Wäschetrockner im Test

Trock­nerwissen – von Flusenfilter bis Wärmepumpe

Datum:
  • Text: Meike Rix
  • Wissenschaftliche Leitung: Dr. Axel Neisser
  • Leitung Faktencheck: Dr. Claudia Behrens

Wärmepumpen machen Wäschetrockner spar­samer. Hier lesen Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Anschaffung, Technik, Verbrauch und Pflege von Wäschetrock­nern.

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Wäschetrockner: Ihre Fragen, unsere Antworten

Was sagt mir das Energielabel auf der Maschine?

Bis Juli 2025 stand auf dem EU-Energielabel A+++ für die beste Effizienz. Damit gekenn­zeichnete Wäschetrockner brauchten oft am wenigsten Energie − bis zu einem Viertel weniger als A++-Modelle. Nach Waschmaschinen und Geschirrspülern sind jetzt aber auch die Wäschetrockner die Plus-Klassen los.

Die Kategorien auf dem neuen Energielabel reichen von A bis G. Auch ältere Geräte im Handel sind damit inzwischen umge­labelt worden. Mit der neuen Klasse A gibt es bisher nur wenige Modelle, zum Zeit­punkt des Einkaufs für unseren aktuellen Test waren sie noch nicht im Handel. Aber auch B und C liegen im grünen Bereich des Labels und stehen nach jetzigem Stand der Technik für nied­rigen Strom­verbrauch.

Wäschetrockner in den schlechtesten neuen Klassen F und G werden derzeit nur noch abver­kauft. Neu auf den Markt bringen dürfen Anbieter Geräte mit so schlechter Energieeffizienz laut der neuen Ökodesignverordnung nicht mehr.

Tipp: In unserer Testergebnis-Datenbank geben wir für alle Trockner die berechneten Strom­kosten für zehn Jahre Betriebs­dauer an. Sie über­steigen bei einigen Modellen den Kauf­preis des Geräts − schon bei gleich bleibenden Strom­preisen.

Ist es immer spar­samer, die Wäsche auf der Leine trocknen zu lassen?

Fast immer. Im Sommer an der frischen Luft ist die Wäscheleine die beste Variante: Das Trocknen im Freien kostet nichts und schont die Umwelt. Steht im Winter der Wäsche­ständer in der beheizten Wohnung, sinkt durch das Trocknen die Raum­temperatur, sodass die Heizung stärker gefordert ist. Außerdem gilt es dann, häufiger zu lüften, um die Feuchtig­keit aus dem Raum zu bekommen. Sonst kann sich Schimmel bilden.

Trotzdem ist ein Wäsche­ständer güns­tiger als ein Wäschetrockner. Das gilt nicht nur für einen Neubau mit effizienter Heizung und Wärme­rückgewinnung aus der Abluft. Auch für Haus und Heizung mit dem Stan­dard des Jahres 1984 (Gasheizung) haben wir das durchgerechnet. Höchs­tens für sehr schlecht gedämmte Häuser samt ineffizienten Heizungen kann das Trocknen auf dem Ständer insgesamt so viel Energie kosten, dass ein moderner Wäschetrockner spar­samer sein kann.

Kann ich die Wäsche auch im Winter an der frischen Luft trocknen?

Im Winter lässt sich die Wäsche dann relativ gut draußen trocknen, wenn Minusgrade herr­schen. Das Wasser in der Wäsche gefriert zunächst und geht anschließend in den gasförmigen Zustand über. Wichtig: Die Wäsche erst wieder abnehmen, wenn der Vorgang abge­schlossen ist, also wenn die Wäsche nicht mehr steif ist. Sonst kann man sie aus Versehen beschädigen, und richtig trocken ist sie auch noch nicht.

Was ist beim Aufstellen des Gerätes zu beachten?

Zuerst einen Blick in die Sicher­heits­hinweise der Gebrauchs­anleitung werfen. Sonst kann es beispiels­weise dazu kommen, dass dafür unge­eignete Trockner in eine Küchenzeile einge­baut werden – oft auch noch mit entfernter Arbeits­platte. So kann Feuchtig­keit ins Gerät gelangen und Schaden anrichten.

