
Lippenpflege im Test. In 30 Stiften und Cremes haben wir nach kritischen Stoffen auf Mineralölbasis gefahndet. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Labello, Blistex und Co: Anders als im vorigen Lippenpflege-Test sind viele Produkte frei von umstrittenen Mineralölbestandteilen – aber eben nicht alle.
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Testergebnisse für 30 LippenpflegeprodukteLippenpflegeprodukte im Test
Vor allem in der kalten Jahreszeit leiden viele Menschen unter spröden Lippen. Regelmäßiges Eincremen kann davor schützen. Wer häufig Mittel zur Lippenpflege verwendet, verschluckt allerdings auch einiges davon. Daher ist es wichtig, dass die Produkte keine Stoffe enthalten, die der Gesundheit schaden könnten, wenn sie über den Mund direkt in den Körper gelangen.
Die Stiftung Warentest hat 30 Lippenpflegestifte und -cremes im Labor untersuchen lassen, darunter bekannte Marken und Eigenmarken des Handels. Sieben Produkte sind zertifizierte Naturkosmetika. Wir wollten wissen, ob die Produkte kritische Mineralölbestandteile enthalten – wie es im vorigen Lippenpflege-Test 2017 meist der Fall war. Erfreulich: Diesmal können wir viele Lippenpflegestifte empfehlen, einige davon gibt es schon für wenig Geld. Mit unseren Testergebnissen finden Sie ein Lippenpflegemittel, das Sie bedenkenlos verwenden können. Welche Sie besser im Regal stehen lassen, erfahren Sie auch.
Warum sich der Lippenpflege-Test für Sie lohnt
Testergebnisse
Von den 30 getesteten Lippenpflegemitteln kommen 20 ohne mineralölbasierte Inhaltsstoffe aus. Ins Labor schickten wir Lippenstifte, Lippenbalsam und Lippencremes von Marken wie Labello, Blistex oder Rituals, Eigenmarken von Drogerien und Discountern sowie Apothekenprodukte wie Bepanthol oder La Roche Posay. Die Preisspanne ist mit 0,99 Euro bis 26,90 Euro je 10 Gramm sehr groß.
Die beste Lippenpflege für Sie
Sie erfahren, von welchen Lippenpflegemitteln die Stiftung Warentest sicherheitshalber abrät, weil sie kritische Mineralölbestandteile enthalten – und welche frei von diesen kritischen Stoffen sind. Unsere Ergebnisse können Sie gezielt durchsuchen, etwa nach zertifizierter Naturkosmetik, Ihrem Lieblingsprodukt oder dem Preis.
Kaufberatung
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte bestimmte Inhaltsstoffe in Lippenpflegemitteln meiden. Wir erklären, warum – und haben aufgelistet, welche Stoffe das sind. Mit unserer Checkliste können Sie zudem die auf der Packung benannten Inhaltsstoffe von Produkten prüfen, die nicht im Test sind.
Heftartikel als PDF
Nach dem Freischalten erhalten Sie neben den Testergebnissen den Heftartikel aus test 10/23 zum Download.
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Testergebnisse für 30 LippenpflegeprodukteKritische Inhaltsstoffe in 10 von 30 Lippenpflegeprodukten
In einem früheren Test 2017 enthielt die Mehrzahl der Lippenpflegeprodukte kritische Mineralölbestandteile. Bestimmte Mineralölkohlenwasserstoffe wie etwa Mosh (Mineral oil saturated hydrocarbons) reichern sich möglicherweise im Körper an. Gesundheitliche Folgen sind bisher nicht abschließend geklärt. Moah (Mineral oil aromatic hydrocarbons) mit speziellen chemischen Strukturen können das genetische Material der menschlichen Zellen verändern und Krebs verursachen.
Unser aktueller Test zeigt, dass viele Anbieter auf unsere Kritik von damals reagiert und ihre Rezepturen inzwischen umgestellt haben: 20 von 30 Stiften und Cremes für die Lippen können wir jetzt empfehlen. Sie kommen ohne kritische Mineralölbestandteile aus. Auf ein Drittel im Test – darunter auch bekannte Marken und teurere Produkte – trifft dies jedoch nicht zu.
Tipp: Schon vor dem Freischalten können Sie alle getesteten Lippenpflegemittel sehen und zum Beispiel danach filtern, ob es sich um zertifizierte Naturkosmetik handelt.
Lippenpflege im Test: Kein Titandioxid gefunden
Auf den Verpackungen müssen die Anbieter angeben, welche Inhaltsstoffe sie einsetzen. Sind bestimmte Inhaltsstoffe auf der Packung angegeben, weist dies darauf hin, dass kritische Mineralölkohlenwasserstoffe enthalten sind. Die Stiftung Warentest rät aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes dazu, diese Inhaltsstoffe zu meiden – wir haben sie in einer Checkliste für den schnellen Überblick zusammengefasst.
Tipp: Auch dekorative Lippenstifte haben wir bereits auf kritische Stoffe getestet. Alle Produkte enthielten Titandioxid, das wir als Schadstoff einstufen. In den Lippenpflegestiften im aktuellen Test spielt Titandioxid dagegen keine Rolle.
Lippenpflegestift und Lippenbalsam machen nicht süchtig
Einen klassischen Testsieger küren wir im aktuellen Test nicht. Wir haben keine Noten vergeben. Denn wie gut die Stifte und Cremes die Lippen pflegen, prüften wir nicht. Klar ist, dass der Fettfilm, den die Produkte erzeugen, für ein gepflegtes Hautgefühl sorgt. Ohne Lippenbalsam wird die Haut dagegen als unangenehm trocken und gespannt wahrgenommen. Wer immer wieder nachcremen möchte, ist nicht etwa süchtig nach den Produkten. Es handelt sich vielmehr um einen Gewöhnungseffekt. Und der ist unbedenklich.
Tipp: Spezielle Lippenpflegemittel mit UV-Filtern haben wir nicht im Test. Aber auch die Lippen brauchen Schutz vor schädigender UV-Strahlung. Für einen wirksamen UV-Schutz für Ihre Lippen kommen auch klassische Sonnenschutzmittel infrage.
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Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
Ich benutze diesen Stift seit mindestens 10 Jahren. Immer wieder probiere ich auch andere Produkte, aber nicht kommt an diesen Lippenpflegestift auch nur annnähernd ran.
Danke Weleda!
@Astale: Der Lichtschutzfaktor von 30 wurde hinsichtlich des UVB-Schutzes eingehalten. Gemäß einer EU Richtlinie von 2006 müssen Sonnenschutzprodukte mindestens 1/3 UVA-Schutzwirkung in Relation zum ausgelobten Lichtschutzfaktor aufweisen. Hierbei zeigten sich deutliche Abweichungen für den Sebamed-Stift (Relation von rund 1/8). (Ko/PF)
Hallo,
ihr habt ja den Sebamed-Stift abgewertet, da er nicht den versprochenen Sonnenschutzfaktor (SPF30) eingehalten hat. Welchen Faktor hat er denn in etwa erreicht?
Vielen Dank!
Guten Tag,
Schade, dass der Bepanthol Lippenpflegestift nicht auch getest wurde, da er auch Sonnenschutz verspricht.
Man sollte darauf aufmerksam machen, dass der Lipstick nämlich Ozokerite enthält und somit (voraussichtlich) nicht empfehlenswert ist. Ich finde, dass Bepanthol/Bayer da sehr großzügig mit dem Testsiegel auf seiner Seite umgeht! Wer nicht genau liest, könnte beide Produkte für empfehlenswert halten.
Mit freundlichen Grüßen
StR