Der Mensch spricht und der Computer schreibt. Sekretärin ade? Nein! Spracherkennungssoftware funktioniert mittlerweile ganz gut. Sie ersetzt aber immer noch nicht den kompletten Schreibvorgang. Die Programme machen so viele Fehler, dass der Mensch den Text noch einmal korrigieren muss. An ihre Grenzen stoßen sie zum Beispiel, wenn sie vorgelesene Gedichte schreiben müssen. Im Test mussten sechs Programme gut zuhören. Die meisten haben viel verstanden. Aber aus einem gesprochenen „Euro“ wurde manchmal auch ein „Otto“.
Auf dem Weg der Besserung
Spracherkennungssoftware hat die Kinderkrankheiten hinter sich. Wer vor ein paar Jahren solche Programme auf seinem Computer installierte, war meist enttäuscht und legte wieder die zehn Finger auf die Tasten. Tippen ersetzen die aktuellen Programme zwar immer noch nicht ganz, aber sie können eine große Hilfe sein. Und zwar für Leute, die schreiben müssen, aber nicht tippen können oder wollen: Für Mediziner, die während einer Untersuchung diktieren wollen. Für Rechtsanwälte und Steuerberater, die viel mit Standardtexten arbeiten. Für Behinderte, die ihren Computer per Sprache steuern müssen.
Sprich mit mir
Wie Kinder müssen auch Spracherkennungsprogramme schreiben lernen. Dazu muss der Benutzer mit ihnen reden. Die Software muss sich an seine Sprache gewöhnen. Im Vergleich zu Menschen lernen die Programme sehr schnell. Nachdem sie einen vorgegebenen Text von ihrem Sprecher gehört haben, sind sie nach einer Viertelstunde fast erwachsen. Und je öfter man mit ihnen spricht, desto besser werden sie. Gut, aber nicht perfekt.
Schere und Mikro bitte
Zwei Spracherkennungsprogramme sind gut brauchbar: linguatec Voice Pro 10 USB-Edition liegt mit der besten Erkennungsrate ein Tick vor IBM Via Voice 10. Beide überzeugen in Leistung und Ausstattung. Sie eignen sich wegen ihrer „guten“ Spracherkennung auch für den professionellen Einsatz. Vor allem Medizinern dürften die beiden Programme gefallen, weil sie - wie auch Voice Office - die Software mit einer Fachwortsammlung zu zehn medizinischen Fachgebieten erweitern können.
Are you talkin' to me?
Computerbesitzer können Spracherkennungssoftware nicht nur als Tippersatz nutzen, sondern auch als akustische Navigation. Das gesprochene Wort ersetzt den Klick mit der Maus. Der Mensch befiehlt: „Datei öffnen“, „Mail versenden“ oder „Neues Fenster“. Der Computer führt aus. Als Befehlsempfänger machen sich die Dragon-Programme am besten. Sie navigieren „gut“ durch die Programmwelt des Computers.
Teuer mit Macken
Mit 50 Euro und „guter“ Qualität hat das IBM ViaVoice Standard Edition Release 8.02 das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Für den Heimgebrauch dürfte die Software den Ansprüchen genügen. Auf dem letzten Platz liegt Voice Office Premium 10 mit „befriedigend“. Es gehört mit 179 Euro zu den teuren Programmen. Enttäuschend sind vor allen Dingen seine Bedienungsmacken: sei es der unregelmäßig funktionierende Hilfebutton oder das zu kleine Korrekturfenster.
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In den letzten 17 Jahren hat sich viel getan in unserer digitalisierten Welt. Die PCs, Notebooks und Smartphones sind leistungsfähiger geworden. Software steigt in die künstliche Intelligenz ein. Spracherkennung bzw. speech-to-text wurde weiter entwickelt. Es gibt auch cloudbasierte Lösungen. Bei Youtube-Videos kann der Text des Sprechenden automatisch als Untertitel in das Video eingeblendet werden. Auch wenn ab zu ein Wort nicht richtig ist, weil der Sprecher vielleicht undeutlich oder mit Akzent spricht. Es hilft trotzdem bei Englischlernen. Noch besser wäre, wenn man dann mit einem speech-to-text Programm das Gesprochene in ein Textverarbeitungsprogramm übertragen könnte. Wodurch die Möglichkeit bestünde, den Text richtig zu übersetzen, auch mit Hilfe von Google-Translate.
Hier finden sie schon einmal eine Startgrundlage für einen neuen Test: https://www.techradar.com/news/best-speech-to-text-app
Einen Tipp, lassen Sie dann Gedichte weg und nehmen stattdessen Englisch dazu.
Kommentar vom Autor gelöscht.