Die Luftreiniger im Test sollen Viren, Pollen und Schadstoffe aus der Luft holen. Im Kampf gegen Corona überzeugen vier der sieben. Am besten schützt Filtern plus Lüften.
Das Coronavirus Sars-CoV-2 verbreitet sich vor allem über Aerosole: Gemische aus Luft mit darin verteilten festen oder flüssigen Partikeln, die in der Luft schweben. Große Aerosolpartikel, die zum Beispiel beim Husten oder Niesen entstehen, sinken schnell zu Boden, kleine Partikel – etwa vom Atmen und Sprechen – schweben hingegen viele Stunden in der Luft. Ist eine Person mit dem Coronavirus infiziert, kann sie in kurzer Zeit große Mengen virentragende Aerosole ausatmen. Wirksame Luftreiniger senken die Virenkonzentration auf ein weniger riskantes Niveau. In Kombination mit regelmäßigem Lüften ist der Effekt noch größer.
Warum sich der Luftreiniger-Test für Sie lohnt
Testergebnisse. Bewertungen für sieben aktuelle Luftreiniger, darunter Geräte von Ideal, Philips und Xiaomi. Geprüft wurde unter anderem die Filterwirkung gegen Aerosolpartikel sowie gegen Pollen und – am Beispiel von Formaldehyd – Luftschadstoffe. Die Luftfilter im Test kosten zwischen 171 und 455 Euro. Der Testsieger gehört zu den günstigen Geräten. Zudem erhalten Sie Ergebnisse zu sieben größtenteils noch erhältlichen Luftreinigern aus dem vorigen Test.
Kaufberatung. Berücksichtigen Sie vor dem Kauf auch die jährlichen Betriebskosten für Strom und Ersatzfilter. Die Stiftung Warentest hat die Kosten für jeden Luftreiniger im Test berechnet. Sie reichen von 58 bis 220 Euro pro Jahr.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf die PDF zu den Testberichten aus test 3/2020, test 2/2021 sowie test 1/2022.
Corona: Gute Wirkung mit neuen Filtern
Um die Filterwirkung für Aerosole zu messen, leiteten die Tester Paraffinöltröpfchen mit einem Durchmesser von 0,12 Millionstel bis 1 Millionstel Meter in die Prüfkammer. Sie waren ähnlich groß wie Aerosolpartikel, die das Virus Sars-CoV-2 tragen können. Mit frischen Filtern sammeln alle Geräte in der Luft schwebende Aerosolpartikel gut. Die Messergebnisse aus der Prüfkammer haben wir auf ein Beispielzimmer mit 16 Quadratmetern, 2,50 Meter Höhe und ohne Menschen umgerechnet. In diesem Zimmer sinkt die Konzentration der Paraffinölteilchen in der Luft nach 20 Minuten um 90 bis 96 Prozent. Alle reinigen die Luft in diesem Raum mindestens vier Mal pro Stunde komplett, so wie es Fachleute etwa vom Umweltbundesamt (Uba) für mobile Luftreiniger fordern.
Wirksamkeit der Luftreiniger im Test lässt nach
Im Betrieb lässt die Wirksamkeit der Filter aber nach. Die Tester simulierten eine Alterung von etwa vier bis fünf Monaten. Nur vier Kandidaten sammeln auch mit gebrauchtem Filter Aerosolpartikel noch gut ein. Mit einem Gerät sank die Konzentration virengroßer Partikel in unserem Beispielraum nur noch um 57 Prozent, die Luftwechselrate betrug weniger als zwei Mal pro Stunde.
Lüften und Filtern schützt am besten
Stoßlüften tauscht verbrauchte Luft aus, dauerhaft niedrig bleibt die durch eine infizierte Person entstehende Virenlast, wenn zusätzlich ein geeigneter Luftreiniger eingesetzt wird. CO2-Messgeräte und -Ampeln zeigen an, wann es Zeit zum Lüften ist. Ausreichend Abstand und FFP2-Masken verhindern außerdem direkte Ansteckungen etwa durch die Hustenwolke einer infizierten Person.
Filtersysteme sind meist so aufgebaut: Unter dem Gehäuse fängt ein Vorfilter (1) grobe Fusseln ab. Dann erwischt ein Filter aus feinen Fasern (2) Aerosolpartikel und Pollen. Der dritte Filter (3) mit Aktivkohle soll Gerüche und gasförmige Verbindungen wie Formaldehyd binden.
