
Am Anfang geht nichts über Stillen: Muttermilch ist in den ersten vier bis sechs Monaten die beste Nahrung für Säuglinge. Wann aber sollten Eltern idealerweise den ersten Löffel Brei füttern? Wie sinnvoll ist Folgemilch? Was ist mit Vitamin D und Fluorid? Und mit welcher Nahrung beugen Eltern am besten Allergien vor? Hier finden Sie wichtige Tipps für die Ernährung des Babys im ersten Lebensjahr.
Babyernährung in den ersten Monaten
Eine ausgewogene Ernährung im ersten Lebensjahr fördert die Entwicklung und kann zum Schutz vor Krankheiten beitragen. Die folgenden Empfehlungen zur gesunden Ernährung von Säuglingen stützen sich vor allem auf die Erkenntnisse des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE, seit 2017 Forschungsdepartment für Kinderernährung). Sie sind wissenschaftlich begründet und berücksichtigen die körperliche Entwicklung von Babys. Für die ersten Monate nach der Geburt gilt: Muttermilch ist die beste Wahl.
Muttermilch: Stillen beugt Allergien vor
In den ersten vier bis sechs Monaten wird einhellig empfohlen, zu stillen. Die Muttermilch deckt den Energie- und Nährstoffbedarf des Säuglings voll ab und schützt vor Magen-Darm-Infektionen. Außerdem ist ausschließliches Stillen in den ersten vier Monaten die beste Vorbeugung gegen Allergien. Das Stillen fördert auch die Gesundheit der Mutter und die Bindung zwischen Mutter und Kind.
Worauf Mütter beim Stillen achten sollten
Mütter sollten in der Stillzeit auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung achten und ausreichend trinken – am besten zu jeder Stillmahlzeit. Koffeinhaltige Getränke sind in Maßen erlaubt. Alkohol sollte jedoch die Ausnahme bleiben, er geht in die Muttermilch über. Wenn die Mutter doch ein kleines Glas Wein oder Bier trinkt, dann nach dem Stillen, damit der Alkoholgehalt bis zur nächsten Stillmahlzeit in der Muttermilch weitesgehend abgebaut ist. Nahrungsergänzungsmittel wie etwa Vitamintabletten müssen stillende Mütter in der Regel nicht nehmen – bis auf Jod: Das Netzwerk „Gesund ins Leben“, ein Zusammenschluss der relevanten Institutionen, Fachgesellschaften und Verbände, die sich mit jungen Familien befassen, empfiehlt wie in der Schwangerschaft zusätzlich zur Verwendung von Jodsalz eine Tablette täglich mit 100 Mikrogramm Jod.
Wenn die Mutter nicht stillt
Ist Stillen nicht möglich oder reicht die Muttermilch nicht aus, ist das Baby mit industriell hergestellter Milch zum Anrühren (zum Test Säuglingsanfangsnahrung) am besten versorgt. Zu erkennen ist die entsprechende Milch an der Vorsilbe „Pre“ oder „1“ im Namen. Mit „Pre“-Pulver angerührte Milch enthält als Kohlenhydrat ausschließlich Milchzucker (Laktose). Bei Anfangsnahrung mit der Bezeichnung „1“ sind zusätzlich zum Milchzucker Stärke und andere Kohlenhydrate beigemengt. Das macht die Milch dickflüssiger als Muttermilch und „Pre“-Milch. Dass sie damit länger sättigt, ist nicht erwiesen.
Wann sich hypoallergene Nahrung empfiehlt
Säuglinge, deren Eltern oder Geschwister eine Allergie haben und die nicht gestillt werden, sollten sogenannte HA-Nahrungen (hypoallergene Nahrungen) bekommen – siehe auch dazu Test Säuglingsanfangsnahrung. Darin ist das Eiweiß in kleinere Bausteine gespalten, die nicht so stark allergieauslösend wirken. Spezialnahrungen – zum Beispiele für Säuglinge mit Kuhmilcheiweißallergie – sollten Eltern mit dem Arzt absprechen. Soja-, Mandel- oder Reismilch sowie selbsthergestellte Säuglingsmilch aus Kuh-, Ziegen-, Schaf- oder Stutenmilch sind nicht für die Ernährung von Säuglingen geeignet.
