, dass wir bei entsprechenden Tests mit erfahrenen Sicherheitsexperten zusammenarbeiten.
Dass Sie der Meinung sind, es sei ein leichtes, URLs und APKs auf Anzeichen der Kompromittierung zu überprüfen, zeigt, dass Sie auf dem Gebiet der IT Fachwissen haben. Wir können allerdings nicht davon ausgehen, dass es allen Leserinnen und Lesern so geht. Wir wollen auch Menschen beraten, die nicht schon Experten sind. Sicher kennen auch Sie Menschen in Ihrem Umfeld, die eben nicht wissen, an welchen Indizien einer URL man Phishing-Angriffe erkennt. Wir sind kein Fachmagazin, sondern ein Publikums-Medium, das in derselben Ausgabe über so unterschiedliche Themen wie Sicherheits-Apps, Mineralwasser, Hundefutter, Solarzellen und Dispokredite berichtet. Unser Ziel ist es, all diese Themen so zu beschreiben, dass möglichst jeder und jede sie verstehen kann. Sicherlich sind auch Sie nicht auf all diesen Gebieten Experte und freuen sich daher in manchen Fällen über Infos für Neueinsteiger. Bitte gestehen Sie also auch unseren weniger technikaffinen Lesern zu, dass wir sie nicht mit Quellcode-Schnipseln und Datentransfer-Protokollen überfordern. Als Medium für eine breite Leserschaft können wir uns keine Elfenbeinturm-Haltung leisten, die davon ausgeht, dass alles, was wir selbst wissen, Allgemeinwissen ist. Wir wollen erklären, beraten und unterstützen – und zwar möglichst viele Menschen.