
Beim Sport. Smartwatches und Fitness-Tracker können Daten wie Herzfrequenz, zurückgelegte Distanz und Kalorienverbrauch erfassen. © Getty Images
Von Ausstattung, Funktionen, Messwerten und Typen: Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um Smartwatches und Fitness-Tracker.
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Testergebnisse für 211 Smartwatches und Fitness-TrackerAlle Fragen im Überblick
- Was versteht man unter dem Trainingsmodus?
- Wie sollte das Armband sitzen?
- Warum sollte das Gerät mit dem Smartphone gekoppelt werden?
- Welche persönlichen Daten brauchen die Uhren?
- Wie werden EKG und Pulsoximetrie genauer?
- Kann ich für genauere Messwerte einen Brustgurt nutzen?
- Wie pflege ich meine Smartwatch?
Die unterschiedlichen Uhrentypen
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Was ist eine Smartwatch?
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Smartwatches erfassen wie Fitness-Tracker sportliche Aktivitäten ihrer Nutzer. Darüber hinaus sind sie aber auch die Außenstelle des Smartphones direkt am Arm. Sie signalisieren etwa den Eingang von Anrufen oder zeigen eingehende Nachrichten an. Manche können auch beim Navigieren helfen oder kontaktlos bezahlen. Je nach Funktionsumfang der Smartwatch muss das Smartphone für bestimmte Anwendungen mitunter gar nicht mehr aus der Tasche genommen werden oder kann ganz zu Hause bleiben.
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Was ist ein Fitness-Tracker?
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Dieses Gerät erfasst dank eines Beschleunigungssensors die Armbewegungen und berechnet daraus die zurückgelegten Schritte sowie die Streckenlänge. Viele Modelle messen auch den Puls und kalkulieren anhand dieser Sensordaten, wie viele Kalorien verbrannt wurden.
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Was unterscheidet eine Hybriduhr von einer Smartwatch?
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Das Display ist ähnlich wie bei einer Smartwatch ganz oder teilweise ein elektronisches Display zur Anzeige von Aktivitätsdaten wie Schritten, Puls oder Kalorienverbrauch. Die Zeit aber zeigen Hybriduhren mittels einer klassischen Quarzuhr und echten, mechanischen Zeigern.
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Was ist eine Sportuhr?
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Mit Sportuhren, auch Laufuhren genannt, können Nutzer individuelle Trainingspläne erstellen und Trainingseinheiten akribisch auswerten. Diese Funktion ist inzwischen auch in viele Smartwatches integriert oder kann über Apps nachgerüstet werden. Einsatzgebiet: Wettkampfvorbereitung ambitionierter Hobbysportler.
Die Funktionen von Smartwatch und Fitness-Tracker
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Was bedeutet Navigation?
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Das ist die Routenführung auf Basis der Satellitenortung. Teils wird dabei eine Karte der Umgebung mit der Route angezeigt. Einfachere Systeme zeigen lediglich Richtungspfeile ohne Karte an.
Es gibt vier große Globale Navigationssatellitensysteme (GNSS), die entsprechende Signale senden: GPS (USA), Glonass (Russland), Beidou (China) und Galileo (EU). Viele mobile Geräte können die Signale mehrerer dieser Systeme auswerten. Die gleichzeitige Auswertung der Daten mehrerer Satellitensysteme erhöht die Genauigkeit der Positionsdaten, aber auch den Stromverbrauch des mobilen Gerätes.
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Wie funktioniert die Pulsmessung?
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Eine LED im Gehäuseboden leuchtet durch die Haut in die Adern. Die Menge des vom Blut reflektierten LED-Lichts variiert mit dem Herzschlag – ein Sensor leitet daraus die Pulsfrequenz ab.
Viele Smartwatches lassen sich zudem per Bluetooth mit optional erhältlichen Brustguten zur Herzfrequenzmessung koppeln (siehe unten).
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Was ist ein EKG?
