Schädlinge in Haus und Garten

Über­sicht: Chemische Mittel

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In der Tabelle sind einige mögliche Wirkungen von chemischen Mitteln zur Bekämpfung von Schädlingen aufgeführt. Die beschriebenen Effekte auf die Gesundheit müssen nicht zwangs­läufig eintreten. Auch ist es schwierig – oft sogar unmöglich – einer bestimmten Konzentration dieser Stoffe bestimmte Wirkungen zuzu­ordnen. Jeder Mensch reagiert anders; Kinder, Schwangere und Kranke sind meist empfindlicher als der Durch­schnitt. Zudem beein­flussen sich die verschiedenen Substanzen gegen­seitig und können zusammen neue Wirkungen hervorrufen.
Akute Vergiftungs­erscheinungen treten in der Regel nur bei sehr hohen Konzentrationen auf. Zu chro­nischen Schäden kann es jedoch schon bei geringer Konzentration kommen, besonders wenn die Belastung über lange Zeit besteht. Bei Krebs erzeugenden, Frucht schädigenden oder Erbgut verändernden Stoffen können schon geringe Mengen in der Innenraum­luft bedenk­lich sein.

Name

Gefahr

Verbreitung

Chlorierte Pestizide

DDT
(Dichlordiphenyl-
trichlorethan)

Akut: Schweiß­ausbrüche, Übel­keit, Gleichgewichts­störungen.
Chro­nisch (vermutlich): Verändert das Erbgut, greift in das Hormon­system ein.

In Deutsch­land seit 1972 verboten, früher zur Bekämpfung von Insekten und zum Holz­schutz.

Wird nur sehr lang­sam abge­baut und ist deswegen in der Nahrungs­kette welt­weit verbreitet.

Endosulfan

Akut: Hohe akute Giftig­keit, besonders beim Einatmen. Kopf­schmerzen, Benommenheit, Desorientierung, Krämpfe, Erbrechen, Durch­fall. Stört die Koor­dination beim Bewegen, schadet Haut, Augen, Atemwegen und Schleimhäuten.
Chro­nisch (im Tier­versuch): schädigt die roten Blutkörperchen, die Nieren und das zentrale Nerven­system; Verdacht auf Frucht schädigende Wirkung.

Wird einge­setzt.

Lindan

Wirkung auf den Menschen umstritten. Drei Gramm reichen aus, um eine Tonne Heuschre­cken zu töten.
Chro­nisch: schadet dem Nerven­system.

Seit Anfang 2002 EU-weit verboten. Früher in Mitteln gegen Insekten und Kopf­läuse sowie zum Holz­schutz.

PCP
(Penta­chlorphenol)

Akut: Kopf­schmerzen, Müdig­keit, Schlafstörungen.
Chro­nisch: Schadet Haut und Leber, schwächt das Immun­system, erzeugt Krebs.

In Deutsch­land seit 1989 verboten. Früher zur Bekämpfung von Insekten und zum Holz­schutz.

Carbamate
wie Propoxur. Salze und Ester der Carbamidsäure.

Ähnliche Erscheinungen wie bei Organo­phosphaten.

Werden einge­setzt.

Organo­phosphate
(Insektizide, die Phospor-Atome enthalten)

Akut: Stören in hoher Konzentration das zentrale Nerven­system mit Lähmungs-
erscheinungen. Erbrechen, Sehstörungen, starkes Schwitzen, Schwäche, Schwindel, Bauch­schmerzen, Muskelzittern.

In diversen Mitteln zur Bekämpfung von Insekten: in Sprays, Elektroverduns­tern, Strips, selbst­verdampfenden Plätt­chen sowie in Mitteln für Nebel- und Räucher­verfahren.

Piperonylbut­oxid
wirkt selbst nicht insektizid; steigert die Wirkung von Pyrethroiden und Pyre­thrum.

Behindert den Entgiftungs­mecha­nismus im menschlichen Körper. Vergrößert daher die Gefahr anderer Insektizide.

Wird einge­setzt.

Pyrethroide
Insektizide, die in Anlehnung an Naturstoffe hergestellt werden. Als Vorbild dienen Pyre­thrine. Ein Gemisch aus diesen Substanzen – das Pyre­thrum – ist in Chrysan­themen enthalten und schützt diese vor Insektenbefall. Pyrethroide sind jedoch wesentlich stabiler als Pyre­thrine.

Akut: Brennen in Gesicht und Augen, verfälschte, teil­weise schmerzhafte Sinnes­empfindungen, Reizungen der Schleimhäute in Mund, Rachen und Bronchien, Kopf­schmerzen, Schwindel, lähmende Müdig­keit, Schlaf­anfälle abwechselnd mit innerer Unruhe, Nieder­geschlagenheit, Übel­keit, Erbrechen, Herz­rasen sowie Störungen der Blut­bildung- und -gerinnung.

Weit verbreitet, haben chlorierte Pestizide weit­gehend abge­löst. Wie Organo­phosphate in vielen Sprays und Elektroverdampfern. Bestand­teil vieler Woll­teppichböden (als Schutz gegen Motten). In Mitteln zum Holz­schutz.

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