Babyernährung vom 5. bis zum 10. Monat
Frühestens ab dem 5. und spätestens ab dem 7. Monat – also zwischen der 17. und 26. Woche – sollte das Baby seinen ersten Brei bekommen. Monat für Monat ersetzt dann ein Brei eine Milchmahlzeit. Den restlichen Tag trinkt das Baby weiter nach Bedarf Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung (zum Test Säuglingsanfangsnahrung). Dabei ist Säuglingsmilch mit „2“ oder „3“ im Namen aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht notwendig. Die Erstmilch zum Anrühren mit „1“ oder „Pre“ eignet sich auch noch nach Einführung des Breis für das ganze erste Jahr.
Ab dem 5. Monat: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
Der erste Brei sollte aus Fleisch und Gemüse sein, um den gestiegenen Eisenbedarf des Babys zu decken. Zuerst werden kleine Portionen Gemüse einzeln eingeführt, etwa Karotten, Zucchini, Kürbis oder Pastinake. Klappt es mit der Verdauung und dem Essen vom Löffel, kommen Kartoffeln und Fleisch dazu. Es eignen sich Rind, Lamm, Schwein und Geflügel. Einmal pro Woche kann Fleisch durch fettreichen Fisch wie Lachs ersetzt werden. Alle Zutaten werden gekocht, püriert, dann mit etwas Orangensaft versehen: Das darin enthaltene Vitamin C erleichtert die Aufnahme von Eisen. Auch etwas Rapsöl kommt dazu, es liefert wertvolle Fettsäuren. Isst das Kind die komplette Portion gut auf, können statt Kartoffeln auch Nudeln, Reis oder andere Getreidearten verwendet werden. Zu welcher Tageszeit das Baby den Brei bekommt, ist nicht so wichtig. Bewährt hat sich die Mittagszeit.
Ab dem 6. Monat: Milch-Getreide-Brei
Einen Monat später ersetzt ein Milch-Getreide-Brei eine weitere Stillmahlzeit, meist am Abend (Babybrei im Test). Er liefert Eiweiß und viele Mineralstoffe, speziell Kalzium. Der Brei besteht aus Kuhmilch (3,5 Prozent Fett) oder industriell hergestellter Säuglingsmilch, Getreideflocken oder Vollkorngrieß sowie Obst (zum Test Kuhmilch). Größere Mengen Kuhmilch etwa zum Trinken sollten Babys erst gegen Ende des ersten Lebensjahrs bekommen. Auch Quark und Joghurt sind wegen ihres relativ hohen Eiweißgehaltes jetzt noch nicht zu empfehlen.
Ab dem 7. Monat: Getreide-Obst-Brei
Einen Monat später fällt noch eine weitere Stillmahlzeit weg, stattdessen gibt es nun Getreide-Obst-Brei. Er liefert vor allem Vitamine. Getreideflocken und Obst können die gleichen wie beim Milch-Getreide-Brei sein. Viele füttern ihn nachmittags. Zusätzlich sollte das Kind nun zu jedem Brei Wasser oder für Säuglinge geeigneten Tee ohne Zucker zu trinken bekommen. Säfte sollten Babys – wenn überhaupt – nur verdünnt mit Wasser trinken.
Brei selbst machen oder fertig kaufen?
Ob Sie den Brei für Ihr Baby kaufen oder selbst zubereiten, ist eine persönliche Entscheidung. Beides hat Pluspunkte. Wer fertige Babybreie kauft, spart Zeit und Arbeit. Fertigbreie im Glas sind auch praktisch für unterwegs. Selbst gemachter Brei ist dagegen meist preiswerter als gekaufter und Eltern können die Zutaten selbst bestimmen.
Bei Fertigprodukten auf die Zusammensetzung achten
Fertiges Menü (Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei) aus dem Glas. Babymenüs aus dem Glas enthalten mitunter weniger als die empfohlene Menge von 30 Gramm Fleisch pro Mahlzeit (ca. 190 Gramm). Gerade dann sollten die Kleinen für die Eisenversorgung mindestens fünfmal pro Woche ein fleischhaltiges Menü bekommen. Ein Schluck Vitamin-C-reicher-Saft hilft das Eisen aus dem Fleisch besser aufzunehmen. Liegt der Gehalt an Fett unter den empfohlenen 8 bis 10 Gramm pro Mahlzeit, sollten Eltern einen Teelöffel Rapsöl dazugeben.
