Sagen wir, wie es ist: Durchfall kann einem ganz schön den Tag vermiesen − und die Nacht gleich mit. Im Urlaub ist er besonders lästig. Aber auch daheim kann man gut darauf verzichten, permanent aufs Klo zu müssen. Meist sind Magen-Darm-Infekte die Ursache.
Rezeptfreie Medikamente sollen bei Durchfall helfen. Die Stiftung Warentest hat 19 häufig verkaufte Mittel unter die Lupe genommen, darunter Tabletten, Kapseln, Pulver und einen Saft. Das Ergebnis: Nur neun Präparate gegen Durchfall sind geeignet. Sie kosten zwischen 2,99 Euro und 15,97 Euro.
Warum sich der Test von Medikamenten gegen Durchfall für Sie lohnt
Testergebnisse
Die Tabelle zeigt detaillierte Bewertungen der Stiftung Warentest für 19 rezeptfreie Medikamente gegen Durchfall – darunter Präparate wie Diarrhoesan, Elotrans, Imodium Akut, Lopedium, Oralpädon, Perenterol, Tannacomp, Vaprino und Yomogi. Die Preise reichen von 2,99 Euro bis 15,97 Euro. Neun Arzneimittel sind geeignet, sechs nur wenig geeignet.
Die besten Medikamente gegen Durchfall für Sie
Die getesteten Durchfall-Medikamente haben verschiedene Wirkmechanismen. Elektrolytmischungen sollen Wasser und Salze ausgleichen, Mittel mit Loperamid den Darm beruhigen, Hefe unter anderem das Wachstum von Durchfallerregern hemmen, medizinische Kohle schädliche Stoffe binden. Ferner im Test: Präparate mit Racecadotril, Pektin oder Tanninalbuminat. Wir sagen, welche Mittel nachweislich nützen.
Tipps und Hintergrund
Im Testbericht sowie in der Tabelle erläutern wir, was die verschiedenen Medikamente bei Durchfall bringen, wie sie richtig angewendet werden, ob sie für Kinder infrage kommen – und welche Warnhinweise zu beachten sind. Außerdem geben wir Tipps, welche Hausmittel bei Durchfall helfen und wie Sie Reisedurchfall vorbeugen und behandeln.
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Mittel gegen Durchfall
Testergebnisse für 19 Mittel bei Durchfall
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Die Auswahl ist ein zufälliger Ausschnitt der Gesamttabelle und nicht sortiert.
Was bei Durchfall hilft
Längst nicht alle Durchfall-Erkrankten brauchen Medikamente. Was allgemein guttut: Ruhe und Schonkost wie Reis, Bananen, Zwieback. Vor allem braucht der Körper aber Ersatz für Wasser und Salze, die durch Durchfall verloren gehen. Dabei hilft es, viel zu trinken – etwa Wasser oder gezuckerten Tee in Kombination mit Salzgebäck.
Im Beitrag stellen wir nützliche Maßnahmen und Hausmittel detaillierter vor. Außerdem erklären wir, was gegen Reisedurchfall hilft und wie Sie im Notfall eine Elektrolytlösung ganz einfach selbst anmischen können, um den Wasser- und Salz-Verlust auszugleichen.
Durchfall kann durchaus gefährlich werden. Ärztliche Hilfe ist daher wichtig, wenn Komplikationen auftreten. Dazu zählen:
Anzeichen einer Austrocknung wie wenig oder dunkler Urin, schlaffe Haut, Schwindel oder Benommenheit
Blut im Stuhl
Fieber
Durchfall, der länger als zwei bis drei Tage anhält oder oft wiederkehrt
Chronischer Durchfall kann verschiedene Ursachen haben – wie eine Lebensmittelunverträglichkeit, eine Darmentzündung oder ein Reizdarmsyndrom. Die Therapie richtet sich nach der genauen Diagnose. Es ist nicht sinnvoll, langfristig ohne ärztlichen Rat rezeptfreie Durchfallmittel zu nehmen.
Fachleute haben für die Stiftung Warentest die aktuelle Studienlage zu vielverkauften rezeptfreien Medikamenten gegen Durchfall ausgewertet. Sie prüften, ob aussagekräftige Untersuchungen zu den jeweiligen Mitteln vorliegen, wie hoch deren Wirksamkeit ist und ob der Nutzen die Risiken überwiegt. Das Vorgehen orientiert sich an den Regeln der evidenzbasierten Medizin. Wie wir dabei im Detail vorgehen, steht im Special So bewertet die Stiftung Warentest Medikamente.
Tipp: Die Stiftung Warentest testet regelmäßig Arzneimittel. Einen Überblick gibt die Themenseite Medikamente.
