Puten­schnitzel im Test Nur eine gute Pute

Datum:
  • Text: Sara Waldau, Swantje Water­straat
  • Wissenschaftliche Leitung: Dr. Ursula Loggen
  • CSR-Testleitung: Simone Lindemann
  • CSR-Test­assistenz: Yvonne Gramsch
  • Produkt­auswahl: Sylvia Keske-Fouda
  • Faktencheck: Annika Scheerer
  • Leitung Faktencheck: Dr. Claudia Behrens
Puten­schnitzel im Test - Nur eine gute Pute

Hotspot. Geflügel­fleisch ist oft mit Keimen belastet. Durch­braten schützt vor möglichen Erregern. © Jule Felice Frommelt

Die meisten Puten­schnitzel im Test haben ein Keim­problem – nur eins ist gut. Unser Test zeigt auch: Tier­wohl lässt sich nicht nur durch Kauf von Biofleisch fördern.

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Puten­schnitzel 11/2025
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    Aldi Nord Meine Metzgerei Frische Putenschnitzel
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    Edeka Edeka Bio Putenschnitzel Bio
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    Netto Marken-Discount Gut Ponholz Schnitzel aus Puten-Brustfilet
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    Rewe Ja Putenschnitzel aus Brustfilet, frisch
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    Rewe Rewe Bio Putenbrust-Schnitzel Bio
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    Südbayerische Fleischwaren Puten Schnitzel
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    Südbayerische Fleischwaren Puten Schnitzel

Geflügel ist das zweitbeliebteste Fleisch hier­zulande – ganz vorn liegt das Huhn, auf Platz zwei landet die Pute. Wir richten den Fokus in unserem Doppel-Test voll und ganz auf die Nummer Zwei. 14 frische Puten­schnitzel haben wir dafür untersucht. Wir wollten wissen: Welche Qualität hat das Fleisch? Und wie sind die Bedingungen in den Ställen und im Schlacht­hof? Das maue Ergebnis: Nur ein Produkt über­zeugt in beiden Tests. Immerhin engagieren sich fünf Unternehmen stark fürs Tier­wohl, darunter nicht nur Bio-Anbieter.

Warum sich der Puten­schnitzel-Test für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse

14 Puten­schnitzel hat die Stiftung Warentest geprüft, darunter drei Bio-Produkte. Im Test sind unter anderem Aldi, Lidl, Kauf­land, Rewe und Edeka sowie die Marken Friki und Gackerle. Die Preise pro Kilogramm Schnitzel reichen von 10,58 Euro bis 40 Euro, die Urteile für die Fleisch­qualität von Gut bis Mangelhaft. Geprüft haben wir auch das Engagement der Anbieter für Tier­wohl, Umwelt­schutz und Arbeits­bedingungen. Hier vergaben wir Noten von Gut bis Ausreichend.

Das beste Puten­schnitzel für Sie

Mit ein paar Klicks erfahren Sie, welche Puten­schnitzel geschmack­lich über­zeugen. Wenn es Ihnen nicht egal ist, wie die Puten gehalten werden, können Sie sich in der Tabelle zur Unter­nehmens­ver­antwortung anzeigen lassen, welche Anbieter sich sehr gut oder gut fürs Tier­wohl engagieren.

Hintergrund

Sie erfahren, welche Keime im Test aufgefallen sind und welchen Beitrag Puten­fleisch als Teil einer ausgewogenen Ernährung leisten kann. Im Interview erklärt eine Tier­ärztin, wie sich das Tier­wohl in der Putenmast verbessern ließe.

Heft­artikel als PDF

Nach dem Frei­schalten erhalten Sie den Heft­artikel aus Stiftung Warentest 11/25 zum Download.

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  • Testergebnisse für 14 Puten­schnitzel 11/2025
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Frische Puten­schnitzel im Test

Puten­fleisch wird unterschiedlich angeboten. Nach unseren Recherchen im Handel sind Puten­schnitzel besonders beliebt. Sie werden aus dem mageren Brust­filet geschnitten. Die 14 Produkte im Test kommen aus der SB-Kühl­theke von Supermärkten und Discountern sechs deutscher Groß­städte. Wir wählten Produkte möglichst unterschiedlicher Haltungsformen aus: von Stufe 2 (Stall) bis Stufe 5 (Bio). Je höher die Stufe der Haltungs­form, umso teurer ist das Fleisch – im Test bis zu 40 Euro pro Kilogramm.

Pute oder Truthahn: Was ist der Unterschied?

