
Düfte. Verschiedene Aromaöle, etwa aus Zitrone, helfen beim Riechtraining. © Getty Images
Bleibt nach einer Covid-19-Infektion der Geruchsverlust gestört, kann ein Riechtraining helfen. Wie das funktioniert und was zu beachten ist.
Der Kaffee, der Kuchen – nicht wahrnehmbar. Schon ziemlich zu Anfang der Covid-19-Pandemie wurde klar, dass die Infektion den Geruchssinn beeinträchtigen kann. Nach der Infektion erholt sich das Riechvermögen meist innerhalb einiger Wochen. Doch bei manchen Betroffenen bleibt es vermindert bis verschwunden.
An verschiedenen Düften schnuppern
In diesem Fall kann ein sogenanntes Riechtraining helfen. Das schreiben Fachleute der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie in einem Übersichtsartikel im Fachjournal „HNO“ und zitieren verschiedene Studien, die den Erfolg zeigen. Das Training schult das Gehirn, wieder Gerüche wahrzunehmen, und kann laut den Studien zu einer deutlichen Besserung des Riechvermögens führen.
Bewährt: Zitrone, Rose, Nelke und Eukalyptus
Bewährte Trainingsdüfte sind laut der Empfehlung Zitrone, Rose, Nelke und Eukalyptus, zum Beispiel in Form von Duftölen. Sie lassen sich als Set etwa in Apotheken oder online kaufen. Dann gilt es, zweimal täglich je etwa 30 Sekunden an den vier verschiedenen Düften zu riechen – also an einem Duft nach dem anderen.
Wer das tut, kann sich beispielsweise aufrecht an einen Tisch setzen, ein Fläschen aufschrauben und etwa eine halbe Minute lang intensiv daran schnuppern. Dann folgt das nächste Fläschen und so weiter. Das Training läuft über mehrere Monate. Nach und nach sollte dabei das Riechvermögen zurückkehren.
Ärztliche Abklärung wichtig
Krankenkassen erstatten die Kosten für die Duftöle normalerweise nicht. Dennoch empfiehlt sich bei Riechstörungen, die länger als einige Wochen anhalten, ein Besuch in der HNO-Praxis – für gründliche Diagnostik und Beratung. Schließlich könnten auch andere Ursachen dahinterstecken. Auch zum detaillierten Ablauf des Riechtrainings können die Fachleute informieren.
Tipp: Mehr Infos zu langfristigen Folgen von Covid-19 finden Sie in unserem Online-Special zu Long Covid sowie ausführlicher in unserem Ratgeber Post und Long Covid. Wer sich (nochmals) impfen lassen sollte, zeigt unser Überblick zu Corona-Impfungen.
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