So sind wir vorgegangen
Im Test: 19 rezeptfreie Arzneimittel, die zur Behandlung von akuten Durchfallerkrankungen, teils auch zur Vorbeugung, oder zum Ausgleich von Wasser und Salzen bei Durchfall zugelassen sind. Die Auswahl basiert auf einer Marktanalyse der am häufigsten gekauften rezeptfreien Medikamente in der Apotheke und im Apotheken-Versandhandel. Da manche Wirkstoffe in vielen verschiedenen Präparaten enthalten sind, wählten wir maximal vier Produktvertreter pro Wirkstoff aus. Dabei berücksichtigten wir – sofern vorhanden – verschiedene Darreichungsformen wie Tabletten, Kapseln oder Pulver. Wir kauften die Produkte im Oktober und November 2024 ein.
Preise
Für die Arzneimittel ermittelten wir die Preise auf Basis der Lauer-Taxe mit Stand vom 1. Juni 2025.
Bewertung
Die Beurteilung erfolgte auf der Basis von wissenschaftlicher Literatur, die dem aktuellen Wissensstand entspricht. Eine Gutachterin suchte nach veröffentlichten Studienergebnissen und prüfte, ob günstige Effekte belegt und der Nutzen und die Risiken aller Mittel ausreichend geklärt sind. Ein Gastroenterologe nahm aus klinischer Sicht die Schlussbegutachtung vor. Unser Vorgehen orientiert sich an den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin.
- Plötzlich Halsweh, Kopfschmerz, Schürfwunde? Da ist eine Hausapotheke Gold wert. Wir nennen günstige und geeignete Mittel, die ins Notfall-Schränkchen gehören.
- Oft verschrieben, aber längst nicht bei jedem Magenleiden sinnvoll: Wer Säureblocker wie Pantoprazol oder Omeprazol langfristig einnimmt, sollte den Einsatz prüfen.
- Pharmariese Bayer möchte Kritik am Magenmittel Iberogast klein halten. Doch die Variante mit Schöllkraut könnte die Leber schädigen. Wir halten sie für wenig geeignet.
5 Kommentare
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Gelöschter Nutzer am 30.06.2025 um 18:34 Uhr
@Thorsten.Maverick
Der pH-Wert von Cola ist leicht sauer. Die Betonung liegt auf leicht. Magensäure ist um Zehnerpotenzen (pH Skale) saurer als Cola. Und ihre Aussage zu Studien ist ebenfalls falsch. Wissenschaftlich relevante Studien werden durch Universitäten oder andere Facheinrichtungen beziehungsweise Wissenschaftler durchgeführt. Etwaige Interessenskonflikte, zum Beispiel entsprechende Geldgeber, müssen offen gelegt werden. Es ist deshalb schlicht eine vollkommen unbelegte Unterstellung, zu behaupten, dass Studien bei billigen oder nicht patentierbaren Wirkstoffen generell so angelegt sind, dass kein positives Ergebnis herauskommen kann.
Bei den Erörterungen zu Cola und Salzstangen fehlt die wichtigste Wirkung der Cola. Sie ist eine sehr starke Säure und tötet deshalb alle Bakterien ab. Genau deshalb ist sie extrem ungesund. Es fehlt Möhrensaft in der Aufstellung. Gilt als wirksames Hausmittel, weil bestimmte Zucker Rezeptoren an den Bakterien blockieren, und sie deshalb nicht an der Darmwand andocken können. Da Sie ja nur Studien auswerten: Studien bei billigen oder nicht patentierbaren Wirkstoffen werden generell so angelegt, daß kein positives Ergebnis herauskommen kann. Ich habe bisher z. B. keine methodisch saubere Studie zu Vitamin D gesehen.
Stark salzige Brühe? Ziemlich "sinnvoll", da dann im Extremfall noch Erbrechen dazukommt oder durch den zu hohen Salzgehalt noch mehr Wasser in den Darm wandern muss. Flüssigkeit ist wichtig - gerade bei Kindern oder älteren Menschen. Durchfall kann durch den Verlust an Wasser zu schweren Kreislaufproblemen führen. Auf jeden Fall würde ich bei solch schweren Durchfällen einen Tag abwarten und spätestens am dritten Tag den Arzt konsultieren. Wenn dann noch anderes dazukommt (wie Fieber, Erbrechen, Kreislaufprobleme), dann umgehend. Auch wenn die Ärzte etwas deppert reagieren. Als Flüssigkeit: einfache Gemüsebrühe, Kräutertee oder Elektrolytmischung. Im Extremfall hilft Loperamid. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass damit der natürliche Reflex des Körpers, Schädigendes schnellstmöglichst zu entfernen, verhindert wird. Gute Erfahrung habe ich gemacht mit Heilerde - nach Extremdurchfällen.
