
Schadstofftest. Dafür zerschneiden wir Augenmuscheln, Gehäuse und Tragegurte. © Stiftung Warentest / Pablo Castagnola
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Testergebnisse für 31 Ferngläser 2019 bis 2022Optische Eigenschaften: 60 %
Fünf geschulte Prüfpersonen bewerteten die Abbildungsleistung (Bildschärfe und Kontrast, bei großer und kleiner Objektentfernung). Wir prüften das Okular und ermittelten die Lage und den Durchmesser der Austrittspupille in Anlehnung an die Norm DIN ISO 14490. Ferner bewerteten wir das Auftreten von Beschneidungen der Kreisblenden. Wir prüften und bewerteten die Lichtdurchlässigkeit durch Messung der Dämmerungszahl, des Tagsicht- und des Nachtsichtwerts. Das Urteil gibt Aufschluss über die Lichtstärke und die Vergütung der optischen Linsen. Zwei Prüfer ermittelten die kürzeste Naheinstellung, bei der das Bild noch als scharf empfunden wurde. Das Sehfeld gibt die maximale Größe von abgebildeten Gegenständen in Metern an, wenn diese einen Kilometer entfernt sind. Wir ermittelten diese Werte für Benutzer mit und ohne Brille.
Handhabung: 20 %
Unsere fünf Experten prüften die Gebrauchsanleitung auf inhaltliche Vollständigkeit und Korrektheit und bewerteten ihre Übersichtlichkeit und Gestaltung. Sie bewerteten die Benutzung der Ferngläser: Anpassen und Einstellen auch für Brillenträger, Griffigkeit und Reinigung. Für den Transport bewerteten wir, wie gut die Objektiv- und Okulardeckel hielten und wie einfach sich das Fernglas tragen und verstauen ließ.
Haltbarkeit: 15 %
Wir simulierten einen längeren Alltagseinsatz durch UV-Bestrahlung, trockene und feuchte Wärme sowie Kälte in einer Klimakammer und Regen in einer Wasserkabine. Anschließend begutachteten wir, ob die Ferngläser noch funktionierten, und bewerteten, in welchem Zustand sie waren. Ferner prüften wir die Abriebfestigkeit der Oberflächen und ließen die Ferngläser in verschiedenen Ausrichtungen zwölfmal auf eine harte Oberfläche kippen und aus einer Höhe von zehn Zentimetern fallen. Als wasserdicht ausgelobte Ferngläser mussten zusätzlich eine Tauchprüfung überstehen: eine halbe Stunde in einem Meter Wassertiefe.
Schadstoffe: 5 %
Wir untersuchten Produktbestandteile, die länger mit der Haut in Kontakt kommen (Gehäuse, Augenmuscheln und Trageriemen), auf kurzkettige Chlorparaffine, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Phthalate.
Kurzkettige Chlorparaffine (SCCP: Short Chain Chlorinated Paraffins) bewerteten wir in Anlehnung an die EU-Verordnung 2015/2030 vom 13. November 2015 nach Lösemittelextraktion und hochauflösender GC-MS-Analyse (Gaschromatographie-Massenspektrometrie).
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) bewerteten wir in Anlehnung an die GS-Spezifikation AfPS GS 2014:01 PAK. Die Analyse erfolgte durch Extraktion mit dem Lösemittel Toluol und anschließender GC-MS-Analyse (Gaschromatographie-Massenspektrometrie). Das zu analysierende Stoffgemisch wird dabei aufgetrennt und seine einzelnen Bestandteile werden präzise quantifiziert.
Phthalate untersuchten wir nach Extraktion mittels eines organischen Lösemittels ebenfalls durch eine GC-MS-Analyse (Gaschromatographie-Massenspektrometrie). Wir bewerteten kritische Phthalat-Weichmacher in Anlehnung an die EU-Grenzwerte (REACH-Verordnung).
Abwertungen
Abwertungen sorgen dafür, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Ab ausreichend (3,6) für die Haltbarkeit werteten wird das test-Qualitätsurteil ab. Je schlechter die Haltbarkeit, desto stärker der Abwertungseffekt. Ab mangelhaft (4,6) im Urteil Schadstoffe konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser sein. Das Urteil für Schadstoffe konnte nicht besser sein als ihr schlechtestes Einzelurteil.
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Testergebnisse für 31 Ferngläser 2019 bis 2022-
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Kommentarliste
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@alle: Bitte warten Sie jetzt auf keinen neuen Test. Grundsätzlich können wir nur die Tests des jeweils kommenden Heftes ankündigen, da wir unsere Tests vor Einmischungen der Anbieter schützen müssen.
www.test.de/shop/stiftung-warentest-hefte/vorschau/
Ich stimme dem Kommentar von b_tsarev 12/2024 zu. Mit den paar Testergebissen, ein Test in 5 Jahren und dann nur 4 Gläser ohne massive Schadstoffe, kann ich mich nicht entscheiden. Habe mein bisheriges Fernglas im April in Südamerika verloren. Ich kann schon verstehen, dass Sie die Hersteller nicht aufmerksam machen wollen, aber vielleicht können Sie anzeigen ob ich nochmal 5 Jahre warten muss, oder bald mit einem neuen Test rechnen kann.
Ich finde es erschreckend, dass die meisten Ferngläser stark mit Schadstoffen belastet sind, sogar namenhafte Marken. Ist demnächst ein neuer Test für Ferngläser geplant? Die wenigen schadstoffarme Produkte übersteigen beim weitem das Budget für Hobby-Nutzung...
Vielen Dank im Voraus.
Schöne Weihnachten und ein gesunden Start ins neue Jahr!
Weil Schadstoffe in Tragegurten enthalten sein sollen (die übrigens jederzeit getauscht werden können und z.B. von Zeiss sogar getauscht werden), haben Sie die wichtigen Tests wie Optik und Bedienung gar nicht erst durchgeführt ?
Der Titel müsste deshalb eigentlich lauten:
"Teils abgebrochener Test von Ferngläsern."
Dann würde aber Kunden diesen Artikel wohl nicht mehr kaufen.
Mein Testurteil zu diesem Test:
Schade um die 4,90 €, denn damit kann nun wirklich niemand ernstaft etwas anfangen.
Nichts gegen die Tests auf Inhaltsstoffe, ist sicher auch ein wichtiges Kriterium, das aber in dem Fall der Tragegurte beherrschbar scheint. Leider greift die Laborhörigkeit seit Jahren zunehmend den (scharfen) Verstand der Leute an.
Sie haben es sich hier leider viel zu einfach gemacht.
Dieser Trend scheint aber um sich zu greifen.
MfG KM
@heimerl.trautner: siehe Kommentar vom 24.08.2022: Beim Nikon Aculon T02 10x21 fanden wir Naphthalin in den Augenmuscheln und im Gurt.