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Testergebnisse für 20 Babybreie 01/2021Im Test: 20 Babymenüs im Gläschen, darunter 17 Bioprodukte. Eingekauft haben wir sie von Mai bis Juli 2020. Die Preise erfragten wir im Oktober und November 2020 von den Anbietern.
Ernährungsphysiologische Qualität: 50 %

Mehr Eisen als viele Fleischbreie. Der vegetarische Hipp-Brei punktet mit eisenreichem Amaranth. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Wir begutachteten die Zusammensetzung der Produkte. Dafür bestimmten wir im Labor die Gehalte der Grundnährstoffe, Mineralstoffe und von Vitamin C sowie das Fettsäurespektrum. Für die Beurteilung orientierten wir uns an den Vorgaben der Diätverordnung und ergänzend vor allem an den Empfehlungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit.
Wir prüften auch, inwieweit die Zusammensetzung der Babybreie einem vom Forschungsdepartment für Kinderernährung (FKE) entwickelten Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (Rezept) entspricht. Wir beurteilten, wie gut die Produkte in den Ernährungsplan für das erste Lebensjahr passen, wie er vom FKE entwickelt wurde.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Rohprotein: in Anlehnung an Methode L 06.00–7 der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren nach §64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (ASU) mit Umrechnungsfaktor 6,25
- Gesamtfett: in Anlehnung an Methode L 06.00–6 der ASU
- Fettsäurespektrum: gemäß Methoden C-VI 10a und C-VI 11d der Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaft (DGF) mittels GC-FID nach Überführung in die jeweiligen Fettsäuremethylester
- Laktose, Saccharose, Glukose, Fruktose, Maltose: in Anlehnung an Methode L 40.00–7 der ASU
- Trockenmasse/Wassergehalt: gravimetrisch in Anlehnung an Methode L 06.00–3 der ASU
- Nahrungsfasern (Ballaststoffe): gravimetrisch gemäß Methode L 00.00–18 der ASU
- Asche: gravimetrisch in Anlehnung an Methode L 06.00–4 der ASU
- Kohlenhydrate: berechnet aus der Differenz von Gesamtfett, Rohprotein, Nahrungsfasern, Wasser und Asche zu Hundert
- Physiologischer Brennwert: berechnet aus den Gehalten an Eiweiß, Fett, Kohlenhydraten und Nahrungsfasern
- Natrium, Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen, Zink, Phosphor: nach Aufschluss gemäß L 00.00–19/1 der ASU Messung gemäß Methode L 00.00–144 der ASU mittels ICP-OES
- Jod: gemäß Methode L 00.00–93 der ASU mittels ICP-MS
- Ascorbinsäure: mittels HPLC
Schadstoffe: 25 %
Im Labor untersuchten wir die Breie auf gesundheitlich relevante Stoffe: Pestizide, Nitrat, Schwermetalle, Chlorat, Perchlorat, 3-MCPD-Ester, Glycidyl-Ester, Mykotoxine, Weichmacher, Mineralölkohlenwasserstoffe und Furan.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Quecksilber, Blei, Kadmium, Arsen: nach Aufschluss gemäß L 00.00–19/1 der ASU Messung gemäß Methode L 00.00–135 der ASU mittels ICP-MS
- Aluminium: nach Aufschluss gemäß Methode L 00.00–19/1 der ASU Messung gemäß Methode L 00.00–157 der ASU mittels ICP-MS
- Pestizide: Gemäß Methode L 00.00–115 der ASU sowohl gaschromatographisch als auch mittels HPLC. Die Detektion erfolgte jeweils mittels gekoppelter Massenspektrometrie. Es waren keine Pestizide nachweisbar.
- Polare Pestizide (wie Glyphosat und seine Abbauprodukte): In Anlehnung an die QuPPE-Methode mittels LC-MS/MS. Es waren keine nachweisbar.
- Nitrat: mittels Ionenchromatographie gemäß Methode L 48.03–03 der ASU
- Chlorat und Perchlorat: in Anlehnung an die QuPPE-Methode mittels LC-MS/MS
- 3-MCPD-Ester und Glycidyl-Ester: In Anlehnung an DGF-Methode C-VI 18 mittels GC-MS. Glycidyl-Ester waren nicht nachweisbar.
- Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH und MOAH): In Anlehnung an Methode Din EN 16995 mittels online gekoppelter HPLC-GC/FID. Aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) waren nicht nachweisbar.
- Aflatoxine B1, B2, G1, G2: Gemäß Methode L 48.00–1 der ASU. Es waren keine nachweisbar.