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Das Kürzel steht für Elektrokardiogramm – die Messung der elektrischen Aktivität des Herzes, etwa um Vorhofflimmern zu erkennen. Viele Kardiologen sind vom Nutzen der EKG-Funktion von Smartwatches überzeugt. Dennoch kann sie keine medizinische EKG-Untersuchung beim Arzt ersetzen.
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Wie wird die Sauerstoffsättigung gemessen?
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Die Messung der Sauerstoffsättigung im Blut, auch Pulsoximetrie genannt, wird unter anderem als Feature für Bergsteiger oder Menschen mit Schlafapnoe beworben. Mit Hilfe von LEDs wird gemessen, wie das Verhältnis von mit Sauerstoff beladenem Blutfarbstoff (Hämoglobin) in den roten Blutkörperchen zum ungesättigten Hämoglobin ist.
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Was passiert bei der Schlafüberwachung?
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Modelle mit Schlafüberwachung zeigen die gesamte Ruhezeit an, viele unterscheiden auch zwischen Tief- und Leichtschlafphase. Dies geschieht unter anderem über die von den Sensoren erfassten natürlichen Bewegungen beim Schlafen.
Messwerte genauer machen
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Was versteht man unter dem Trainingsmodus?
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Im Trainingsmodus kann man unmittelbar vor dem Training einstellen, was für eine Sportart man gerade betreiben möchte (zum Beispiel Laufen, Radfahren oder Schwimmen). Das stellt sicher, dass der Tracker den Trainingsbeginn nicht verpasst und die Sensordaten passend zur gewählten Sportart auswertet. Einige Fitness-Tracker oder Smartwatches erkennen sportliche Aktivitäten auch selbstständig an den Bewegungen des Nutzers und stellen sich entsprechend automatisch ein. Sie erfassen dabei kontinuierlich Sensordaten und zum Beispiel den Standort via Satellitennavigation, um möglichst lückenlos und exakt die Trainingswerte zu berechnen. Diese Automatik kann aber zu weniger korrekten Angaben als bei manuell gestartetem Trainingsmodus führen. Achtung: Im Trainingsmodus verbrauchen Smartwatches viel Energie. Vergessen Sie nicht, ihn nach der Trainingseinheit zu deaktivieren, um den Akku zu schonen.
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Wie sollte das Armband sitzen?
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Auf jeden Fall stramm und, wie etwa Samsung für seine Modelle empfiehlt, zwei Fingerbreit über dem Handwurzelknochen. Entscheidend ist, dass die Rückseite der Uhr immer auf der Haut aufliegt. Lose baumelnde Uhren erfassen den Puls nicht oder nur ungenau. Ebenso wichtig: Das Gerät muss wissen, ob es am rechten oder linken Arm sitzt. Nur so identifiziert es Bewegungen genau. Das kann ihm bei manchen Modellen während der Einrichtung oder später in den Einstellungen mitgeteilt werden.
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Warum sollte das Gerät mit dem Smartphone gekoppelt werden?
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Ohne die Verbindung zu einem Smartphone sind viele Fitness-Tracker und Smartwatches funktionell eingeschränkt – etwa in Bezug auf Telefonate, Kurznachrichten und Musik, aber auch beim Erfassen von Fitnessdaten. So können Modelle ohne integrierten Ortungsdienst (siehe oben) Strecken im Freien entweder gar nicht oder zumindest nur deutlich ungenauer tracken als mit Unterstützung vom Smartphone. Es steuert über sein Navigationsmodul erforderliche Daten bei. Dafür muss es via App gekoppelt sein. Das verbessert die Genauigkeit der Streckenangaben sogar beim Gehen oder Joggen. Die Schrittweite variiert ja mit der Belastung und dem Streckenprofil, sodass ein Fitness-Gerät bei der Distanzmessung mehr oder weniger daneben liegt, wenn es die Distanz ausschließlich über seinen Schrittzähler ermittelt.
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Welche persönlichen Daten brauchen die Uhren?
