Trump-Crash im Depot Mit dem Pantoffel-Portfolio kommen Sie auch gut durch diese Krise

Datum:
  • Text: Karin Baur
  • Testleitung: Thomas Krüger
Trump-Crash im Depot - Mit dem Pantoffel-Portfolio kommen Sie auch gut durch diese Krise

Entspannt trotz Crash. Wer ein passendes Pantoffel-Portfolio hat, muss bei den täglichen Börsen­nach­richten nicht nervös werden. © Getty Images / Todd Pearson, Stiftung Warentest (M)

Zahlreiche Anleger sparen mit dem Pantoffel-Portfolio – unserer erfolg­reichen Investment-Strategie. Nach dem Kurs­sturz fragen sich viele: Wie krisen­fest ist das Depot?

Das Pantoffel-Portfolio ist unsere Anlage-Empfehlung für Bequeme. Es besteht aus zwei Teilen – einem Rendite­baustein mit Aktienfonds und einem Sicher­heits­baustein mit Zins­anlagen. Wie groß der Rendite­baustein sein soll, hängt vom Risiko­typ ab. Aus unserer Sicht dürfte für die meisten das ausgewogene Portfolio mit einer Fifty-fifty-Mischung passen. Wir raten, es mit güns­tigen Index-ETF zu bestü­cken, börsen­gehandelten Indexfonds.

Das Pantoffel-Portfolio hat viele Krisen gemeistert

Aus der Taufe gehoben haben wir das Pantoffel-Portfolio im April 2013. Seither hat es schon einige Krisen über­standen – gut über­standen. Wer beispiels­weise direkt vor Beginn der Corona-Krise ein ausgewogenes Portfolio einge­richtet hätte und prompt in den Pandemie-bedingten Crash geraten wäre, könnte sich jetzt fünf Jahre später über eine Rendite von 4,9 Prozent pro Jahr freuen.

Auch auf lange Sicht – in diesem Fall haben wir die Verläufe der Vergangenheit simuliert – hat sich unsere Anla­gestrategie bewährt. Auf 30 Jahre liegt das ausgewogene Depot bei 6,9 Prozent Plus pro Jahr, und das trotz mehrerer großer Krisen wie dem Platzen der Dotcom-Blase oder der welt­weiten Finanz­krise nach dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman.

Keine Angst vor dem Einstieg

Ein Einstieg direkt vor einem Crash – das ist natürlich ein denk­bar ungüns­tiger Zeit­punkt. Wahr­scheinlich haben nicht viele Anle­gerinnen und Anleger so viel Pech. Doch die Angst davor ist weit verbreitet.

Nicht wenige schieben daher ihren Fonds­kauf lange Zeit auf. „Die Börsen laufen gerade so gut. Wer weiß, vielleicht kommt bald ein Einbruch – da warte ich lieber noch.“ Diesen Satz bekommen wir oft zu hören. Meistens ist Aufschieben aber keine gute Taktik.

Eine Idee, dieser Angst zu begegnen, wäre scheibchen­weise einzusteigen statt alles auf einen Schlag zu investieren. Wer beispiels­weise 12 000 Euro anlegen will, könnte in zwölf Monaten hinter­einander jeweils 1 000 Euro investieren – wie bei einem kleinen Sparplan. Wie erfolg­reich das ist, haben wir im Beitrag Der richtige Einstiegszeitpunkt genauer untersucht.

Diese Renditen gabs bei einem Einstieg direkt vor einer Krise

Die Tabelle unten kann einem die Angst nehmen: Selbst bei einem Investment zum schlechtest möglichen Zeit­punkt sind noch ordentliche Renditen möglich – allerdings musste man mitunter auch länger darauf warten. Wir haben dazu einen Einstieg vor verschiedenen Krisen untersucht. Gleich, ob man direkt vor dem Platzen der Dotcom-Blase, der Finanz­krise oder dem Corona-Crash einge­stiegen ist – das Portfolio liegt heute im Plus.

Nur wer in diesem Jahr erst ange­fangen hat und in die aktuellen Turbulenzen geraten ist, verzeichnet ein Minus. Allerdings sollten Neueinsteiger und -einstei­gerinnen noch genügend Zeit haben, die Krise auszusitzen.

Tipp: Der in der Tabelle angegebene maximale Verlust sowie die längste Verlust­phase und die Anpassungen beziehen sich auf die vergangenen 30 Jahre.

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Kurz­fristige Bilanz der Pantoffel-Portfolios: ein leichtes Minus

Seit dem Hoch Ende Januar diesen Jahres haben alle Portfolios an Wert einge­büßt. Das ausgewogene Depot liegt mit 4,9 Prozent im Minus, das offensive mit 6,9 Prozent. Auf Sicht von einem Jahr steht jeweils noch ein Plus von 4,3 beziehungs­weise 5,5 Prozent zu Buche.

Stand ist der 31. März 2025, das ist zwar noch vor dem schwarzen Montag Anfang April – doch seit diesem Einbruch haben sich die Kurse auch schon wieder erholt. Die Portfoliozahlen aktualisieren wir jeweils zum Monats­ende.

