Grauer Star und Makuladegeneration

Vorsorge: Was Sie selbst tun können

Vor der Sonne schützen: Schützen Sie Ihre Augen vor UV-Strahlung und starkem Sonnenlicht, nutzen Sie Gläser mit dem Schutz­faktor „UV 400“. Optimal sind solche Gläser, deren Durch­lässig­keit im Blau­bereich (400 bis 500 Nano­meter) gering ist.

Gesund ernähren: Eine gesunde Ernährung mit Obst, Gemüse, ungesättigten Fetten und ein gesunder Lebens­stil mit Rauch­verzicht tun auch den Augen gut. Olivenöl und Omega-­3-Fett­säuren wie in Meeresfisch haben eventuell eine gewisse Schutz­funk­tion. 1994 hat eine US-Studie angedeutet, lutein- und zeaxanthinreiche Gemüsesorten wie Brokkoli, Mais, Grünkohl und Spinat sowie Eigelb könnten vor der Makuladegeneration schützen. Ein Wirk­samkeits­nach­weis fehlt noch, eine Studie dazu läuft. Eine andere Studie deutet darauf hin, dass die tägliche hoch­dosierte Einnahme von Vitamin C und E, Betakarotin und Zink bei einem kleinen Teil der Patienten mit alters­bedingter Makuladegeneration (AMD) einen vorbeugenden Effekt hat – wenn die Patienten zahlreiche mittel­große bis große gelb­liche Ablagerungen (Drusen) in beiden Augen haben oder in einem Auge die feuchte AMD auftritt. Raucher und Ex-Raucher dürfen wegen eines erhöhten Krebs­risikos jedoch kein hoch­dosiertes Betakarotin einnehmen.

Selbst kontrollieren: Neben augen­ärzt­lichen Unter­suchungen ist Selbst­beob­achtung ab dem 55. Lebens­jahr ratsam. Machen Sie zuhause in regel­mäßigen Abständen einen Test mit dem „Amsler-Netz“ (siehe Fotos). Sie können es zum Beispiel neben dem Bade­zimmerspiegel aufhängen. Das Netz gibt es beim Optiker, Augen­arzt, aber auch im Internet. Gehen Sie in mehreren Schritten vor:

  • Setzen Sie die Lesebrille auf und sehen Sie im normalen Lese­abstand auf das Netz. Ein Auge bedecken. Direkt auf das Zentrum des Netzes mit dem schwarzen Punkt sehen.
  • Darauf achten, ob alle Linien des Netzes gerade verlaufen oder ob sie in bestimmten Bereichen verzerrt, verschwommen oder unscharf sind. Machen Sie dieselbe Unter­suchung mit dem zweiten Auge. Gehen Sie zum Augen­arzt, wenn Linien krumm oder Quadrate verbogen sein sollten. Auch Raucher, Überge­wichtige, Blut­hoch­druck­patienten und über 60-Jährige sollten sich einmal im Jahr vom Augen­arzt unter­suchen lassen.

Zum Augen­arzt: Er bestimmt bei Verdacht auf grauen Star die Sehschärfe, über­prüft, ob die Linsen­trübung das optische Zentrum der Linse beein­trächtigt, untersucht Augen­hintergrund, Horn- und Netzhaut. Veränderungen in der Netzhaut­mitte kann der Augen­arzt früh­zeitig erkennen und so eventuell die alters­bedingte Makuladegeneration durch einen frühen Therapie­beginn stoppen. Mit Sehtafel und Amsler-Netz testet er die Sehfähig­keit und Linienwahr­nehmung, über­prüft gegebenenfalls nach Weit­stellung der Pupillen die Makula oder abnorme Gefäße im Augen­hintergrund.

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • schleusener am 08.05.2015 um 18:18 Uhr
    Makuladegeneration und Akupunktur


    Die trockene Form der Makuladegeneration ist derzeit augenheilkundlich nicht behandelbar. Um so mehr wundert es mich, dass naturheilkundliche Verfahren, wie die Augenakupunktur nach Boel aber auch die Klassische Akupunktur, mit keinem Wort erwähnt werden. Dass zu diesen Methoden derzeit nur Erfahrungen von Therapeuten und keine Studien existieren ist traurig und ein Manko.
    Ich sehe aber nicht, dass sich das in nächster Zeit ändert.
    Auf meiner Seite www.makuladegeneration-akupunktur.info habe ich versucht Informationen zur Makuladegeneration und zur Augenakupunktur nach Boel zusammenzutragen.
    Anmerkung: dies ist eine Webseite meiner Arztpraxis.
    Alles Gute
    Klaus Schleusener, Karlsruhe

  • schleusener am 08.05.2015 um 18:15 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.