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Genaue Werte brauchen genaue Angaben: Streckenlänge und Kalorienverbrauch kalkulieren Smartwatches und Fitness-Tracker nur dann halbwegs genau, wenn sie Geschlecht, Größe, Gewicht und Alter der Nutzerin oder des Nutzers kennen. Diese Angaben sollten so präzise wie möglich angegeben und stets aktuell gehalten werden. Wer Gewicht verliert oder zulegt, sollte dies seiner Smartwatch mitteilen. Lediglich beim Alter muss man es nicht ganz genau nehmen: Erforderlich ist nur das Geburtsjahr, nicht das exakte Geburtsdatum.
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Wie werden EKG und Pulsoximetrie genauer?
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Puls und Sauerstoffgehalt des Blutes verändern sich oft schon bei geringer Belastung deutlich. Deshalb sollten die Messungen dieser Werte in Ruhe durchgeführt werden, ohne Bewegungen.
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Kann ich für genauere Messwerte einen Brustgurt nutzen?
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Etliche Uhren und Tracker können zum Beispiel über Bluetooth mit einem Brustgurt gekoppelt werden, der die Herzfrequenz in der Regel genauer ermittelt als der Pulssensor von Smartwatch oder Fitness-Tracker. Insbesondere die schon in Fitnessstudios verbreiteten Marken lassen sich so häufig koppeln. Gelegenheitssportler müssen sich auf diese Weise nicht unbedingt einen teuren Brustgurt anschaffen oder können sie so zunächst im Fitnessstudio ausprobieren, bevor sie sich zum Kauf entscheiden.
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Wie pflege ich meine Smartwatch?
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Schweiß und Schmutz können die Funktion der Sensoren und Ladekontakte beeinträchtigen. Deshalb ist es wichtig, die Smartwatch regelmäßig zu reinigen, insbesondere nach dem Training. Die Pflegehinweise unterscheiden sich von Modell zu Modell. Am besten ist es, sich direkt beim Anbieter zu informieren. Die Hinweise gibt es meist online oder im Benutzerhandbuch.
Die Ausstattung
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Was ist eine eSim?
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Die elektronische Sim-Karte (eSim) ist das Pendant zur Sim-Karte in Smartphones. Hintergrund: Etliche Smartwatches werden optional mit integriertem Telefonmodul angeboten und können dann selbstständig – ohne gekoppeltes Handy – Telefonate und Kurznachrichten empfangen. Die Produktnamen solcher Fitnessgeräte tragen zum Beispiel Zusätze wie „Cellular„ oder „4G“.
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Wofür ist ein NFC-Chip gut?
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Uhren mit eingebautem NFC-Chip ermöglichen das kontaktlose Bezahlen ohne physische Girocard oder Kreditkarte. Allerdings unterstützt nicht jede Uhr jeden Bezahldienstleister. Auch die eigene Bank oder das Kreditinstitut müssen den Service unterstützen: dies sind alle Smartwatches und Fitness-Tracker mit NFC-Chip für kontaktloses Bezahlen.
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Was muss ich beim Wechselarmband beachten?
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Etliche Uhren lassen sich über das Armband personalisieren, wie es in der Werbung so schön heißt. Gegen Aufpreis können Nutzerinnen und Nutzer Armbänder im Design ihrer Wahl erwerben. Für sportliche Aktivitäten muss es aber fest sitzen – Schönheit zählt da weniger. Und Vorsicht: Lederarmbänder machen sich abends bei einem Cocktail besser am Arm als im Schwimmbad oder bei schweißtreibender Aktivität. Da ist ein robustes Kunststoffarmband vielleicht die bessere Wahl.
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Testergebnisse für 211 Smartwatches und Fitness-Tracker-
- Smartwatches analysieren den Schlaf, zeichnen EKGs auf und bestimmen angeblich sogar die fruchtbaren Tage. Manche Werte sind erstaunlich präzise, andere total daneben.
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- Die guten Rudergeräte im Test machen Spaß, sind robust und trainieren mehrere Muskelgruppen. Wer das daheim ausprobieren möchte, muss nicht das teuerste Modell kaufen.
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- Manche Apps sind in den offiziellen App-Stores nicht erhältlich. Wie Sie sie dennoch bekommen, welche Vorteile das hat – und wie Sie damit verbundene Risiken verringern.
