Grauer Star und Makuladegeneration

Neue LAL-Linsen: Einmal nach­justieren

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Mit Clou: Beim Berechnen des Brech­werts einer Kunst­linse kann ein Rest­fehler bleiben. Patienten mit neuer Linse müssen dann möglicher­weise eine Brille tragen. Eine neue Kunst­linse soll das Problem beheben. Der Clou: Die bereits implantierte Kunst­linse kann nach der Operation mit einem UV-Licht im Augen­inneren „feinjustiert“ werden, um optimales Sehen zu ermöglichen.

Mit Licht: Die „Light adju­stable Lens“ (LAL) besteht im Kern aus einem weichen, verform­baren und licht­empfindlichen Kunst­stoff­poly­mer. Unter dem Einfluss von Licht bestimmter Wellenlänge (365 Nano­meter) kann es sich ausdehnen oder zusammenziehen. Auf diese Weise ändert sich der Brech­wert der Linse. Die bereits implantierte Linse lässt sich direkt nach der 14-tägigen Ausheil­phase – maximal drei Wochen nach der Operation – anpassen.

Mit Einschränkungen: „Es zeigt sich mitunter, dass keine Nach­justierung nötig ist, sodass die teureren LAL (zirka 2 100 Euro) nicht hätten einge­setzt werden müssen“, sagt Professor Horst Helbig von der Universi­täts­augen­kli­nik Regens­burg. Ändert sich der Brech­wert, kann kein weiteres Mal nach­justiert werden. Denn die Nach­justierung mit UV-Licht ist ein einmaliger Vorgang.

Mit Bedenken: Bis zur Nach­justierung darf kein UV-Licht ins Auge gelangen (starke Licht­schutz­brille tragen). Sonst erfolgt vorab eine unerwünschte „natürliche Nach­justierung“. Lang­zeit­studien liegen noch nicht vor. „So ist unklar, wie sich das Material im Laufe der Jahre verändert, welchen Einfluss UV-Strahlung hat, wie stabil die einge­stellte Brech­kraft ist“, so Professor Albert Augustin, Direktor der Augen­klinik am Städtischen Klinikum Karls­ruhe. „Die LAL sind als Neuerung einzustufen, die klinisch erst noch zu erproben und derzeit für die breite Anwendung unge­eignet sind.“

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • schleusener am 08.05.2015 um 18:18 Uhr
    Makuladegeneration und Akupunktur


    Die trockene Form der Makuladegeneration ist derzeit augenheilkundlich nicht behandelbar. Um so mehr wundert es mich, dass naturheilkundliche Verfahren, wie die Augenakupunktur nach Boel aber auch die Klassische Akupunktur, mit keinem Wort erwähnt werden. Dass zu diesen Methoden derzeit nur Erfahrungen von Therapeuten und keine Studien existieren ist traurig und ein Manko.
    Ich sehe aber nicht, dass sich das in nächster Zeit ändert.
    Auf meiner Seite www.makuladegeneration-akupunktur.info habe ich versucht Informationen zur Makuladegeneration und zur Augenakupunktur nach Boel zusammenzutragen.
    Anmerkung: dies ist eine Webseite meiner Arztpraxis.
    Alles Gute
    Klaus Schleusener, Karlsruhe

  • schleusener am 08.05.2015 um 18:15 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.