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Alle Testergebnisse für RäucherlachsIm Test: 17 vielverkaufte Räucherlachs- und Ersatzprodukte in Scheiben – 10-mal Zuchtlachs, 3-mal Wildlachs und 4-mal vegane Alternativen. Wir kauften die Produkte im Juli und August 2024. Die Preise ermittelten wir durch Befragen der Anbieter im Oktober 2024.
Sensorische Beurteilung: 45 %
Wir begutachteten, wie die Produkte hergerichtet waren – etwa wie sorgfältig filetiert wurde und ob sie Füllstücke enthielten. Fünf geschulte Prüfpersonen beurteilten Aussehen, Geruch, Konsistenz, Geschmack, Mundgefühl. Jeder Prüfer verkostete die anonymisierten Produkte unter gleichen Bedingungen – auffällige oder fehlerhafte Produkte mehrmals. Kamen die Prüfer zu unterschiedlichen Ergebnissen, erarbeiteten sie einen Konsens. Er war Bewertungsbasis.
Die sensorischen Prüfungen erfolgten in Anlehnung an eine Methode der ASU, bei der ein gemeinsames Profil erstellt wird. Die Abkürzung ASU steht für Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren nach § 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB). Das im Konsens aller Prüfer der Gruppe verabschiedete Ergebnis beinhaltete keine Bewertungen, sondern lediglich abgestimmte Produktprofile, bei denen gegebenenfalls unterschiedliche Beschreibungen aus den Einzelprüfungen zuvor in der Gruppe verifiziert wurden.
Schadstoffe: 20 %
Wir prüften auf Schwermetalle, Rückstände von Chlorat und quartären Ammoniumverbindungen, per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Quecksilber, Blei und Kadmium: Wir prüften auf die Schwermetalle per Druckaufschluss (Durchführung in Anlehnung an Din-EN-Methode) und Analyse in Anlehnung an ASU (Quecksilber) beziehungsweise mittels optischer Emissionsspektroskopie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-OES; bei Blei und Kadmium). Blei und Kadmium waren in keinem Produkt nachweisbar.
- PAK: Auf PAK prüften wir mittels Gaschromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie (GC-MS/MS).
- PFAS, Quartäre Ammoniumverbindungen und Chlorat: Wir prüften mittels Flüssigchromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS).
Mikrobiologische Qualität: 10 %
Wir analysierten die Art und Anzahl der Keime, darunter auch Krankheitserreger wie Listerien.
Für die unterschiedlichen Krankheitserreger, Mikroorganismen sowie die Gesamtkeimzahl setzten wir folgende Methoden ein:
- Aerobe mesophile Koloniezahl (Gesamtkeimzahl): In Anlehnung an Din-EN-Iso-Methode.
- Salmonellen, Listeria monocytogenes, Koagulase-positive Staphylokokken, Escherichia coli, Clostridien Enterobakterien, Pseudomonaden: Auf diese Keime prüften wir in Anlehnung an ASU-Methoden.
- Milchsäurebakterien sowie Hefen: Prüften wir in Anlehnung an Iso-Methoden.
Nutzungsfreundlichkeit Verpackung: 10 %
Drei Fachleute untersuchten, wie sich die Packungen öffnen und der Inhalt entnehmen ließ. Wir kontrollierten, ob eine Originalitätssicherung zum Schutz vor unbefugtem Öffnen vorhanden war und prüften und bewerteten Recycling- und Entsorgungshinweise und den Verpackungsaufwand.
Deklaration: 15 %
Wir kontrollierten, ob die Packungsangaben lebensmittelrechtlich vollständig und korrekt waren – inklusive der Angaben zu Herkunft und Fang der Lachse. Außerdem beurteilten wir Lagerungshinweise und Abbildungen. Drei Expertinnen bewerteten die Leserlichkeit und Übersichtlichkeit der Angaben.
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Alle Testergebnisse für RäucherlachsAbwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Lautete das sensorische Urteil Ausreichend oder schlechter, konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein. Lautete das Urteil für mikrobiologische Qualität oder Deklaration Ausreichend, konnte das Qualitätsurteil nur eine halbe Note besser sein.