Trockner sollten zudem nie über zeit­schalt­bare oder fern­steuer­bare Steck­dosen abge­schaltet werden. Am Ende des Trockengangs kühlen die Trockner die Wäsche ab. Wird das Gerät dabei zu früh abge­schaltet, kann sich die Wäsche selbst entzünden. Das gilt vor allem für Trockner ohne Wärmepumpe und Abluft­trockner. Sie arbeiten mit besonders hoher Temperatur. Be- und Entlüftungs­öffnungen dürfen außerdem nicht blockiert sein.

Erhöht ein Trockner die Gefahr, dass es im Aufstell­raum schimmelt?

Gute Wärmepumpentrockner geben so wenig Feuchtig­keit in den Raum ab, dass dies kaum Einfluss auf Schimmel­bildung hat. Trotzdem sollten Sie Bad oder Wasch­küche häufig lüften, vor allem wenn dieser Raum klein ist. Am besten jeden Tag Stoß­lüften bei weit geöff­netem Fenster.

Muss ich die Flusenfilter und Flusensiebe tatsäch­lich so oft reinigen?

Ja. Werden die Filter nicht gereinigt, können sich Trocken­zeit und Energieverbrauch mit der Zeit erheblich verlängern und die Geräte Schaden nehmen.

Anhaftende Flusenreste entfernen Sie am besten durch Absaugen mit dem Staubsauger. Auch die Lamellen im Wärmepumpenfach im unteren Bereich des Geräts gilt es regel­mäßig zu reinigen. Einige Trockner haben selbst­reinigende Kondensatoren. Doch einen Arbeits­gang können auch diese ihren Nutze­rinnen und Nutzern nicht abnehmen: Das Flusensieb im Bereich der Tür muss nach jedem Durch­lauf von Hand gesäubert werden.

Wird die Wäsche im Wäschetrockner auch ohne Weich­spüler weich?

Wenn Sie Ihre Wäsche im Trockner trocknen, können Sie oft auf den Einsatz von Weich­spüler verzichten. Im Vergleich zum Aufhängen auf der Leine bietet der Trockner den Vorteil, dass die Wäsche in der Trommel permanent in Bewegung ist und dabei gleich­zeitig von warmer Luft durch- und umströmt wird.

Je nach Material und Verarbeitung gelangt Luft zwischen die Fasern, sodass die Textilien flauschig werden. Auf der Leine geschieht dies primär in einer Richtung, je nachdem, wie der Wind gerade weht. Im Trockner hingegen erfolgt die Durch­strömung ständig aus einer anderen Richtung, was das Einlagern von Luft erleichtert.

Auch die Reibungs­vorgänge der Wäsche­stücke unter­einander tragen dazu bei, dass die Wäsche weich wird. Allerdings tritt dieser Effekt nicht bei allen Textilien gleich auf.

Wie trockne ich mit Daunen gefüllte Textilien am besten im Trockner?

Mit Daunen gefüllte Textilien wie Jacken, Mäntel oder Kissen können ruhig im Trockner getrocknet werden, da die Federn beim Trocknen auf der Leine leicht verkleben. Wichtig ist, den Textilien genug Platz in der Trommel zu lassen, damit sie Bewegung haben. Die Trommel sollte also nicht prall gefüllt sein.

Geben Sie außerdem drei, vier Tennis­bälle dazu. Da die einzelnen Daunen sehr leicht sind, lösen sie sich ohne äußere Einwirkung nur sehr schwer wieder aus einem Klumpen. Die Tennis­bälle sorgen für eine entsprechende mecha­nische Einwirkung von außen.

Lässt sich im Trockner auch Wolle trocknen?

Wolle ist empfindlich. Das gilt besonders für die Kombination aus Wärme und Bewegung. Früher rieten Anbieter daher davon ab, Wolle in den Wäschetrockner zu stecken. Inzwischen bieten einige Geräte Woll­programme, die die empfindlichen Fasern schonen sollen. Bei einigen dreht sich beispiels­weise die Trommel so schnell, dass das Textil an der Trommelwand gehalten wird. Für manche Trockner gibts Körbe für die Woll­textilien.

Was bringen Trock­nerbälle?

„Wunderbälle“, „schont die Umwelt“, „spart 25 Prozent Energie“: Trock­nerbälle aus Plastik oder Wolle sollen die Wäsche besonders locker halten und so die Trocken­zeit verringern. Wir haben die Aussagen per Schnell­test über­prüft: Die getesteten Trocknerball-Sets sparten weder Zeit noch Energie. Die Woll­bälle hatten sogar einen gravierenden Nachteil: Sie flusten stark. Das Flusensieb wird sehr voll, der Wärmepumpenfilter muss öfter gereinigt werden.