Milch-Getreide-Brei aus dem Glas oder als Pulver zum Anrühren. Bei fertigem Milch-Getreide-Brei sollten Eltern darauf achten, dass sie Vollkorn enthalten, aber möglichst wenig Aromen, Fruchtpulver, Zucker – auch nicht als Glukose oder Fruktose – und andere geschmacksgebende Zusätze. Günstig ist der Zusatz von Jod – auch als Kaliumjodid oder -jodat angegeben (zum Test Babybrei).
Getreide-Obst-Brei aus dem Glas. Auch hier sollte das Getreide als Vollkorn enthalten sein. Getreide-Obst-Breie sollten keine geschmacksgebende Zusätze wie Zucker oder Aromen enthalten.
Selbstgekochtes am besten portionsweise einfrieren
Wer den Brei selbst zubereitet, entscheidet auch selbst über die Zutaten. Eltern können überflüssige Würze und den konfektionierten Geschmack vieler Fertigprodukte meiden sowie bewusst auf Salz und Zucker verzichten. Fleisch sollte vor allem vom Rind kommen. Es enthält mehr Eisen und Zink als Schwein oder Geflügel. Es ist empfehlenswert, mehrere Portionen auf einmal zu kochen und portionsweise in Gefrierdosen oder Gläschen einzufrieren. Dann ist der Brei einige Monate haltbar, im Kühlschrank dagegen nur einen Tag. Aufgewärmte Breiportionen dürfen kein zweites Mal erwärmt werden. Beim Milch-Getreide-Brei sollten Eltern Vollmilch mit 3,5 Prozent Fett nehmen – als pasteurisierte Frischmilch oder H-Milch. Das Getreide sollte in Form von Grieß oder Flocken Bestandteil sein – am besten Vollkornprodukte. Rezepte für selbst gemachte Breie finden Eltern im Kochbuch Yummi Mami Ruckzuck der Stiftung Warentest – und auch gleich viele weitere Kochideen für die Zeit nach dem Brei.
Babyernährung ab dem 10. Monat
Etwa ab dem 10. Monat beginnt das Kind mit der Familie zu essen. Auch der Übergang vom Brei zum Familienessen richtet sich nach der Entwicklung des Kindes. Manche sind schon vor dem zehnten Monat besonders neugierig, andere sind eher noch kaufaul. Am Familientisch möchten Kinder gern selbstständig essen – mit dem Löffel oder der Hand. Auch das Trinken aus der Tasse kann jetzt gelernt werden.
Essen mit der Familie
Aus den drei Brei- und den verbliebenen Milchmahlzeiten werden nun drei größere Haupt- und zwei kleinere Zwischenmahlzeiten. Gemüse, Kartoffel und Fleisch müssen nicht mehr püriert sein – es reicht, sie mit der Gabel zu zerdrücken beziehungsweise klein zu schneiden. Ungeeignet sind jetzt aber immer noch kleine und harte Lebensmittel wie Johannisbeeren oder Nüsse. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen.
Brot, Obst, Rohkost und Milch
Zum Frühstück und Abendessen reicht es aus, wenn die Kleinen anfangs etwa eine halbe Scheibe Brot – klein geschnitten ohne Kruste – mit Butter, Streichwurst oder Frischkäse und dazu etwas Obst oder Rohkost essen und eine Tasse Milch trinken. Das Brot sollte zumindest teilweise Vollkornbrot aus fein gemahlenem Vollkornmehl sein. Anstelle einer Brotmahlzeit ist auch Müsli möglich. Zu den Zwischenmahlzeiten gibt es auch Brot oder Zwieback mit Gemüserohkost oder Obst. Stillen ist weiterhin möglich, wenn gewünscht.
Vitamin D und Fluorid
Der Mensch kann aus dem Licht der Sonne über die Haut selbst Vitamin D bilden (zum FAQ Vitamin D). Bei Säuglingen ist diese Fähigkeit aber noch nicht vollständig ausgebildet. Daher sollten sie ein Vitamin-D-Präparat bekommen. Darüber, ob auch Fluorid ergänzt werden oder nur in der Zahnpasta stecken sollte, sind Experten aber verschiedener Meinung.