Pute und Truthahn werden oft synonym verwendet. Genau genommen ist die Pute, auch Haustruthuhn genannt, die gezüchtete Form des wild lebenden Truthahns. Weibliche Tiere werden Pute, Truthuhn oder Trut­henne genannt. Männ­liche heißen Puter oder Truthahn. Hähne und Hennen werden in der Regel getrennt gehalten.

Das Puten­fleisch in Supermarkt und Discounter kann von weiblichen oder männ­lichen Vögeln stammen. Die Bezeichnung lässt nicht auf das Geschlecht der Tiere schließen: Fleisch, das als „Puten­schnitzel“ verkauft wird, kann auch von einem männ­lichen Tier stammen.

Zu viele Keime verderben die Qualität

Das Test­ergebnis macht eher wenig Appetit: Wegen deutlicher Keim­gehalte haben wir im Prüf­punkt mikrobiologische Qualität zehnmal ein Ausreichend vergeben, einmal sogar die Note Mangelhaft. Meist liegt es an Verderbniser­regern. Treten sie in hoher Anzahl auf, lassen sie Fleisch verderben, gelten aber nicht als gesund­heits­schädlich. Auch antibiotikaresistente Keime wiesen wir oft nach. Bei Krank­heits­erregern, darunter Campylobakter und Listerien, wurden wir nur selten fündig.

Tipp: Seien sie sich der möglichen Keime im Fleisch immer bewusst. Braten Sie die Scheiben gut durch, dann sterben die Keime ab. Das ist einer unserer fünf Tipps, um Fleisch sicher zuzubereiten.

Wie die Puten lebten, deren Fleisch wir essen

Mehr als 30 Millionen Puten wurden 2024 in Deutsch­land geschlachtet, in großen Betrieben bis zu 50 000 am Tag. Vier bis fünf Monate dauert es, bis die Tiere ihr Schlacht­gewicht von bis zu 22 Kilogramm erreichen. Die meisten Puten verbringen ihr gesamtes Leben im Stall, zusammen mit Tausenden von Artgenossen. Tier­schutz­organisationen kritisieren, dass sie sich unter diesen Bedingungen kaum artgerecht verhalten können, Verhaltens­störungen entwickeln und gegen­seitig verletzen.

Tier­wohl, Arbeits­bedingungen und Umwelt im Fokus

Gesetzliche Anforderungen speziell für die Putenhaltung gibt es in Deutsch­land nicht. Daher interes­sierte uns neben der Fleisch­qualität auch, wie stark sich die Anbieter fürs Tier­wohl einsetzen. Welche Vorgaben machen sie ihren Lieferanten? Mit welchen Maßnahmen stellen sie Tier­schutz sicher und fördern artgerechtes Verhalten?

Außerdem prüften wir das Engagement für Umwelt­schutz sowie gute Arbeits­bedingungen im Schlacht­hof. Dafür baten wir die Anbieter, ihre Lieferketten offen­zulegen, schickten ihnen Fragebögen und ließen uns ihre Antworten belegen. Die Angaben prüften wir darüber hinaus bei einem Besuch der Mast­betriebe, was uns mit einer Ausnahme alle Anbieter ermöglichten.

So haben wir Puten­fleisch getestet

Fleisch stammt von Tieren. Uns interes­siert deshalb nicht nur die Qualität des Lebens­mittels an sich, sondern auch wie die Bedingungen im Stall und im Schlacht­hof sind. Für unseren Test haben wir die Puten­schnitzel unter anderem auf Keime untersucht und verkostet sowie bei allen Anbietern geprüft, wie stark sie sich fürs Tier­wohl, für Umwelt­schutz und Arbeits­bedingungen in der Puten­fleisch-Produktion einsetzen.

Unsere Prüfkriterien für die Fleisch­qualität

Im Test: 14-mal abge­packte frische Puten­schnitzel, die wir nach bundes­weiter Recherche im Handel ausgewählt haben. Drei Produkte tragen das Bio-Siegel. Wir kauf­ten die Schnitzel im Februar 2025 ein. Die Preise ermittelten wir in einer Anbieterbefragung im August 2025.

Sensorisches Urteil: 40 %

Die sensorischen Prüfungen erfolgten am Verbrauchs­datum oder maximal zwei Tage davor. Fünf geschulte Prüf­personen beschrieben Aussehen und Geruch des rohen Fleischs, beim im Brat­schlauch zubereiteten Fleisch auch Geschmack, Textur und Mund­gefühl. Der erarbeitete Konsens war Basis der Bewertung.