Kann ich fühlen, wann die Wäsche fertig ist?

Auch wenn die Wäsche am Ende des Trock­nungs­vorgangs noch feucht wirkt: Manchmal trügt das Gefühl. Wenn die körperwarme Hand in die restfeuchte Trommel greift, bildet sich ein Feuchtig­keits­film auf den Fingern. Also: Ruhig die Wäsche heraus­nehmen.

Wie funk­tioniert ein Trockner mit Wärmepumpe?

Wärmepumpentrockner arbeiten sehr effizient, da sie einiges an Wärme mithilfe eines Kälte­mittel­kreis­laufs im Gerät halten, unsere Grafik zeigt, wie das funk­tioniert:

Warme Luft strömt durch die Trommel mit der nassen Wäsche (1) und nimmt Feuchtig­keit auf. Die feucht-warme Luft wird in den Verdampfer der Wärmepumpe (2) geleitet. Dort nimmt ein Kälte­mittel Wärme aus der Luft auf. Weil die Luft sich abkühlt, kondensiert enthaltener Wasser­dampf. Das Wasser wird aufgefangen. In einem Kompressor (3) wird das Kälte­mittel verdichtet. Es heizt sich dadurch weiter auf und gelangt in den Verflüssiger der Wärmepumpe (4). Hier gibt das Kälte­mittel Wärme an die nun entfeuchtete Luft ab und kühlt ab. Die erhitzte Luft wird darauf­hin wieder in die Trommel geleitet – wo der Kreis­lauf von vorn beginnt. Das abge­kühlte Kälte­mittel gelangt über ein Ventil (5) in den Verdampfer und dehnt sich aus.

Wäschetrockner im Test - Preis und Leistung in trockenen Tüchern

© Axel Kock

Wärmepumpentrockner arbeiten mit Kälte­mittel. Warum kann das klima­schädlich sein?

Teil­weise setzen die Anbieter noch klima­schädliche Kälte­mittel wie Tetrafluorethan (R-134a) ein. Dieser Fluorkohlen­wasser­stoff ist ein starkes Treib­hausgas. Sein Treib­haus­potenzial beträgt 1 430, das bedeutet, im Lauf von 100 Jahren wärmt Tetrafluorethan die Erde 1 430 Mal so stark auf wie die gleiche Menge Kohlen­dioxid.

Solange dieses Kälte­mittel nicht in die Umwelt gelangt, ist es unpro­blematisch – weiter unten finden Sie Informationen zur richtigen und einfachen Entsorgung von alten Trock­nern. Eine für die Umwelt nicht so schädliche Alternative ist Propan als Kälte­mittel. Dessen Treib­haus­potenzial liegt bei 3. Die Hersteller der seit 2020 von uns getesteten Trockner setzen über­wiegend dieses Gas ein, vielen auch als Bestand­teil von Campinggas bekannt.

Ist Propangas nicht gefähr­lich?

Trockner mit Propan als Kälte­mittel enthalten maximal 150 Gramm des Gases. Das ist so wenig, dass kein gefähr­liches Gas-Luft-Gemisch entsteht, wenn das Gas entweichen sollte. Wer trotzdem auf Nummer sicher gehen will, sollte eine Mindest­größe für den Aufstell­raum einhalten. Der Anbieter BSH Hausgeräte etwa empfiehlt einen Kubik­meter pro 8 Gramm Propan. Das erfordert 19 Kubik­meter Raumgröße, was etwas mehr als 2 mal 3 mal 3 Metern entspricht. Die Angaben finden sich in der Gebrauchs­anleitung und auf dem Typenschild.

Wie kann ich Trockner umwelt­gerecht und einfach entsorgen?

Entweicht das Kälte­mittel Tetrafluorethan bei der Verschrottung unkontrolliert, ist es extrem klima­schädlich. Daher ist es besonders wichtig, kaputte oder ausgediente Trockner korrekt zu entsorgen.

