Sicher in den Winter­urlaub Ski und Rodel ... autsch!

Datum:
  • Text: Lena Sington, Ulrike Steck­könig
Sicher in den Winter­urlaub - Ski und Rodel ... autsch!

Winter­urlaub. Ab auf die Piste und los geht es – aber vorher den Versicherungs­schutz checken und beim Fahren alle Rück­sicht­nahme­regeln beachten. © Getty Images / Maskot

Rund 44 000 Deutsche erleiden pro Jahr einen Unfall beim Ski- oder Snowboard­fahren. Welche Versicherungen wichtig sind und welche Regeln auf der Piste gelten.

Zum perfekten Winter­urlaub gehören neben Jägertee und Hüttenzauber vor allem schönes Wetter, eine gute Ausrüstung und unfall­freie Abfahrten. Auf Wetter und Pistenglück haben Skifahrer nur begrenzt Einfluss, doch auf den richtigen Versicherungs­schutz und eine sichere Ausrüstung und können sie selbst achten. Denn Winter­sport ist auch gefähr­lich: Jede fünfte Sport­verletzung passiert beim Skifahren. Zusätzlich zum Gips­bein gibt es oft noch eine saftige Rechnung. Mit den richtigen Versicherungen können sich Schnee­fans vor hohen Kosten schützen.

Die Stiftung Warentest hat Auslands­reise-Kranken­versicherungen und Private Haft­pflicht­versicherungen getestet, unser Schweizer Part­nermagazin K-Tipp nahm Skihelme unter die Lupe.

Versicherungs­schutz im Winter­urlaub

Beim Skifahren im Ausland ist die Reisekrankenversicherung der wichtigste Schutz. Die hohen Kosten privater Unfall­kliniken in Skigebieten sind oft unvoll­ständig von der gesetzlichen Krankenkasse abge­deckt, ein Rück­trans­port nach Deutsch­land ist nie mitversichert. Hier springt die Reisekrankenversicherung ein. Sehr gute Jahres­verträge sind ab 10 Euro Jahres­beitrag erhältlich. 

Unfall­versicherung. Sogar beim Skiurlaub im Harz oder Allgäu kann viel schief­gehen. Muss man hier in unweg­samem Gelände von Rettungs­kräften geborgen werden, zahlt die Kranken­versicherung nur einge­schränkt, zum Beispiel für Helikopter­einsätze. In der Reisekranken­versicherung sind Bergungs­kosten manchmal mitver­sichert, in einer Unfallversicherung fast immer. Mindestens 10 000 Euro sollten für Such-, Rettungs- und Bergungs­kosten vorgesehen sein, besser 20 000 Euro. Eine private Unfall­versicherung zahlt darüber hinaus, wenn aus einer Verletzung eine bleibende Invalidität wird. Das ist zum Glück selten.

Skiverband und Alpen­ver­ein. Auch der Deutsche Skiverband oder der Alpen­ver­ein bieten Mitgliedern Versicherungs­schutz für den Winter­sport an. Hier kommt es auf die Details an. Mitglieder sollten genau prüfen, was versichert ist.

Regeln für Skifahrer und Snowboarder

Wer einen ­Unfall auf der Piste verursacht, muss für Schäden anderer aufkommen – sei es für kaputte Ausrüstung, Verletzungen oder einen Verdienst­ausfall der Geschädigten. Die private Haftpflichtversicherung sichert diese finanziellen Folgen ab. Für alle Skigebiete Italiens ist sie sogar vorgeschrieben, ansonsten droht ein Bußgeld.

Skifahrende sollten auf der Piste ansonsten unbe­dingt die Regeln des Interna­tionalen Skiverbandes (FIS) beachten. Sie werden von Richtern heran­gezogen, um nach Unfällen die Schuld­frage zu klären.

