Fern­glas-Test

So finden Sie das richtige Fern­glas

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Fern­glas-Test - Schad­stoffe trüben die Aussicht

Kauf­beratung Fern­gläser. Hier bekommen Sie Hilfe für die Auswahl vor dem Kauf. © Shutterstock

Über­legen Sie vor dem Kauf eines neuen Fern­glases, wo und wie Sie es nutzen wollen. Unsere Tipps helfen, das richtige Modell im Fern­glas-Test auszuwählen.

Fern­glas-Test Testergebnisse für 31 Fern­gläser 2019 bis 2022

Das bedeuten die Zahlen auf dem Fern­glas

Achten Sie zunächst auf die Test­ergeb­nisse zu Schad­stoffen: Die meisten Fern­gläser kegeln sich durch kritische Chemie aus dem Rennen, ihre optischen Werte verblassen dagegen.

Vergrößerung. Zwei Zahlen zur Optik stehen auf jedem Fern­glas, zum Beispiel: 10x30. Die erste Zahl gibt an, wie stark das Fern­glas vergrößert. Modelle mit 10-fach-Vergrößerung holen das Motiv 10 Mal näher heran. Ein Vogel, den Sie aus 30 Meter Entfernung beob­achten, erscheint damit so groß, als wäre er nur 3 Meter entfernt.

Objektiv­öffnung. Die zweite Zahl in der Bezeichnung verrät den Durch­messer des Objektivs. Bei der Kombination 10x30 steht „30“ für 30 Milli­meter. Je größer der Objektiv­durch­messer, desto mehr Licht fängt das Fern­glas ein.

Licht­stark. Licht­starke Fern­gläser mit großer Objektiv­öffnung ab zirka 42 Milli­meter und hoch­wertigen Linsen taugen auch für Beob­achtungen in der Dämmerung.

Licht­schwach. Kompakte Fern­gläser mit kleiner Objektiv­öffnung brauchen gutes Tages­licht.

Licht­durch­lässig­keit. Ein Teil des Lichts geht durch Reflektionen im Fern­glas verloren. Je höher der Prozent­wert in der Tabellenzeile „Licht­durch­lässig­keit“, desto mehr Licht kommt auch beim Auge an.

Klein oder groß? Große, schwere und licht­starke Fern­gläser sind die richtige Wahl fürs Birdwatching. Sie liegen ruhiger in der Hand als leichte und funk­tionieren dank Licht­stärke auch bei Dämmerlicht. Kleine, leichte Fern­gläser sind dagegen ideal für Wandertouren.

Das richtige Fern­glas für Ihren Zweck

Im Wald, beim Wasser­wandern oder Birdwatching lässt sich via Fern­glas einiges entdecken. Das ist das richtige Gerät für Ihren Einsatz­zweck.

Vögel. Ein Fern­glas mit großem Sehfeld, hoher Auflösung und Bild­stabilisator ist ratsam. Je größer das Sehfeld, umso besser lassen sich bewegliche Motive und große Gebiete über­blicken. Bei hoher Auflösung sind Details sicht­bar, etwa das Gefieder. Der Bild­stabilisator gleicht Wackler aus.

Berg­touren. Anstrengende Routen erfordern schmales Gepäck. Angebracht ist ein kompaktes, leichtes und robustes Fern­glas wie unser Testsieger. Weil man vom Berg aus oft weit blicken kann, ist eine ordentliche Bild­vergrößerung hilf­reich. Wie stark ein Fern­glas vergrößert, verrät die Zahlen­kombination im Modell­namen – etwa „10x20“. Die erste Zahl gibt den Vergrößerungs­faktor an, das Beispielgerät vergrößert 10-fach. Eine 100 Meter entfernte Berg­ziege erscheint so groß, als wäre sie nur 10 Meter entfernt.

Wildtiere. Die Zahl hinter dem „x“ im Modell­namen ist entscheidend für Beob­achtungen in der Dämmerung, etwa von scheuen Wald­tieren. Sie verrät den Objektiv­durch­messer in Milli­meter. Je größer er ist, desto mehr Licht fängt das Fern­glas ein. In der Dämmerung eignen sich Geräte mit einer Objektiv­öffnung ab zirka 42 Milli­meter.

Sterne. Auch der Mond, Planeten und Kometen lassen sich mit licht­starken Fern­gläsern bestaunen. Für anspruchs­volle Motive wie den Orion­nebel sind Teleskope die bessere Wahl, ihr Objektiv­durch­messer ist teils über 100 Milli­meter groß.

Wasser­wandern. Wenn Sie viel auf dem Wasser unterwegs sind, empfiehlt sich ein wasser­dichtes Fern­glas. Es ist auch bei hoher Luft­feuchtig­keit und Regen praktisch. Welche Geräte im Test Wasser vertragen, steht in der Tabelle unter „Tech­nische Daten“.