Kommunale Sammelstellen wie Recycling­höfe nehmen grund­sätzlich kostenfrei Elektroschrott an. Allerdings muss nicht jeder Recycling­hof alle Arten von Elektrogeräten akzeptieren. Es ist also sinn­voll, sich vorher zu erkundigen.

Wenn Sie einen neuen Trockner bei einem Händler mit einer Verkaufs­fläche für Elektrogeräte ab 400 Quadrat­meter kaufen, muss dieser Händler ein Altgerät annehmen und richtig entsorgen. Das Gleiche gilt für Onlineshops mit einer Versand- oder Lagerfläche von mindestens 400 Quadrat­metern. Allerdings dürfen die Onlinehändler auch private Abgabe­partner vor Ort nennen.

Tipp: Erkundigen Sie sich vorher, ob der Onlineshop, bei dem Sie einen Trockner kaufen wollen, das alte Gerät kostenlos bei Ihnen abholt und entsorgt.

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443 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 06.08.2025 um 15:15 Uhr
    Testwunsch Wäschetrockner

    @koetter53: Sie müssen nicht lange warten. In der Ausgabe 09/25 ist ein Testartikel zu Wäschetrocknern (unter Vorbehalt) angekündigt. Die Ausgabe erscheint am 28.08.25 im Handel.

  • koetter53 am 05.08.2025 um 23:13 Uhr
    Neuer Test?

    Sehr geehrte SW, wann bitte erscheint ein neuer Test von Wäschetrocknern -- vielleicht noch in diesem Jahr? Mit Berücksichtigung der neuen Energielabel und neuer Geräte, z.B. von Miele wie die 125 Edition? Mein 5 Jahre alter Trockner Miele TCE 636 WP "Sommerwind" trocknet die Wäsche leider nicht mehr richtig -- sie bleibt halb nass. Ein Techniker von Miele aus Gütersloh konnte aber keinen Fehler an dem Gerät finden. Ebensowenig ein Techniker der örtlichen Firma, bei der ich den Trockner gekauft hatte. Nun bin ich nach den Kosten dafür gefrustet und muss wohl ein neues Gerät kaufen. Ihr Test würde mir bei der Entscheidung sicher helfen. Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
    Freundliche Grüße

  • schamberlain am 08.07.2025 um 21:56 Uhr
    EU-Energielabel

    Die meisten (aber nicht alle) Anbieter haben im Juli 2025 die Energieeffizienzklasse in der Produktbeschreibung auf eine neue Skala angepasst, was aktuell für etwas Verwirrung sorgt.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 10.03.2025 um 11:23 Uhr
    Qualitätssicherung

    @vier56: Beim vergleichenden Warentest wird oft eine Einstückprüfung vorgenommen.
    Bei Auffälligkeiten und schlechten Testergebnissen wird die Prüfung an einem zweiten und teilweise dritten Gerät vorgenommen, um zwei zu eins entscheiden zu können. Wird in der Produktgruppe eine schwankende Qualität der Produkte angenommen, werden auch mehrere Produkte parallel geprüft.
    Gerne nehmen wir Ihre Anregung auf, auch den Kundendienst zu untersuchen.

  • vier56 am 10.03.2025 um 09:58 Uhr
    Qualitätssicherung zentrales Problem

    Wieviele Maschinen desselben Modells testen Sie? Eine Schwalbe macht bekanntlich keinen Sommer. Kundenbewertungen beim großen A... berichten von Maschinen, die defekt geliefert wurden oder innerhalb von 2 Monaten den Geist aufgeben, nie richtig trocknen, im Wollprogramm mit 47° C Pullover schrumpfen lassen ... die Qualitätssicherung ist m.E. ein äußerst wichtiges Testelement, das bei Ihnen komplett unter den Tisch fällt. Außerdem habe ich von der besten Maschine nichts, wenn der Kundendienst unterirdisch ist. Der von AEG scheint nach Lektüre vieler Bewertungen zu den Champions zu gehören, wenn der mangelhafteste gesucht wird.
    Ich kaufe lieber wieder einen generalüberholten Ablufttrockner, weil ich einen Abluft-Kamin habe, sowieso außer Handtüchern alles nur vortrockne und klamm auf Bügel oder Leine hänge. Das reduziert die Flusenbildung enorm und fast alles wird bügelfrei. Ihre positivistischen Testergebnissen reichen mir als Kaufargument nicht aus, weil ... siehe Anfang.