
Mit Tinktur behandeln. Sie sollte allerdings nur auf die betroffene Hautstelle aufgetragen werden. © Stiftung Warentest
Warzen sind lästig und ansteckend – aber häufig gut behandelbar. Wer die richtigen Mittel anwendet und geduldig bleibt, wird sie meist wieder los. Ausnahme: Feigwarzen.
Papillomvirus ist Hauptauslöser für Warzen
Warzen empfinden viele als Schönheitsmakel. Verursacht werden sie meist durch das humane Papillomvirus, kurz HPV. Es kommt in verschiedenen Untertypen vor, ist ansteckend und verantwortlich für verschiedenste Warzenarten. Durch kleine Verletzungen dringen die Viren in die Haut ein. Doch erst wenn sich an der Hautoberfläche kleine Knötchen oder Verhärtungen bilden, bemerken Betroffene, dass sie sich infiziert haben. Die Viren werden vor allem durch Hautkontakt übertragen. Besonders in der Sauna oder im Schwimmbad kann man sich schnell anstecken, weil die Haut durch Wasser und Schweiß aufweicht und anfälliger für Virusinfektionen wird.
Tipp: Um eine Infektion zu vermeiden, sollten Sie im Schwimmbad, in der Sauna und in Hotelzimmern Badelatschen tragen. Trocknen Sie Finger- und Zehenzwischenräume nach dem Waschen und Baden gründlich ab. Teilen Sie Ihr Handtuch nicht mit anderen, damit sich keine Viren übertragen können. Wer sein Immunsystem stärkt und eine gute Durchblutung hat, ist weniger anfällig für Warzen.
Unansehnliche Knötchen breiten sich aus
Gewöhnliche, vulgäre Warzen sind besonders weit verbreitet. Meist befallen sie den Handrücken, die Finger, Füße oder auch das Gesicht. Die Knötchen, die von der Größe eines Stecknadelkopfes bis zur Größe einer Erbse heranwachsen können, sind in der Regel schmerzlos, werden durch voranschreitende Verhornung aber immer unansehnlicher. Die Oberfläche wird mit der Zeit rauer und zerklüftet und erinnert an die Oberflächenbeschaffenheit eines Blumenkohls. Zusätzlich lästig: Warzen können sich beetartig verbreiten. Dann bilden sich um die Ursprungswarze herum noch kleine Tochterwarzen.
Tipp: Wer unter Warzen leidet, sollte daran nicht kratzen, sie ausdrücken, öffnen oder mit scharfen Gegenständen behandeln. Das kann zu blutigen Verletzungen führen und eine weitere Verbreitung der Warzenviren begünstigen.
Pflaster und Lösungen aus der Apotheke

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Dass vulgäre Warzen von ganz allein wieder verschwinden, ist möglich und nicht einmal besonders selten. Das kann allerdings Jahre dauern. Statt darauf zu warten, können Betroffene aber auch aktiv gegen die unansehnlichen Plagegeister vorgehen: Mit Pflastern und Lösungen aus der Apotheke. Geeignete Mittel enthalten als Wirkstoff Salizylsäure, zum Teil kombiniert mit Milchsäure. Sie bewirken, dass die verhornte Haut aufweicht. Behutsam lässt sich die Warze damit immer weiter abtragen – je nach Größe und Beschaffenheit der Warze vergehen bis zur vollständigen Heilung meist mehrere Wochen, in denen die Präparate immer wieder aufgetragen werden müssen. Mit Salizylsäure gehen auch Warzenpflaster gegen die lästigen Hautwucherungen vor. Sie werden mehrere Tage getragen. Bei keinem Wirkstoff ist aber garantiert, dass Warzen dauerhaft verschwinden. Da sie aufgrund einer Virusinfektion entstehen, bilden sie sich nach einiger Zeit häufig erneut und oft an derselben Stelle.
Tipp: Vor dem Auftragen von Tinkturen sollten Sie die betroffene Hautstelle waschen, abtrocknen und benachbarte gesunde Haut mit Vaseline oder Zinkpaste schützen. In der Regel bildet sich durch die Behandlung ein Film auf der Warze. Der sollte vor der nächsten Anwendung vorsichtig abgezogen werden. Dann wird die Warze erneut bepinselt. Bei Pflastern beachten: Der wirkstoffhaltige Kern soll ausschließlich die Warze bedecken und nicht die angrenzende gesunde Haut. Auf empfindlicher Gesichtshaut sollten die Medikamente nicht angewendet werden.
