Dunkle Augenringe sind unbeliebt – sie lassen das Gesicht müde und erschöpft aussehen. Für die ärgerlichen Schatten unter den Augen gibt es viele Ursachen. Die familiäre Veranlagung kann ebenso eine Rolle spielen wie Schlafmangel oder der Konsum von Zigaretten oder Alkohol. Nur in seltenen Fällen sind sie Anzeichen für organische Erkrankungen. test.de erklärt, wie Augenringe entstehen und welche Maßnahmen dagegen helfen können.
Gene und Alter können eine Rolle spielen
Oft liegt die Ursache in der Familie: Hatten schon die eigenen Großeltern oder Eltern häufig dunkle Schatten unter den Augen, können die Gene dafür verantwortlich sein, dass auch nachfolgende Generationen über Augenringe klagen. Solche Menschen haben dann allem Anschein nach genetisch bedingt besonders dünne Haut unter den Augen. Grundsätzlich ist die Haut im Bereich der Augen bei allen dünn. Bei manchen ist sie aber so zart, dass das darunter liegende, stark verzweigte Blutgefäßnetz kräftiger durchschimmert als bei anderen. Zusätzlich kann auch das Alter eine Rolle spielen. „Bei kleinen Kindern sind Augenringe seltener, weil unter der Haut noch kleine Fettpölsterchen vorhanden sind. Das Unterhautfettgewebe um die Augen wird mit zunehmendem Alter aber weniger, und auch die Haut wird immer dünner“, erklärt Privatdozentin Dr. Maja Hofmann, Oberärztin an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universitätsklinik Charité in Berlin. Mit fortschreitendem Alter steige so auch die Wahrscheinlichkeit, dass unter den Augen dunkle Ringe sichtbar werden.
Oft sind Stress und Schlafmangel schuld
Doch auch der Lebenswandel und die allgemeine körperliche Gesundheit können sich auf das Aussehen der Augenpartie auswirken. „Bei Rauchern zum Beispiel verengen sich die Blutgefäße, das Bindegewebe wird schlechter mit Blut versorgt, die Haut wirkt dünner und durchlässiger und Augenringe treten häufiger auf“, sagt Dr. Hofmann. Zudem können Alkohol, Schlafmangel und Stress verantwortlich sein für die dunklen Schatten, außerdem Krankheiten wie etwa eine Erkältung oder Grippe. Es gibt dazu zwar kaum Studien; aber auch hier haben die dunklen Augenringe wohl etwas mit der Durchblutung zu tun. „Der Körper schaltet dann auf Abwehr und setzt die Blutzellen zur Virenabwehr ein. Im Gesicht wirkt man dadurch schnell blass, elend und unterversorgt. Eine dunkle Augenpartie fällt dann besonders auf“, erklärt Charité-Ärztin Hofmann. Nur in seltenen Fällen sind ernsthafte Erkrankungen die Ursache für Augenringe, etwa Fehlfunktionen der Schilddrüse, Leber, Galle oder der Nieren. „Ob das der Fall ist, kann nur ein Arzt abklären“, sagt Hofmann. „Häufig ist es aber schwierig, die genaue Ursache zu finden.“
Kühlen oder überschminken – so verschwinden dunkle Schatten
Wer etwas gegen die dunklen Ringe unter seinen Augen tun möchte, sollte für ausreichend Ruhe und Entspannung sorgen, mit Alkohol und Zigaretten sparsam umgehen oder am besten ganz darauf verzichten. Oberärztin Hofmann rät zudem zu vorsichtigem Kühlen der Augenpartie. „Eine Kühlpackung für die Augen sollte allerdings nicht aus dem Gefrierfach kommen, sondern nur aus dem Kühlschrank“, rät sie. „Durch die Kälte wird die Durchblutung gefördert. Außerdem gehen Schwellungen zurück, unter denen manche Menschen zusätzlich leiden.“
Tipp: Mit einem Concealer lassen sich dunkel Ringe zudem wegschminken. Concealer sind Abdeckcremes speziell für die Augenpartie. Typischerweise werden sie in Form von Stiften oder kleinen Tuben verkauft. Sie haben eine hohe Deckkraft und Haftfestigkeit. Der Concealer wird im inneren Augenwinkel und unterm Auge hauchdünn aufgetupft und nach außen hin sanft ausgeblendet. Ideal ist es, wenn das Produkt eine Nuance heller ist, als der natürliche Hautton. Dr. Hofmann von der Berliner Charité weist aber darauf hin: „Kosmetik kaschiert. Die Ursachen von Augenringen kann sie nicht bekämpfen.“
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