Vitamin D beugt Rachitis vor
Nehmen Säuglinge zu wenig Vitamin D auf, können sie Rachitis bekommen. Bei dieser Krankheit entkalken die Knochen und verbiegen sich infolgedessen. Da auch die Vitamin-D-Versorgung durch die Muttermilch zur Bedarfsdeckung bei Säuglingen nicht ausreicht, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin allen Säuglingen im ersten Lebensjahr täglich – auch im Sommer – 400 bis 500 Internationale Einheiten (I.E.) Vitamin D3 zu geben, entweder in Form von einer Tablette oder als Tropfen. Bei im Winter geborenen Kindern gilt das auch für die Wintermonate des zweiten Lebensjahres. Bei Tropfen ist es wichtig, die empfohlene Tropfenzahl genau einzuhalten, um eine Überdosierung zu vermeiden. Einfacher zu dosieren sind Vitamin-D-Tabletten: Sie lassen sich gut auf einem Teelöffel mit abgekochtem Wasser oder etwas Muttermilch auflösen und dem Kind vorsichtig einflößen. Klappt das nicht, kann man die Tablette direkt vor dem Stillen in die Wangeninnenseite des Kindes legen – dort löst sie sich beim Stillen auf.
Fluorid zur Kariesvorbeugung
Oft ist in den Vitamin-D-Tabletten auch Fluorid zur Vorbeugung von Karies enthalten. Kinder- und Zahnärzte sind sich aber uneins, ob Kinder Fluorid in Form von Tabletten aufnehmen oder fluoridierte Zahnpasta verwenden sollten.
- Kinderärzte empfehlen üblicherweise ab der Geburt eine Fluoridtablette täglich mit 0,25 mg Fluorid. Das gilt nicht für ungestillte Babys, wenn das Wasser für die Fertigmilch mehr als 0,3 mg Fluorid pro Liter enthält. Den Fluorid-Gehalt des Leitungswassers veröffentlichen die örtlichen Wasserwerke. Bei Mineralwasser, das zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist, steht der Fluoridgehalt auf dem Etikett.
- Zahnärzte dagegen empfehlen zunächst keine Fluoridtabletten, sondern ab dem Durchbruch der ersten Milchzähne, diese einmal täglich mit einer geringen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (500 ppm) zu putzen – ab dem 2. Lebensjahr zweimal täglich mit einer erbsengroßen Menge.
Um eine Überdosierung zu vermeiden, empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung Eltern, sich bei Säuglingen und Kleinkindern zwischen Fluorid-Tabletten oder fluoridhaltiger Kinderzahnpasta zu entscheiden und nicht beides gleichzeitig zu verwenden.
Tipps für kleine Esser
- Stillen. Das Internetportal www.stillen-info.de von der Nationalen Stillkommission und der Deutschen Liga für das Kind nennt Anlauftsellen, wo Mütter sich zum Thema Stillen informieren können. Es bietet Adressen, Telefonnummern, E-Mail-Adressen und Internetseiten von Organisationen und Verbänden von Hebammen, Still- und Laktationsberaterinnen und Selbsthilfegruppen.
- Säuglingsanfangsnahrung. Achten Sie auf Hygiene, denn Pulver für Babymilch ist keimarm, aber nicht keimfrei (Babymilch im Test ). Bereiten Sie jede Mahlzeit genau nach Anleitung frisch zu, nicht auf Vorrat. Bewahren Sie keine Reste auf, wenn das Baby satt ist. Sie sind ein Herd für Keime. Wärmen Sie Reste auch nicht wieder auf. Reinigen Sie Sauger und Flasche nach jeder Mahlzeit mit heißem Wasser und Spülmittel oder bei 65 Grad in der Geschirrspülmaschine.
- Brei. Füttern Sie Brei nicht vor Beginn des fünften Monats. Hat Ihr Kind anfangs Schwierigkeiten, vom Löffel zu essen, warten Sie mit einem neuen Versuch noch einige Tage. Schiebt Ihr Kind den Brei mit der Zunge aus dem Mund, muss das nicht heißen, dass es den Brei nicht mag. Es kann einfach daran liegen, dass es noch nicht gelernt hat, den Brei hinunterzuschlucken.
