Smartwatches und Fitness-Tracker im Test

Fragen und Antworten

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Von Ausstattung, Funk­tionen, Mess­werten und Typen: Wir beant­worten die wichtigsten Fragen rund um Smartwatches und Fitness-Tracker.

Smartwatches und Fitness-Tracker im Test Testergebnisse für 123 Smartwatches und Fitness-Tra­cker

Die unterschiedlichen Uhren­typen

Was ist eine Smartwatch?

Smartwatches erfassen wie Fitness-Tracker sport­liche Aktivitäten ihrer Nutzer. Darüber hinaus sind sie aber auch die Außen­stelle des Smartphones direkt am Arm. Sie signalisieren etwa den Eingang von Anrufen oder zeigen einge­hende Nach­richten an. Manche können auch beim Navigieren helfen oder kontaktlos bezahlen. Je nach Funk­tions­umfang der Smartwatch muss das Smartphone für bestimmte Anwendungen mitunter gar nicht mehr aus der Tasche genommen werden oder kann ganz zu Hause bleiben.

Was ist ein Fitness-Tracker?

Dieses Gerät erfasst dank eines Beschleunigungs­sensors die Armbewegungen und berechnet daraus die zurück­gelegten Schritte sowie die Stre­ckenlänge. Viele Modelle messen auch den Puls und kalkulieren anhand dieser Sensor­daten, wie viele Kalorien verbrannt wurden.

Was unterscheidet eine Hybrid­uhr von einer Smartwatch?

Das Display ist ähnlich wie bei einer Smartwatch ganz oder teil­weise ein elektronisches Display zur Anzeige von Aktivitäts­daten wie Schritten, Puls oder Kalorien­verbrauch. Die Zeit aber zeigen Hybrid­uhren mittels einer klassischen Quarz­uhr und echten, mecha­nischen Zeigern.

Was ist eine Sport­uhr?

Mit Sport­uhren, auch Lauf­uhren genannt, können Nutzer individuelle Trainings­pläne erstellen und Trainings­einheiten akribisch auswerten. Einsatz­gebiet: Wett­kampf­vorbereitung ambitionierter Amateur­sportler.

Die Funk­tionen von Smartwatch und Fitness-Tracker

Was bedeutet Navigation?

Das ist die Routenführung auf Basis der Satelliten­ortung. Entsprechende Signale senden die vier Systeme GPS (USA), GNSS (Glonass, Russ­land), Beidou (China) und Galileo (EU). Viele mobile Geräte können die Signale mehrerer dieser Systeme auswerten. Die gleich­zeitige Auswertung der Daten mehrerer Satelliten­systeme erhöht die Genauigkeit der Positions­daten, aber auch den Strom­verbrauch des mobilen Gerätes.

Wie funk­tioniert die Puls­messung?

Eine LED im Gehäuseboden leuchtet durch die Haut in die Adern. Die Menge des vom Blut reflektierten LED-Lichts variiert mit dem Herz­schlag – ein Sensor leitet daraus die Puls­frequenz ab.

Was ist ein EKG?

Das Kürzel steht für Elektrokardiogramm – die Messung der elektrischen Aktivität des Herzens, etwa zum Erkennen von Vorhofflimmern. Die EKG-Funk­tion von Smartwatches können aber keine medizi­nische EKG-Unter­suchung beim Arzt ersetzen.

Wie wird die Sauer­stoff­sättigung gemessen?

Die Messung der Sauer­stoff­sättigung im Blut, auch Pulsoximetrie genannt, wird unter anderem als Feature für Berg­steiger oder Menschen mit Schlaf­apnoe beworben. Mit Hilfe von LEDs wird gemessen, wie das Verhältnis von mit Sauer­stoff beladenem Blut­farb­stoff (Hämoglobin) in den roten Blutkörperchen zum ungesättigten Hämoglobin ist.

Was passiert bei der Schlaf­über­wachung?

Modelle mit Schlaf­über­wachung zeigen die gesamte Ruhe­zeit an, viele unterscheiden auch zwischen Tief- und Leicht­schlafphase. Dies geschieht unter anderem über die von den Sensoren erfassten natürlichen Bewegungen beim Schlafen.

Mess­werte genauer machen

Was versteht man unter dem Trainings­modus?