  • Rück­sicht­nahme. Jeder Ski- und Snowboard­fahrer muss sich so verhalten, dass er keinen anderen gefährdet oder schädigt.
  • Geschwindig­keit. Jeder Ski- und Snowboard­fahrer muss voraus­schauend fahren. Er muss Geschwindig­keit und Fahr­weise seinem Können und den Gelände-, Schnee-, Witterungs- und Verkehrs­verhält­nissen anpassen.
  • Fahr­spur. Der von hinten kommende Ski- oder Snowboard­fahrer muss die Fahr­spur so wählen, dass er vor ihm fahrende Sportler nicht gefährdet.
  • Über­holmanöver. Ski- und Snowboard­fahrer dürfen von oben, unten, rechts oder links über­holen, aber nur, wenn dem Über­holten für seine Bewegungen genügend Raum bleibt.
  • Anfahrt. Jeder Ski- und Snowboard­fahrer, der nach einem Halt anfahren will, egal ob hang­auf- oder hang­abwärts, muss sich vergewissern, dass er das ohne Gefahr für sich und andere tun kann.
  • Halt. Jeder Ski- und Snowboard­fahrer sollte sich nicht ohne Not an unüber­sicht­lichen Stellen einer Abfahrt aufhalten. Wer stürzt, muss eine enge und gefähr­liche Stelle so schnell wie möglich freimachen.
  • Auf- und Abstieg. Ein Ski- oder Snowboard­fahrer, der zu Fuß auf- oder absteigt, muss den Rand der Abfahrt benutzen.
  • Zeichen. Jeder Ski- und Snowboard­fahrer muss Markierungen und Zeichen beachten.
  • Hilfe. Bei Unfällen ist jeder Ski- und Snowboard­fahrer zur Hilfe­leistung verpflichtet.
  • Ausweis­pflicht. Jeder Ski- und Snowboard­fahrer, ob Zeuge oder Beteiligter, ob verantwort­lich oder nicht, muss im Falle eines Unfalls seine Personalien angeben.

Sonnen­schutz­mittel für den Winter

Sonnenbrand ist auch im Winter möglich. Deshalb brauchen auch Winter­urlauber Sonnen­schutz. Wer in den Winter­urlaub bei frostigen Temperaturen möchte, findet fett­reiche Sonnen­schutz­produkte im Angebot, die auch vor Kälte schützen sollen. Viele Haut­ärztinnen und Haut­ärzte empfehlen derartige Mittel sogar für den Schnee­spaziergang zu Hause. Doch der Test zeigt: Nicht alle Sonnenschutzmittel fürs Gesicht schützen gleichermaßen gut vor zu viel Sonne.

Tipp: Mehr zum Thema Sonnen­schutz finden Sie in unserem Test Sonnencreme und Sonnenspray.

Zahlungs­mittel im Skigebiet

Winter­urlauber, die mit nur einem Zahlungs­mittel in die europäischen Skigebiete reisen, riskieren, plötzlich ohne Geld dazu­stehen. Besser ist es, immer mindestens zwei Möglich­keiten zu haben und zum Beispiel etwas Bargeld mitnehmen und dazu mindestens eine Karte. Einen Über­blick über die besten Reisezahlungsmittel finden Sie bei der Stiftung Warentest.

Tipp: Und was kosten die Skipässe in diesem Jahr? Schauen Sie vorher online nach, damit Sie kein blaues Wunder erleben. Die Preis­unterschiede für die Liftnut­zung sind zwischen den Skigebieten beträcht­lich.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • WB1450 am 19.01.2025 um 23:35 Uhr
    Ein passender Artikel

    aus den Tiroler Bergen "https://tirol.orf.at/stories/3289695/"

  • WB1450 am 05.01.2025 um 10:50 Uhr
    Malle auf den Pisten...

    ein sehr hoher Anteil der Unfälle ist auf Alkohol zurückzuführen. Ein großer Anteil der Einnahmen in den Winterhochburgen wird nicht mit dem Skifahren, sondern mit dem Apres-Ski erwirtschaftet. Dann kommt hinzu, die perfekte Pistenpflege gibt vielen Fahrern das Gefühl Skifahren zu können, dementsprechend wird viel zu oft mit viel zu hoher Geschwindigkeit gefahren, was zu unkontrollierten Fahrten mit schweren Zusammenstößen oder oft tödlichen Stürzen über den Pistenrand hinaus in mit Steinen übersätes Gelände oder gegen Bäume führt.