Wäschetrockner verursachen in Deutschland mehrere hundert Brände im Jahr. Das sei kein Grund zur Panik, sagt Christoph Türk, Experte für die Brandsicherheit von Haushaltsgeräten. Ihre Besitzer sollten aber vorbeugen.
Testergebnisse für 88 Wäschetrockner

Christoph Türk leitet beim VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut die Tests der elektrischen und der Brandsicherheit von Haushaltsgeräten. © Privat
Warum lösen Trockner häufiger als andere Geräte Brände aus?
Bei Trocknern kommen hohe Temperaturen, Feuchtigkeit sowie brennbare Flusen und Staub zusammen, die ihnen langfristig zusetzen können. Viele der Brände treten daher erst nach mehreren Betriebsjahren auf. Schätzungsweise einige hundert Brände mit Wäschetrocknern kommen pro Jahr zusammen. Panik ist aber unangebracht – es gibt 17 Millionen Trockner in Deutschland. Zudem wurden Sicherheitsanforderungen in den vergangenen zehn Jahren erheblich verschärft.
Woran können sich Interessenten beim Kauf orientieren?
Orientierung bieten Prüfzeichen auf dem Typenschild. Die zeigen, dass Anbieter die Sicherheit ihrer Geräte freiwillig von neutralen Instituten prüfen lassen. Beispiele sind unser VDE- oder das GS-Prüfzeichen. Ob dagegen etwa Dichtungen eine Verflusung des Innenraums zuverlässig verhindern oder ob elektrische Kontakte akkurat sind, können Verbraucher beim Kauf kaum erkennen.
Was sollten Besitzer beim Aufstellen des Geräts beachten?
Testergebnisse für 88 Wäschetrockner
Kunden stellen ihre Wäschetrockner oft selbst auf – vorher sollten sie immer einen Blick in die Sicherheitshinweise der Gebrauchsanleitung werfen. Sonst kann es beispielsweise dazu kommen, dass dafür ungeeignete Trockner in eine Küchenzeile eingebaut werden – oft auch noch mit entfernter Arbeitsplatte. So kann Feuchtigkeit ins Gerät gelangen und Schaden anrichten. Trockner sollten zudem nie über zeitschaltbare oder fernsteuerbare Steckdosen abgeschaltet werden. Am Ende des Trockengangs kühlen die Trockner die Wäsche ab. Wird das Gerät dabei zu früh abgeschaltet, kann sich die Wäsche selbst entzünden. Das gilt vor allem für Trockner ohne Wärmepumpe und Ablufttrockner. Sie arbeiten mit besonders hoher Temperatur.
Einmal in Betrieb, ist die Reinigung das A und O?
Richtig, die regelmäßige Reinigung von Flusensieben und Kondensator ist zentral. Lagern sich Flusen und Staub auf elektrischen Leitern und Kontakten ab, kann es auf Dauer gefährlich werden. Auch von außen sollte kein Staub in den Trockner gelangen – er sollte nicht auf Teppich stehen, die Umgebung rund ums Gerät immer gesäubert werden. Be- und Entlüftungsöffnungen dürfen außerdem nicht blockiert sein.
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@hossa_hoppla: Sie sprechen hier einen Punkt an, der uns seit Jahren beschäftigt. Wo entsprechende Hinweise vorliegen oder wir von vorneherein von Problemen bei der Haltbarkeit ausgehen können, werden selbstverständlich Dauerprüfungen durchgeführt.
Die Effekte, die zur Haltbarkeitsproblemen bei Wäschetrocknern führen, können leider kaum nachgestellt und in einem vertretbaren Zeitrahmen umgesetzt werden. Beispielsweise bei der Verflusung von Sieben handelt es sich um Einsotten von Fusseln und Keimen in feuchtem Milieu, die erst nach längerer Gebrauchszeit auftreten.
Nach unserer Kenntnis gibt es zudem keine belastbare objektive Untersuchungsmethode, die diese Effekte nachstellt und in angemessener Zeit umsetzbar wäre.
Mich würde interessieren ob überhaupt noch die Dauerhaltbarkeit bei den Trocknern geprüft wird. Ich meine früher war das zumindest bei den Waschmaschinen so. Ich habe mir im Handel ein paar preiswerte Geräte von Beko etc. im Vergleich zu Markengeräten von Miele, Siemens etc. angeschaut. Die sehr einfache und teilweise erschreckende Material- und Verarbeitungsqualität spricht für sich. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Geräte länger als ein paar Jahre halten. Insbesondere die Kondensatorreinigung erscheint teilweise abenteuerlich. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollte eine Dauerprüfung stattfinden. Dann gebe es die aus meiner Sicht zu positiven Testurteile für die preiswerten Gerät nicht mehr.
@gunter1222: Da Miele uns die beiden Geräte nicht als Baugleichheit gemeldet hat, haben wir diese vollumfänglich getestet. Das Ergebnis steht für sich – wir betreiben keine Ursachenforschung.
Laut Anbieter ist der Miele Trockner TEF 775 WP baugleich zum Miele TCF 770 WP. Das Modell Miele TWF 760 WP1 ist gleich zum Miele TSF 763 WP.
Laut Miele Kunde Hotline sind die beiden Trockner TEF 775 WP und TWF 760 WP baugleich. Der Unterschied ist einzig die Blendenausführung. Einmal gerade und einmal schräg.
Die Modell Bezeichnung bei Miele ist absolut verwirrend. Im Prinzip gibt es nur 8 Modelle mit unterschiedlichen Blenden.
Meine Frage hierzu: Für die Hotline als auch für die technische Abteilung ist das unterschiedliche Testergebnis nicht nachvollziehbar.
Normalerweise schreibt test doch einen Hinweis auf baugleiche Geräte. Können Sie erklären wieso baugleiche Modelle getestet wurden und unterschiedliche Ergebnisse entstehen? Ggf nach Rückfrage bei Miele?
Vielen Dank im voraus.
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