Im Trainings­modus kann man unmittel­bar vor dem Training einstellen, was für eine Sport­art man gerade betreiben möchte (zum Beispiel Joggen oder Schwimmen). Das stellt sicher, dass der Tracker den Trainings­beginn nicht verpasst und die Sensor­daten passend zur gewählten Sport­art auswertet. Einige Fitness-Tracker oder Smartwatches erkennen sport­liche Aktivitäten auch selbst­ständig an den Bewegungen des Nutzers und stellen sich entsprechend auto­matisch ein. Sie erfassen dabei kontinuierlich Sensor­daten und zum Beispiel den Stand­ort via Satellitennavigation, um möglichst lückenlos und exakt die Trainings­werte zu berechnen. Diese Auto­matik kann aber zu weniger korrekten Angaben als bei manuell gestartetem Trainings­modus führen. Achtung: Im Trainings­modus verbrauchen Smartwatches viel Energie. Vergessen Sie nicht, ihn nach der Trainings­einheit zu deaktivieren, um den Akku zu schonen.

Wie sollte das Armband sitzen?

Auf jeden Fall stramm und, wie etwa Samsung für seine Modelle empfiehlt, zwei Fingerbreit über dem Hand­wurzelknochen. Entscheidend ist, dass die Rück­seite der Uhr immer auf der Haut aufliegt. Lose baumelnde Uhren erfassen den Puls nur ungenau. Ebenso wichtig: Das Gerät muss wissen, ob es am rechten oder linken Arm sitzt. Nur so identifiziert es Bewegungen genau. Das kann ihm bei manchen Modellen zum Beispiel im Setup mitgeteilt werden.

Warum sollte das Gerät mit dem Smartphone gekoppelt werden?

Ohne die Verbindung zu einem Smartphone sind viele Fitness-Tracker und Smartwatches funk­tionell einge­schränkt – etwa in Bezug auf Telefonate, Kurz­nach­richten und Musik, aber auch beim Erfassen von Fitness­daten. So können Modelle ohne integrierten Ortungs­dienst (GPS und Co) Stre­cken im Freien entweder gar nicht oder zumindest nur deutlich ungenauer tracken als mit Unterstüt­zung vom Smartphone. Es steuert über sein Navigations­modul erforderliche Daten bei. Dafür muss es via App gekoppelt sein. Das verbessert die Genauigkeit der Stre­cken­angaben sogar beim Gehen oder Joggen. Die Schritt­weite variiert ja mit der Belastung und dem Stre­cken­profil, sodass ein Fitness-Gerät bei der Distanz­messung mehr oder weniger daneben liegt, wenn es die Distanz ausschließ­lich über seinen Schritt­zähler ermittelt.

Welche persönlichen Daten brauchen die Uhren?

Genaue Werte brauchen genaue Angaben: Stre­ckenlänge und Kalorien­verbrauch kalkulieren Smartwatches und Fitness-Tracker nur dann halb­wegs genau, wenn sie Geschlecht, Größe, Gewicht und Alter der Nutzerin oder des Nutzers kennen. Diese Angaben sollten so präzise wie möglich angegeben und stets aktuell gehalten werden. Wer Gewicht verliert oder zulegt, sollte dies seiner Smartwatch mitteilen. Lediglich beim Alter muss man es nicht ganz genau nehmen: Erforderlich ist nur das Geburts­jahr, nicht das exakte Geburts­datum.

Wie werden EKG und Pulsoximetrie genauer?

Puls und Sauer­stoff­gehalt des Blutes verändern sich oft schon bei geringer Belastung deutlich. Deshalb sollten die Messungen dieser Werte in Ruhe durch­geführt werden, ohne Bewegungen.

Kann ich für genauere Ergeb­nisse einen Brust­gurt nutzen?

Etliche Uhren und Tracker können zum Beispiel über Bluetooth mit einem Brust­gurt gekoppelt werden, der die Herz­frequenz in der Regel genauer ermittelt als der Puls­sensor von Smartwatch oder Fitness-Tracker. Insbesondere die schon in Fitness­studios verbreiteten Marken lassen sich so häufig koppeln. Gelegen­heits­sportler müssen sich auf diese Weise nicht unbe­dingt einen teuren Brust­gurt anschaffen oder können sie so zunächst im Fitness­studio ausprobieren, bevor sie sich zum Kauf entscheiden.

Wie pflege ich meine Smartwatch?

Schweiß und Schmutz können die Funk­tion der Sensoren und Lade­kontakte beein­trächtigen. Deshalb ist es wichtig, die Smartwatch regel­mäßig zu reinigen, insbesondere nach dem Training. Die Pfle­gehin­weise unterscheiden sich von Modell zu Modell. Am besten ist es, sich direkt beim Anbieter zu informieren. Die Hinweise gibt es meist online oder im Benutzer­hand­buch.

