Fisch­stäbchen im Test

So haben wir getestet

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Im Test: 19 Produkte, darunter 11 Fisch- sowie 4 Back­fisch­stäbchen und 4 vegane Varianten nach Art eines Fisch­stäbchens. Einge­kauft haben wir im August und September 2023. Die Preise erfragten wir im Dezember 2023 bei den Anbietern.

Sensorisches Urteil: 45 %

Alle Stäbchen bereiteten wir mit einem Esslöffel Öl in einer beschichteten Pfanne zu – angelehnt an die Zubereitungs­hinweise. Fünf geschulte Prüfpersonen verkosteten die anonymisierten Produkte unter gleichen Bedingungen. Sie beschrieben Aussehen, Geruch, Geschmack sowie Textur und Mund­gefühl. Auffällige oder fehler­hafte Produkte prüften sie mehr­mals. Der erarbeitete Konsens war Basis der Bewertung. Zudem untersuchten wir die präparierten Produkte visuell auf Fisch­mus und Gräten. Fisch­mus
fanden wir nicht und nur in Einzel­fällen eine große Gräte (Fehler­gräte), was bei „praktisch grätenfreien“ Produkten toleriert wird.

Alle sensorischen Prüfungen wurden in Anlehnung an die Methode L 00.90–22 der Amtlichen Samm­lung von Unter­suchungs­verfahren (ASU) nach Paragraf 64 Lebens­mittel- und Futtermittel­gesetz­buch (Allgemeiner Leitfaden zur Erstellung eines sensorischen Profils) durch­geführt.

Schad­stoffe: 20 %

Wir prüften auf Blei, Kadmium, Queck­silber, auf 3-MCPD-Fett­säureester (berechnet als 3-MCPD) sowie Mineral­ölkohlen­wasser­stoffe, Chlorat und perfluorierte Alkyl­substanzen.

Folgende Methoden setzten wir ein:

  • Blei, Kadmium und Queck­silber nach ASU-Methode mittels Massenspektrometer mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS).
  • 3-MCPD-Fett­säureester in Anlehnung Methode der Deutschen Gesell­schaft für Fett­wissenschaft (DGF).
  • Mineral­ölkohlen­wasser­stoffe in Anlehnung an Din-EN-Methode.
  • Chlorat mittels Flüssig­keit­schromato­graphie mit Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS).
  • Perfluorierte Alkyl­substanzen (PFAS) mittels Flüssig­chromato­graphie mit Tandem-Massenspektrometrie (HPLC-MS/MS).

Ernährungs­physiologische Qualität: 10 %

Wir berechneten den Beitrag verschiedener Portions­größen als Teil einer Haupt­mahl­zeit für drei Alters­gruppen: 90 Gramm für Kinder von 4 bis 6, 150 Gramm für Kinder von 7 bis 9 und 225 Gramm für Erwachsene von 25 bis 50 Jahren. Dafür analysierten wir Nähr­stoffe wie etwa Fett­gehalt nach Pfannen­zubereitung, Fett­säurespektrum, Salz und Jod. Wir orientierten uns an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Folgende Methoden setzten wir ein:

  • Rohprotein in Anlehnung an ASU-Methode
  • Gesamt­fett, jeweils vor und nach Zubereitung mit einem Esslöffel Speiseöl in der Pfanne, in Anlehnung an ASU-Methode.
  • Fett­säurespektrum gemäß DGF-Methoden.
  • Trockenmasse/Wasser­gehalt in Anlehnung an ASU-Methode.
  • Asche in Anlehnung an ASU-Methode.
  • Kohlenhydrate und physiologischer Brenn­wert berechnet.
  • Natrium gemäß ASU-Methode.
  • Jod gemäß ASU-Methode.

Mikrobiologische Qualität: 5 %

Je eine Packung prüften wir auf die Gesamt­keimzahl nach Din-EN-Methode, nach ASU-Methoden auf die Krank­heits­erreger Salmonellen und präsumtiver Bacillus cereus sowie auf die Hygiene- und Verderb­niskeime E.Coli und koagulase-positive Staphylokokken.

Nutzungs­freundlich­keit der Verpackung: 5 %

Drei Prüf­personen testeten die Hand­habung (Öffnen, Entnehmen, Wieder­verschließen). Wir bewerteten den Verpackungs­aufwand und erfassten die Entsorgungs­hinweise.

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Deklaration: 15 %

Wir beur­teilten, ob die Angaben auf der Verpackung lebens­mittel­recht­lich voll­ständig und korrekt sind. Wir prüften auch Werbeaussagen und Zubereitungs­hinweise. Drei Fach­kundige bewerteten Leserlich­keit und Über­sicht­lich­keit.

