Beratung zu Individuellen Gesundheitsleistungen: Gegenstand der Prüfung war der Umgang von Frauenärzten und -ärztinnen mit privat zu zahlenden Individuellen Gesundheitsleistungen – IGeL. Im November und Dezember 2007 suchten 25 geschulte Testerinnen 50 exemplarisch ausgewählte gynäkologische Praxen in Hamburg, Berlin und München auf (25 mit einer Website, die dort IGeL bewerben, 25 ohne Website). Geprüft wurden das Informationsverhalten und die Beratung der Ärzte zu einer von drei Selbstzahleruntersuchungen: HPV-Test, Vaginalultraschall, Hormonstatus in den Wechseljahren.
Die Testerinnen besuchten die Praxis als Erstpatientin und nahmen die jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung in Anspruch, die die Krankenkasse zahlt, und ließen sich zusätzlich zu einem der drei IGeL-Angebote beraten. Die Abläufe dokumentierten sie in einem Erhebungsbogen. Zwei Expertinnen bewerteten die fachliche Aufklärung der Ärzte über Nutzen, Grenzen, Risiken der jeweiligen Untersuchung; ihre Begründung, warum die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt, und ihre abschließende Empfehlung.
Bewertung von Individuellen Gesundheitsleistungen: Auch die wissenschaftlich gesicherte Qualität (Evidenz) häufig angebotener IGeL-Angebote wurde geprüft. Basis war eine systematische Literaturanalyse. Bewertet wurde u. a., ob die durch den jeweiligen Test früher erkannte Krankheit und damit frühzeitig einsetzende Behandlung für die Patientin Vorteile gegenüber einer Behandlung hat, die erst bei Symptomen einsetzt. Als nicht oder wenig geeignet gelten Untersuchungen, deren Nutzen nicht nachgewiesen ist, deren Nutzen gering – das damit verbundene Risiko jedoch erheblich ist, und solche, für die weder Nutzen noch Risiken bekannt sind. Alle Bewertungen beziehen sich auf Untersuchungen beschwerdefreier Frauen.
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