Symptome erkennen. Ob jung oder alt: Menschen mit Depressionen leiden längere Zeit ununterbrochen unter tiefer Traurigkeit, sie sind verzweifelt. Sie verlieren das Interesse an Freizeitaktivitäten wie Hobbys, Treffen mit Freunden oder Familie. Sie sind energielos; alltägliche Aufgaben fallen ihnen sehr schwer. Sie haben für die Zukunft keine Hoffnung, hegen Suizidgedanken. Im Alter stehen körperliche Beschwerden wie Bauch-, Kopf- oder Rückenschmerzen im Vordergrund. Oft fehlt dafür eine körperliche Ursache. Depressiven Senioren fällt es häufig schwer, sich auf ein Gespräch oder eine Lektüre zu konzentrieren, sie haben wenig Appetit. Die Betroffenen spielen die Erkrankung oft herunter.
Demenz abgrenzen. Wenn bei Senioren die geistigen Fähigkeiten beeinträchtigt sind, denken viele an eine Demenz. Aber auch eine Depression kann die Konzentration mindern. Menschen mit Demenz schwanken in ihrer Stimmung stärker als Depressive. Sie wissen oft nicht, wo sie sich befinden, welchen Weg sie gehen müssen. Bei depressiv Erkrankten ist das Denken nur verlangsamt, wirkt aber weiter sortiert. Eine Demenz beginnt zudem oft schleichend, während eine Depression plötzlich auftritt. Jemand kann dement und depressiv zugleich sein.
Suizidwunsch erkennen. Menschen mit Suizidplänen senden zuvor häufig Signale und Hinweise aus. „Wenn ein rüstiger, alter Mensch am Leben keine Freude mehr hat, sollten Angehörige und Therapeuten immer aufhorchen“, sagt Psychiaterin Stephanie Krüger vom Vivantes-Humboldt-Klinikum in Berlin. Bei Senioren deutet auch der Rückzug aus dem sozialen Umfeld auf eine mögliche Depression oder gar Lebensmüdigkeit hin. Wer das beobachtet, sollte den Betroffenen ansprechen, seine Sorge um ihn äußern. Viele sind erleichtert, über die Selbstmordgedanken sprechen zu können. Das kann die Gefahr bannen. Bleibt die Situation kritisch, ist professionelle Hilfe wichtig. So unterstützt etwa die kirchliche Telefonseelsorge unter 0800-1 11 02 22 (katholisch) oder 0800-1 11 01 11 (evangelisch) sowie der Sozialpsychiatrische Dienst in Gesundheitsämtern.
Geduld beweisen. Der Umgang mit einem Depressiven ist nicht einfach. Informieren Sie sich über die Erkrankung. Das hilft, Verhaltensweisen einzuordnen und angemessen darauf reagieren zu können. Experten raten, geduldig zu bleiben und nicht vehement Veränderungen von dem Erkrankten zu verlangen. Das könnte ihn überfordern und seine Symptome sogar noch verschlimmern.
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Die meisten Senioren sind mangelhaft ernährt, insbesondere die in Altersheimen weggesperrten. Außerdem haben die meisten alten Menschen nicht mehr so viel Hunger, das reduziert die absolute Menge an Vitalstoffen. Man sollte als erste Maßnahme alle Vitamine und Mineralstoffe überprüfen. Ein massiver Vitamin D Mangel ist normal, führt aber auch zu Depressionen. Man sollte mindestens 50 ng/ml 25-OH Vitamin D haben, besser noch mehr. Darauf achten Ärzte nur auf Intervention. Außerdem sind die Zustände in vielen Altersheimen so schlecht (trotz super Pflegenoten), daß psychische Erkrankungen kein Wunder sind.