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Kommentarliste
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@tatüch: Das Urteil zu Datenschutz und Datensicherheit lässt sich aufklappen und offenbart dann die Bereiche "Schutz von Nutzerkonto und Datenübertragung", bei dem es darum geht, wie gut die Smartwatch vor Versuchen Dritter geschützt ist, persönliche Daten auszulesen. Des Weiteren findet sich das Urteil "Sparsames Erheben von Nutzerdaten", wo wir untersuchen, welche persönlichen Daten überhaupt erhoben werden und inwieweit persönliche Daten im Datenstrom gefunden werden können, die aus unserer Sicht dort nicht hingehören. Zu guter Letzt bewerten wir die Mängel in der Datenschutzerklärung: Verbraucherinnen und Verbraucher haben nach der DSGVO ein Recht darüber aufgeklärt zu werden, welche Daten an wen übermittelt werden, wozu sie genutzt werden, wie lange sie gespeichert werden und welche Rechte man in Bezug auf seine Daten hat. Das werden vermutlich nur wenige lesen, aber es ist immerhin eine gesetzliche Vorgabe, so dass wir hier streng abwerten.
Für bessere Noten müssten Hersteller klare Datenschutzerklärungen liefern, ihre Datensammlung minimieren und adäquat schützen. Das klingt machbar, doch die Realität zeigt: Die meisten befriedigenden Noten gehen auf unzureichend formulierte Datenschutzerklärungen zurück - ein Bereich, in dem mit etwas mehr Sorgfalt durchaus bessere Ergebnisse möglich wären.
Guten Tag!
Nun konnte ich nicht alle Kommentare sondieren – das wäre ja bei test.de nahezu ein Tagewerk, zumal eine E I N F A C H E S U C H F U N K T I O N IM KOMMENTARBEREICH leider immer noch fehlt –, also, vielleicht kamen ja die Fragen hier schon irgendwo auf, dann bitte ich um Nachsicht und entsprechenden Hinweis:
1.) Gibt's eigentlich NUR NOCH CHINESISCHES E-ZEUGS, das – wer weiß das schon so genau – sämtliche Daten des Anwenders in die Heimat spitzelt oder weiß der Herr, wohin ...?
2.) Was konkret bedeutet im Test "Datenschutz und Datensicherheit"; dort schneiden diesbezüglich ja nahezu alle Watschen und Träcker "befriedigend" ab.
Anders gefragt: Was müsste eigentlich anders laufen, damit die Kandidaten mit "Gut" oder gar "Sehr gut" abschneiden?
Freundlich grüßt
tatüch
Kommentar vom Autor gelöscht.
@Ole_M: Bei den Ausstattungsmerkmalen machen wir folgende Angaben: Die Apple Watch 10 hält im „Normalbetrieb“ 57 Stunden durch – im Trainingsmodus 13 Stunden. Die Garmin Fenix 8 hält im „Normalbetrieb“ über 500 Stunden durch – im Trainingsmodus 75 Stunden.
Wer also nicht den ganzen Tag über im Trainingsmodus sind, kommt mit der Apple Watch 10 also auch sehr wahrscheinlich über Tag - aus unserer Sicht eben eine vergleichsweise befriedigende Leistung. Wir messen in verschiedenen Szenarien. Dabei werden die Uhren u.a. von unseren Prüfern getragen, erhalten eine definierte Anzahl von Nachrichten und der Bildschirm wird immer mal wieder für eine festgelegte Zeit aktiviert.
Guten Tag,
ich bin etwas verwundert: Eine Garmin Fenix 8 mit einer Akkulaufzeit von bis zu drei Wochen erhält die Note „gut“ für den Akku, während eine Apple Watch 10 GPS, die im Normalbetrieb gerade einmal etwa 18 Stunden durchhält, mit der Akku-Note „befriedigend“ bewertet wird.
Das erscheint mir nicht nachvollziehbar. Können Sie mir bitte erklären, wie diese Bewertung zustande kommt?
Mit freundlichen Grüßen
Ole M.