- Breizutaten. Vor dem ersten Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei führen Sie die Lebensmittel einzeln mit einigen Tagen Abstand ein: Erst Karotte, dann Karotte mit Kartoffeln, dann beides mit Fleisch, Öl und Obstsaft. So erkennen Sie, ob Ihr Kind etwas nicht verträgt. Nun können Sie nach und nach neue Gemüsesorten verwenden, später dann auch mehrere gleichzeitig.
- Vegetarier. Wenn Sie Ihr Baby vegetarisch ernähren möchten, bereiten Sie den Gemüse-Kartoffel-Fleisch statt mit Fleisch mit Getreide zu. Vollkorngetreide, zum Beispiel Haferflocken, zählen zu den eisenreichen pflanzlichen Lebensmitteln. Geben Sie 3 Esslöffel vitamin-C-reichen Obstsaft zum Brei, so lässt sich die Eisenaufnahme steigern. Vegan sollten Säuglinge und Kinder nicht ernährt werden.
- Gemüse. Ihr Baby lehnt ein neues Gemüse ab? Versuchen Sie es ruhig noch einmal. Studien zeigen, dass Ablehnung sich meist legt. Dafür sind aber im Schnitt acht Versuche nötig.
- Fingerfood. Beim sogenannten „Baby Led Weaning“ (BLW, zu deutsch: Baby aussuchen lassen) bekommt das Baby statt Brei Fingerfood angeboten und sucht sich selbst aus, was und wie viel es essen möchte. Dieses Konzept setzt bis zum ersten Geburtstag auf Muttermilch als Hauptenergiequelle. Experten sehen das kritisch. Ab der Mitte der ersten Lebensjahres lässt sich der Nährstoffbedarf nicht mehr allein durch Muttermilch decken. Vor allem Eisen wird knapp. Ob Babys mit BLW genügend Nährstoffe aufnehmen, ist fraglich. Wer auf Nummer sicher gehen will, kombiniert Brei und Fingerfood.
- Allergierisiko. Kinder, deren Eltern an Allergien leiden, können trotzdem Fisch und Kuhmilch in der Beikost essen. Es ist bisher nicht belegt, dass eine allergenarme Ernährung nach der ausschließlichen Milchernährung der Vorbeugung von Allergien nützt. Im Gegenteil: Setzt sich das kindliche Immunsystem früh mit Fremdallergenen auseinander, beugt das möglicherweise sogar Allergien vor. So zeigte etwa eine britische Studie, dass Kinder, die früh regelmäßig Erdnussprodukte wie Erdnussbutter verzehrten, deutlich seltener eine Erdnussallergie entwickelten als jene, die konsequent darauf verzichteten. Wichtig: Ganze Nüsse sind für Kleinkinder bis vier Jahre als Knabberspaß tabu, da sie die Atemwege blockieren können.
- Zöliakie. Stillen verringert das Risiko einer Unverträglichkeit glutenhaltiger Getreide. Außerdem wird zur Vorbeugung empfohlen, glutenhaltige Beikost in kleinen Mengen im Alter von fünf bis sieben Monaten einzuführen – idealerweise solange Sie das Baby noch stillen. Gluten steckt im Milch-Getreide-Brei, wenn dieser Getreidesorten wie Weizen oder Roggen enthält. Breie, die ausschließlich Reis, Mais oder Hirse enthalten, sind glutenfrei.
- Honig. Geben Sie Babys im ersten Lebensjahr keinen Honig. Ihre Darmflora ist noch nicht ausgereift. Deshalb können Bakteriensporen des Bakteriums Clostridium botulinum aus dem Honig im Darm auskeimen und das Nervengift Botulismustoxin bilden. Das kann die Atmung lähmen. Mit Honig gesüßte Babyfertignahrung ist aber ungefährlich. Sie wird bei der Herstellung ausreichend hoch erhitzt, das tötet die Bakterien ab. Nach dem ersten Geburtstag können Kinder Honig essen. Allerdings in Maßen.
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