Mit dem Pantoffel-Portfolio holen Sie Verluste schneller wieder auf

Die Grafik stellt die Wert­entwick­lung verschiedener Portfolios seit dem Platzen der Dotcom-Blase dar. Und sie zeigt, wie gut ein Mix aus Aktien und Zins­anlagen die Risiken abfedern kann. Wer nur Aktien-ETF gekauft hätte, wäre ab Herbst 2000 knapp 13 Jahre im Minus gewesen. Zur Dotcom-Krise kam 2008 die Finanz­krise noch dazu und riss die Aktien erneut in den Abgrund.

Anle­gerinnen und Anleger mit einem ausgewogenen Pantoffel-Portfolio hingegen hätten schon nach knapp fünf Jahren wieder schwarze Zahlen erreicht. Auch der maximale Verlust war beim ausgewogenen Portfolio nur halb so groß wie bei einem reinen Aktiendepot.

Tipp: Wenn Sie wissen wollen, welche Risikovariante zu Ihnen passt und ob Sie an der Depot­zusammenset­zung etwas ändern sollten, lesen Sie den Beitrag Wie Sie jetzt Ihr Depot ausbalancieren.

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Passt der MSCI World Index noch?

Wir empfehlen für das Pantoffel-Portfolio als Basis für den Rendite­baustein einen breit gestreuten, weltweit anlegenden Aktienfonds. Das kann ein ETF auf den MSCI World Index sein, auf den MSCI All Country World Index oder auf die Indizes FTSE Developed und FTSE All World. Auch nach­haltige Varianten kommen infrage. Einen Über­blick über Welt­aktienindizes finden Sie im Beitrag Alternativen zum MSCI World.

Der Grund für die Empfehlung: Diese Indizes bestehen aus Hunderten von Aktien aus vielen Ländern und unterschiedlichen Branchen. Dabei ist der Anteil US-amerikanischer Aktien besonders groß – was an der Bedeutung der US-Börsen liegt. Die größten Firmen, die im MSCI World gelistet sind, stammen aus den USA. Der größte Nicht-US-Wert – Nestlé – liegt auf Platz 25, direkt dahinter folgt SAP (Stand 15. April 2025).

An dieser Empfehlung, einen Welt­index als Basis­anlage für Menschen, die bequem anlegen und keine aktiven Investment­entscheidungen treffen wollen, halten wir nach wie vor fest. Anle­gerinnen und Anleger, die sich vor vielen Jahren oder auch vor kurzem erst für ein Pantoffel-Portfolio entschieden haben, brauchen jetzt nichts zu ändern. Sie können den von ihnen gewählten Welt-ETF weiter besparen.

Tipp: Wer doch ein biss­chen aktiver unterwegs ist, kann seinen Rendite­baustein durch­aus nach­justieren. Wie das im einzelnen funk­tioniert, erklären wir im Beitrag Anlegen mit weniger USA.

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Wird der Aktien­anteil zu hoch oder zu nied­rig, heißt es anpassen

Im Laufe der Zeit, wenn Aktien stark steigen – oder wie jetzt: fallen – gerät die ursprüng­lich gewählte Mischung irgend­wann aus dem Gleichgewicht. Wenn ein Baustein um mehr als 10 Prozent­punkte vom Ausgangs­mix abweicht, sollten Sie umschichten. Bei einem ausgewogenen Portfolio zum Beispiel wäre das der Fall, wenn der Rendite­baustein mehr als 60 Prozent oder weniger als 40 Prozent am Depot ausmacht.

Tipp: Damit Sie nicht Kopf­rechnen müssen, haben wir den Rechner Portfolio-Mischung überprüfen für Sie programmiert. Mit dessen Hilfe können Sie schauen, ob Ihr Portfolio noch im Gleichgewicht ist.

Die folgende Grafik zeigt, wann Anleger mit dem ausgewogenen Pantoffel-Portfolio, das direkt vor dem Platzen der Dotcom-Blase startete, umschichten mussten. In den vergangenen 25 Jahren war das genau sieben Mal der Fall. Das Beispiel zeigt, dass das Pantoffel-Portfolio seinen Namen nicht zu Unrecht trägt: Nicht einmal alle drei Jahre musste man über­haupt etwas machen.

So lesen Sie die Grafik: Direkt nach dem Platzen der Dotcom-Blase ist der Aktien­anteil stark gefallen, entsprechend ist der Anleihen­anteil im Portfolio gestiegen. Das zeigt die steigende rote Linie. Die senkrechte grüne Linie markiert den Zeit­punkt, als es zur Umschichtung kam: Anleger mussten Aktien nach­kaufen. Da die Kurse gefallen waren, konnten sie das günstig tun.

Bei den jüngsten drei Umschichtungen war es umge­kehrt, da waren die Aktien so stark gestiegen, dass sie im Depot zu viel Gewicht einge­nommen hatten. Nun mussten Anleger Aktien-ETF verkaufen – und konnten dabei Gewinne mitnehmen. Diese Art der anti­zyklischen Heran­gehens­weise zahlt sich lang­fristig aus.

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