- Deoxynivalenol, Nivalenol bei getreidehaltigen Produkten: Mittels LC-MS/MS. Es waren keine nachweisbar.
- Weichmacher: mittels LC-MS/MS
- Furan: in Anlehnung an Methode L 46.00–4 mittels Headspace-GC/MS
Mikrobiologische Qualität: 5 %
Wir analysierten im Labor die Anzahl an Keimen nach vorangegangener vierzehntägiger Lagerung bei 30 Grad Celsius.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Aerobe Gesamtkoloniezahl: gemäß Din EN ISO 4833–2
- Anaerobe Gesamtkoloniezahl: gemäß Methode Din EN ISO 4833–2
Nutzerfreundlichkeit der Verpackung: 5 %
Drei Experten testeten, wie leicht sich die Gläser öffnen lassen, wie gut sich der Inhalt entnehmen lässt und wie leicht sich die Gläser wieder verschließen lassen.
Deklaration: 15 %

4. Monat? Das „nach“ ist bei acht Breien im Test schnell überlesen. Eindeutig wäre: „ab dem 5. Monat“. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Wir prüften, ob die Verpackungsangaben – wie im Lebensmittelrecht vorgeschrieben – korrekt und vollständig sind. Wir bewerteten Zubereitungs- und Lagerungshinweise und die Altersempfehlung. Zwei Experten bewerteten die Leserlichkeit und Übersichtlichkeit.
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Testergebnisse für 20 Babybreie 01/2021Weitere Untersuchungen
Drei geschulte Prüfer beschrieben Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl der Breie. Jeder Prüfer verkostete sie anonymisiert und unter gleichen Bedingungen. Die Prüfer erarbeiteten ein gemeinsames Ergebnis. Sie stellten keine sensorischen Fehler fest. Waren soja-, reis- oder maishaltige Zutaten im Zutatenverzeichnis aufgeführt, prüften wir die Breie auf eine Reihe von Gensequenzen, die für gentechnisch veränderte Bestandteile typisch sind – und wurden nicht fündig.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Die sensorische Prüfung erfolgte gemäß Methode L 00.90–6 der ASU. Das im Konsens aller Prüfer der Gruppe verabschiedete Ergebnis beinhaltete keine Bewertungen, sondern lediglich abgestimmte Produktprofile, bei denen ggf. unterschiedliche Beschreibungen aus den Einzelprüfungen zuvor in der Gruppe verifiziert wurden.
- Prüfung auf gentechnisch veränderte P35S- und T-nos-Sequenzen: gemäß Methode L 00.00–122 der ASU
- Prüfung auf gentechnisch veränderte P34S-Sequenzen: gemäß Methode L 00.00–148 der ASU
- Prüfung auf gentechnisch veränderte CTP2-CP4-EPSPS-, pat- und bar- Sequenzen: in Anlehnung an Methode L 00.00–154
- Prüfung auf gentechnisch veränderte Cry1Ab/Ac-Sequenzen: in Anlehnung an ASU L 15.06–3
- pH-Wert: In Anlehnung an Methode L 26.11.03–03 der ASU
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Lautete das Urteil für Schadstoffe oder für die Deklaration ausreichend, so werteten wir das test-Qualitätsurteil um eine halbe Note ab.
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Testergebnisse für 20 Babybreie 01/2021-
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- Feuchttücher sind praktische Helfer im Baby-Alltag. Im Test unserer österreichischen Partner überzeugen viele Produkte. Aus Umweltsicht empfehlenswerter sind Waschlappen.
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Kommentarliste
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@Haus1111: Furan kann auch in Getreide-Obst Breien enthalten sein. Damit mögliches Furan entweichen kann, erwärmen Sie den Brei im offenen Glas im Wasserbad und rühren Sie dabei mehrmals um. Bitte beachten Sie, dass Getreide-Obst Breie erst ab dem 7.Monat gefüttert werden sollen.
Vielen Dank für die rasche Antwort
- reicht umrühren oder muss dabei erwärmt werden?
Und sind Obst Getreide Breie auch sicher? Geht’s da nur ums Gemüse?
Vielen Dank für Ihre Hilfe
@Haus1111: Auch in Obstgläschen können geringe Mengen an Furan vorkommen. Allerdings sind die Gehalte doch deutlich geringer als bei gemüsehaltigen Breien. Prüfungen der amtlichen Lebensmittelüberwachung zufolge sind die Furangehalte in Obstgläschen überdies seit Jahren deutlich rückläufig. Daher hatten wir hier auf die Prüfung verzichtet.
Liebes Team,
wurden Obstgläschen auch auf Furan getestet oder spielt das nur bei Gemüse/ Fleisch eine Rolle?
LG
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