Die beste Gartenschere oder Astschere nützt wenig, wenn sie falsch eingesetzt wird. Oder wenn der kleine Griff nicht zur großen Hand passt. Oder wenn falsche Handhabung Schäden verursacht. Die Tipps von test.de sollen helfen, damit der Baumschnitt, das Pflegen von Rosen oder der Rückschnitt von Stauden auch längerfristig Spaß machen.
Im Fachhandel sind mitunter Probeschnitte möglich. Bei mehreren Anbietern ist die Verpackung so gestaltet, dass Sie die Griffe in die Hand nehmen können, um die Handlichkeit auszuprobieren. Auch viele Astscheren bieten diese Möglichkeit. Aber Achtung: Im aktuellen Test von Garten- und Astscheren fanden wir zwei Modelle, bei denen Transportschutzkappe beziehungsweise Regalaufhänger sehr fest montiert sind: Im ungünstigsten Fall erkennen die Kunden dann nicht, dass sie zu Hause die sichernde „Klemmscheibe“ mit sanfter Gewalt abhebeln müssen, und schrauben versehentlich die Mutter ab, die die Schere im Gelenk zusammenhält.
Wie finde ich eine Gartenschere mit einer Griffweite, die zu meinen Händen passt?
Die Scheren im aktuellen Test von Garten- und Astscheren eignen sich in der Regel für mittelgroße bis große Hände. Bei einzelnen Modellen lässt sich verstellen, wie weit die Griffe auseinandergehen. Zwei Modelle passen sogar nur in kleine Hände – ohne dass der Anbieter darauf hinweist. Einzelne Anbieter bieten gezielt unterschiedliche Modelle für verschiedene Handgrößen an.
Enthalten die Kunststoffgriffe von Garten- und Astscheren Schadstoffe?
Fast nie. Im aktuellen Test von Garten- und Astscheren haben wir bei den chemischen Analysen nur bei einer Astschere einen hohen Gehalt des problematischen Weichmachers DEHP in den Griffen nachgewiesen. In diesem Fall wurde das test-Qualitätsurteil abgewertet. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe waren bei keinem Produkt ein Problem. Dies zeigt, dass die Branche ganz überwiegend die Konsequenzen aus früherer Kritik gezogen hat und nun großen Wert auf schadstofffreie Produkte legt.
Bei meiner alten Astschere flutschen Äste immer wieder nach vorn aus dem Maul heraus. Beim Neukauf möchte ich ein Modell wählen, bei dem das nicht passiert. Was raten Sie?
Im Prüfpunkt „Komfort beim Schneiden“ haben unsere Tester überprüft, wie gut die Scheren dieses Problem meistern. Bei einigen Modellen haben speziell geformte Klingen die Äste „fest im Griff“, so dass sie nicht nach vorn rausrutschen können. Mehr dazu im aktuellen Test von Garten- und Astscheren.
Im Freundeskreis empfehlen die einen Scheren mit Amboss, die anderen schwören auf Bypass. Wozu raten Sie?
Das hängt vom Anwendungsgebiet ab und von den Vorlieben der Nutzer. Im aktuellen Test von Garten- und Astscheren haben sich einige Ambossscheren als besonders kraftsparend erwiesen. Deshalb sind sie vor allem für hartes, trockenes Holz besonders empfehlenswert. Aber auch Bypassscheren haben im Test gut abgeschnitten. Sie bieten vor allem etwas mehr Flexibilität beim Schneiden, da man mehr Möglichkeiten hat, die Schere an Zweigen anzusetzen, und etwas näher am Stamm scheiden kann. Zwei Klingen eignen sich oft auch gut zum sauberen Kappen frischer Pflanzenfasern. Viele Gärtner arbeiten mit beiden Scherentypen.
Astscheren mit Getriebe? Macht das Sinn?
Ja. Eine Getriebeübersetzung – zum Beispiel mit Zahnrädern – spart tatsächlich Kraft. Im aktuellen Test von Garten- und Astscheren haben wir dies gemessen. Eine Alternative sind Astscheren mit ausziehbaren Armen/Holmen, also mit Teleskoptechnik. Der längere Hebelarm wirkt auch kraftsparend.
Pflegen und reparieren
Beim Schneiden mit meiner alten Gartenschere sieht das Schnittbild unsauber aus: Oft sind Fransen zu sehen. Brauche ich eine neue?
Kontrollieren Sie, was die Ursache sein könnte. Bei einer Ambossschere kann es im einfachsten Fall der verschmutzte Amboss sein, der ein vollständiges Abschneiden verhindert: Dann hilft simples Säubern.
Ist die Klinge beschädigt, können Sie bei vielen Anbietern eine Ersatzklinge bestellen. Falls Sie aber ohnehin mit einer Neuanschaffung liebäugeln, finden Sie in unserem aktuellen Test von Garten- und Astscheren eine Auswahl guter Scheren.
Meine Gartenschere hat mehrere Wochen lang im Freien gelegen und ist jetzt sehr schwergängig. Kann ich die wieder flott machen?
Bürsten Sie als erstes den sichtbaren Rost und Schmutz mit einer Metallbürste ab und lassen Sie Öl einwirken. Putzen Sie dann mit einem Tuch und probieren Sie, ob die Schere wieder leicht schneidet. Falls das nicht gelingt, ist mehr Aufwand erforderlich (der sich bei Billigscheren vermutlich nicht lohnt): Sie können versuchen, die Schere auseinanderzubauen und das „Innenleben“ gründlich zu reinigen. Dann gut fetten. Falls Sie beim Zusammenbau und Regulieren Probleme haben, kann oft ein erfahrener Gärtner aus der Nachbarschaft oder ein Fachhändler helfen. Hilfreich können auch Videoclips sein (z.B. bei felco.de).
Kann ich die Klingen meiner Gartenschere nachschleifen?
Beachten Sie dazu unbedingt die Hinweise des Anbieters. Ist eine Beschichtung vorhanden, leidet diese beim Schleifen. Einzelne Anbieter wie Felco zeigen per Internet-Video, wie man geeignete Scheren richtig schleift. Auch Fachhändler bieten mitunter diesen Service. Außerdem verkaufen die Anbieter hochwertiger Scheren Ersatzklingen zum Auswechseln.
Richtig anwenden
Kann ich mit einer Gartenschere Draht abschneiden?
Das ist nicht zu empfehlen, da die Klingen darunter leiden. Einige Gartenscheren verfügen allerdings über einen speziellen Drahtschneider. An dieser besonderen Stelle (zum Beispiel an der Oberseite) lässt sich der Draht abknipsen. Im aktuellen Test von Garten- und Astscheren haben wir diese Sonderfunktion überprüft und bewertet. Achten Sie dort auf die Fußnoten.
Wie dicke Äste kann ich schneiden?
Theoretisch kann das Schneidgut einen so großen Durchmesser haben, dass es gerade noch ins Maul der Garten- oder Astschere passt. Eine Orientierung geben die Anbieterangaben. In der Praxis sollten Sie diese Möglichkeiten dennoch nicht ausreizen – auch dann nicht wenn Sie ein sehr starker Mensch sind. Der Grund: Die Klingen und Gelenke werden so vor allem bei hartem, trockenem Holz sehr stark belastet und könnten sich verformen beziehungsweise „ausleiern“. Unser Rat: Verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Gartenwerkzeuge. Deshalb dicke, harte Zweige im Zweifelsfall besser mit einer Astschere abtrennen. Und dickere Äste möglichst absägen – zum Beispiel mit einer Klappsäge. Mehr dazu im Test Klappsägen: Die besten Astsägen für den Baumschnitt.
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