Dornwarzen sind besonders hartnäckig

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Treten Warzen an den Händen oder im Gesicht auf, lassen sie sich kaum verstecken. An den Füßen fällt das leichter, dort können sie allerdings stechende Schmerzen verursachen: An den Fußsohlen, die durch das Gehen und das Körpergewicht großer Druckbelastung ausgesetzt sind, können sich Dornwarzen bilden. Erkennbar sind sie an den roten oder schwarzen Pünktchen in ihrer Mitte, die von einem Hornhautwall umgeben sind. Dornwarzen wachsen in die Tiefe der Haut ein und gehören zu den hartnäckigeren Warzenarten. Auf die Behandlung mit rezeptfreien Mitteln aus der Apotheke sprechen sie nicht immer an – wirksame Präparate kann dann der Hautarzt verschreiben.
Tipp: Bei schmerzhaften Hautveränderungen an den Füßen kann es sich auch um Hühneraugen handeln. Sie entstehen meist dort, „wo der Schuh drückt“. Vor allem da, wo sich nicht genügend polsterndes Gewebe zwischen Haut und Knochen befindet. Die Haut verdickt sich an der belasteten Stelle. Im Zentrum steckt ein verhornter Dorn, der keilförmig und spitz tief ins Gewebe dringen und dort Schmerzen verursachen kann. Hühneraugen verschwinden meist nur dann völlig, wenn das betroffene Hautareal dauerhaft von äußerem Druck befreit wird. Zunächst empfiehlt sich: Auf bequemere Schuhe umsteigen. Ziehen Sie im Zweifel einen Arzt zu Rate, um die richtige Behandlung aufzunehmen, die dauerhaft für ein Verschwinden der Hühneraugen sorgt. Auch hierbei können einige der Präparate aus unserer Datenbank helfen. Eine professionelle Fußpflegebehandlung beim Podologen kann ebenfalls Linderung bringen.
Auch eine Operation löst das Problem nicht immer
Wenn bei Warzen eine Selbstbehandlung mit Apothekenpräparaten nicht den erwünschten Erfolg bringt, kann ein Hautarzt andere Mittel einsetzen – zum Beispiel die Warzen mithilfe von flüssigem Stickstoff vereisen oder nach vorheriger Behandlung mit Salizylsäure mit einem Laser abtragen. Nur selten werden sie operativ entfernt. Denn auch eine Operation ist keine Garantie dafür, dass die Plagegeister dauerhaft verschwinden. Welche Therapie letztlich die richtige ist, hängt von der jeweiligen Warze ab und wird vom Arzt im Einzelfall entschieden.
Warzen besprechen – hilfreiche Hexerei, wenn man dran glaubt
Warzen können auch mithilfe von Worten verschwinden. Jedenfalls bei Menschen, die davon überzeugt sind. Mit Magie hat das Ganze nichts zu tun. Vielmehr löst offenbar der Glaube an die Wirksamkeit einen Placeboeffekt aus. Der Erfolg wird darauf zurückgeführt, dass sich das Immunsystem über die Psyche positiv beeinflussen lässt. Und je beeindruckender das Prozedere ist, desto besser lässt sich die Psyche wohl „beschummeln“.
Alterswarzen – keine echten Warzen
Bei sogenannten Alterswarzen, die vor allem bei Menschen über 60 Jahre im Gesicht auftreten, handelt es sich im strengen Sinne eigentlich gar nicht um echte Warzen. Mediziner sprechen von seborrhoischer Keratose; für sie ist – anders als bei echten Warzen – kein Virus verantwortlich. Bei den Knubbeln, die auch am ganzen Körper auftreten können, handelt es sich vielmehr um eine vermutlich genetisch bedingte, harmlose Verhornungsstörung. In Aussehen und Größe sind Alterswarzen völlig unterschiedlich, sie können wenige Millimeter oder mehrere Zentimeter groß sein. Ihre Färbungen reichen von hellbraun bis schwarz.
Tipp: Obwohl Alterswarzen gutartig und nicht ansteckend sind, bergen sie eine Gefahr: die der Verwechslung. Ob es sich wirklich um eine harmlose Alterswarze oder vielleicht doch um eine Form von Hautkrebs handelt, kann nur ein Arzt beurteilen. Mit einschlägigen Mitteln aus der Apotheke lassen sich Alterswarzen nicht beseitigen. Der Hautarzt kann sie aber bei örtlicher Betäubung entfernen – entweder mithilfe einer Kürettage, auch „scharfer Löffel“ genannt, oder er trägt sie mit einem Laser ab.