Bei vielen Krankheiten heißt es ja "viel trinken". Bei Durchfall gilt das aber eher weniger. Wenn pures Wasser getrunken wird, verschlimmert das häufig alles nur. Das zusätzliche Wasser wird sehr schnell über den Darm wieder ausgeschieden, und das führt zu einer noch stärkeren Ausspülung von Salzen und Mineralien. Die typische Elektrolyt-Mischung ist sicher kein Fehler (solange man nichts zusätzlich trinkt), hat aber eine eher gemäßgte Salzkonzentration. Am schnellsten wirkt nach meiner Erfahrung eine stark salzige Brühe - löffelweise getrunken - ebenfalls ohne zusätzliche Getränke. Nach meiner Erfahrung normalisieren sich die Salzkonzentrationen im Körper dadurch oft sehr schnell, und dann kann man auch wieder normal trinken. . Einfach mal ausprobieren...
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Der pH-Wert von Cola ist leicht sauer. Die Betonung liegt auf leicht. Magensäure ist um Zehnerpotenzen (pH Skale) saurer als Cola. Und ihre Aussage zu Studien ist ebenfalls falsch. Wissenschaftlich relevante Studien werden durch Universitäten oder andere Facheinrichtungen beziehungsweise Wissenschaftler durchgeführt. Etwaige Interessenskonflikte, zum Beispiel entsprechende Geldgeber, müssen offen gelegt werden. Es ist deshalb schlicht eine vollkommen unbelegte Unterstellung, zu behaupten, dass Studien bei billigen oder nicht patentierbaren Wirkstoffen generell so angelegt sind, dass kein positives Ergebnis herauskommen kann.
Bei den Erörterungen zu Cola und Salzstangen fehlt die wichtigste Wirkung der Cola. Sie ist eine sehr starke Säure und tötet deshalb alle Bakterien ab. Genau deshalb ist sie extrem ungesund.
Es fehlt Möhrensaft in der Aufstellung. Gilt als wirksames Hausmittel, weil bestimmte Zucker Rezeptoren an den Bakterien blockieren, und sie deshalb nicht an der Darmwand andocken können.
Da Sie ja nur Studien auswerten: Studien bei billigen oder nicht patentierbaren Wirkstoffen werden generell so angelegt, daß kein positives Ergebnis herauskommen kann. Ich habe bisher z. B. keine methodisch saubere Studie zu Vitamin D gesehen.
Stark salzige Brühe? Ziemlich "sinnvoll", da dann im Extremfall noch Erbrechen dazukommt oder durch den zu hohen Salzgehalt noch mehr Wasser in den Darm wandern muss.
Flüssigkeit ist wichtig - gerade bei Kindern oder älteren Menschen. Durchfall kann durch den Verlust an Wasser zu schweren Kreislaufproblemen führen. Auf jeden Fall würde ich bei solch schweren Durchfällen einen Tag abwarten und spätestens am dritten Tag den Arzt konsultieren. Wenn dann noch anderes dazukommt (wie Fieber, Erbrechen, Kreislaufprobleme), dann umgehend. Auch wenn die Ärzte etwas deppert reagieren.
Als Flüssigkeit: einfache Gemüsebrühe, Kräutertee oder Elektrolytmischung.
Im Extremfall hilft Loperamid. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass damit der natürliche Reflex des Körpers, Schädigendes schnellstmöglichst zu entfernen, verhindert wird.
Gute Erfahrung habe ich gemacht mit Heilerde - nach Extremdurchfällen.
Bei vielen Krankheiten heißt es ja "viel trinken". Bei Durchfall gilt das aber eher weniger. Wenn pures Wasser getrunken wird, verschlimmert das häufig alles nur. Das zusätzliche Wasser wird sehr schnell über den Darm wieder ausgeschieden, und das führt zu einer noch stärkeren Ausspülung von Salzen und Mineralien.
Die typische Elektrolyt-Mischung ist sicher kein Fehler (solange man nichts zusätzlich trinkt), hat aber eine eher gemäßgte Salzkonzentration. Am schnellsten wirkt nach meiner Erfahrung eine stark salzige Brühe - löffelweise getrunken - ebenfalls ohne zusätzliche Getränke. Nach meiner Erfahrung normalisieren sich die Salzkonzentrationen im Körper dadurch oft sehr schnell, und dann kann man auch wieder normal trinken.
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Einfach mal ausprobieren...
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