Weitere Untersuchungen
Wir analysierten Fett- und Proteingehalte und berechneten den Brennwert. Zudem analysierten wir das Fettsäurespektrum und berechneten den Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Die Fischart überprüften wir per DNA-Analyse. Bei Wild- und Bio-Lachs kontrollierten wir, ob der Farbstoff Astaxanthin, der für die lachstypische Farbe sorgt, synthetisch hergestellt war. Bei Zuchtlachs prüften wir auf Triphenylmethan-Farbstoffe sowie Antibiotika. Bei Wildlachs suchten wir nach Nematoden – und fanden keine.
Folgende wissenschaftliche Analysemethoden setzten wir im Einzelnen ein:
- pH-Wert, Gesamtfett, Rohprotein, Aschegehalt, Trockenmasse sowie bei sensorisch auffälligen Produkten biogene Amine: Wir bestimmten diese Parameter in Anlehnung an ASU-Methoden.
- Natrium: Wir analysierten Natrium mittels Flammen-AAS (Atom-Absorbtions-Spektrometrie).
- Fischart: Wir bestimmten die Fischart mit DNA-Sequenzierung mittels PCR (Polymerase-Kettenreaktion).
- Astaxanthin-Enantiomere: Wir prüften Wild- und Räucherlachs mittels Flüssigchromatographie gekoppelt mit Spektralphotometer/Dioden-Array-Detektor (LC-Vis/DAD).
- Triphenylmethan-Farbstoffe wie Malachitgrün und Kristallviolett (nur bei Zuchtlachs): Wir prüften darauf mittels Flüssigchromatographie mit Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS). Die Substanzen waren in keinem Produkt nachweisbar.
- Nematoden: Wir prüften visuell auf Nematoden.
- Fettsäurespektrum: Wir bestimmten das Fettsäurespektrum mittels Gaschromatographie mit Flammenionisationsdetektor (GC/FID) nach Vorbereitung in Anlehnung an die ASU-Methode.
- Antibiotika bei Zuchtlachs: Wir prüften darauf mittels Hemmstofftest. Bei keinem Produkt ergab sich ein Hinweis auf Antibiotika.
- Kochsalzgehalt, Kohlenhydrate und Brennwert: All das berechneten wir auf Basis unserer Analyseergebnisse.
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Alle Testergebnisse für Räucherlachs-
- Fisch ist gesund, aber Überfischung und Klimawandel bedrohen die Bestände. Welche Arten können Fischfans guten Gewissens essen? Wir geben Ratschläge für den Einkauf.
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- Große oder kleine, aus Zucht oder Wildfang – der Test der Stiftung Warentest kürt die besten Garnelen und die vertrauenswürdigsten Siegel.
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- Im Lachs-Test: 25 abgepackte Filets. Zwei frische Zuchtlachse aus dem Kühlregal schmecken am besten. Wildlachs kann nicht mithalten. Tiefkühllachs ist besser geworden.
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@merdanotron: Es wurde kein Ethoxyquin in den Proben nachgewiesen. (bp)
Ich beziehe mich auf ihren Kommentar vom 06.06: Zitat "Wir konnten jedoch keine Auffälligkeiten bezüglich Ethoxyquin feststellen"
Können sie bitte erklären was sie unter "keine Auffälligkeiten" verstehen da die Grenzwerte bezüglich des Ethoxyquingehaltes im Zuchtfisch (noch) nicht geregelt sind.
Dankeschön.
@merdanotron: Selbstverständlich haben wir den von uns getesteten Räucherlachs auf Ethoxyquin untersucht. Wir konnten jedoch keine Auffälligkeiten bezüglich Ethoxyquin feststellen. (bp)
Könnten sie bitte eine Stellungnahme abgeben warum die Belastung der Zuchtlachse mit Ethoxyquin in ihrem Test nicht berücksichtigt wurde. Für die Verbraucher ist die Ethoxyquinbelastung durchaus von Relevanz. Besten Dank.
@Robert-H: Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) können beim Räuchern entstehen. Einige dieser PAK sind als krebserregend eingestuft. Unser Schadstoffurteil gibt jedoch Entwarnung.