Die Ausstattung

Was ist eine eSim?

Die elektronische Sim-Karte (eSim) ist das Pendant zur Sim-Karte in Smartphones. Hintergrund: Etliche Smartwatches werden optional mit integriertem Telefonmodul angeboten und können dann selbst­ständig – ohne gekoppeltes Handy – Telefonate und Kurz­nach­richten empfangen. Die Produkt­namen solcher Fitness­geräte tragen zum Beispiel Zusätze wie „Cellular„ oder „4G“.

Wofür ist ein NFC-Chip gut?

Uhren mit einge­bautem NFC-Chip ermöglichen das kontaktlose Bezahlen ohne ec- oder Kreditkarte. Allerdings unterstützt nicht jede Uhr jeden Bezahl­dienst­leister. Auch die eigene Bank oder das Kredit­institut müssen den Service unterstützen: alle Geräte mit NFC-Chip für kontaktloses Bezahlen.

Was muss ich beim Wechsel­armband beachten?

Etliche Uhren lassen sich über das Armband personalisieren, wie es in der Werbung so schön heißt. Gegen Aufpreis können Nutze­rinnen und Nutzer Armbänder im Design ihrer Wahl erwerben. Für sport­liche Aktivitäten muss es aber fest sitzen – Schönheit zählt da weniger. Und Vorsicht: Leder­armbänder machen sich abends bei einem Cock­tail besser am Arm als im Schwimm­bad oder bei schweiß­treibender Aktivität. Da ist ein robustes Kunst­stoff­armband vielleicht die bessere Wahl.

Smartwatches und Fitness-Tracker im Test Testergebnisse für 123 Smartwatches und Fitness-Tra­cker

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Vogel.Susann am 04.06.2023 um 15:35 Uhr
Gibt nickelfreie Smartwatches?

Jede 5. bis 10. Person ist wohl in Deutschland von einer Nickelallergie betroffen. Ich würde mir zusätzliche Informationen hierzu wünschen.

Sven.L am 29.05.2023 um 12:41 Uhr
Nickelfrei?

Test sollte um Schadstoff Tests erweitert werden. Z.B. wurde von Samsung bestätigt, dass die Galaxy Watch 5 Nickel enthält.
Welche soll man dann kaufen?

Klippenland am 28.05.2023 um 16:28 Uhr
Es fehlen Gesundheitsfunktionen

Leider werden Gesundheitsfunktionen bei den Tests wenig beachtet. Auch stören Kontozwang oder kostenpflichtige Abos für bestimmte Funktionen. Nach meine Erfahrungen gibt es auch bei Uhren gleichen Typs vom selben Hersteller große Unterschiede in der Genauigkeit von z.B. Schritten, Distanzen, Puls usw. Erprobt hab ich das mit geliehenen Uhren von Samsung, Huawai und Amazfit. Vermutlich werden bei anderen Herstellern auch große Streuungen auftreten.

Thorsten.Maverick am 28.05.2023 um 12:23 Uhr
Nichts zum Kontozwang

Und weiter gibt es nichts zum Kontozwang der Geräte. Ohne Online-Konto beim Anbieter geht nichts. Bei Fitbit bedeutet das, daß man demnächst ein Google Konto benötigt, weil Google Fitbit gekauft hat. Hier geht es um Gesundheitsdaten, die einen besonderen Schutz benötigen. Die Datenschutzerklärung ist irrelevant, weil man die Befolgung sowieso nicht kontrollieren kann.
Ein weiteres Problem ist der Export der Daten. Aus eigener Erfahrung: Weder bei Huawei noch bei Fitbit kann man seine Daten brauchbar exportieren. Einmal Fitbit, immer Fitbit. Man ist an den Anbieter gefesselt.

halsbandschnaepper am 27.05.2023 um 11:33 Uhr
RE: viel versprochen, wenig gehalten

Naja hat Apple einen Schutz vor "Tachykardie" versprochen?
Das glaube ich kaum. Vermutlich nicht. Sich nur auf irgendwelche Technik zu verlassen, ist nie eine gute Idee. Ich bin kein Arzt aber ich vermute dass sie eine Vorerkrankung haben. Und ob diese Krankheit überhaupt immer rechtzeitig von irgendeiner Technik in einer Uhr erkannt werden kann ist auch zu bezweifeln