
Überflüssig. Die Trocknerbälle von Wenko (genoppt, links) und Xavax enttäuschen. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Einfach Kugel in den Trockner und Energie sparen, sagt die Werbung. Aber klappt das auch? Wir testeten zwei Trocknerball-Sets. Die erhoffte Wirkung blieb aus.
Zu viel versprochen
„Wunderbälle“, „schont die Umwelt“, „spart 25 Prozent Energie“: Trocknerbälle sollen die Wäsche im Trockner besonders locker halten und so die Trockenzeit verringern. Auf derlei Versprechen wies uns Leser Michael van Allen hin. Doch wie effektiv sind die Bälle wirklich? Wir haben die Aussagen per Schnelltest überprüft. Ernüchternd: Die getesteten Sets aus Plastik oder Wolle sparen weder Zeit noch Energie.
Mit und ohne Bälle getrocknet
Wir machten den Direktvergleich: Trocknen ohne Bälle gegen Trocknen mit Bällen im Standardtrockenprogramm bei voller Beladung des Trockners. Wir wählten ein Referenzgerät mit sehr verlässlichen Ergebnissen bei der Endrestfeuchte aus dem aktuellen Trockner-Test. Dazu kauften wir exemplarisch zwei Produkte: Wenko Trocknerbälle aus Kunststoff (rund 6 Euro für zwei) und Xavax Trocknerbälle aus Wolle (drei Bälle rund 9 Euro). Bei voller Beladung empfiehlt Xavax zwei Sets.
Nicht schneller
2 Stunden 38 Minuten brauchte der Trockner, um acht Kilo Baumwollwäsche schranktrocken zu bekommen. Dank „optimaler Luftzirkulation“ sollte das laut Anbieter mit Trocknerbällen deutlich schneller gehen, Xavax verspricht gar 25 Prozent Zeit- und Energieersparnis. Doch die Wäsche braucht mit Kugeln genauso lang wie ohne – egal, ob flauschige Wollkugeln oder Kunststoffbälle mit Noppen zum Einsatz kommen. Die Wollbälle haben sogar einen gravierenden Nachteil: Sie flusen stark. Das Flusensieb wird sehr voll, der Wärmepumpenfilter muss öfter gereinigt werden.
Nicht sparsam
Kaum einen Unterschied gibt es auch beim Stromverbrauch: 1,18 Kilowattstunden pro getrocknete 8-Kilo-Ladung fallen an, das sind bei 40 Cent pro Kilowattstunde etwa 47 Cent – ob mit Kunststoffball, Wollball oder ganz ohne. Unser Fazit: Überflüssig.
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Habe die Erfahrung gemacht, das zweimaliges Schleudern mit der Waschmaschine erheblich die Feuchtigkeit reduziert bei der Wäsche, vor Benutzung des Trockners. Besonders bei Frottee.
Auch wir haben vor etlichen Jahren Trocknerbälle aus (Nepal-) Wolle gekauft. Aber nicht, um Zeit und/oder Energie zu sparen. Dass das eigentlich nicht funktionieren kann (schon gar nicht bei voller Trommel), kann man sich auch ohne Test klarmachen.
Der Zweck, für den wir die Bälle gekauft haben, ist das Trocknen von Deckbetten und Daunenjacken. Dabei entsteht leicht das Problem, dass die Füllung klumpt und am Ende ungleich verteilt ist. Die Bälle verhindern das, sie sorgen dafür, dass sich die Füllung einigermaßen gleichmäßig verteilt. Bei uns hat das mit 6 Bällen ziemlich gut funktioniert.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Boche
Danke fürs Testen, aber Trockner sind ja schon von Haus aus auf das Lockerhalten der Wäsche ausgelegt. Auch die 20 Jahre alten Geräte haben eine viel größere Trommel als Wäsche geladen werden sollte, drehen in unterschiedliche Richtungen, haben aufwirbelnde Einbauten etc.
Und solange die Trocknerhersteller nicht mit den Energieunternehmen unter einer Decke stecken, ergibt es für sie überhaupt keinen Sinn, an 6-Euro-Beilagen zu sparen, wenn man seine Geräte damit 25 % besser als die der Konkurrenz machen könnte. Da wäre es noch interessant, wie man auf solche Werbeaussagen kommt und ob das rechtlich haltbar ist.
@alpenglow: Wir haben die Kugeln mit einem Referenz-Wäschetrockner, das in unserem letzten Test bei den Trockendurchläufen sehr verlässliche Restfeuchten aufwies, getestet. Natürlich war es ein 8kg-Gerät. Wir testen bei der Beladung und Konditionierung in Anlehnung an die DIN EN 61121, gerade damit wir andere Einflüsse ausschließen. Egal welchen Trockner Sie nutzen: um die Effizienz der Geräte zu nutzen, sollten Sie den Trockner schon voll beladen.
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