
Reden ist Gold. Nach einer Untersuchung wie etwa einem MRT besprechen Patient und Arzt, wie es weitergeht. © Getty Images / BSIP
Die Methoden zur Früherkennung von Prostatakrebs sind umstritten. Die Stiftung Warentest erklärt, welche Untersuchungen sinnvoll sind – und welche nicht.
Ein bösartiger Tumor in der Prostata – auch Vorsteherdrüse genannt – ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Was Prostatakrebs auslöst, ist weitgehend unklar. Einer der Hauptrisikofaktoren ist ein hohes Alter, Männer unter 50 Jahren sind kaum betroffen. Prostatakrebsfälle in der nahen Verwandtschaft können das Risiko erhöhen, selbst zu erkranken.
Erst ein Gespräch mit Arzt oder Ärztin, dann eine Tastuntersuchung und häufig ein PSA-Test – das sind derzeit gängige Methoden zur Früherkennung der Tumorerkrankung. Vor allem die Vor- und Nachteile des PSA-Tests werden in Wissenschaftskreisen diskutiert. Mit der Blut-Untersuchung wird das Prostata-spezifische Antigen (PSA) im Blut als Hinweisgeber auf einen Tumor ermittelt. Doch auch die Aussagekraft der Tastuntersuchung ist umstritten.
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Der PSA-Wert ist ein empfindlicher Tracer für ein Prostatakarzinom, wenn es für jede Krebsvariante so einen Test gebe, könnte viel Leid verhindert werden, auch wenn ein Momentanwert natürlich kritisch zu betrachten ist. Aber der Verlauf ist sehr wichtig! Auch heute gilt immer noch bei einer Krebserkrankung: je früher erkannt, desto eher ist die Therapie kurativ. Wenn man zu lange wartet, ist die Therapie leidvoller und ev. sogar nur palliativ. Die Konsequenz kann nur sein, den PSA-Wert langfristig zu überwachen und rechtzeitig zu handeln. Alles andere ist - Studie hin Studie her - bedrucktes Papier, wo der Inhalt von Journalisten entsprechend bewertet wird. Ich kann nur empfehlen, sich an den Einschätzungen erfahrener Urologen aus der klinischen Praxis zu halten! Und dazu ist der PSA-Wert zwingend erforderlich!
@robu23: Natürlich wissen wir, dass auch Ultraschall-Untersuchungen Teil der Prostatakrebs-Früherkennung sein können. Im Artikel haben wir uns auf das Für und Wider von PSA-Tests und Tast-Untersuchungen konzentriert – derzeit gängige Methoden zur Prosttatakrebs-Früherkennung. Im aktuellen Leitlinienprogramm Onkologie Prostatakarzinom (S3-Leitlinie Prostatakarzinom) wird die transrektale Ultraschalluntersuchung als mögliche ergänzende bildgebende Diagnostik empfohlen, „wenn sie den geltenden Qualitätsanforderungen genügt“. Die „kontrastverstärkte Ultraschalluntersuchung sollte nicht zur Primärdiagnostik eingesetzt werden“, heißt es weiter in der Leitlinie.
Auch die Fachleute des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) schreiben auf dem IQWiG-Portal www.gesundheitsinformation.de zum Thema Ultraschall: „Die transrektale Ultraschalluntersuchung ist zur Früherkennung von Prostatakrebs nicht geeignet. Daher raten die medizinischen Fachgesellschaften zur Früherkennung davon ab.“ (Örtlich begrenzter Prostatakrebs | Gesundheitsinformation.de)
@Antaeus: Unser Artikel stammt aus dem Februar 2023 und gibt den Wissensstand zu diesem Zeitpunkt wieder. Quelle war unter anderem die aktuell noch gültige S3-Leitlinie Prostatakarzinom. Die Tastuntersuchung war schon 2023 umstritten – genau wie der PSA-Test. Das haben wir so im Artikel wiedergegeben. Quelle war unter anderem die derzeit noch gültige Leitlinie S3-Leitlinie Prostatakarzinom. Die Empfehlungen der Leitlinie zur Tastuntersuchung und zum PSA-Test werden regelmäßig überprüft und bearbeitet. Gibt es neue wissenschaftliche Erkenntnisse und relevante Studien, dann nehmen die für die Leitlinien verantwortlichen Fachgesellschaften Anpassungen in den Therapieempfehlungen vor. Das geschieht gerade in Bezug auf Tastuntersuchung und PSA-Test. Wird die Leitlinie Prostatakarzinom dementsprechend geändert, werden wir sicherlich darüber berichten.
Ob ich ein familiäres Risiko hatte weiß ich nicht. Alle meine männlichen Vorfahren sind recht jung durch Krieg, Unfälle oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen verstorben. Mein Hausarzt hat viele Jahre jährlich getastet und PSA getestet. Ende 2021 meinte er dann das Tasten sei normal aber mein PSA sei geringfügig erhöht, es lägen aber keine Erkenntnisse vor auf Grund deren ein erhöhter Wert anders erklärbar wäre. Ich solle möglichst bald zum MRT gehen. Es folgte die Biopsie mit niederschmetterndem Befund und wenige Wochen später war die Prostata draußen aber der Krebs hatte schon übelst gestreut. Ohne Behandlung wäre ich nach maximal 2 Jahren gestorben meinten alle Ärzte übereinstimmend. Es folgte gleichzeitig Chemo- und Hormontherapie gefolgt von Bestrahlung. Das Leben ohne Prostata ist sagen wir mal nicht schön, aber ich lebe und nehme zur Zeit nicht einmal mehr Medikamente, aber unter Aufsicht.
Abschließend, die Krankenkassen sollen gefälligst bei geringstem Verdacht die MRTs bezahlen!