Neben Aerosolpartikeln entfernen Luftfilter Pollen aus der Luft. Mit dem Testsieger sinkt die Konzentration der Blütenstäube in unserem Beispielzimmer um 95 Prozent in zehn Minuten. Allergiker können damit in der Regel aufatmen.
Tipp: Alle Informationen rund um Heuschnupfen und entsprechende Medikamente und Hilfsmittel lesen Sie im Special Medikamente bei Heuschnupfen.
Laufende Kosten von 58 bis 220 Euro pro Jahr
Die Stromkosten pro Jahr hängen von der täglichen Laufzeit und der jeweiligen Lüfterstufe ab. Mit acht Stunden täglichem Betrieb auf höchster Stufe betragen die Stromkosten zwischen 22 und 60 Euro jährlich. Hinzu kommen die Ausgaben für Ersatzfilter. Die Gebrauchsanleitungen empfehlen sehr unterschiedliche Wechselintervalle der Filter. Ein Anbieter empfiehlt unter Umständen schon nach drei Monaten einen neuen Filter, ein anderer nur alle drei Jahre. Die Betriebskosten für die geprüften Geräte reichen von 58 bis 220 Euro pro Jahr.
Noch erhältliche Luftfilter aus dem vorigen Test
Im vorherigen Test von Luftreinigern im März 2020 hatten wir Filterwirkung der Geräte gegen Pollen, Formaldehyd und Zigarettenrauch geprüft. Der Testsieger von damals ist laut Anbieter unverändert erhältlich. Im Nachtest filterte das Gerät auch Aerosole gut – sogar mit gealtertem Filter.
Video: So testet die Stiftung Warentest Luftreiniger
Luftreiniger sollen gegen Pollen, Aerosole und Schadstoffe in der Luft helfen. Die Stiftung Warentest hat sieben Luftfilter getestet, unter anderem von Philips, Rowenta und Xiaomi. Das Video zeigt die Untersuchung aus test 1/2022.
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Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Draufunddran am 28.01.2023 um 04:22 Uhr
Test des Testsiegers ohne Test des Ersatzfilters
Welche Aussagekraft hat Ihr Test bzgl. der Filterwirkung des Testsiegers, wenn dieser nicht mit einem Filter getestet wurde, den man auch nachkaufen kann?
@mitropa0815: Die von Laserdruckern an die Raumluft abgegebene Partikel gehören zu sogenannten feinen und ultrafeinen Partikeln mit einem Durchmesser zwischen 0,1 und 10 Mikrometer bzw. unter 0,1 Mikrometern. In unserem Test der Luftreinigern haben wir die Effektivität der Geräte beim Filtern von Feinstaub bzw. Aerosolen bewertet, die in etwa der Größen der Leserdruckeremissionen entsprechen. Also achten Sie auf eine gute Bewertung der Geräteleistung beim Filtern von Aerosolen sowohl mit frischen als auch gebrauchten Filtern. Auch die Ergebnisse beim Filtern von Formaldehyd könnten herangezogen werden, da ein Teil der Emissionen von Laserdruckern auch aus flüchtigen organischen Verbindungen besteht.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Welche Aussagekraft hat Ihr Test bzgl. der Filterwirkung des Testsiegers, wenn dieser nicht mit einem Filter getestet wurde, den man auch nachkaufen kann?
Kommentar vom Autor gelöscht.
@mitropa0815: Die von Laserdruckern an die Raumluft abgegebene Partikel gehören zu sogenannten feinen und ultrafeinen Partikeln mit einem Durchmesser zwischen 0,1 und 10 Mikrometer bzw. unter 0,1 Mikrometern. In unserem Test der Luftreinigern haben wir die Effektivität der Geräte beim Filtern von Feinstaub bzw. Aerosolen bewertet, die in etwa der Größen der Leserdruckeremissionen entsprechen. Also achten Sie auf eine gute Bewertung der Geräteleistung beim Filtern von Aerosolen sowohl mit frischen als auch gebrauchten Filtern. Auch die Ergebnisse beim Filtern von Formaldehyd könnten herangezogen werden, da ein Teil der Emissionen von Laserdruckern auch aus flüchtigen organischen Verbindungen besteht.
Kommentar vom Autor gelöscht.
Werden Partikel von Laserdrucker auch gefiltert?