Die sensorischen Prüfungen wurden in Anlehnung an Methode L 00.90–22: Allgemeiner Leitfaden zur Erstellung eines sensorischen Profils (Konsens­prüfung) der ASU durch­geführt. Die Abkür­zung ASU steht für Amtliche Samm­lung von Unter­suchungs­verfahren nach Paragraf 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB). Das im Konsens aller Prüfer der Gruppe verabschiedete Ergebnis enthielt keine Bewertungen, sondern lediglich abge­stimmte Produkt­profile, bei denen gegebenenfalls unterschiedliche Beschreibungen aus den Einzel­prüfungen zuvor in der Gruppe verifiziert wurden.

Mikrobiologische Qualität: 25 %

Gesamt­keimzahl und Krank­heits­erreger, Hygiene- und Verderb­niskeime: Wir untersuchten je ein Prüf­muster bei Proben­eingang, drei weitere am Verbrauchs­datum oder maximal zwei Tage davor. Eine Misch­probe prüften wir auf antibiotikaresistente Keime: MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus), ESBL-Bildner (Extended Spectrum Beta-Lactamase) sowie bei ESBL-Positiven auf Colistin-Resistenz.

Folgende Methoden haben wir einge­setzt:

  • In Anlehnung an ASU-Methoden prüften wir die aerobe mesophile Koloniezahl (Gesamt­koloniezahl), Salmonellen, Listeria mono­cytogenes, Campyl­obacter, Escherichia coli, Enter­obacteriaceae, Koagulase-positive Staphylokokken, präsumtive Pseudomonaden, Milchsäurebakterien.
  • ESBL-Bildner: nach Anreicherung identifizierten wir Enterobakterien, die Extended Spectrum Beta-Lactamasen bilden, mittels Massenspektrometrie (MALDI-TOF-MS). Die Bestätigung erfolgte mittels Antibiogramm/Stempeltest.
  • MRSA: Auf Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus prüften wir nach Anreicherung in Anlehnung an die ASU-Methode mittels Poly­merase-Kettenre­aktion (PCR). Die Bestätigung erfolgte kulturell.
  • Colistin-Resistenz: Die als ESBL identifizierten und bestätigten Bakterien wurden mittels E-Test auf Colistin-Resistenz über­prüft und die minimale Hemm­konzentration bestimmt. Hier wiesen wir keine Resistenzen nach.

Chemische Fleisch­qualität: 10 %

Wir bestimmten, wie viel Wasser beim Zu­bereiten im Back­ofen verloren geht, zudem ­er­mittelten wir die Fett­säure­zusammenset­zung und das Wasser-Fleisch­eiweiß-Verhält­nis. Wir prüften auf Rück­stände von Antipara­siten­mitteln, Antibiotika sowie den Schwer­metallen Blei und Kadmium.

Folgende Methoden haben wir einge­setzt:

  • Brat­verlust: gravime­trisch nach stan­dardisierter Zubereitung im Back­ofen.
  • Fett­säure­verteilung: in Anlehnung an die Methode der Deutschen Gesell­schaft für Fett­wissenschaft.
  • Trockenmasse/Wasser­gehalt, Rohprotein: In Anlehnung an ASU-Methoden. Aus beidem wurde der Wasser-Fleisch­eiweiß-Quotient berechnet.
  • Kokzidio­statika (Anti­parasiten­mittel): mittels Flüssig­keit­schromato­graphie mit Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS).
  • Hemm­stoff­test: in Anlehnung an die ASU-Methode.
  • Tetracycline: mittels LC-MS/MS.
  • Blei, Kadmium: Aufschluss und Messung in Anlehnung an Din-EN-Methode.

Nutzungs­freundlich­keit der Verpackung: 10 %

Wir prüften die Schutz­atmosphäre elektrome­trisch, wenn ein Hinweis darauf vorhanden war. Alle Schutz­atmosphären waren intakt. Zudem prüften wir Entsorgungs- und Recycling­hinweise sowie, ob eine Originalitäts­sicherung vorhanden war. Drei Fachleute prüften das Öffnen und Entnehmen.

Deklaration: 15 %

Wir beur­teilten, ob die Verpackungs­angaben korrekt und voll­ständig waren. Wir prüften Angaben zu Zubereitung, Lagerung, Herkunft, Nähr­wert. Drei Fachleute bewerteten Leserlich­keit und Über­sicht­lich­keit.

Weitere Unter­suchungen

Wir bestimmten pH-Wert, Gesamt­fett­gehalt und Nicht-Protein­stick­stoff. Den physiologischen Brenn­wert berechneten wir. Es gab keine Auffälligkeiten.