Weitere Unter­suchungen

Die Stäbchen mit Fisch untersuchten wir auf die Fisch­art sowie auf Nema­toden. Vegane Produkte prüften wir auf tierische Bestand­teile (Fisch, Rind, Schwein, Huhn). Aromaa­nalysen führten wir nur bei den Produkten durch, die natürliches Aroma im Zutaten­verzeichnis angeben. Sojahaltige Zutaten analysierten wir auf gentech­nisch veränderte Bestand­teile. Zudem bestimmten wir bei jedem Produkt im Test pH-Wert, Glycidylester- und Perchlorat­gehalte. Alle Ergeb­nisse waren unauffäl­lig.

Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Ab der Note Ausreichend im Schad­stoff­urteil werteten wir das Qualitäts­urteil ab. Je schlechter die Urteile, desto stärker war der jeweilige Abwertungs­effekt. Lautete das Urteil für Deklaration Ausreichend, werteten wir das Qualitäts­urteil um eine halbe Note ab.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 31.05.2024 um 08:22 Uhr
    geschultes Personal, Zubereitungsart

    @MST79: Bei unseren Prüfpersonen handelt es sich um ausgebildete Lebensmittelsensoriker. Diese können im Gegensatz zu Laien Sinneseindrücke mit hoher Intensität wahrnehmen und diese in ein spezifisches Beschreibungsvokabular "übersetzen". Damit können sie Produktmerkmale sicher und präzise beschreiben. Die Sinnesorgane eines Geschmacksexperten sind ein "Messinstrument" das Fehler und Verfälschungen im Produktprofil aufspürt, die der normale Endverbraucher oft nicht wahrnehmen kann.
    Um die Bildung von 3-MCPD Fettsäureestern beim Braten zu vermeiden, sollten die Brattemperatur 175°C nicht überschritten werden. Anzeichen dafür, dass ein Öl zu heiß oder zu lange erhitzt wurde, sind verstärkte Rauchentwicklung, die Farbe des Öls wird dunkler, das Öl beginnt zu schäumen.

  • MST79 am 30.05.2024 um 12:48 Uhr
    Geschultes Personal

    In dem Artikel schreiben Sie: "[...] Fünf geschulte Prüfpersonen verkosteten die anonymisierten Produkte [...]".
    Worin, was und wie wird geschult?
    MfG

  • MST79 am 30.05.2024 um 12:38 Uhr
    Zubereitungsart

    SgDuH,
    in dem Artikel wird auf mgl. krebserregende Stoffe hingewiesen, die entweder bei der "[...] Raffination der einge­setzten Frittieröle [...]" entstehen oder "[...] produktions­bedingte Ursachen[...] " haben und "[...] aus dem Schmieröl der Produktions­anlagen stammen." könnten.
    Hinweise sind top!
    Die Raffination ist m. E. ein vorgelagerter Prozess, sodass Fst-Hersteller/ Verbraucher keinen Einfluss darauf haben. (Sicherlich gibt es bzgl. der Schadstoffe auch Unterschiede bei den jeweiligen Ölen, wobei Sonne/ Raps aufgrund von Rauchpunkt/ neutr. Geschmak/ Kosten usw. besser geeignet sind?)
    Vermutlich wurden die Öle der Fst vor dem Braten getestet?
    Auf den Verpackg. sind mind. 2 Zubereitungsmeth. angegeben - Pfanne, Ofen, (Frit.).
    Sie wählen die Pfanne in der "[...] beim Zubereiten zu Hause, [...] die Ester auch entstehen [...], insbesondere beim Braten in sehr heißem Öl."
    Es fehlt mir die Vergleichbarkeit der Zubereitungsmeth.!
    WurdeNachDerZub.AufSchadstoffeGetestet?
    MfG

  • RedSubmarine am 21.03.2024 um 01:56 Uhr
    Der letzte Fischstäbchen Test war vor 16 Jahren!!!

    Im Jahr 2008, also im Jahr 3 der Kanzlerschaft von Frau Merkel, testete Stiftung Warentest das letzte Mal Fischstäbchen. Also vor 16 Jahren! So lange dauerte die Kanzlerschaft von Helmut Kohl bzw. von Angela Merkel.
    Über die Jahre wurde Stiftung Warentest immer wieder von Lesern aufgefordert, einen neuen Fischstäbchen Test durchzuführen. Dieser Wunsch wurde immer wieder geflissentlich von Stiftung Warentest ignoriert.
    Jetzt im Jahr 2024 wurde nochmal getestet. Wie nachhaltig ist das?
    Der nächste Fischstäbchen Test ist dann im Jahr 2040...
    Weitere Funfacts:
    - Der letzte Akku-Ladegeräte Test ist aus dem Jahr 2003. Also vor 21 Jahren.
    - Reiskocher wurden von Stiftung Warentest noch nie getestet.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 26.02.2024 um 15:26 Uhr
    Fischstäbchen

    @I.Hauptfleisch: Es freut uns, dass Sie unseren Fischstäbchen-Test begrüßen. Allerdings geht von keinem Produkt eine unmittelbare Gesundheitsgefährdung aus, also von Gift kann an dieser Stelle nicht die Rede sein. Die Ergebnisse unserer Untersuchung gelten nur für die untersuchten Fischstäbchen und können nicht auf andere Produkte übertragen werden.