Fisch­stäbchen im Test

Die Schad­stoffe stecken in der Panade

Viele Produkte im Test fallen mit deutlichen Schad­stoff­gehalten auf – darunter haupt­sächlich ein Fett­schad­stoff, aber auch Mineralöle. Wir erklären, wie sie in die Stäbchen gelangen.

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Fett­schad­stoff 3-MCPD kommt aus dem Frittieröl

Fett­säure­ester mit 3-Mono­chlor­propandiol, kurz 3-MCPD, entstehen, wenn pflanzliches Öl auf hohe Temperaturen − ab 180 Grad Celsius − erhitzt wird. Im Körper können die Ester während der Verdauung zu freiem 3-MCPD umge­wandelt werden, das als möglicher­weise krebs­er­regend gilt­Eintrags­wege sind die Raffination der einge­setzten Frittieröle – alle Produkte sind in Raps- oder Sonnenblumenöl vorgebraten – sowie der Frittier­prozess selbst. Später, beim Zubereiten zu Hause, können die Ester auch entstehen, insbesondere beim Braten in sehr heißem Öl.

Mineralöle können aus der Produktion kommen

Einige der gesättigten Mineral­ölkohlen­wasser­stoffe, kurz Mosh, können sich im Körper anreichern. Die gesundheitlichen Lang­zeit­folgen sind nicht abschließend geklärt. Mögliche Eintrags­wege in die Stäbchen gibt es viele. Am wahr­schein­lichsten sind produktions­bedingte Ursachen. So können Mosh etwa aus dem Schmieröl der Produktions­anlagen stammen.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 31.05.2024 um 08:22 Uhr
    geschultes Personal, Zubereitungsart

    @MST79: Bei unseren Prüfpersonen handelt es sich um ausgebildete Lebensmittelsensoriker. Diese können im Gegensatz zu Laien Sinneseindrücke mit hoher Intensität wahrnehmen und diese in ein spezifisches Beschreibungsvokabular "übersetzen". Damit können sie Produktmerkmale sicher und präzise beschreiben. Die Sinnesorgane eines Geschmacksexperten sind ein "Messinstrument" das Fehler und Verfälschungen im Produktprofil aufspürt, die der normale Endverbraucher oft nicht wahrnehmen kann.
    Um die Bildung von 3-MCPD Fettsäureestern beim Braten zu vermeiden, sollten die Brattemperatur 175°C nicht überschritten werden. Anzeichen dafür, dass ein Öl zu heiß oder zu lange erhitzt wurde, sind verstärkte Rauchentwicklung, die Farbe des Öls wird dunkler, das Öl beginnt zu schäumen.

  • MST79 am 30.05.2024 um 12:48 Uhr
    Geschultes Personal

    In dem Artikel schreiben Sie: "[...] Fünf geschulte Prüfpersonen verkosteten die anonymisierten Produkte [...]".
    Worin, was und wie wird geschult?
    MfG

  • MST79 am 30.05.2024 um 12:38 Uhr
    Zubereitungsart

    SgDuH,
    in dem Artikel wird auf mgl. krebserregende Stoffe hingewiesen, die entweder bei der "[...] Raffination der einge­setzten Frittieröle [...]" entstehen oder "[...] produktions­bedingte Ursachen[...] " haben und "[...] aus dem Schmieröl der Produktions­anlagen stammen." könnten.
    Hinweise sind top!
    Die Raffination ist m. E. ein vorgelagerter Prozess, sodass Fst-Hersteller/ Verbraucher keinen Einfluss darauf haben. (Sicherlich gibt es bzgl. der Schadstoffe auch Unterschiede bei den jeweiligen Ölen, wobei Sonne/ Raps aufgrund von Rauchpunkt/ neutr. Geschmak/ Kosten usw. besser geeignet sind?)
    Vermutlich wurden die Öle der Fst vor dem Braten getestet?
    Auf den Verpackg. sind mind. 2 Zubereitungsmeth. angegeben - Pfanne, Ofen, (Frit.).
    Sie wählen die Pfanne in der "[...] beim Zubereiten zu Hause, [...] die Ester auch entstehen [...], insbesondere beim Braten in sehr heißem Öl."
    Es fehlt mir die Vergleichbarkeit der Zubereitungsmeth.!
    WurdeNachDerZub.AufSchadstoffeGetestet?
    MfG

  • RedSubmarine am 21.03.2024 um 01:56 Uhr
    Der letzte Fischstäbchen Test war vor 16 Jahren!!!

    Im Jahr 2008, also im Jahr 3 der Kanzlerschaft von Frau Merkel, testete Stiftung Warentest das letzte Mal Fischstäbchen. Also vor 16 Jahren! So lange dauerte die Kanzlerschaft von Helmut Kohl bzw. von Angela Merkel.
    Über die Jahre wurde Stiftung Warentest immer wieder von Lesern aufgefordert, einen neuen Fischstäbchen Test durchzuführen. Dieser Wunsch wurde immer wieder geflissentlich von Stiftung Warentest ignoriert.
    Jetzt im Jahr 2024 wurde nochmal getestet. Wie nachhaltig ist das?
    Der nächste Fischstäbchen Test ist dann im Jahr 2040...
    Weitere Funfacts:
    - Der letzte Akku-Ladegeräte Test ist aus dem Jahr 2003. Also vor 21 Jahren.
    - Reiskocher wurden von Stiftung Warentest noch nie getestet.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 26.02.2024 um 15:26 Uhr
    Fischstäbchen

    @I.Hauptfleisch: Es freut uns, dass Sie unseren Fischstäbchen-Test begrüßen. Allerdings geht von keinem Produkt eine unmittelbare Gesundheitsgefährdung aus, also von Gift kann an dieser Stelle nicht die Rede sein. Die Ergebnisse unserer Untersuchung gelten nur für die untersuchten Fischstäbchen und können nicht auf andere Produkte übertragen werden.