Flach- und Dellwarzen plagen junge Menschen
Auch Kinder und Jugendliche leiden unter Warzen. Weil sie beim Spielen, im Schwimmbad oder in der Sporthalle viel Körper- und Hautkontakt haben, stecken sie sich leichter an. Besonders verbreitet sind juvenile Warzen, auch Flachwarzen genannt. Nicht selten treten sie in Scharen auf und befallen vorwiegend das Gesicht, die Hände und Unterarme. Die drei bis vier Millimeter großen Knötchen sind hautfarben bis rötlichbraun. Juvenile Warzen zeigen eine besonders hohe Selbstheilungsquote. Wer nicht zu sehr unter den Störenfrieden leidet, sollte also zunächst abwarten. Mit Glück verschwinden sie von selbst wieder, ohne Narben zu hinterlassen. Ebenfalls besonders bei Kindern verbreitet sind Dellwarzen. Verursacht werden sie durch den Molluscum-Contagiosum-Virus. Der Name Dellwarze bezieht sich auf eine zentrale Delle in der Warzenmitte, aus der sich eine breiartige, weiße Masse ausdrücken lässt. Das sollten Eltern allerdings, wenn überhaupt, dem Hautarzt überlassen – denn Dellwarzen sind sehr ansteckend. Oftmals heilen aber auch sie spontan wieder ab. Gefragt ist vor allem Geduld.
Mit Genitalwarzen sofort zum Arzt
Bei Feigwarzen im Intimbereich besteht akuter Behandlungsbedarf. Sie können flach sein, aber auch hahnenkamm- oder blumenkohlartig wuchern. Auch für sie sind verschiedene Untertypen des Papillomvirus verantwortlich. Betroffene, die im Genital- oder Analbereich darunter leiden, sollten zum Arzt gehen – denn Feigwarzen sind gefährlich. Einige der Viren können das Krebsrisiko erhöhen, besonders für Gebärmutterhalskrebs, wenn sie unbehandelt bleiben (siehe auch unsere Meldung zur HPV-Impfung). Feigwarzen sind eine ernst zu nehmende, durch Geschlechtsverkehr übertragbare Krankheit. Nur ein Arzt kann den Virustyp identifizieren und die unverzichtbare, medikamentöse Behandlung einleiten. Der Hautarzt entfernt Feigwarzen häufig auch operativ.
Tipp: Weil sich das Virus durch Geschlechtsverkehr überträgt, sollte auch der Partner untersucht werden. Wichtig: Ein Kondom zu benutzen, kann das Risiko einer Übertragung zwar eindämmen, diese aber nicht immer verhindern. Ausführliche Informationen zu HPV-Infektionen und möglichen gesundheitlichen Folgen bietet der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.
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Zum Thema Dellwarzen gibt es leider keine konkreten Hinweise. Evtl. könnte man das in einer zukünftigen Überarbeitung ergänzen. Interessant wäre zum Beispiel eine Einschätzung zum Ätzen mit Kaliumhydroxid (oder gibt es noch Alternativen bei der Behandlung?).
Nach meinen Erfahrungen (siehe unten: Kommentar vom 11.01.2018) würde ich empfehlen, zum Hautarzt zu gehen und mit ihm eine von ihm verschriebene Tinktur anzuwenden inklusive ärztliche Kontrolle. Meine OP unter der Fußsohle war auch langwierig und schmerzhaft (für die Betäubungsspritze vielleicht eine Socke in den Mund stopfen?) und erfolglos... gute Besserung!
Ich probiere es schon seit 3 Monaten mit einer Tinktur und habe langsam keine Geduld mehr. Ich überlege, ob ich eine OP probieren sollte da sie unterm Fuß ist und sehr schmerzt (kann fast nicht mehr laufen, ganz zu schweigen von Sport machen).
Ich habe schon seit ein paar Jahren mit Warzen zu kämpfen. Danke für den Hinweis, dass darann das Papillomvirus schuld sein könnte.
Der Saft des Schöllkrauts hilft gegen Warzen ohne jede Nebenwirkungenm, doch der gelbe Saft färbt! Also Vorsicht mit der Kleidung! Es wächst grad überall, im Intenet findet man sicher Bilder.