Folgende Methoden haben wir einge­setzt:

  • pH-Wert, Gesamt­fett und Nicht­protein-Stick­stoff: in Anlehnung an die ASU-Methode.
  • Physiologischer Brenn­wert: berechnet aus den analysierten Gehalten von Fett und Eiweiß gemäß Lebens­mittel­informations­ver­ordnung.

Abwertungen

Abwertungen sind in der Tabelle mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Lautete das sensorische Urteil Ausreichend, konnte das Stiftung-Warentest-Qualitäts­urteil nur eine halbe Note besser sein. Hieß das mikrobiologische Urteil Ausreichend oder schlechter, konnte unser Stiftung-Warentest-Qualitäts­urteil nur eine halbe Note besser sein.

Unsere Prüfkriterien für die Produktions­bedingungen

Im Test: Wir bewerteten das Engagement für Tier­wohl, Umwelt und Soziales (Corporate Social Responsibility, CSR) der 14 Anbieter von den Puten­schnitzeln im Warentest. Der Test lief von April bis Juli 2025.

Vorgehen

Per Fragebögen ermittelten wir das Engagement der Anbieter für Tier­wohl, Umwelt­schutz und Arbeits­bedingungen be­zogen auf das ausgewählte Produkt. Voraus­setzung war das Offenlegen der Lieferkette bis zur Küken­zucht. Wir beur­teilten die Unter­nehmens­ver­antwortung auf Basis der Anbie­ter­vorgaben und Maßnahmen im jeweiligen Schlacht- und Mast­betrieb. Wir baten um Antworten, Belege und Nach­weise für regel­mäßige Kontrollen und Unterstüt­zungs­maßnahmen in allen Prüf­bereichen. Unabhängige Fachleute prüften die im Fragebogen ge­machten Angaben im Rahmen eines Vor-Ort-Besuches im entsprechenden Mast­betrieb.

Tier­wohl: 50 %

Wir fragten die Anbieter unter anderem nach einer Tier­wohl-Einkaufs­richt­linie für Puten, Vorgaben zu umstrittenen Praktiken wie Schnabelkürzen sowie Zielen für den Bezug von Puten­fleisch aus tier­wohl­fördernden Haltungs­stufen. Wir legten etwa Wert auf eine tier­schutz­bezogene Lieferantenbe­wertung sowie Möglich­keiten zur Einsicht­nahme in Tier­gesund­heits­dokumente. Vom Schlacht­betrieb ließen wir uns unter anderem Maßnahmen zur Stress­reduktion der Tiere, die Dokumentation von Tier­gesund­heitsda­ten und das Vorgehen bei kritischen Befunden und Verstößen zeigen. Beim Mast­betrieb bewerteten wir etwa Haltungs­system, Stall­strukturierung, Platz­angebot und Rege­lungen zu Stall­klima, Beschäf­tigungs­material, Ein­streumanage­ment und Tier­gesundheit.

Umwelt­schutz: 25 %

Wir legten Wert auf eine Lieferanten­auswahl anhand ökologischer Para­meter wie etwa Umwelt­management­system, Erfassung von Treib­hausgas­emissionen, Nutzung erneuer­barer Energien und ressourcenschonender Verpackung. Für den Schlacht­betrieb ließen wir uns unter anderem ökologische Zertifizierungen, Maßnahmen zum Wasser- und Energiemanage­ment sowie Klima­schutz aufzeigen. Für den Mast­betrieb bewerteten wir etwa Maßnahmen zur Reduzierung von Energie und Verbräuchen, zum Mist-Management sowie zur Förderung von Biodi­versität.

Arbeits­bedingungen: 20 %

Wir fragten die Anbieter nach einer sozial­orientierten Lieferanten­auswahl, etwa ob sie Schlacht­betriebe mit Tarifbindung bevor­zugen. Für den Schlacht­betrieb legten wir zum Beispiel Wert auf betriebliche Mitbe­stimmung und Beschwerde­möglich­keiten, Vertrags- und Lohn­gestaltung sowie Rege­lungen, um unan­gemessen lange Arbeits­zeiten zu vermeiden. Wir fragten außerdem nach betrieblicher Gesund­heits­förderung und Weiterbildungen.

Trans­parenz: 5 %

Wir bewerteten, ob die Anbieter ihre voll­ständige Lieferkette offenlegten, unsere Fragebögen beant­worteten, Aussagen glaub­­haft belegten sowie eine Über­prüfung der gemach­ten Angaben durch einen Besuch des Putenmast­betriebs ermöglichten.

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