So aktuell der Name auch klingen mag die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) wurde bereits 1947, zwei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, gegründet. Damals ging es weniger ums Zocken an den Börsen als um Schutz und Erhalt privater Eigentumsstrukturen.
Heute beschäftigt sich die DSW mit den Problemen und Anliegen von privaten Aktionären. Sie leistet juristische Hilfe, gestaltet Gesetze und Richtlinien mit und übt für Aktionäre das Stimmrecht auf Hauptversammlungen aus. In diesem Jahr will sie mindestens 1000 Hauptversammlungen besuchen und dort durch kritische Fragen auffallen. Die Anlegerschützer rechnen mit weiteren Hiobsbotschaften insbesondere vom Neuen Markt.
Im Moment arbeitet die DSW zusammen mit anderen Fachleuten an einem Analystenkodex. Außerdem ist sie in der Regierungskommission vertreten, die sich mit Corporate Governance beschäftigt. Corporate Governance kann mit Unternehmensführung übersetzt werden und soll unter anderem bewirken, dass die Entscheidungen, Erfolge und Misserfolge des Managements und die Arbeit des Aufsichtsrats transparenter werden. Weitere Punkte sind die Veröffentlichung der Vorstandsgehälter und die Forderung, Geschäfte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern untereinander offen zu legen.
Die DSW arbeitet auch an dem Übernahmegesetz mit, dessen Entwurf demnächst vorgelegt werden soll. Damit die Interessen von Minderheitsaktionären gewahrt bleiben, sollen zum Beispiel Unternehmen verpflichtet werden, ein Abfindungsangebot an alle Aktionäre abzugeben, sobald es mehr als 50 Prozent eines anderen Betriebes übernehmen will. In ihrem Selbstporträt im Internet erklärt die Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz als eines ihrer ausdrücklichen Ziele, die Aktienkultur in Deutschland fördern und daher das Wissen über Aktien verbessern zu wollen. Aus diesem Grund veranstaltet die DSW verschiedene Seminare zu Themen rund um die Börse.
Die DSW mit ihren 25.000 Mitgliedern gilt als der führende deutsche Verband für private Anleger. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 150 Mark pro Jahr. Für diesen Preis bekommt man auch die alle zwei Wochen erscheinende Zeitschrift "Wertpapier".
Adresse:
DSW
Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.
Zentrale
Hamborner Straße 53
40472 Düsseldorf
Telefon 02 11/66 97-01
Fax 02 11/66 97-60
www.dsw-info.de
Die Adressen, Fax- und Telefonnummern der Landesverbände erfahren Sie in der Düsseldorfer Zentrale.
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@Mm1010z: Vielen Dank für Ihre Anregung. (maa)
in diesem Video (https://www.youtube.com/watch?v=R4_pfYM7Q8s) äußert ein kompetenter Privataktionär seinen Unmut gegenüber die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Er entlarvt diesen gemeinnützigen Verein als ein Vehikel für Selbstbereicherung zu Lasten der Mitglieder und entgegen dem postuliertem Aktionärsschutz. Auch ich bin ein so genannter Kleinaktionär und ich finde es erschreckend und unverantwortlich, dass im Namen des Aktionärsschutzes gegenteilig agiert wird. Daher bitte ich Sie, mit Herrn Schreiner Kontakt aufzunehmen und sein Thema näher zu beleuchten. Halten die so genannten Schutzvereinigungen wirklich was sie versprechen? Werden keine Mitgliedsbeiträge veruntreut und in die eigenen Taschen gewirtschaftet? Bestehen keine Interessenskonflikte und agiert man wirklich im Sinne der Kleinaktionäre? Gerade Transparenz ist ja ein hohes Gut in Sachen Aktienhandel, Geldanlage und Beratung, so dass es immens wichtig wäre, hier mehr Klarheit zu erhalten. I