Fern­glas-Test Testergebnisse für 31 Fern­gläser 2019 bis 2022

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Profilbild Stiftung_Warentest am 13.07.2023 um 11:07 Uhr
Anregungen

@Auorus: Für die Bewertungen der Schadstoffe haben wir Produktbestandteile untersucht, die länger mit der Haut in Kontakt kommen also Gehäuse, Augenmuschel, Trageriemen. Die schadstoffbelasteten Teile wurden in der Tabelle explizit genannt, auch wenn beispielsweise Gehäuse und Augenmuschel belastet waren, dazu gibt es Informationen in den Fussnoten unter der Tabelle.
Das Fernglas Steiner Skyhawk 4.0 haben wir in 2019 untersucht und hier PAK im Tragegurt nachgewiesen. Im Jahr 2022 haben wir die schadstoffbelastete Geräte aus 2019 nachgeprüft und konnten bestätigen, dass nun die Gurte mit Blick auf Schadstoffe unbedenklich sind.
Bei der Auswahl der Testprodukte orientieren wir uns im Wesentlichen an der Marktbedeutung der Ferngläser. Für künftige Untersuchungen nehmen wir gerne Anregungen für bestimmte Produkte auf.
Das Problem der klebrigen Kunststoffoberflächen tritt in der Regel nach längerer Zeit. Dieses Phänomen ist in unserer Untersuchung nicht aufgetreten, bei keinem der getesteten Modelle.

Auorus am 10.07.2023 um 21:27 Uhr
Anregungen Fortsetzung 2

5. Wie konnte die Haltbarkeit vom Canon 10×30 IS II für »sehr gut« befunden werden, obwohl es bei diesem Glas ein bekanntes Problem ist, dass sich die Oberfläche in eine klebrige Masse auflöst? Dazu gibt es viele Berichte und der Canon-Kundendienst spricht von nicht behebbaren Problemen mit den Weichmachern. Das hätte bei einem simulierten Test auf Umwelteinflüsse doch auffallen müssen und ist eigentlich die Kernkompetenz von Stiftung Warentest.
Anfang 2023 wurde hier sogar ein Artikel veröffentlich, bei dem es um das Bekämpfen von klebrigen Kunststoffoberfllächen geht. Im Artikelbild ist exakt das Canon-Glas abgebildet, so als wäre es am Ende doch aufgefallen. (https://www.test.de/Schmierfilm-auf-Kunststoffen-So-werden-klebrige-Oberflaechen-wieder-glatt-5952486-0/)
Grüße

Auorus am 10.07.2023 um 21:25 Uhr
Anregungen Fortsetzung

3. Warum wurde nur auf drei Schadstoffgruppen getestet, obwohl es noch andere Problemstoffe gibt? Bspw. zinnorganische Verbindungen oder Nitrosamine. In anderen Tests hat auch Stiftung Warentest auf diese Stoffgruppen untersucht und ich finde die fehlen hier auch, schließlich drückt man ein Fernglas sogar an die Augenlieder.
4. Ich finde die Auswahl der Gläser nicht so gelungen. Es sind von einzelnen Herstellern mehrere verschiedene Modelle enthalten. Hätte man da nicht besser noch Gläser anderer Hersteller nehmen können? Bspw. Kowa oder DDOptics. Auch gibt es teils Gläser mit einer helleren Armierung (Bresser Wave), vielleicht sind die dadurch nicht so sehr mit PAKs belastet.

Auorus am 10.07.2023 um 21:24 Uhr
Anregungen

Ich habe mehrere Anmerkungen (in mehreren Kommentaren, dank Zeichenlimit):
1. Die Übersicht der Schadstoffgehalte könnte besser sein. Bei den Gläsern mit Fußnote »im Tragegurt«, ist nicht klar, wie gut der Rest abgeschnitten hat. Beim »Steiner Skyhawk 4.0« bspw. würde ich gerne wissen, wie gut Armierung und Augenmuscheln abgeschnitten haben. Hätten diese alleine die Note »sehr gut« bekommen?
Ich rege an, die Schadstoffgehalte der einzelnen Komponenten in separaten Zeilen aufzulisten und separat zu bewerten (und gerade bei Gläsern mit lediglich Schadstoffen in den austauschbaren Gurten, auch die optischen Eigenschaften zu bewerten).
2. Warum wurden nicht alle Komponenten der Ferngläser auf Schadstoffe getestet? Neben Armierung, Augenmuscheln und Tragegurt hat ein Fernglas meist noch ein gummiertes Drehrad für die Fokussierung, und Schutzdeckel. Ebenfalls wurden die Taschen nicht getestet, wobei dort insbesondere ebenfalls im Tragegurt Schadstoffe sein könnten.

NLieblein am 10.02.2023 um 07:13 Uhr
Stiftung Warentest ... mangelhaft!!!

Bisher war der Eindruck von Stiftung Warentest immer positiv aber einfach keinen Test durchzuführen wenn ein Glas bei einer Kategorie durchfällt ist einfach nur Bevormundung.
Sich damit rauszureden, dann im Überblick darauf hingewiesen wird ist traurig, denn man findet nirgends eine Übersicht, welche Gläser betroffen sind und kauft einen Test um fest zustellen, dass etliche Marken einfach nicht komplett beurteilt werden.
4,90 € zum Fenster rausgeschmissen ... dies war der letzte Test, den ich mir hier gekauft habe.
Gruß Norbert