Mehrere Faktoren wirken zusammen, wenn eine Depression entsteht: die biologische Veranlagung, ein einschneidendes Lebensereignis, das die Depression auslöst, aber auch eine negative Einstellung, die sich aus als belastend empfundenen Erfahrungen entwickelt hat. Psychotherapeuten versuchen nun, diese negative Einstellung zu verändern. Bei älteren Patienten setzen sie vermehrt eine neue Methode ein: die Lebensrückblickintervention.
Blick zurück. „Menschen beginnen ab einem bestimmten Alter, sich automatisch an ihre erlebten Jahre zu erinnern“, sagt der Psychotherapeut Simon Forstmeier aus Zürich. Er baut die Therapiemethode in die reguläre Behandlung mit ein. In etwa zehn Sitzungen sollen sich die Patienten chronologisch von der Kindheit bis ins Rentenalter sowohl an positive als auch an negative Ereignisse in ihrer Biografie erinnern und sie kritisch hinterfragen. Manches Erlebnis, das als negativ im Gedächtnis abgespeichert war, kann der Patient aus heutiger Sicht vielleicht neu bewerten. Aus manch traumatischer Erfahrung hat er womöglich eine persönliche Stärke entwickelt – und noch nicht entdeckt.
Blick nach vorn. „Die Sitzungen münden schließlich in dem Blick in die Zukunft“, sagt Forstmeier. Zusammen mit den Patienten fasst er zusammen, welche Fertigkeiten sie in ihrem Leben erworben haben und mit welchen davon sie in die kommenden Jahre gehen können. Ziel der Therapie ist es, eine positive Lebensbilanz zu ziehen und dadurch auch wieder mit guten Gefühlen nach vorne blicken zu können.
Erfolgreiche Therapie. Die Lebensrückblickintervention hat sich als wirkungsvoll erwiesen. Drei von vier älteren Menschen mit einer Depression geht es nach einer Behandlung mit dieser Methode besser.
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Die meisten Senioren sind mangelhaft ernährt, insbesondere die in Altersheimen weggesperrten. Außerdem haben die meisten alten Menschen nicht mehr so viel Hunger, das reduziert die absolute Menge an Vitalstoffen. Man sollte als erste Maßnahme alle Vitamine und Mineralstoffe überprüfen. Ein massiver Vitamin D Mangel ist normal, führt aber auch zu Depressionen. Man sollte mindestens 50 ng/ml 25-OH Vitamin D haben, besser noch mehr. Darauf achten Ärzte nur auf Intervention. Außerdem sind die Zustände in vielen Altersheimen so schlecht (trotz super Pflegenoten), daß psychische Erkrankungen kein Wunder sind.